DIE HÖLLE
Die Hölle ist eine Wohnstätte im Jenseits und steht dem Paradies gegenüber. Sie ist für diejenigen bestimmt, die nicht an Allah (swt) glauben, die Ihn verleugnen und sich gegen Ihn auflehnen. In der Hölle finden sich aber auch Muslime wieder, die im Diesseits Sünden begangen haben und diese nicht aufrichtig bereut haben. Auch sie müssen für das Unrecht bezahlen, was sie getan haben.
... Anas Ibn Malik berichtete, daß der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte: "Einige Leute werden (am Tage des Jüngsten Gerichts) das Höllenfeuer (Dschahannam) verlassen, nachdem sie durch die Berührung mit ihm befleckt worden sind. Sie werden dann ins Paradies eintreten und von den Paradiesbewohnern >Al-Dschahannam-myyun< genannt." [Bu 6559]
Aus diesem Hadith geht hervor, daß diejenigen Muslime, die für die Hölle bestimmt waren, durch Allahs (swt) Barmherzigkeit daraus gerettet werden. Allerdings wird man sie im Paradies erkennen. Die Hölle ist für uns Menschen fast unvorstellbar schrecklich. Allah (swt) klärt uns jedoch in einigen Qur’anstellen darüber auf, wie es dort zugeht.
Sura Ibrahim [14:16-18]:
"Denn es steht ihm die Hölle bevor. Darin bekommt er ekelerregende Flüssigkeit zu trinken. [16] Er würgt sie hinunter, aber sie will ihm beinahe nicht durch die Kehle gehen. Der Tod bekommt von allen Seiten über ihn, doch er kann nicht sterben, und vor ihm liegt harte Strafe. [17] Das Gleichnis derjenigen, die nicht an ihren Herrn glauben, ist, daß ihre Taten wie Asche sind, die der Wind verweht an einem stürmischen Tag. Sie haben über das, was sie erworben haben, nicht die geringste Macht. Das ist fürwahr ein weitgehender Verlust! [18]"
Mit "ekelerregender Flüssigkeit" wird hier Eiter bezeichnet, der aus Wunden fließt oder eine ekelige Flüssigkeit, die aus Leichen austritt. Es ist "Wasser der bittersten Verzweiflung", ein Sinnbild grenzenlosen Leidens und bitterster Frustration, das im zukünftigen Leben diejenigen erwartet, die während ihres irdischen Lebens alle geistigen Wahrheiten ablehnten. Man kann diese Flüssigkeit nur schluckweise zu sich nehmen, da sie sehr bitter ist. Man würgt sie widerwillig hinunter und kann sich mit seinem Leiden nicht abfinden. Ein abschreckendes, furchtbares Bild von den Leiden der Hölle. Selbst ein Entkommen durch Vernichtung ist unmöglich, denn man stirbt nicht, damit die Strafe vervollständigt wird.
Die Handlungen der Gottlosen sind sowieso schon leicht und wertlos wie Asche. Nur unnützer Müll bleibt von den Fähigkeiten und Möglichkeiten zurück, die sie mißbraucht haben. Diese Asche wird darüber hinaus vom Wind verweht, die Gottlosen haben keine Orientierungsmöglichkeiten und kein Ziel. Wenn die Asche verweht wird, verlieren sie auch jene Dinge aus der Sicht, die sie vielleicht verdient hätten, wenn ihre bösen Handlungen nicht gewesen wären. Ihr ganzes Wesen ist verseucht. Alle ihre Wünsche sind fehlgeleitet. Sie werden weit davon entfernt sein, was sie ursprünglich im Sinn hatten. Was haben sie erstrebt und was haben sie erreicht? Alle ihre großen Errungenschaften erweisen sich am Jüngsten Tag als ein Haufen Asche. Ihre großen Zivilisationen, ihre mächtigen Staaten und Imperien, ihre großartigen Universitäten, ihre Wissenschaft und ihre Literatur, selbst ihre sogenannten guten Taten, auf die sie so stolz waren, erweisen sich als wertlos.
Nichts bleibt davon zurück, was auf der Waage der göttlichen Gerechtigkeit zu ihren Gunsten ins Gewicht fallen könnte. Nichts davon wird sie vor dem Feuer der Hölle retten können. Dabei hätten sie diesen Zustand so leicht vermeiden können, wie von Abu Huraira (ra) berichtet wurde:
... Abu Huraira, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete, daß der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte: "Mein Gleichnis und das Gleichnis der Menschen ist wie ein Mann, der ein Feuer angezündet hat; und als dieses seiner Umgebung Licht spendete, fingen die Motten und die Tierchen, die normalerweise hineinfallen, an, sich hinein zu stürzen. Da fing dieser Mann an, diese vom Feuer zurückzuweisen, während sie ihn überkamen und sich doch anschließend hineinstürzten. Ich bin also der, der euch vom Feuer zurückhält, und ihr besteht darauf, euch hineinzustürzen!" [Bu 6483]
Dies beweist, daß der Unglaube dieser Menschen sie ins Höllenfeuer bringt. Sie sind nur am Diesseits interessiert und sie glauben weder an Muhammad (sas) noch an Allah (swt). Entgegen jeder Vernunft lehnen sie alles ab, was der Wahrheit entspricht, denn ansonsten müßten sie auf ihre Leidenschaften verzichten. Doch diese Einstellung bringt sie in die Hölle.
Sura Al-Furqan [25:11-13]:
"Aber nein! Sie tun die Stunde als Lüge ab. Doch Wir haben für die, die die Stunde als Lüge abtun, ein brüllendes Feuer bereitet. [11] Wenn es sie von weitem erblickt, werden sie Grollen und Seufzen von dort hören. [12] Und wenn sie zusammengekettet in ihren engen Raum hineingeworfen werden, dann werden dort um ihre Vernichtung flehen. [13]
Das Feuer wird hier personifiziert. Es wütet vor Hunger und Zorn, und sobald es seine Bewohner von weitem sieht, stößt es einen Seufzer des Verlangens aus. Bis dahin hatten sie die Gefahr nicht wahr haben wollen. Gerade jetzt, wo ihre Herzen vor Furcht erzittern, sind sie mit ihresgleichen zusammengebunden und werden in die Brüllenden Flammen geworfen. Alles andere - selbst der vollständige Tod – wäre besser als die Qual, die sie erleiden. Aber ihnen wird der Tod nicht gewährt.
Sura Al-Ahzab [33:64-66]:
"Wahrlich, Allah hat die Ungläubigen verflucht und ein loderndes Feuer für sie bereitet. [64] Dort werden sie ewig verweilen. Keinen Beschützer und keinen Helfer werden sie (dann) finden. [65] Am Tage, an dem ihre Gesichter im Feuer umgekehrt werden, werden sie sagen: >>Wehe uns, hätten wir doch nur Allah gehorcht und wären dem Gesandten gefolgt!<< [66]"
Das Verweilen im Feuer ist von langer Dauer. Wie lange die Ungläubigen darin verweilen müssen, weiß nur Allah (swt) und auch nur Er weiß, wie ihr Ende ist. Die Gesichter der Ungläubigen werden im Feuer umgekehrt. Dies ist ein Zeichen der Schande und Verächtlichkeit, da das Gesicht Ausdruck eines selbst ist. Wenn die Vergeltung kommt, werden die Bösen gedemütigt, so daß sie wünschen, sie wären der Rechtleitung gefolgt. Sie werden dann ihre Führer anklagen, die sie irregeführt haben. Dabei vergessen sie jedoch ihre eigene persönliche Verantwortung.
Wie anfangs schon erwähnt, sind auch die Muslime keineswegs sicher davor, nicht in die Hölle zu kommen. Diejenigen, die sich nicht an die Gebote und Verbote Allahs (swt) halten, müssen mit Seiner Strafe rechnen. So heißt es in einem Hadith, daß die Muslime, die mit der Hölle bestraft werden, 1000 Jahre lang rufen werden: Du Mitleidvoller! Du Großzügiger! Und 1000 Jahre lang: Du Lebendiger! Du aus Dir selbst Bestehender! Und 1000 Jahre: Du Barmherziger der Barmherzigsten! Der Prophet (sas) fragte Gabriel (as): Wie lange währt die Zeit? Gabriel (as) antwortete: 4000 Jahre. Alsdann fragte Muhammad (sas): Wieviele Monate hat das Jahr? Gabriel (as) antwortete: 4000 Monate. Dann fragte er: Wieviele Tage hat ein Monat? Gabriel (as) antwortete: 4000 Tage. Dann fragte der Prophet (sas): Wieviele Stunden hat ein Tag? Daraufhin sagt Gabriel (as): 70 000 Stunden, und eine Stunde ist ein Jahr auf dieser Welt!
Die Ungehorsamen flehen und Allah (swt) schickt ihnen Gabriel (as), um nachzusehen und danach schickt er Gabriel (as) zu Muhammad (sas) damit er diesem berichte. Nur durch die Gnade Allahs (swt) kann der Prophet (sas) für die Ungehorsamen Fürbitte einlegen und diese wird gewährt werden aus der unendlichen Großzügigkeit Allahs (swt). Jeder, der sagt: "la ilaha illa allah, muhammadan rasulu allah" wird aus dem Höllenfeuer befreit werden. Muhammad (sas) wird mit ihnen dann zu einem Fluß in der Nähe des Tores zum Garten eilen, welcher der "Fluß des Lebens" genannt wird und sie werden darin baden. Bartlos und haarlos werden die Ungehorsamen aus diesem entsteigen, mit Kajal auf ihren Augen. Ihre Gesichter werden dem Mond gleichen und auf ihren Brauen wird stehen: Diese, wurden durch den Barmherzigen aus dem Feuer erlöst und die Ungehorsamen werden in den Garten eintreten und in ihm wandeln und Allah (swt) anrufen und ihre Schuld tilgen. Also wird Er sie tilgen. Und die Ungläubigen werden rufen: O wären wir doch nur Muslime gewesen und auch aus dem Feuer befreit worden.
Sura Saffat [37:62-68]:
"Ist dies besser als Bewirtung oder der Baum Zaqqum? [62] Wir haben ihn wahrlich zur Heimsuchung für die Missetäter gemacht. [63] Denn es ist fürwahr ein Baum, der aus dem Grund des Höllenfeuers hervorkommt. [64] Seine Fruchtbüschel sehen aus wie Teufelsköpfe. [65] Und sie werden wahrlich davon essen und (ihre)Bäuche damit füllen. [66] Darauf wird ihnen eine Mischung aus siedendem Wasser zu trinken gegeben. [67] Dann Kehren sie ganz gewiß zum Höllenfeuer zurück. [68]"
Zaqqum ist ein furchtbar bitterer Höllenbaum. Er ist eine Heimsuchung für die Ungerechten. Er wächst auf dem Grund der Hölle. Selbst seine Fruchtstände, die zart sein sollten, sind wie Teufelsköpfe. Seine Früchte werden gierig verschlungen. Dazu gibt es ein kochendes Getränk, das die Eingeweide zerreißt. Jedesmal, wenn sie die Runde zwischen diesen Dingen gemacht haben, kehren sie zu ihrem Ausgangspunkt zurück. Ein wirklich unheimliches Bild, aber noch unheimlicher sind die Sachen des Bösen in Wirklichkeit. Es geht von den tiefsten Gründen der korrupten menschlichen Natur aus. Seine zärtlichsten Beziehungen entarten in Neid und Haß. Die "Gegengifte" dienen nur dazu, die Krankheit zu verschlimmern. Die Kette des Bösen ist endlos. Eine Runde folgt unmittelbar auf die andere. Teufelsköpfe kennt kein Mensch aus eigener Erfahrung. Sie sind jedoch zweifellos schrecklich. Die Ungerechten werden von dem Baum essen, obwohl seine Früchte so widerlich riechen und schmecken, weil sie ständig hungrig und durstig sind und nichts besseres zu essen haben.
In einem Hadith sagt der Prophet (sas): "Fürchtet Allah, wie es Ihm gebührt, denn wenn nur ein Tropfen von Zaqqum in die Weltmeere gefallen wäre, hätte er das Leben der Menschen auf der Erde verdorben. Wie ist es dann erst mit dem, der damit gefüttert wird?
Das kochende Wasser wird mit stinkender Fäulnis und Eiter vermischt und ihnen als einziger Trank in die Kehlen geschüttet. Nachdem sie in der tiefsten Tiefe der Hölle vom Zaqqum Baum gegessen haben, werden sie allem Anschein nach zu weiterer Strafe nach oben gebracht, woraufhin sie zurückkehren und von neuem beginnen.
Al-A’raf [7:44]:
"Und die Bewohner des Paradieses werden den Bewohnern des Feuers zurufen: >>Wir haben als wahr gefunden, was unser Herr uns versprochen hat. Habt auch ihr als wahr gefunden, was euer Herr euch versprochen hat?<< Sie werden sagen: >>Ja!<< und ein Rufer wird unter ihnen verkünden: >>Der Fluch Allahs über die, die Unrecht tun!<<"
Die Höllenbewohner können nur mit einem einzigen Wort antworten: "Ja", in solch einem elenden Zustand sind die . Auch dann noch geht ihre Stimme unter in der Stimme des Aufrufers, der ihren Zustand erklärt: sie sind verflucht. Das heißt ohne Allahs Gnade und Barmherzigkeit. Dies ist der größte Verlust, den eine Menschenseele erleiden kann.
All diese Tatsachen, die Schande und die Qualen im Höllenfeuer und die fürchterliche Nahrung, müßten eigentlich jeden Gläubigen so sehr erschrecken, daß er darauf bedacht ist, keine vorsätzlichen Sünden mehr zu begehen. Trotzdem tun wir alle manchmal Dinge, obwohl wir wissen, welche Konsequenzen daraus entstehen.
Inscha Allah hütet uns das neu erlangte Wissen über die Hölle davor, weiterhin zu sündigen und in Zukunft besser darüber nachzudenken, was wir tun und was wir besser lassen sollten. Allah möge uns allen davor Zuflucht gewähren!
Quellen: Die Bedeutung der Korans (SKD Bavaria Verlag & Handel GmbH)
Auszüge aus dem Sahih al-Buharyy (Islamische Bibliothek)
noch einige Stellen:
Hadith - Sahih Bukhari 4:464, Narrated 'Abdullah bin Abbas , oder Bukhari 4:464, 7:124
"...dann sah ich ein Feuer und ich habe niemals zuvor dergleichen gesehen soll ein schrecklicher Anblick ,uns ich sah das die meisten Insassen des Feuers Frauen wahren."Die Leute fragten, "O Allah's Prophet sallalahu alaihi wasalam;was ist der Grund fuer das?Er sagte"Wegen ihrer Undankbarkeit." Es wurde gefragt. "Glauben sie nicht an Allah(Sind sie Undankbar zu Allah)?" Er antwortete," Sie sind nicht Dankbar zu ihren Gatten fuer die gefallen die sie ihnen machen.....
( In anderen versionen des gleichen Hadith steht auch noch wegen ihrer Zungen (Uebler Nachrede).)