Tunesien- fahren oder umplanen?

So, jetzt ist es so weit: die dauernden negativen Meldungen und Forenbeiträge haben mich doch verunsichert. Fahren oder nicht fahren? Wollte eigentlich mit dem Reisemobil nach Tunesien und, natürlich, auch den Süden anschauen. Fähre ist gebucht, das ist aber wurscht. Wenn ich nicht wohl fühle, weil ich ununterbrochen aufpassen muss, will ich da nicht hin.

Mich würden Meinungen von Leuten interessieren, die eben erst da waren oder kurzfristig reisen werden. Gibt es solche Leute hier im Forum? Wenn ja, schreibt mal ein paar Zeilen.

Vielen Dank schon mal.

P.S. Bitte keine Antwort, die aus dem kopierten Text des auswärtigen Amts besteht, das bläht nur auf und hilft praktisch nicht richtig weiter. Überhaupt wäre es gut, wenn man im Forum einfach einen Link einbauen würde (gelle Admin), dann wäre mancher Beitrag etwas übersichtlicher.

Die Frage kann dir wohl kaum jemand beantworten. Zur Zeit gibt es keine funktionierende Regierung und die Wahlen sind frühstens für die Monate Juli-bis Oktober vorgesehen.

Das sehe ich wie Gitta.

Klar kann die Reise gut gehen. Oder aber auch nicht. Wobei in letzterem alles, was eine Reise vermiesen kann, enthalten sein kann.

Würde ich vor der Entscheidung stehen, dann würde ich in diesem Jahr eine solche Reise, wie du sie planst, unterlassen.

Hallo!

Diese Frage ist wirklich berechtigt, denn ich stecke momentan in der gleichen Situation fest.
Im März bin ich (eigentlich) wieder in Tunesien, um meinen tunesischen Freund zu besuchen. Er lebt in Tunis, unser Hotel ist in Hammameth. Haben jedoch geplant, seine Familie zu besuchen, die auch in Tunis lebt. Da er eben "mitten im Geschehen" wohnt, hat er mir versichert, dass die Lage wieder ruhig ist - und das schon 3 Tage, nachdem es in den Nachrichten veröffentlicht wurde.

Wann bist du denn in Tunesien? Kann schon sein, dass die Tunesier gerne alles etwas runterspielen, aber ich denke nicht, dass du dir große Sorgen machen musst. Trittst du die Reise denn von selber an? Scheint mir nämlich so. Da ich in einem Hotel leben werde, lässt mich das Hotel bei der Polizei vor Ort eintragen, um Sicherheit zu gewährleisten, falls was passiert. Darüber solltest du dich auch mal erkundigen, falls du dich für die Reise entscheidest!

Liebe Grüße!

Wir wissen auch nicht wie es bei uns urlaubsmäßig dieses Jahr aussieht. Geplant ist wie jedes Jahr im Juli: Tunesien. War nun schon in meinen jungen Jahren 5 mal da. Meine Freundin und ich sind absolute "Tunesien-Fans". Aber aufgrund der neuen "Unruhen" sind wir uns eben auch ziemlich unsicher.

Geplant haben wir bisher Djerba 9 oder 10 Tage mit einigen Ausflügen (unter anderem die Sahara). Gebucht haben wir aber noch nicht - vorerst hoffen wir auf positive Meldungen in den nächsten Wochen/Monaten aus Tunesien.

Ich fliege seit 14 Jahren mindestens ein mal im Jahr nach Tunesien.
In den letzten Jahren sind wir dann sogar als Gruppe (6- 10 Freunde) geflogen.
Dieses Jahr haben wir nicht gebucht, wir verfolgen die Vorgänge in Tunesien aufmerksam, aber es ist uns zu unsicher geworden.

Wenn es Dich ruhiger schlafen lässt....
Ich habe noch nie gehört das ein Hotel Gäste bei der Polizei eintragen lässt.
Selbst wenn, was soll das bringen bzw für welchen (Vor)Fall sollte das helfen?
Glaubst Du wirklich das die Polizei bei Vorfällen ein Liste raus kramt und zu den "eingetragenen" Touristen in die Hotels fährt...?

Hotel ist was ganz anderes als mit dem Wohnmobil durch TN zu fahren, besonders im Süden. Das sollte kein Thema sein. Es müsste schon komplett eskalieren und dann hilft Dir Deine Polizeiliste auch nicht mehr (s.o.)
Die Familie Deines Freundes wird auch nicht auf der Av Habib Bourguiba wohnen und somit auch kein Thema.
Ist m.E. alles ganz unkritisch.

Generell sehe ich die Wahrscheinlichkeit eines terroristischen Anschlag zB in Touristengebieten als gestiegen. Aber das kann einem überall passieren.

Ja, so ist es. Solange die Lage in Tunesien nicht zu einem echten Bürgerkrieg wird, ist es ungefährlich - was aber nicht davor schützt, von gewöhnlichen Kriminellen, die sich die Situation zunutze machen, aufs Korn genommen zu werden.
Dagegen hilft es allerdings, einige Vorsichtsmaßnahmen zu berücksichtigen und sich in vertrauenswürdiger tunesischer Gesellschaft aufzuhalten.

Übrigens kann man sich bei der Deutschen Botschaft in Listen eintragen lassen, wenn man sich in Tunesien aufhält, in diesem Falle wird man dann tatsächlich auch in einer Notsituation kontaktiert - als Pauschal(Gruppen)tourist hingegen ist das unnötig, da sich dann die Reisegesellschaft um ihre Kunden kümmert.

Kriminelle gibt es überall auf der Welt, da ist man nirgends vor sicher.
Ich fliege selbst im März nach Djerba und habe keine Bedenken. Werde auch in die Sahara gehen wenn es klappt.
Der Süden ist mit Tunis nicht vergleichbar, total andere Verhältnisse.
Wenn Du aber von vorn herein ein ungutes Gefühl hast können wir hier schreiben was wir wollen, für Dich wird es kein entspannter Urlaub, dies solltest Du bedenken.

ich war erst letzte woche in Djerba. Dort ist es sehr ruhig, kaum Touristen um diese Zeit. Auch die Autofahrt nach Tunis und dort war alles ok. Es gibt viele Polizeikontrollen, aber das ist ja auch ok. Ich war mit Einheimischen aus dem Süden unterwegs und natürlich hoffen sie, dass wieder Touristen kommen, um in die Wüste zu gehen.
Mein Eindruck nach dieser Woche war, dass in den Medien vieles übertrieben wird. Wirkliche probleme haben die anderen Länder, wie zB. Mali, Algerien, die ich momentan nicht bereisen würde.

Hallo!

War ein paar Tage nicht im Forum... In der Zwischenzeit hatte ich Kontakt mit einem Tunesier, das, was ich gehört habe, hat mich etwas beruhigt, wir werden nicht umplanen und ich freue mich sehr, dass es nun bald losgeht.

Ob die Entscheidung richtig war, wird sich zeigen, Angst habe ich nicht, sonst würde ich umplanen.

Man hat mir mit auf den Weg gegeben, dass ich nur bei Tag fahren soll. Ist mir wurscht, weil ich eh nichts davon halte, in der Nacht durchs Land zu fahren, man will ja was sehen. Und ich soll bei der Polizei erfragen, wo man sicher übernachten kann, wenn man mal keinen Platz findet, an dem schon andere sind.

Damit komm ich klar. Das Risiko, durch Terroristen zu Schaden zu kommen, ist wesentlich geringer als das, auf dem Weg zum Schiff zu verunglücken. Darüber denkt man ja eigentlich auch nicht nach.

Also: los geht's, ich freu mich auf Land und Leute.

Beste Grüße an alle, die ihre Meinung gesagt haben.

Ich kann ja die verstehen, die nach TN fahren, weil sie dort ihre Familien besuchen, wobei auch hier gut überlegt werden sollte, insbesondere wenn man Kinder mit nimmt.

Aber Urlaub zu machen in einem Land, wo vieles drunter und drüber geht... Sich für einen Urlaub in Gefahr zu bringen ?!? Unruhen kündigen sich nicht immer Tage vorher an. Es sind doch einige Einschränkungen auch für Pauschaltouristen.
Gibt ja noch andere tolle Länder. Muss natürlich jeder selber für sich entscheiden. Ob man diese Entscheidung für seine Kinder treffen sollte?!!? Glaube nicht, dass es einem zusteht, diese Verantwortung zu übernehmen. Zumal es nur um einen Urlaub geht, der auch gut und gerne woanders verbracht werden kann.

Ich unterscheide zwischen Reisen und Urlaub machen. Und einen Urlaub hoffe ich mal nie "verbringen" zu müssen. Es gibt jede Menge Länder, die ungeheuer reizvoll sind, es aber nicht absolut geordnet zugeht. Da habe ich die schönsten Erlebnisse meines Lebens gehabt.

Was passiert in den "sicheren" Ländern, was immer das auch sein mag? Die Pauschaltouristen fallen ein, für die wird eine mundgerechte Infrastruktur geschaffen, und die Ursprünglichkeit geht den Bach runter. Ich freue mich echt, dass viele so ihre besten Tage verbringen, das gibt woanders Platz. Wer mal unter Palmen ein Schild "Eisbein mit Sauerkraut" gesehen hat, kann nachfühlen, wovon ich spreche.

Ich war schon in den 70ern in Tunesien, die Touristen haben auch dieses Land verändert. Deshalb besuche ich die Ecken, wo sie nicht in Horden auftreten.

Kann ich voll verstehen. Individualreisen sind "echter" was Land und Leute betrifft.
Mit den Kids (als sie noch klein waren) fand ich den AI-Urlaub entspannender, bis auf die von dir geschilderten Touristen, die in jedem Land auf "Eisbein mit Sauerkraut" bestehen. Das Benehmen war manchmal mehr als peinlich. Wie z. B. deutsche ältere Frauen, die in TN "oben ohne" am Pool lagen.
Später konnte ich wieder "andere" Reisen unternehmen.
Ich muss aber zugeben, dass nach einer besonders stressigen Arbeitszeit auch ein Urlaub (statt Reise ) angenehm ist.
Damit aber auch wirklich Stress abgebaut wird, würde ich meine kostbaren freien Tage nicht in einem Land verbringen wollen, dass derartig krisengeschüttelt ist und zu den allgemeinen Gefahren, die einen überall treffen können, deutlich mehr Gefahren dazu kommen.
Für einen selbst noch irgendwo eine persönliche Entscheidung. Meine Kids hätte ich aber nie in ein "Krisenland" mitgenommen.

Wenn ich etwas böse drauf wäre, würde ich jetzt sagen, das jedes Land seine Krise hat, wenn meine Kids es betreten.

Herrlich...!

Lass sie das besser nie lesen.

Erstens sind sie die Tonlage gewohnt und zweitens kennen sie dieses Forum nicht.

Wünsche Dir einen ruhigen und entspannten Urlaub.
Ich fliege auch, ohne Angst oder ungutes Gefühl.

Dann mal viel Spaß.

Wundere mich etwas, dass hier im Forum wenige aktuelle Erfahrungen geschildert werden. Wenn jeder, der zurück ist, ein paar Zeilen schreiben würde, hätte man im Forum einen Blick auf die tatsächliche Lage, und es gäbe weniger wilde Spekulationen.

Ich schreib im April was, mach Du das auch.

das liegt vielleicht auch daran, daß das hier nicht unbedingt ein Reiseforum ist .

Die meisten hier sind oder waren mit einem Tunesier zusammen/verheiratet und tauschen sich hier hauptsächlich über Land und Leute ( d.h. Mentalität etc. ), Erlebnisse oder Beziehungsprobleme aus.
Und die wenigsten User hier machen Pauschalurlaub in Tunesien. Da ist dann eher Familienbesuch angesagt.

Aktuelle Erfahrungen von Pauschalurlaubern findest Du z.B. bei Holidaycheck.

Viele Familien von Usern wohnen in der Nähe von Touristenzentren. Die Familie meines Ex-Mannes wohnt in der Nähe von P.E.K. und Sousse, bekommt dadurch auch einiges mit. Außerdem gibt es Angehörige, die in Touristenbereichen arbeiten.
Auch wenn viele Tunesier nicht besonders informiert über die besonderen politischen Zusammenhänge sind (wie halt Menschen in jedem Land), könnten sie die Fragen bzgl. der Umstände in den Touristenbereichen beantworten.
Die Männer stehen doch auch in regelmäßigen Kontakt und wissen, was in TN passiert.
Und auch bei einem Familienbesuch bekommt man viel mit.
Es gibt auch einige User, die sich nicht nur über Beziehungsprobleme etc. austauschen, die statt dessen gerade an der Situation im Land interessiert sind. Für ein Land, dass nun mal vom Tourismus abhängig ist, ja auch nicht ganz unwichtig. Denke, dass man so auch mehr mitbekommt, als wenn man Pauschalurlaub macht.

Sagen könnten viele User bestimmt etwas zu dem Thema. Vielleicht auch ein Interessenkonflikt, da man weiß, dass TN Touristen benötigt und negative Äußerungen zur Situation zu noch größeren Rückgang führen kann.
Holidaycheck gibt Infos von Urlaubern wieder - man könnte die Infos doch gut mit "Insiderinfos" ergänzen und dass hat nichts damit zu tun, dass dies keine Reiseformum ist.

So, bin jetzt seit einer Woche auf Djerba, und kann somit schon mal erste Eindrücke teilen.
Meine Sahara Tour ist zwar mangels Teilnehmer ausgefallen, dafür bin ich jetzt 3 Wochen auf Djerba, kein Pauschaltourist.
Von Demonstrationen und Kundgebungen hab ich hier noch nichts bemerkt.
Nach meinem Eindruck sind die Touristen auch noch nicht wieder so zahlreich da, wie vor der Revolution. Was mir auch in den vorigen Jahren aufgefallen ist, das die französischen Touristen nicht so zurückhaltend sind wie die Deutschen, betreffend eine Reise nach Tunesien.

Aufgefallen ist mir noch das einige Preise gestiegen sind, nicht so dramatisch für mich als Tourist, aber die Tunesier müssen rechnen mit jedem Dinar.

Das war's für's erste. Schreib noch mal nach dem Urlaub.