Eid el-Fitr wird am Freitag, 10 September 2010 gefeiert

Der Mufti der Republik Scheich Othman Battikh kündigte in einem am Mittwoch veröffentlichten Kommuniqué an, dass das Eid el-Fitr Fest zum Ende des Ramadan am Freitag, den 10. September 2010 gefeiert wird. Die Mondsichel konnte am heutigen Abend nach Sonnenuntergang noch nicht gesichtet werden, also wird der Donnerstag, 9. September 2010 der dreißigste und letzte Tag des Ramadan sein.

Quelle: TAP

ich versteh gar nix mehr... ok, Tunesien --> Freitag.

Und wann beginnt Eid hier in D?

laut dem türk. Supermarkt meines vertrauens HEUTE...???

Ja, die Türken in D. feiern heute.
Beginn von Ramadan variiert auch gern mal zwischen D und Tn um einen Tag. Hängt mit den Breitegraden zusammen. Die Mondsichel ist später zu sehen, je weiter man in den Süden kommt.

Lg
sunny

Salam wir haben heute gefeiert, habe selbst noch mal nachgefragt. Ich habe eine Türkische und eine Pakistanische Freundin. Und die kamen auch mit Süßigkeiten heute zu mir.

Wassalam

Auch wir haben heute gefeiert. Laut dem Koordinationsrat der Muslime in Deutschland, European Fatwa Council und dem Zentralrat der Muslime ist heute am 09.09.2010 Aid el Fitr...

Ich verfolge die Neuigkeiten immer auf dieser Website:

http://islam.de/16163.php

Die Stellungnahme des Rates der Imame und Gelehrten in Deutschland findet ihr hier:

http://islam.de/files/misc/ramadan/anfang_shawwal_2010.pdf

Ich wünsche allen ein gesegnetes Fest.

عيد مبارك للجميع أتمه الله عليكم بالخير و اليمن و البركة

Böse Denker könnten es so auslegen, dass das Nicht-Sichten der Mondsichel dem tn Staat einen Feiertag in der Woche spart,wenn man diesen flugs auf das Wochenende verschiebt, aber wir sind ja nicht böse.

Inchallah Aidkoum Mabrouk!

Nette Denker könnten es aber auch so auslegen, dass z.B. unsere Nachbarländer gerne einen Tag früher mit dem Fasten beginnen und dann auch einen Tag früher aufhören dürfen.

Und wenn es um den Arbeitstag geht, den haben die meisten doch während des Ramadan schon locker rausgeholt...

Ausserdem arbeiten die Agenturen etc. alle mindestens 2 Tage nur mit Minimal-Besetzung, Ausflüge finden auch an mindestens 2 Tagen nicht statt. Hotels arbeiten heute nur auf Sparflamme. Behörden, Banken, Post etc. haben geschlossen. Die Geschäfte auch. Taxis gibt es heute auch keine.

Dafür sind einige Geier unterwegs, auf der Suche nach gelangweilten Touristen, die sich heute nur zu gerne übers Ohr balbieren lassen...

Ich weiss nicht, wie es im Norden ist, aber im Süden kommen die Arbeitnehmer auf jeden Fall auf ihre Feiertags-Kosten.

Auch im Norden begann die inoffizielle Feierei bereits gestern.
Intern macht halt sowieso jeder, was er für richtig hält.

Hallo,
wir haben für 120 Dinar tunesische Süssigkeiten(Pralinen) auf den Friedhof gelegt.
Zum einen finde ich es wahnsinnig viel Geld zum anderen denke ich, dass doch binnen 5 Minuten eh alles von Ameisen übersät ist, oder?
LG Simla

Hallo Simla
Es könnten auch die Ziegen und Schafe sich daran laben.
Dann gibts in 2 Wochen süßen Ziegenkäse.
LG Walter

Wozu das denn? Ist das eine Gewohnheit in eurer Gegend?? Verstehe ich irgendwie nicht

Gruss

Das ist wohl üblich, dass man das auf den Friedhof legt. Und die Ausmasse werden je nach Wohlstand erwartet.
Ich versteh es nicht......aber das muss ich auch nicht.
LG Simla

Erfindungen gibts wohl auch in Tunesien!!!!! Darf ich vielleicht noch wissen in welcher Gegend das üblich ist??

Hammamet

Ich hab das auch schon gehört,von Tunis.
Auch andere Sachen ,wie auf Grabstellen Vogelfutter ausstreuen,damit Vögel zu Besuch kommen und der Verstorbene nich so alleine ist...

Und welchen Sinn hat es, wenn sie kleine Steinchen ans/auf´s Grab legen?
Das habe ich schon persönlich bei einer befreundeten Familie mitbekommen und sieht man immer wieder dort. Auf meine Frage habe ich keine zufriedenstellende Antwort bekommen. Das heißt: wie immer in solchen Dingen ein Rumgedruckse . Daher wollte ich sie nicht weiter bedrängen - aus Höflichkeit/Respekt/Vorsicht.
Kann mir da jemand eine pausible Erklärung für geben? Ich frage mich das schon einige Jahre und habe noch NIE darüber gelesen.

Gruß
chamaeleon

Ich nehme an, dass es sich um Überreste alter Totenverehrungsriten und Aberglauben aus vorislamischer Zeit handelt, die sich bis in die heutige Zeit hinüber gerettet haben.

Auch bei uns gibt es Relikte aus heidnischer/germanischer Zeit (Karneval, Sonnenwendfeiern etc.), die wir aber als solche überhaupt nicht mehr wahrnehmen.
Selbst unser heutiges christliches Weihnachtsfest geht auf das heidnische Julfest zur Wintersonnenwende zurück und wurde erst um 800 n. Chr. von Karl d. Großen eingeführt.

Das mit den Steinchen auf dem Grab hat mir mal ein berberischer Ziegenhirte so erklärt, dass bei früheren Bestattungen in der Wüste oder Steppe die Konturen des frischen Grabes mit Steinen gekennzeichnet wurden, um es auch noch nach ein paar Tagen wiederzufinden, da nicht jeder Angehörige die Anreise in Tagesfrist schaffen konnte, aber trotzdem dem Toten seine Ehre erweisen wollte.
Ich weiß allerdings nicht, ob das stimmt.

So ähnlich wie Dir, Uwe, hat man es mir auch mal erklärt.

Ich habe aber auch schon gehört, dass dieser Brauch daher rührt, dass man früher die Gräber komplett mit Steinen bedeckt hat, um diese vor tierischen Räubern zu schützen.

Woher auch immer solche Bräuche stammen, mit dem Islam haben sie eher selten etwas tun.
Da kollidieren Religion und Tradition. Und wenn die Menschen den Ursprung wissen, was oft nicht der Fall ist, dann können sie es nicht erklären, da es ja gegen die Religion verstösst.

Ich persönlich mag solche Überbleibsel und auch die Menschen, die dazu stehen. Im Süden gibt es dadurch eine interessante Mischung aus Traditionen und Gebräuchen und Religion. Nur schade, dass die Menschen, die sie ausüben oft selber den Unterschied und die Herkunft nicht kennen. Das führt dann schon mal zu äusserst kuriosen Situationen und Einstellungen.

Sonnige Grüsse!

Das mit den Steinchen muss ein vorislamischer Brauch sein, denn auch Juden bringen bei jedem Besuch am Grab einen Stein mit und legen ihn dort auf dem Grabstein ab.

Da ja die Ursprünge des Islam nicht so wahnsinnig weit von Israel entfent sind und auch der Koran seine Basis im AT/Thora hat, kann ich mir vorstellen, dass dies einfach Brauch im Vorderasiatischen Bereich war und zuerst von den Juden und später von den Arabern übernommen wurde.

Keine Ahnung ob es stimmt, wäre für mich aber eine logische Erklärung.

sunny

Gerade aus der Kultur der Berber, die ja als letztes islamisiert wurden, haben sich oftmals noch Traditionen und Bräuche erhalten, die in die tunesische/nordafrikanische Kultur mit eingegangen sind, den islamischen Vorgaben allerdings teilweise widersprechen.
Trotzdem werden solche Traditionen noch gelebt, obwohl der Tunesier an sich überhaupt nicht mehr weiß, woher der ein oder andere Brauch stammt.

Ist halt genauso wie bei uns.

Und einige Sachen werden auch aus anderen Kulturen übernommen, wie zum Beispiel der Ramadankalender mit 30 Türchen (24 bei unserem Adventskalender) oder Spielzeuggeschenke an Kinder bei Eid el-Fitr.

Das war so richtig ausgedrückt, denn der Mond konnte am 8.9. definitiv NICHT gesehen werden, und zwar als astronomische Tatsache - die betreffenden Imame waren also entweder mit Röntgenaugen ausgestattet, so daß sie durch die Erde hindurchsehen konnten ODER sie halten sich an eine neue Lehrmeinung, nach der die Sicherheit, daß der Mond irgendwo zu sehen sein könnte, bereits für die Datumsbestimmung ausreicht und eine tatsächliche Sichtung nicht erforderlich ist. Tatsächlich konnte der Mond am 8.9. nämlich nur auf einigen polynesischen Inseln gesehen werden.

Saudi-Arabien (wie auch Tunesien oder die USA) ist interessanterweise dieser Definition zwar für den Beginn, nicht aber für das Ende des Ramadan gefolgt, Marokko und andere Länder haben sich an der tatsächlichen Sichtung orientiert und der Ramadan war dort also 1 Tag kürzer.

Insgesamt gesehen - nicht neues in diesem Jahr, die Festlegungen geschehen ebenso uneinheitlich und sogar willkürlich, wie es in den Jahren zuvor der Fall gewesen ist.

Also den Berg von tunesischen Pralinen wurden bei einer guten Patissrie bestellt, ganz sauber und ordentlich auf eine sehr grosse Schale angerichtet und auf das Grab gestellt.
Bestimmt sind diese Sachen für die Armen, die dann auch wirklich kommen und sich was wegnehmen.
"Im Namen des Toten"......sagte man mir.
LG Simla

Ich bedanke mich für alle Antworten.
Meiner Ansicht nach, muß ein Zusammenhang zwischen der Pilgerfahrt nach Mekka - wo eine Station die Steinigung/Vertreibung des Teufels eine große Rolle spielt - ein Übertrag auf die Friedhofskultur gefunden haben. ?

Sie wollen somit den Teufel abschrecken, damit der Tote seine Ruhe findet und ungehindert den Eintritt ins Paradies finden kann. ?
Auch einige Stellen im Kontex maxima/Gigas weisen darauf hin, daß der Brauch daher sich entwickelt hat.

Gruß, chamaeleon