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Währungspolitik: Neue Devisenregelungen

Posted By: Claudia Poser-Ben Kahla

Währungspolitik: Neue Devisenregelungen - 11/10/2003 19:24

Währungspolitik: Neue Devisenregelungen

Die tunesische Zentralbank hat nach den Angaben von Marchés Tropicaux neue Schritte in Richtung Konvertibilität der Landeswährung, des Dinar, unternommen. In einem kürzlich veröffentlichten Circular ermuntert sie Unternehmen, ein Konto in konvertiblen Dinar zu eröffnen. Damit will sie die Zahl der Devisenbringer im Land erhöhen, wozu diese im Gegenzug gewisse Vorteile eingeräumt bekommen.
Nun ist es auch Personen wie Hotelbesitzern, Klinikbetreibern oder Geschäftseignern, Reiseunternehmen sowie Restaurantbesitzern erlaubt, Devisen im Land direkt anzunehmen und diese auf ein solches Konto einzuzahlen und sich dafür den Gegenwert in tunesischen Dinar gutschreiben zu lassen. Des Weiteren könnten die Einzahler über 2 Prozent ihrer eingezahlten Devisen für Einkäufe im Ausland verfügen.
Der tunesische Bankensektor zählt momentan nur 600 zur Deviseneinnahme berechtigte Stellen („sous-délégataires de change”), von denen 70 Prozent zur Hotelbranche und 30 Prozent zu den Branchen Kunsthandwerk, Gesundheitswesen (Kliniken) und Reisebüros zählen. Sie nehmen pro Jahr Euro 286 Mio. in Devisen ein.
Posted By: Claudia Poser-Ben Kahla

Re: Währungspolitik: Neue Devisenregelungen - 11/10/2003 19:27

Banken weisen schlechtere Ergebnisse für 2002 aus
Die tunesischen Banken werden für das abgelaufene Jahr schlechtere Ergebnisse als gewohnt ausweisen. Zum einen wird dafür die allgemeine Wirtschaftslage – das Wachstum erreichte mit nur 1,9 Prozent einen der niedrigsten Werte in der Geschichte der tunesischen Volkswirtschaft seit 1956, zum anderen die immense Verschuldung und daraus resultierende Zahlungsunfähigkeit von einigen tunesischen Großschuldnern wie der Gruppe Hela-Batam (Elektrogroßhandel, etc.) verantwortlich gemacht. Die publik gemachten Rückgänge schwanken je nach Bankhaus zwischen 33 Prozent und 59 Prozent. In diesem Kontext werden sich die Aussichten, ausländische Banken zu einem größeren Engagement bzw. einer Ansiedlung in Tunesien zu bewegen, nicht verbessern. Bisher hat nur die französische Société Générale auf die Angebote reagiert, Anteile an nationalen staatlichen Banken zu erwerben. Sie kaufte im vergangenen Jahr 50 Prozent der Union Internationale de Banque (UIB).
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