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Islamische Scheidung

Posted By: TomSaw

Islamische Scheidung - 06/12/2010 04:22

Ich blicke da nicht ganz durch. Der Fall:
Er ist Deutscher, sie Muslimin (Marokko oder Tunesien, bin mir nicht ganz sicher), beide haben seinerzeit in ihrer Heimat geheiratet. Alles ist legalisiert/anerkannt/registriert worden, drüben und auch in Deutschland. Seit ca. 9 Monaten leben beide getrennt, beide leben und arbeiten aber nach wie vor in Deutschland. Nun will sie sich aber scheiden lassen, aber nur islamisch. Er, der deutsche Mann, ist bezügl. dieser Scheidung gar nicht gefragt worden. Er möchte sie aber seit einigen Wochen wieder zurückhaben! Hat Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, richtig schön gebaggert, nach allen Regeln der Kunst (Blumen, Briefe, Parfüm usw..). Sie möchte tendentiell wohl auch noch einen Versuch in Richtung Versöhnung starten, braucht aber Zeit. Geht bei ihr nicht von heute auf morgen. Aber an der islamischen Scheidung will sie (nach ihrer Aussage) anscheinend festhalten. Um u. a. auch mit sich ins Reine zu kommen...???? Sie meint auch, das sich das Verfahren nicht mehr stoppen liesse. Obwohl einige aus meinem Bekanntenkreis der Meinung sind, das, wenn die Frau den Stopp will, das auch durchaus ginge...

Was meint Ihr zu dieser konusen (?) Geschichte? Ist das nur eine Hinhaltetaktik der Frau, um "ihn" noch etwas zappeln zu lassen? Er hat es sich ja spät überlegt mit der Versöhnung, da hatte sie gar nicht mehr mit gerechnet...

Was hätte denn die "islamische Scheidung" für Auswirkungen hier in Deutschland? Sie wären dann ja nach deutschem Recht noch verheiratet, oder?

Aber sie, als im Großen und Ganzen sehr gläubige Muslimin, könnte sie das dann mit ihrem Gewissen vereinbaren (und gegenüber ihren Eltern/Familie in ihrer Heimat), zwar islamisch geschieden (wenn es denn so einfach funktioniert), aber in Deutschland evtl. weiterhin rein rechtlich gesehen noch verheiratet, und dann ggf. wieder mit ihm versöhnt, also die Weiterführung der Ehe....Passt sowas zusammen?

Vielleicht blickt ja hier jemand aus dem Forum da durch...
Bye,
Tom
Posted By: Cheker

Re: Islamische Scheidung - 06/12/2010 04:39

Was soll das sein eine islamische Scheidung?

Lebensmittelpunkt in Deutschland: die Scheidung wird in D durchgeführt und muss anschliessend im Heimatland der Dame nochmals durchgeführt werden.
Posted By: Nela

Re: Islamische Scheidung - 06/12/2010 08:34


Eine islamische Scheidung hat formalrechtlich hier keine Auswirkung.

Hat die Frau evtl. einen neuen (arabisch-muslimischen) Partner?

Warum möchte sie hier weiterhin *auf dem Papier* verheiratet bleiben? Wie ist ihr Aufenthaltsstatus?

Posted By: TomSaw

Re: Islamische Scheidung - 06/12/2010 11:29

Original geschrieben von: Cheker

Lebensmittelpunkt in Deutschland: die Scheidung wird in D durchgeführt und muss anschliessend im Heimatland der Dame nochmals durchgeführt werden.

Genau, so haten wir das auch gehört. Obwohl der Mann auch schon mal "irgendwo her" mitbekommen hatte, das, wenn erstmal "drüben" das Scheidungsurteil ausgesprochen wurde, hier das deutsche Recht nicht mehr greifen soll...
Ist die Reihenfolge denn zwingend notwendig, also erst Deutschland, dann in der Heimat dr Frau, oder ist das egal?
Komisch war nur, dass der Mann sie vor sechs Wochen gefragt hatte, ob sie denn eigentlich schon was mit der Scheidung unternommen hat, und wenn ja, ob er denn auch was unternehmen sollte?
Da gab sie keine konkrete direkte Antwort drauf, eher etwas ausweichend...Das hatte er dann so interpretiert, dass sie sich noch unsicher ist, also noch nichts gemacht hat. Daraufhin schöpfte er wieder Hoffnung in Sachen Versöhnung.
Jetzt dachte er sich natürlich, dass sie aus dem Grunde vielleicht nichts gesagt hat, damit er ihr nicht mit einer deutschen Scheidung dazwischengeht und evtl. zuvorkommt...?
Posted By: TomSaw

Re: Islamische Scheidung - 06/12/2010 11:43

Original geschrieben von: Nela

Eine islamische Scheidung hat formalrechtlich hier keine Auswirkung.

Hat die Frau evtl. einen neuen (arabisch-muslimischen) Partner?

Warum möchte sie hier weiterhin *auf dem Papier* verheiratet bleiben? Wie ist ihr Aufenthaltsstatus?



Gut, wenn das hier keine Auswirkung haben soll. Dann macht sie es wohl nur "für sich", wie im Artikel/Beitrag von mir angesprochen.

Einen neuen Partner, und gar aus ihrem heimatlichen Lebensraum, ist wirklich auszuschliessen. Sie war auch die ganze Zeit in D, hatte mit ihrem Job zu tun usw. Die Zeit nach der Trennung, Auszug bei ihm, war sowieso hart. Sie hatte erst bei einer Freundin gewohnt, bis sie dann irgendwann mal eine kl. Wohnung gefunden hatte. Es waren zwischen den beiden nur zwischenmenschliche, kommunikative Probleme, unterschiedliche Temperamente (sie ist sehr resolut, wenn sie ihre "Phase" hat...). Beide sind schon etwas älter (über 40 + über 50), und der Mann konnte sich nicht so schnell auf die neue Situation einstellen (was er jetzt zwischenzeitlich aber total begriffen hat).

Die Frau mag keine "Landsleute" als Ehemann. Das weiß er 100%ig. Sie will auch hier in D bleiben. Daher ist das mit dem neuen Partner absolut auszuschliessen.

Ihr Aufenthaltsstatus: Sie war mit dem Mann noch nicht ganz zwei Jahre zusammen, darf jetzt aber hier bleiben. Vielleicht hat man wegen ein paar Wochen Fehlzeit ihr das erlaubt, da sie sich innerhalb weniger Monate in D prima integriert, in der Zeit klasse deutsch gelernt und einen Vollzeitjob in Rekordzeit gefunden hat. Die Frau ist einfach taff. So eine Vorzeigefrau (Migrantin) schickt man dann wegen ein paar Wochen "Fehlzeiten" doch nicht wieder in die Heimat zurück, oder?
Posted By: Nela

Re: Islamische Scheidung - 06/12/2010 11:49

Antwort auf:
Jetzt dachte er sich natürlich, dass sie aus dem Grunde vielleicht nichts gesagt hat, damit er ihr nicht mit einer deutschen Scheidung dazwischengeht und evtl. zuvorkommt...?

Falls sie in D noch keine Niederlassungserlaubnis (oder die deutsche Staatsangehörigkeit) besitzt, könnte das aus ihrer Sicht durchaus Sinn machen....

Das sind natürlich nur Spekulationen und sollen keine Unterstellung darstellen. Ohne nähere Infos kann man nicht viel über den Fall sagen.


Ah, du hast deinen Beitrag inzwischen ergänzt. smile

Antwort auf:
Ihr Aufenthaltsstatus: Sie war mit dem Mann noch nicht ganz zwei Jahre zusammen, darf jetzt aber hier bleiben. Vielleicht hat man wegen ein paar Wochen Fehlzeit ihr das erlaubt, da sie sich innerhalb weniger Monate in D prima integriert, in der Zeit klasse deutsch gelernt und einen Vollzeitjob in Rekordzeit gefunden hat. Die Frau ist einfach taff. So eine Vorzeigefrau (Migrantin) schickt man dann wegen ein paar Wochen "Fehlzeiten" doch nicht wieder in die Heimat zurück, oder?


Die Ehe bzw. eheliche Lebensgemeinschaft muss zwei Jahre in D bestanden haben! Haben sie sich vor Ablauf dieser zwei Jahre offiziell getrennt, besteht noch kein eigenständiges Aufenthaltsrecht (es sei denn in Härtefällen wie Gewalt)!


Posted By: TomSaw

Re: Islamische Scheidung - 06/12/2010 12:02

Niederlassungserlaubnis und deutsche Staatsangehörigkeit hat sie nicht.
Zwei Jahre: Stimmt eigentlich. Warum hier eine Ausnahme, weiß ich derzeit noch nicht. Härtefall, Gewalt o.ä., absolut nicht! Niemals. Vielleicht hat man ihr gesagt, einfach mal das Trennungsjahr abwarten, nur eine vorübergehende Verlängerung. Vielleicht besinnt man sich ja noch...
Posted By: Nela

Re: Islamische Scheidung - 06/12/2010 12:42

Wurde gemeldet, dass sie getrennt leben (Meldebehörde/Ausländerbehörde)? Sprich, gibt es ein offizielles Trennungsdatum?

Die Geschichte hört sich fast so an, als wolle sie die Erteilung der Niederlassungserlaubnis (bei Ehegatten eines Deutschen nach dreijähriger Aufenthaltserlaubnis) abwarten und deshalb an der Ehe offiziell festhalten, oder aber mindestens ein eigenständiges Aufenthaltsrecht erlangen (nach zwei Jahren Ehe in D und unter bestimmten Voraussetzungen bezüglich Lebensunterhalt etc.).

Gesetzliche Grundlage:

§28 Aufenthaltsgesetz

§31 Aufenthaltsgesetz
Posted By: TomSaw

Re: Islamische Scheidung - 06/12/2010 13:17

Original geschrieben von: Nela
Wurde gemeldet, dass sie getrennt leben (Meldebehörde/Ausländerbehörde)? Sprich, gibt es ein offizielles Trennungsdatum?

Die Geschichte hört sich fast so an, als wolle sie die Erteilung der Niederlassungserlaubnis (bei Ehegatten eines Deutschen nach dreijähriger Aufenthaltserlaubnis) abwarten und deshalb an der Ehe offiziell festhalten, oder aber mindestens ein eigenständiges Aufenthaltsrecht erlangen (nach zwei Jahren Ehe in D und unter bestimmten Voraussetzungen bezüglich Lebensunterhalt etc.).

Gesetzliche Grundlage:

§28 Aufenthaltsgesetz

§31 Aufenthaltsgesetz


Wow...DANKE für Deine Bemühungen, Nela!!! Ist ja grosse Klasse!!

Ja, es gibt ein offizielles Trennungsdatum, bei der ABH dokumentiert.

Du magst recht haben. Auf jeden Fall möchte sie hier in Deutschland bleiben. Ob nun so oder so. Obwohl sie in der Heimat auch einen 1a Job hatte, ist es unterm in D sicherlich angenehmer und als Frau sowieso freier usw.

Andererseit denke ich mal, weil "sie" sehr gradlinig und ehrlich ist, dass sie ihren Mann nicht irgendwie so lange hinhalten will, um ihn dann, wenn die nötige Zeit "erreicht ist" (AE oder NE) abzuservieren.

Er hat ihr in den letzten Wochen durch vielerlei Briefe und Erklärungen mehr als deutlich gezeigt, dass er seine Einstellung und seine Sicht der Dinge bezügl. Ehe/Partnerschaft grundlegend überarbeitet hat und in vielen Dingen völlig anders drauf ist als noch vor einigen Monaten. Das hat bei ihm wohl seine Zeit gebraucht, diese "Reife und Einsicht" zu erlangen.

Derartig ihn dann jetzt auszunutzen, das passt überhaupt nicht zu ihr. Ich weiß sehr wohl, es gibt da durchaus "Kandidaten" auf beiden Seiten, also Männer als auch Frauen, die nur sowas im Schilde führen. Aber sie ist ein komplett anderer Typ. Derlei Schäbigkeit passt in keinster Weise zu ihr.

Seine Frau ist von letzten Trennung noch sehr gezeichnet, sehr enttäuscht. Aber sie scheint allmählich seine Bemühungen an sich heranzulassen, sodaß es u.U. irgendwann weitergehen kann. Und hoffentlich mit echtem Herzen und nicht wegen irgendwelcher Genehmigungen...

Ich denke mal, in den nächsten Tagen könnte sich das Bild dahingehend noch etwas aufhellen.
Posted By: Nela

Re: Islamische Scheidung - 06/12/2010 13:28


Wie schon oben erwähnt, möchte ich der Frau nichts unterstellen, ich kenne sie ja auch gar nicht. Auch wenn manches aus deinen Schilderungen etwas *verdächtig* klingt, kennen wir ihre Absicht nicht. Da du aber nach möglichen Motiven für ihr Verhalten suchst, wollte ich dir dennoch zumindest Fakten nahe bringen, die zu kennen kein Nachteil ist, und die man zumindest berücksichtigen sollte.

Posted By: TomSaw

Re: Islamische Scheidung - 06/12/2010 13:31

Original geschrieben von: TomSaw

Ich denke mal, in den nächsten Tagen könnte sich das Bild dahingehend noch etwas aufhellen.


Und wenn bis dahin die "islamische Scheidung" ihrerseits zurückgezogen sein sollte, dann gäbe es sowieso keinen Grund mehr für "niederträchtige Spekulationen". Hält sie aber an ihrem Vorhaben fest und zieht das wider Erwarten doch durch, ja dann ist möglicherweise wirklich was im Busche bezügl. der oben angeführten Vermutungen mit AE und/oder NE...;-)
Posted By: TomSaw

Re: Islamische Scheidung - 06/12/2010 13:33

Original geschrieben von: Nela

Wie schon oben erwähnt, möchte ich der Frau nichts unterstellen, ich kenne sie ja auch gar nicht. Auch wenn manches aus deinen .........


Ist vollkommen klar. Das hast Du auch ganz hervorragend gemacht. Wirklich herzlichen Dank dafür! Sobald ich weitere Infos habe, weiß ich, wer sie zuerst bekommt...;-)
Posted By: TomSaw

Re: Islamische Scheidung - 06/12/2010 13:50

Original geschrieben von: Nela

Wie schon oben erwähnt, möchte ich der Frau nichts unterstellen, ich kenne sie ja auch gar nicht....

Fiel mir eben noch ein: Ich bin mir sicher, dass sie zum Zeitpunkt der Trennung oder auch einige Monate danach nicht darauf spekuliert hat, mit dem Mann die eheliche Gemeinschaft aus Gründen einer AE oder NE fortzusetzen. Sie war wirklich "fertig" mit ihm. In der Zwischenzeit, das Trennungsjahr hat ja auch seinen Sinn, hat sie von Seiten des Mannes "seine 180-Grad-Drehung" durchaus mitbekommen. Und das ist erst ca. sechs Wochen her. Dann erst diese Spekulationen aufzustellen in Sache NE usw., das passt nicht zu ihr. Ich hoffe, ich konnte Letzteres einigermaßen verständlich beschreiben...Ich meine auch damit, die eheliche Gemeinschaft muss ja dann auch wirklich gelebt werden nicht nur auf dem Papier bestehen. Sonst wird das ja nicht anerkannt und die entsprechenden Papiere wie z.B. eine NE ausgestellt, oder?
Posted By: Cheker

Re: Islamische Scheidung - 06/12/2010 14:26

Egal was auch immer die Dame möchte:

beide leben hier und müssen hier geschieden werden, da sie hier ihren Lebensmittelpunkt haben.

Was sie dann danach macht, ist ihr Problem.

Und ob sie sich islamisch scheiden lässt ( was auch immer das sein sollte) ist auch vollkommen irrelevant.
Posted By: TomSaw

Re: Islamische Scheidung - 06/12/2010 14:33

Original geschrieben von: Cheker
Egal was auch immer die Dame möchte:

beide leben hier und müssen hier geschieden werden, da sie hier ihren Lebensmittelpunkt haben.

Was sie dann danach macht, ist ihr Problem.

Und ob sie sich islamisch scheiden lässt ( was auch immer das sein sollte) ist auch vollkommen irrelevant.


OK, wenn sie sich denn scheiden lassen will, hier meine ich...
Posted By: Nela

Re: Islamische Scheidung - 06/12/2010 16:05


Antwort auf:
Alles ist legalisiert/anerkannt/registriert worden, drüben und auch in Deutschland.


Ich nehme an, der Mann ist (zumindest formal) zum Islam konvertiert? Auch so, dass es in TN anerkannt ist (geht meines Wissens nur über den tn. Mufti)? Falls nicht, wäre die Hochzeit (Muslima mit Nicht-Muslim) nämlich in TN gar nicht gültig.
Posted By: TomSaw

Re: Islamische Scheidung - 06/12/2010 16:11

Original geschrieben von: Nela

Antwort auf:
Alles ist legalisiert/anerkannt/registriert worden, drüben und auch in Deutschland.


Ich nehme an, der Mann ist (zumindest formal) zum Islam konvertiert? Auch so, dass es in TN anerkannt ist (geht meines Wissens nur über den tn. Mufti)? Falls nicht, wäre die Hochzeit (Muslima mit Nicht-Muslim) nämlich in TN gar nicht gültig.


Doch, alles genau so passiert, der Mann formale Konvertierung usw. Alles unter Dach und Fach...;-)
Posted By: Nela

Re: Islamische Scheidung - 06/12/2010 16:45


Antwort auf:
Und ob sie sich islamisch scheiden lässt ( was auch immer das sein sollte) ist auch vollkommen irrelevant.

Es ist gesetzlich irrelevant. Religiös/moralisch betrachtet ist es von Bedeutung, eine islamisch geschlossene Ehe auch wieder entsprechend aufzulösen. Wobei die Sache natürlich nicht ganz *sauber* wäre, solange die zivilrechtliche Ehe noch besteht....
Posted By: Nela

Re: Islamische Scheidung - 06/12/2010 16:53


Antwort auf:
Ich meine auch damit, die eheliche Gemeinschaft muss ja dann auch wirklich gelebt werden nicht nur auf dem Papier bestehen. Sonst wird das ja nicht anerkannt und die entsprechenden Papiere wie z.B. eine NE ausgestellt, oder?

Sofern es zu einer Versöhnung kommt, das Paar also auch wieder langfristig zusammen zieht (das müssten schon mindestens 2, 3 Monate sein und *auf Dauer angelegt*), kann das Trennungsjahr ja auch als unterbrochen gelten. Ob das nun wiederum de facto geschieht oder nur formal, ist auch nicht immer nachprüfbar....
Posted By: TomSaw

Re: Islamische Scheidung - 06/12/2010 16:55

Original geschrieben von: Nela

Antwort auf:
Und ob sie sich islamisch scheiden lässt ( was auch immer das sein sollte) ist auch vollkommen irrelevant.

Es ist gesetzlich irrelevant. Religiös/moralisch betrachtet ist es von Bedeutung, eine islamisch geschlossene Ehe auch wieder entsprechend aufzulösen. Wobei die Sache natürlich nicht ganz *sauber* wäre, solange die zivilrechtliche Ehe noch besteht....

Genau meine Meinung. Das meinte ich damit, wenn die Dame die "islamische Scheidung" durchführen würde/sollte, das dann mit ihrem Gewissen und vor ihrer Familie vertreten kann?! Auf der einen Seite andauernd darauf pochen ("...dies oder das mache ich nicht, ich bin doch Muslimin!"), und dann aber andererseits (evtl. - noch ist nix amtlich...) sowas...??
Posted By: TomSaw

Re: Islamische Scheidung - 06/12/2010 16:58

Original geschrieben von: Nela

Sofern es zu einer Versöhnung kommt, das Paar also auch wieder langfristig zusammen zieht (das müssten schon mindestens 2, 3 Monate sein und *auf Dauer angelegt*), kann das Trennungsjahr ja auch als unterbrochen gelten. Ob das nun wiederum de facto geschieht oder nur formal, ist auch nicht immer nachprüfbar....

Klar, aber da würde wohl der Mann rebellieren, sich so benutzen zu lassen. Wenn schon, dann alles "in echt"...;-)
Posted By: Nela

Re: Islamische Scheidung - 06/12/2010 17:02


Das Problem erscheint mir recht vielschichtig und hat wohl neben den rechtlichen Fragen eine mindestens so bedeutungsvolle religiöse, gesellschaftliche und zwischenmenschliche Komponente... wink
Posted By: TomSaw

Re: Islamische Scheidung - 06/12/2010 17:03

Original geschrieben von: Nela

Das Problem erscheint mir recht vielschichtig und hat wohl neben den rechtlichen Fragen eine mindestens so bedeutungsvolle religiöse, gesellschaftliche und zwischenmenschliche Komponente... wink

Du sprichst mir aus dem Herzen...
Posted By: Cheker

Re: Islamische Scheidung - 06/12/2010 17:36

Warum ist das eigentlich für Dich so interessant, was die Dame macht?

Im Prinzip geht es nur so, dass die Ehe Zivilrechtlich geschieden wird und dann im Ausland nochmals.

Wenn der Mann sich scheiden lassen will, kann sie es zwar hinauszögern, aber auch da wird irgendwann der Punkt kommen, an dem geschieden wird.

Und ob islamisch geschieden oder nicht, interessiert hier wirklich überhaupt nicht.

Und nochmals: was soll eigentlich eine islamische Scheidung sein?
Posted By: TomSaw

Re: Islamische Scheidung - 06/12/2010 18:26

Also, so wie ich das verstanden habe, wäre in meinen Augen die Annullierung der Ehe in ihrer Heimat praktisch mit einer "richtigen Scheidung" gleichzusetzen, zumindest was ihre Herzensangelegenheit angeht! das heisst, für den Mann wäre das ein Tritt vor's Schienbein, in der gemeinsamen Herzensangelegenheit!
Denn ich denke mir, dass für sie als Muslimin dieses Hochzeit den gleichen Stellenwert hatte wie für uns Deutsche eine Heirat hier, und da meine ich eher das Standesamt mit, denn das gilt ja, rechtlich gesehen.
Wie Nela schon bemerkte, wenn ihr es nur um die Scheidung in ihrer Heimat geht, also dass sie nach islamischem Recht nicht mehr verheiratet ist, dann kommt man schon auf den Gedanken, dass sie jetzt nur noch (weil sie Trennung incl. der Folgemonate seelisch arg mitgenommen hat) auf die Papiere abzielt, die sie irgendwann nach Ablauf der Aufenthaltsfristen in D usw. erhält.
Wenn sie wirklich Nägel mit Köpfen machen will, sich also komplett vom Ehemann lossagen will, dann soll sie doch eine Scheidung hier durchführen, damit alles wirklich geregelt ist...Dann hätte sie aber (nach meinem Verständnis) zu gegebener Zeit auf eine Niederlassungserlaubnis u.U. keinen Anspruch mehr, da sie dann noch nicht lange genug hier ist, oder?
Im Grunde genommen könnte doch der Mann (eigentlich) schon mal nachhaken, warum ihr nach nicht ganz komplett zwei Jahren Ehe schon eine (anscheinend) eigenständige AE gegeben wurde...? Ich meine, Gesetz ist doch Gesetz?! Und gerade in diesem Bereich hält man sich doch eher strikt an die Vorgaben, oder? Das macht er aber wohl nicht, weil er letztendlich froh ist, dass sie doch noch hier ist, weil er ja eine Versöhnung anstrebt. Wäre sie wieder in der Heimat, wäre alles weitaus komplizierter, aufwendiger, teurer usw...Denn ursprünglich dachte auch er, dass sie wieder zurück müsste, weil eben noch nicht ganz 24 Monate Eheleben erreicht waren.

Es liegt also die Vermutung nahe, dass die ganze Sache ein Kalkül ihrerseits ist, sich nur in der Heimat scheiden zu lassen und nicht hier. Und wenn sich das irgendwann als Kalkül herausstellen sollte, dann würde das dem Mann sicherlich den Boden unter den Füßen wegreissen. Aber er hofft noch immer, dass sie die Sache "drüben" doch noch stoppt...Daran würde er wieder erkennen, das mehr ihr Herz spricht anstatt "abgekartetes Spiel". Dass sie ursprünglich wirklich nur aus Liebe geheiratet hat, das steht ausser Frage.

Wenn ich was nicht verstanden habe oder was bei dieser Thematik durcheinander bringe, dann bitte sagen. Ich will's ja nur verstehen.
Posted By: Frogger

Re: Islamische Scheidung - 06/12/2010 20:23

Das ist auch nicht ganz zu verstehen.

In Tunesien wird eine religiöse Trauung NICHT als Trauung anerkannt und demzufolge auch eine Scheidung nicht als Scheidung anerkannt - insofern hätte eine solche Handlung lediglich einen Symbolwert, doch keinerlei praktische Auswirkungen, weder für ihn, noch für sie.

Womöglich gibt es noch jemand anderen, dem sie damit ein Zeichen "ich bin dabei, mich scheiden zu lassen" geben will?

Eine AE wird zwar bereits nach 2 Jahren verlängert, wenn die Ehe noch fortdauert - bei einer Scheidung jedoch dann, wenn die Frau sich selbst unterhalten kann (bzw. Unterhaltsleistungen vom Ehemann erhält). Falls sie also kein Geld hat/verdient, wäre eine Scheidung nach 2 Jahren dumm, da könnte sie besser noch ein wenig warten.
Posted By: TomSaw

Re: Islamische Scheidung - 06/12/2010 20:48

Original geschrieben von: Frogger
Das ist auch nicht ganz zu verstehen.

Womöglich gibt es noch jemand anderen, dem sie damit ein Zeichen "ich bin dabei, mich scheiden zu lassen" geben will?

Eine AE wird zwar bereits nach 2 Jahren verlängert, wenn die Ehe noch fortdauert - bei einer Scheidung jedoch dann, wenn die Frau sich selbst unterhalten kann (bzw. Unterhaltsleistungen vom Ehemann erhält). Falls sie also kein Geld hat/verdient, wäre eine Scheidung nach 2 Jahren dumm, da könnte sie besser noch ein wenig warten.


Danke für den Kommentar.
Ich meine mit dem Ganzen: Klar, das hat sicherlich keinerlei rechtliche Auswirkungen. Aber sie annulliert etwas, was beide gemeinsam begangen haben, eine schöne Heirat in ihrem Heimatland. Ich spreche hier eher die Gefühlsebene an. Sie erwartet evtl., dass dann der Mann damit fertig wird und einen Neubeginn startet? Der eine pfeift drauf, den anderen knickt's. Das ist ungefähr so, als wenn er erfährt, dass die Frau in der Zwischenzeit Sex mit anderen Männern gehabt hat. Das tut weh, darüber hinwegzukommen ist nicht immer garantiert. Der eine so, der andere so...Das meine ich...

Nee, da ist kein anderer Mann, dem sie ein Signal geben will...schon gar nicht in der Heimat. Hat sie immer abgelehnt.

Sie hat einen Vollzeitjob, verdient. Das wäre auch kein Thema.
Posted By: TomSaw

Re: Islamische Scheidung - 06/12/2010 21:02

NACHTRAG: Das war keine religiöse Trauung. Richtig mit Gericht und Formularen pipapo.
Posted By: Frogger

Re: Islamische Scheidung - 06/12/2010 21:50

Was hat das damit zu tun, wo geheiratet wurde? Eine religiöse Trauung hat in Tunesien keinen legale Ehestand zur Folge, es muß also, um eine Heirat zu konstituieren, auch säkular geheiratet werden. Dementsprechend macht eine religiöse Scheidung auch nichts rückgängig, was Auswirkungen hat - die säkulare Heirat, und die ist das einzig maßgebliche, bleibt bestehen.

Davon abgesehen, bin ich mir überhaupt nicht sicher, ob eine isolierte, nur religiöse, Scheidung überhaupt stattfinden kann, denn die ist, wenn ich mich da recht erinnere, im Islam, wenn eine Frau sie begehrt, nur dann vorgesehen, wenn sie sich dieses Recht im Ehevertrag ausbedungen hat oder wenn in der Scharia verankerte spezielle Bedingungen vorliegen. Und selbst dann soll zunächst ein Gütetermin stattfinden.
Posted By: TomSaw

Re: Islamische Scheidung - 07/12/2010 03:15

Original geschrieben von: Frogger
Was hat das damit zu tun, wo geheiratet wurde? Eine religiöse Trauung hat in Tunesien keinen legale Ehestand zur Folge, es muß also, um eine Heirat zu konstituieren, auch säkular geheiratet werden. Dementsprechend macht eine religiöse Scheidung auch nichts rückgängig, was Auswirkungen hat - die säkulare Heirat, und die ist das einzig maßgebliche, bleibt bestehen.


OK, wie auch immer. Es wäre jedenfalls von der Frau fair, jetzt, wo der Mann sich dermaßen bemüht, wie ich es noch nie in meinem Leben bei einem Mann erlebt habe, und sie ihm auch das "Angebot" gemacht hat, demnächst wieder regelmässigen Mailkontakt mit ihm aufzunehmen und sogar diverse Anregungen des Mannes, die die "Rentenversorgung ihrer Eltern betreffen, wohlwollend aufnimmt, jetzt nicht "diese Art von Scheidung" dort zu machen. Was das nun auch ist, es ist ein Abbruch, ein Cut einer Sache, die die seinerzeit gemeinsame Heirat dort betreffen. Warum tut sie ihrem Mann das denn an? Er macht sich doch mit Recht Hoffnungen aufgrund eingangs geschilderer "Annährungen"...?!?
Posted By: Cheker

Re: Islamische Scheidung - 07/12/2010 04:22

Nochmals die Frage: was soll denn die islmaische Scheidung sein?

Und weiter: diese hat keinerlei rechtliche Auswirkungen!!!!

Was soll also das ganze Gedöns?

Der Mann soll sich mal informieren, was Sache und Fakt ist und sich nicht irgendwelche Stories von islamischen Scheidungen "drüben" ( wo auch immer das sein soll) erzählen lassen!

Er soll sich informieren, wie genau die rechtlichen Dinge sind und dann für sich entscheiden, was genau er eigentlich will.

Posted By: TomSaw

Re: Islamische Scheidung - 07/12/2010 04:56

Original geschrieben von: Cheker
Nochmals die Frage: was soll denn die islmaische Scheidung sein?

Und weiter: diese hat keinerlei rechtliche Auswirkungen!!!!

Was soll also das ganze Gedöns?



Liebe Leute - dass das wohl keinerlei rechtliche Auswirkungen hat, dürfte inzwischen weitestgehend klar sein. Im Kommentar davor wurde aber die "psychologische Seite" des Ganzen beleuchtet. Nela hat in ihrem Kommentar das jedenfalls verstanden und prima beschrieben. Dann sind wir schon mal zwei..;-)
Ich kann dazu nur sagen, dass es im Leben nicht nur immer Fakten, Fakten gibt, sondern auch mal Dinge, die das Herz betreffen. Und wenn die Frau aus einer Konsequenz heraus etwas an den Heiratsdokumenten "beschneiden" lässt und evtl. sogar persönlich vor Ort erscheinen muss, dann ist das nur negativ, niemals positiv in diesem Fall. Denn wären die beiden nicht getrennt, wäre alles in Butter, wäre die Frau nie auf die Idee gekommen, in dieser speziellen Sache auch nur einen kleinen Finger zu krümmen. Wenn wir uns jetzt darauf zumindest friedlich "einigen" könnten...;-)
Posted By: Cheker

Re: Islamische Scheidung - 07/12/2010 05:04

Du, wir können uns auf alles Mögliche "friedlich einigen" wie Du so nett schreibst.

Du fragst was und dann musst Du auch damit rechnen, dass Du Gegenfragen bekommst.

Denn so richtig zu verstehen ist für mich nicht, was dieser ganze Kram mit der "islamischen Scheidung" ( was auch immer das ist) soll.

Aber scheinbar verstehe ich diese Dinge, die das Herz betreffen, offensichtlich nicht.

Daher wünsche ich Dir noch viel Erfolg bei der Findung von was immer Du suchst und wissen willst.
Posted By: TomSaw

Re: Islamische Scheidung - 07/12/2010 12:48

Original geschrieben von: Cheker

Daher wünsche ich Dir noch viel Erfolg bei der Findung von was immer Du suchst und wissen willst.

Dann danke ich Dir. Möglicherweise bin ich Mitte Dezember schlauer. Dann teile ich das mit.
Dinge, die mehr das Herz betreffen als den rationalen Verstand, habe ich auch erst "lernen" müssen. Das nur noch mal so erwähnt...;-)
Posted By: PeppermintPatty

Re: Islamische Scheidung - 07/12/2010 13:06

Hallo TomSaw,

da muss ich mal Cheker unterstützen...

Was genau du hier mit dem Thread bezweckst erschließt sich mir nicht...

Und diese "psychologische" Spekuliererei...
finde ich va aus dem grund daneben dass keiner der beiden sich hier äußert/ äußern kann.

ich finde das einen großen Quatsch, muss ich mal sagen, die gedanken wg. AE usw kommen einem ja sofort, und scheinbar ja auch nicht unbegründet.

Wenn ich der Mann wäre würde ich aber mal schnell für Klarheit sorgen, und ggfs selbst tätig werden.
Hört sich an als ob ihn da jemand aufs Glatteis führt.

Islamische ohne Zivilrechtliche Scheidung - netter Versuch...


Wie stehst du überhaupt zu den beiden?
Posted By: Cheker

Re: Islamische Scheidung - 07/12/2010 13:25

Bei mir hat das nicht damit zu tun, dass ich bei Herzsachen noch lernen müsste, ich finde diese ganze Geschichte nur reichlich merkwürdig.

Und ehrlich gesagt, klingt das für mich so, als ob die Dame versucht, dem Herrn Hörner aufzusetzen mit einer hanebüchenen Story von wegen islamischer Scheidung.

Ich hatte ja auch schon gefragt, warum Du das alles wissen willst, aber leider kam da keine Antwort........
Posted By: TomSaw

Re: Islamische Scheidung - 07/12/2010 13:33

Original geschrieben von: PeppermintPatty
Hallo TomSaw,

da muss ich mal Cheker unterstützen...

Was genau du hier mit dem Thread bezweckst erschließt sich mir nicht...

Und diese "psychologische" Spekuliererei...
finde ich va aus dem grund daneben dass keiner der beiden sich hier äußert/ äußern kann.

ich finde das einen großen Quatsch, muss ich mal sagen, die gedanken wg. AE usw kommen einem ja sofort, und scheinbar ja auch nicht unbegründet.

Wenn ich der Mann wäre würde ich aber mal schnell für Klarheit sorgen, und ggfs selbst tätig werden.
Hört sich an als ob ihn da jemand aufs Glatteis führt.

Islamische ohne Zivilrechtliche Scheidung - netter Versuch...


Wie stehst du überhaupt zu den beiden?


OK, mag durchaus sein, dass ich da zu "vorsichtig" bin. Das wird sich demnächst alles klarer herausstellen. Dann muss sowieso in der Sache Tacheles geredet werden und dann ist es mit der "Behutsamkeit" des direkt Beteiligten auch wirklich vorbei, vor allen Dingen dann, wenn Eure berechtigten Zweifel an der ganzen Sache sich als Fakt herausstellen sollten. Von daher geshen ist es gut, dass ich hier gepostet habe und ihr Eure Meinung geäussert habt. Das bringt alles auf jeden Fall was!
Ich vertrete hier meinen Kumpel, sozusagen.
Ich werde mich jetzt aber bis auf Weiteres zurückziehen, bis weitere Klarheit in der Sache herrscht. Und dann komme ich mit Macht zurück und kläre auf...;-) Gebont?
Posted By: LOE110119

Re: Islamische Scheidung - 07/12/2010 13:53

Original geschrieben von: TomSaw

Ich vertrete hier meinen Kumpel, sozusagen.

Der hoffentlich von davon weiss und nicht irgedwann mal selber googelt und hier auf sein Privatleben stösst?
Als sein Kumpel kennst Du sie doch sicher....hast Du mal ihre Version angehört?
LG Simla
Posted By: TomSaw

Re: Islamische Scheidung - 07/12/2010 14:03

Original geschrieben von: Simla
Original geschrieben von: TomSaw

Ich vertrete hier meinen Kumpel, sozusagen.

Der hoffentlich von davon weiss und nicht irgedwann mal selber googelt und hier auf sein Privatleben stösst?
Als sein Kumpel kennst Du sie doch sicher....hast Du mal ihre Version angehört?
LG Simla

Natürlich, der hat mich ja drum gebeten, mal andere Meinungen darüber einzuholen.
Ihre Version habe ich auch gehört, war aber Zeitnot. Kann sie momentan nicht mehr kontaktieren.
Ich melde mich hier erst wieder, wenn ich Neues erfahren habe, ok? Immer im Trüben 'rumzustakeln ist auch müssig...Man hat ja auch noch andere Dinge zu erledigen...;-)
Posted By: LOE110119

Re: Islamische Scheidung - 07/12/2010 14:06

Ah ich habe gefragt....weils nicht mal klar war, ob Tunesierin, Marokko....evtl. gar VAE?
Je nach dem isser evtl. konvertiert und hat ggfs. jede Menge damals im passenden Ausland bei der Eheschliessung unterschrieben?
LG Simla
Posted By: Frogger

Re: Islamische Scheidung - 07/12/2010 14:11

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Und wenn die Frau aus einer Konsequenz heraus etwas an den Heiratsdokumenten "beschneiden" lässt
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Noch einmal, hoffentlich zum letztenmal: an den Heiratsdokumenten wird NICHTS beschnitten, weil religiöser Hokuspokus NICHT zu den tunesischen säkularen Hochzeitsumständen gehört.

Wenn man natürlich fest an den Islam glaubt, dann mag eine solche Handlung Bedeutung haben, doch dann muß man sie auch richtig befolgen: Falls eine Frau die Scheidung wünscht und der Mann ablehnt, bestimmen die Familien von Mann und Frau ein Verhandlungskommittee, das auf den Mann einwirken soll, sich von der Frau scheiden zu lassen. Falls das keinen Erfolg bringt, kommt als nächstes ein Imam ins Spiel, der eine Scheidung vollziehen kann, wenn die Motive der Frau ihn überzeugen.
Dies alles in Betracht gezogen, ist entweder die Angelegenheit nur Gerede/Drohgebärden der Frau oder hat andere, weitergehende Motive, zudem es nicht zu vernachlässigen ist, daß sich eine Frau durch ein Scheidungsbegehren gesellschaftlich nicht gerade verbessert. Das macht eine Frau also nur in Not, oder, wenn sie für das "danach" schon vorgesorgt hat.

Umgekehrt - falls sich der Mann nicht als Mann zeigt oder zeigte, kann er nicht auf den Respekt einer tunesischen Frau hoffen. Die richtige Reaktion in dieser Situation ist also nicht, auf den Knien zu rutschen und Angebote zu machen, sondern der Angelegenheit überlegt und bestimmt zu begegnen. Falls dies nicht (mehr) möglich ist, dann ist die Sache eh' bereits gegessen und der Mann sollte sich eher Gedanken darüber machen, wie es bei und nach einer (säkularen) Scheidung weitergeht.

Ob man die Fakten lieber hintenanstellt und stattdessen Wünsche, Bedenken und Gefühle von einer Hand in die andere jongliert, sei jedem selbst überlassen, die Sachlage - und das Ergebnis - jedoch wird sich dadurch nicht ändern.
Posted By: TomSaw

Re: Islamische Scheidung - 07/12/2010 14:30

Original geschrieben von: Frogger
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Und wenn die Frau aus einer Konsequenz heraus etwas an den Heiratsdokumenten "beschneiden" lässt
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Noch einmal, hoffentlich zum letztenmal: an den Heiratsdokumenten wird NICHTS beschnitten, weil religiöser Hokuspokus NICHT zu den tunesischen säkularen Hochzeitsumständen gehört.

Ob man die Fakten lieber hintenanstellt und stattdessen Wünsche, Bedenken und Gefühle von einer Hand in die andere jongliert, sei jedem selbst überlassen, die Sachlage - und das Ergebnis - jedoch wird sich dadurch nicht ändern.


Vielen Dank für die Mühe!! Jetzt (endlich) fang' ich an zu kapieren. Ich hatte damit ja bislang kaum Berührungspunkte. DANKE!
Posted By: marini

Re: Islamische Scheidung - 07/12/2010 19:14

Original geschrieben von: Frogger
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Ob man die Fakten lieber hintenanstellt und stattdessen Wünsche, Bedenken und Gefühle von einer Hand in die andere jongliert, sei jedem selbst überlassen, die Sachlage - und das Ergebnis - jedoch wird sich dadurch nicht ändern.


Noch dazu, wenn man Gefühle, Beweggründe oder Gedanken eh nicht kennt und alles eine einzige große Spekulation ist.

Oder aber doch kennt und nur nicht ausspricht.
Posted By: LOE110209

Re: Islamische Scheidung - 07/12/2010 19:15

s49
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