Hi Ihr Lieben,
wie habt Ihr die Aufnahme in die Familie Eures Mannes erlebt? Waren alle herzlich und gehört Ihr dazu oder habt Ihr Euch fehl am Platz gefühlt?
Silke

zu mir waren/sind alle sehr herzlich - wenn auch gleichzeitig sauer, daß sie mich nicht so einfach in ihre Unterhaltungen mit einbeziehen können/konnten...

Wieso sind sie da sauer? Ich meine du kannst ja nix dafür
Bei mir war es auch ganz ok, ich wurde gut aufgenommen, vielleicht lag´s aber auch daran, dass unsere Väter schon früher zusammen in die gleiche Klasse gingen
Meine Mutter hatte es da vor 35 Jahren wesentlich schwerer, die Familie meines Vaters war die erste Zeit sehr skeptisch ihr gegenüber, vor allen Dingen hatten sie so ein komisches Bild von Europa (die Frauen würden hier nix taugen usw.) aber mit der Zeit liebten sie meine Mutter, weil sie sämtliche Vorurteile verloren

Ich war nun endlich das erste mal bei meiner Familie und es war unbeschreiblich. Sie waren so herzlich, das war echt klasse. Reden konnte ich nicht mit Ihnen, aber das ging auch mit Händen und Füssen. Ich vermisse sie alle schrecklich...

Das kann ich mir vorstellen, die Gastfreundschaft und Offenheit ist manchmal richtig überwältigend! Letztes Jahr war es mir sogar sehr peinlich, das war das erste Mal dass mein Mann und ich als "Mann+Frau" bei seiner Familie waren und die wollten uns sogar das Frühstück ans Bett bringen, ließen mich keinen Finger krumm machen, ich durfte zu Anfang nichtmal mein Bett machen. Bekam Obst geschält und alles abgenommen
Zum Glück hat sich das dann etwas normalisiert, kam mir schon komisch vor

Stimmt, ich durfte auch nix machen. War mir auch nicht recht, aber selbst die Oma war "sauer", wenn ich unser dreckiges Geschirr wegbringen wollte. Gastfreundschaft-davon könnten die deutschen sich was abschneiden...

Ha ha. Mensch Karmoussa, du kannst dir nicht vorstellen wie jeck die mich dort gemacht haben. Ich wurde dort von jeder 2. Frau, die wußte, dass ich die neue Braut bin gefragt "Und bist du schwanger?" oder unter Grinsen "Na hast du da was drin?" mit Deutung auf meinen Bauch (der aber flach ist) und ich so "Nein, ich bin nicht schwanger" Oh Mann wie oft ich das in dem letzten Sommer sagen musste

Das Beste war in der Woche der 100000 Familienhochzeiten als ich total mit den Nerven am Ende war mit dem ständigen Hochzeitsgefeier, ins Hamam schrubben gehen und die Henna-Abende und mich dann mal die Tante meines Mannes fragte "Du bist sicher schwanger!" ich "wie kommst du darauf?" sie: "Na weil du so launisch bist, das ist eine Frau wenn sie schwanger ist"

Ich hab mir nur gedacht "du kennst mich noch nicht gut genug"

Hmmm, wenn Launen ein Zeichen für Schwangerschaft sind - bin ich dauerschwanger. Wobei... nicht nur ich, dann kann mein LAG zum Patentamt gehen... Ich sag's ja immer: lieber niederträchtig als hochschwanger...

aber ansonsten lag ich mit meiner Einschätzung der Behütungsmotivation ja offensichtlich nicht soooo daneben

@sena: sauer im sinne von enttäuscht
oh ja - das mit dem schwanger-fragen kenn ich auch... "das ist bei uns so..." da sind die Frauen gleich nach der Hochzeit schwanger....
Na, und dann der geschockte Zustand am Telefon, als mein Mann dann bei mir war und kurz danach die Botschaft kam: Kristina ist schwanger... ...schade, daß ich die Augen und Gesichter dabei nicht gesehen habe....

@Kristina

Fleißig fleißig

Also ich find´s nicht sooo gut wenn man gleich ein Kind bekommt - ist zwar jedem seine Sache - aber wenn ich jetzt für die Leute in Tunesien spreche, dann sieht es ja so aus, dass sie erst zusammen leben dürfen, wenn sie verheiratet sind. Dieses Zusammenleben und "Erst-richtig-kennenlernen" des Partners ist ne harte Probe, die man erstmal überstehen muss und dann sofort ein Kind? Also ich glaube bei uns wäre das nicht gut gegangen Das erste Jahr haben wir uns ca. 70% unserer gemeinsamen Zeit nur gefetzt

Mann bin ich froh, dass das nun rum ist

nur noch 65%?

Ich war schon sehr früh bei seiner Familie zu Besuch, nämlich als ich noch gar nicht mit ihm zusammen war. Sie waren und sind immer sehr nett zu mir. Auch mit der Verständigung gab es nicht so große Probleme, da ich mich einfach mit ihnen auf Französisch unterhielt.
Dort "gewohnt" habe ich natürlich das erste Mal erst nach der Hochzeit. Ausnahmen waren die 100000 Hochzeiten, wo ich wegen des Hennas weit entfernt von meinem noch nicht Mann dort übernachten durfte.

Allso ich bin jetzt 5 jahre Verheiratet zusammen sind wir 11 Jahre, kenne aber nur seine Brüder.
Seine Eltern kenne ich nur von Fotos. Ich weiß das sie gegen mich sind und mein Mann meint eben es ist sein Leben und wen sie nicht mit mir einverstanden sind kann er auch n ix machen.

@Mabrucka:
das ist schade, dass die Familie deines Mannes dich nicht akzeptiert. Finde es jedoch gut, dass dein Mann zu dir steht.
Außerdem möchte dich herzlich Willkommen heißen.

LG Brini

@mabrucka

Das finde ich jetzt einfach nur heftig!!!
Wie kommst Du damit klar? Also ich könnte das nicht, mir ist meine Familie und seine irgendwann auch sehr wichtig, weil man einfach sehr viel mit der Familie zu tun hat...

Eigentlich komme ich garnicht klar damit DENN DIE KENNEN MICH ÜBERHAUPT NICHT.
Ab und zu denke ich auch ob er was vor mir versteckt?? Aber nur wen ich schlecht drauf bin.
Mein Mann hat zuhause mehr verdient wie hier und vor allem leichter...
Er ist wirklich nur wegen uns hier--
So ist das halt könnte auch nicht damit umgehen wenn wir uns kennenlernen und sie mich ablehnen...

Hallo Mabrucka,

also ich finde es gut, dass dein Mann zu dir hält aber andererseits halte ich es für ein MUSS den Partner der Familie persönlich vorzustellen, sie sollen sich ein bißchen kennenlernen, und wenn es halt nicht passt dann geht man auf Abstand. Aber ich frage mich, wie sie dich nicht mögen können, wenn sie dich doch nichtmal gesehen haben??

Hallo Leute,

es ist schöne eure Beiträge zu lesen. Da muß ich an meine Hochzeit vor 8 Jahren denken. Ein Tag nach der Hochzeitsnacht wurde ich zig mal gefragt ob ich schon schwanger wäre. Das war echt der Hammer. Als dann nach 4, 5, 6, 7, Jahren noch immer nichts passierte war die Familie schon sehr verwundert. Viele dachten ich wäre unfruchtbar. Nur die Schwestern wussten das ich die Pille nehme. Gerstern ist unser Sohn 13 Wochen alt geworden und der ganze Stolz der Familie .

Grüße an alle Carmen

Deutsche und auch noch 9 Jahre älter wie er und bekommt keine Kinder mehr!
Sena das reicht schon

Hallo,

ich wurde einfach wunderbar in seine Familie aufgenommen. Mit seinen Brüdern verstehe ich mich super genau wie mit seinen Schwestern. Ommi und Baba sind einfach wunderbar, wenn mein Mann und ich uns in Tunesien streiten, stellen sich die beiden meistens auf meine Seite. Ich bin auch noch die Lieblingsschwiegertochter von meinem Schwiegervater. Normalerweise reden wir Französisch miteinander, mittlerweile verstehe ich aber einiges an Tunesisch und spreche es leidlich, mit der Verständigung klappt es auch. Zur Not muss mein Mann halt übersetzen.
Ich vermisse meine Familie einfach schrecklich.

Oh oh... sah die Familie das erste Mal, als wir einen Tag vor der Hochzeit seines Bruders ankamen. Mein Freund war gleich wieder weg um bei Vorbereitungen zu helfen. Ich saß da mit Muttern und Schwester und wurde dem Kreuzverhör meines Lebens unterzogen. (Meinst du es denn ernst mit ihm? Bist du nur mit ihm zusammen, um immer schön Urlaub hier zu machen... ist ja einfacher, wenn man jemanden kennt. Und was ist, wenn dir in D jemand "den Hof macht"? Läßt Du ihn dann fallen, weil das unkomplizierter ist?) Das ungefähr drei Stunden lang. Wußte nicht, ob ich heulen, schreien oder einfach weglaufen sollte. Anscheinend hab ich mich aber gut geschlagen. Bin jetzt immer herzlich willkommen und meinen nächsten Besuch hab ich nur bei Ommi angemeldet (er weiß nix).

Die erste Begegnung mit meiner damals zukünftigen Schweigermutter war schrecklich. Jedes Mal, wenn ich mich in ihrer Nähe befand, suchte sie das Weite, ein Blickkontakt war unmöglich. Ein klarer Fall von Eifersucht. Ich, eine unabhängige Frau und Nicht-Muslime, hatte ihr ihren Lieblingssohn "gestohlen". Mein Mann und ich haben dann während Jahren auf Tunesien-Besuche verzichtet. In der Zwischenzeit wurde sie mehrmals sehr krank und hat, da unserer Ehe nun schon elf Jahre dauert, ihre Meinung mir gegenüber radikal geändert. Bei unserem letzten Besuch hat sie mich wie eine Prinzessin behandelt. Bin immer noch etwas skeptisch ihr gegenüber, werde nie vergessen, wie sie mich behandelt hat, versuche aber, ihre Situation auch zu verstehen. Tunesische Frauen in ihrem Alter (über 60) definieren sich ganz klar über ihre männlichen Nachkommen und sie hatte das Pech, einen davon an eine Ausländerin zu verlieren ..... Sie hat aber auch begriffen, dass ich ihren Sohn über alles liebe und respektiere und das wir immer noch eine sehr glückliche und harmonische Beziehung führen. Mit meinem Schwiegervater sowie meiner Schwägerin und meinem schwager hatte ich hingegen nie Probleme, das hat von Anfang an wunderbar geklappt.
Ein Tipp noch von mir: Lernt unbedingt Französisch (bin glücklicherweise zweisprachig D/F aufgewachsen), danach etwas Tunesisch, dann seid ihr schon zur Hälfte integriert und die Menschen wagen es nicht mehr, schlecht über eine Europäerin zu sprechen zumal sie Angst haben, dass diese sie verstehen könnte !!!

Also mein Mann (10 Jahre verheiratet) hat mich bei meinem 1. Tunesien-Urlaub, nachdem wir uns kennen- und lieben gelernt haben, sofort seiner Familie vorgestellt. Ich erinnere mich noch sehr gut daran. Ich kam von Monastir ins Hotel, rief ihn an und verabredete mich mit ihm ca. 1 Stunde später (da konnte ich mich dann noch stylen...) Pünktlich zur verabredeten Zeit erschien er und fuhr mit mir los. Als ich ihn fragt, wohin, antwortete er nur: zu meiner Familie natürlich!

Ich bin von Anfang an herzlich aufgenommen worden. Meine Schwiegereltern waren natürlich sehr traurig, dass wir in Deutschland leben wollten und die ersten Jahre hat vor allem meine Schwiegermutter immer sehr gelitten und viel geweint.

Heute sieht das anders aus. Wir haben jetzt auch unten ein Haus und sie sind wahnsinnig stolz, dass wir uns auch in Tunesien "einrichten". Tränen fließen zwar immer noch, aber das sind "normale Abschiedstränen".

Wir sind seit 1 Monat ein Paar. Wir wohnen in der CH (nicht zusammen). Ich habe bis jetzt seinen hier wohnhaften Onkel kennen gelernt. Mein Freund möchte, dass wir im Herbst zu seinen Eltern nach Tunesien gehen, um uns kennen zu lernen. Ich bin da etwas zurückhaltender. Mir geht das fast zu schnell. Wie seht ihr das?