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Re: Visum kaufen???
#10681
23/02/2004 20:10
23/02/2004 20:10
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Claudia Poser-Ben Kahla
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Ein Visum was legal sein soll, kann man nicht erkaufen, in keinem Land und auch nicht in Italien.
Wenn es so etwas geben würde, dann bräuchte man auch keine Visapflicht beibehalten.
Ich kann dir nur empfehlen dies ganz schnell zu vergessen, denn wenn du jemanden in dieser Sache unterstützen tust, machst du dich genauso Strafbar wie der, der das Visa kauft, oder sich illegal beschaffen tut.
Um die Einwanderung übers Meer zu verhinden, da werden ganz andere Dinge angewand z.B. härtere Kontrollen usw.
Claudia
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Re: Visum kaufen???
#10694
24/02/2004 14:19
24/02/2004 14:19
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Joined: May 2001
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Claudia Poser-Ben Kahla
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Finde ich ganz interessant: http://www.lzz-nrw.de/docs/ital_und_span.pdf.und noch etwas dazu: ak - analyse + kritik - Zeitung für linke Debatte und Praxis / Nr. 478 / 21.11.2003 Frontstaat Italien Europas tödliche Südgrenze Die Schreckensmeldungen häufen sich. Fast wöchentlich kommen vor den Küsten Nordafrikas, Spaniens und Italiens Menschen zu Tode, die auf dem Seeweg nach Europa einzuwandern versuchen. Statt das Leben der Flüchtlinge zu retten, verlagern die EU-Staaten ihre Südgrenzen auf den afrikanischen Kontinent. Eine führende Rolle bei der "Flüchtlingsabwehr" spielt Berlusconis Italien. Noch vor wenigen Wochen rühmte sich die italienische Regierung, ein Problem in den Griff bekommen zu haben, vor dem ihre VorgängerInnen aus der linken Mitte versagt hätten: Durch ihre Politik der Härte sei es gelungen, die illegale Einwanderung nach Italien um 40 Prozent zu senken. Spätestens Mitte Oktober ist deutlich geworden, dass diese Politik nicht nur inhuman ist, sondern auch schlicht nicht funktioniert. Allen Restriktionen zum Trotz versuchen immer mehr Menschen aus afrikanischen Ländern, das Mittelmeer zu überqueren - auch wenn sie dabei ihr Leben riskieren. Nach Aussagen des Geheimdienstes SISMI warten derzeit 1,5 Millionen Afrikanerinnen und Afrikaner auf eine Überfahrt. Auch wenn das übertrieben sein mag und vor allem dazu dient, panische Abwehrreaktionen zu provozieren - wie brisant die Lage an der europäischen Südgrenze ist, zeigte sich Mitte Oktober, als mehr als 80 Menschen bei zwei Versuchen starben, von Tunesien bzw. Libyen aus mit Booten die italienische Insel Lampedusa zu erreichen. Lampedusa ist vom tunesischen Festland nur 113 Kilometer entfernt - der erste, wenn auch nur 20 Quadratkilometer große Vorposten Europas. Bei dem Versuch, den Kontinent ihrer Träume über das Mittelmeer zu erreichen, sind allein in diesem Jahr mehr als 400 Flüchtlinge ums Leben gekommen: ertrunken, verhungert oder verdurstet, gestorben an Unterkühlung und Erschöpfung. Die italienischen Seeleute, die am 19. Oktober 53 Meilen südlich von Lampedusa ein treibendes Boot mit 13 Leichen und 14 zu Skeletten abgemagerten Überlebenden bargen, wurden Augenzeugen eines besonders grauenhaften "Falles". Nach Aussagen der Überlebenden, allesamt Somalis, war das Boot mit 85 Personen an Bord gestartet. Als der Motor schon kurz nach der Abfahrt aussetzte, trieb das Boot tagelang manövrierunfähig auf dem Meer. Mehr als 50 Menschen verdursteten oder starben an Erschöpfung, ihre Leichen wurden von den noch Lebenden ins Meer geworfen. Fortsetzung der Politik von Mitte-Links Das allgemeine Entsetzen veranlasste Berlusconi zwar zu einem heuchlerischen Appell an das "kultivierte, christliche, wohlhabende" Europa, sich den Elendsflüchtlingen zu "öffnen". Aber gleichzeitig hält die italienische Regierung daran fest, die unerwünschte Zuwanderung schon in Nordafrika zu unterbinden, indem sie sich vor Ort an der Finanzierung und Organisierung von Abschottungsmaßnahmen beteiligt. Damit setzt sie im übrigen eine Politik fort, die auch die Mitte-Links-Regierungen zwischen 1996 und 2001 betrieben hatten. Schon Ende 1997 hatte der damalige Ministerpräsident Romano Prodi - nach dringenden Ermahnungen aus dem deutschen Innenministerium - erklärt, Italien sei "sich der Verantwortung bewusst, die ihm aus der Tatsache erwachse, dass seine Grenzen heute auch die Grenzen Europas sind". In der Folge schloss seine Regierung mit Albanien, Marokko und Tunesien Abkommen zur Flüchtlingsabwehr. Tunesien erhielt neben Krediten umgerechnet 60 Mio. Euro geschenkt, zusätzlich Schiffe und Radaranlagen zur Überwachung der Küste. Im Gegenzug verpflichtete sich die tunesische Regierung, bei der Identifizierung von Bootsflüchtlingen zu helfen und sie, unabhängig von ihrer Nationalität, zurückzunehmen, wenn sie von Tunesien aus aufgebrochen sind. (vgl. ak 418) Berlusconis Regierung arbeitet nun daran, ähnliche Abkommen auch mit Libyen zu schließen, das immer noch auf der amerikanischen Liste der "Schurkenstaaten" steht. Während die von Italien betriebene Aufhebung der Sanktionen gegen Libyen innerhalb der EU umstritten ist, finden die italienisch-libyschen Vereinbarungen zur Flüchtlingsabwehr allgemein Zustimmung. Fast zeitgleich mit der Tragödie vor Lampedusa tagten im westfranzösischen La Baule die Innenminister der fünf größten EU-Staaten ("G5"), um eine weitere Perfektionierung der Abschottung zu beraten. Dabei ging es u.a. um die vereinheitlichte Erfassung biometrischer Daten im Rahmen von "Europol" und um noch mehr Koordination bei der Abschiebung. Da eine lückenlose Abriegelung der nordafrikanischen Küsten in jedem Fall unmöglich ist, hat Italien eine zweite Abfanglinie eingerichtet: Flüchtlingsboote, die in die 12-Meilen-Zone vor den italienischen Küsten eindringen, werden von Schiffen der Kriegsmarine, der Carabinieri und der Finanzpolizei abgedrängt. Die provokatorische Forderung von Berlusconis Juniorpartner Umberto Bossi (Lega Nord), gegen die Boote auch militärische Gewalt anzuwenden ("Ich will das Dröhnen der Kanonen hören"), stieß zwar auf breite Empörung. Aber in deren Windschatten erlässt die Regierung Dekrete, die ebenfalls dramatische Folgen haben können. Seit Juni haben italienische Militärs und Polizisten offiziell das Recht, verdächtige Schiffe zu entern und mutmaßliche Fluchthelfer festzunehmen. Beides, sowohl das Abdrängen wie das Entern, birgt natürlich erhebliche Gefahren für die Insassen der kleinen, überfüllten und oftmals schrottreifen Flüchtlingsboote. Schon mehrmals kam es dabei zu Unfällen. Der opferreichste ereignete sich im März 1997 in der Adria, als nach einer Kollision zwischen der italienischen Fregatte Sibilla und einem albanischen Kutter mehr als 80 Flüchtlinge ertranken. (vgl. ak 401) Ghaddafi hilft mit bei der Flüchtlingsabwehr In den Institutionen der EU wird die italienische "Ausländerpolitik" weitgehend kritiklos akzeptiert. Als Innenminister Giuseppe Pisanu Anfang Juli die drei Schwerpunkte der italienischen EU-Präsidentschaft mit den Worten "Illegale Einwanderung, Organisierte Kriminalität und Terrorismus" - zusammenfasste, gab es keinen nennenswerten Protest gegen diese "unerträgliche Assoziationskette" (Karl Kopp, Sprecher von Pro Asyl). Denn die gleiche Assoziation beherrscht auch die Mainstream-Medien und das Denken der Politiker in den EU-Ländern. Während es für eine "Einschleusung" islamistischer Terroristen auf dem Seewege nicht den geringsten Anhaltspunkt gibt, ist der Zusammenhang zwischen Einwanderung und "organisierter Kriminalität" real. Tatsache ist allerdings, dass für die allermeisten afrikanischen Kriegs- und Elendsflüchtlinge eine legale Einreise nach Europa ebenso unmöglich ist wie die Überquerung des Mittelmeeres ohne kommerzielle Fluchthilfe. Jede Perfektionierung der Flüchtlingsabwehr treibt die Preise hoch und erhöht das Risiko, dass die Organisationen nach Möglichkeit auf ihre KlientInnen abwälzen. Gegen Rabatt überlassen sie ihre maroden Schiffe auch navigationsunkundigen Flüchtlingen. Oder sie versprechen eine Überfahrt innerhalb von ein bis zwei Tagen und sorgen weder für Schutz vor Kälte und Nässe noch für ausreichend Nahrungsmittel und Trinkwasser. Wenn Politik und Medien die Jagd auf "Schleuser und Schlepper" geradezu als Gebot der Humanität hinstellen, dann ist das nicht nur Zynismus pur, sondern auch eine bewusste Umkehrung von Ursache und Wirkung. Denn das profitable Geschäft der "Fluchthilfe" wäre ohne die europäische Abschottungspolitik gar nicht möglich: Die Gesetze des Marktes gelten offensichtlich auch da, wo es um das Leben und Überleben von Menschen geht. http://www.akweb.de/ak_s/ak478/03.htmEs gibt dazu sehr viel im Netz: http://www.oecd.org/dataoecd/40/58/2026574.pdf.Dies trifft aber nur auf Italien zu und nicht auf Deutschland wenn jemand in Italien einreist dann hat er das Visa für Italien und nicht für Deutschland gekauft und es werden diese Visas äußert selten so genehmigt. Holt euch darüber aus reiner Interesse Infos bei der Italinischen Botschaft in Tunis, denn für Italien ist es noch schwerer ein Visa auf normalen Wege (Beantragung) zu bekommen. Claudia
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Re: Visum kaufen???
#10695
24/02/2004 16:19
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Joined: Feb 2003
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Cheker
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@Ximena: viele Hotels geben den Leuten keinen Arbeitsvertrag.....damit diese nicht nachweisen können, dass sie länger wie 4 Jahre dort beschäftigt sind, denn nach 4 Jahren können die Angestellten nicht mehr gekündigt werden, sie gehören zum Inventar. Oder es ist sehr sehr schwer, so jemanden loszukriegen. Besuchsvisa bekommen die Leute aber nur, wenn sie ihre Rückkehrwilligkeit zeigen, indem sie dem Konsulat einen Urlaubsschein zeigen. Diesen kann man gegen Bakschisch kaufen. Nicht im Hotel, da gibt es andere, die sich darauf spezialisiert haben.
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Re: Visum kaufen???
#10696
24/02/2004 16:38
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Joined: May 2003
Beiträge: 477 Raum Stuttgart
Clabou
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Raum Stuttgart
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Hallo Carona,
falls es Dich interessiert, kommt da demnächst im Fernsehen folgendes:
Ohne Pass und Papiere Illegal in Deutschland Sa - 28.02.2004, 16:45 - 17:15 Uhr, HR
Anna ist Kurdin, 75 Jahre alt. Sie lebt seit fünf Jahren ohne Aufenthaltsrecht in Deutschland, also illegal. Ihre acht Kinder flüchteten aus der Türkei vor dem Leben, das die Eltern hatten: Übergriffe der türkischen Polizei, Armut und Arbeitslosigkeit. Annas Kinder haben inzwischen ein Aufenthaltsrecht in Deutschland. Anna wird es von den Behörden verweigert, auch wenn ihr Mann verstorben ist und sie sich heute in der Türkei allein durchschlagen müsste. Anna versteckt sich bei ihren Kindern. Doch aus Angst, von der Polizei entdeckt zu werden, flüchtet sie von Woche zu Woche zum nächsten Sohn, zur nächsten Tochter. Annas Fall ist kein Einzelfall. Während die Zahl der Asylbewerber rückläufig ist, gehen immer mehr Ausländer in die Illegalität. Sie nehmen ein Leben ohne irgendwelche Rechte in Kauf. Seriöse Quellen gehen von mindestens einer Million Menschen aus, die ohne gültige Papiere in Deutschland leben. Doch im Unterschied zu anderen EU-Ländern wird in Deutschland Illegalität als Straftat verfolgt. Krankenhäuser, Ärzte oder Schulen sind verpflichtet, Illegale den Behörden zu melden. Jeder, der einem Illegalen eine Unterkunft gibt oder ihm eine Arbeit vermittelt, macht sich strafbar. Manche Menschen helfen trotzdem. Besonders die christlichen Kirchen versuchen da einzuspringen, wo Menschen durch alle Raster zu fallen scheinen. Pater Martinez, der Leiter der spanischen Mission in München, besucht zum Beispiel Illegale, die in der Justizvollzugsanstalt in Stadelheim einsitzen. Ärzte aus Nürnberg behandeln Illegale kostenlos. "Bei Gott ist kein Mensch illegal", meint auch der Rektor einer Schule, der Kinder von Illegalen vorübergehend in seiner Schule aufnimmt und ihrem Leben damit ein Stück Normalität gibt. Der Film beschreibt das Leben von Menschen ohne Aufenthaltsrecht und die Motivation der Helfer.
LG Clabou
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