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UNO debattiert über unterdrückte Pressefreiheit in Tunesien
#152118
09/08/2006 18:55
09/08/2006 18:55
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Joined: Apr 2006
Beiträge: 15 Berlin
Alina2008
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Sie wurde verprügelt, gefoltert und durch gefälschte *****bildern diffamiert: Die tunesische Journalistin und Menschenrechtlerin Sihem Bensedrine hat in ihrem Land die Hölle durchgemacht. Zur Zeit lebt sie auf Einladung der Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte in Deutschland, denn kritische Stimmen sind unerwünscht in Tunesien. In einem Land, das sich nach außen gerne einen westlichen Anstrich gibt, findet man von Pressefreiheit keine Spur. Ausgerechnet hier findet in dieser Woche der Weltinformationsgipfel der UNO statt, eine Veranstaltung, die den freien Zugang zum Internet auch in ärmeren Ländern propagiert. Zapp über die unterdrückte Pressefreiheit in Tunesien.Weiße Strände, blaues Meer, schicke Hotels. Eine malerische Kulisse für den Weltinformationsgipfel, der heute beginnt. Tunesien gibt sich westlich. Schleier sind auf den Straßen die Ausnahme. Staatspräsident Ben Ali hat seit seiner Machtübernahme 1987 Tunesien zu einem der reichsten Länder Afrikas gemacht. Bittere RealitätWie es hinter dem schönen Schein aussieht, weiß Sihem Bensedrine. Die tunesische Journalistin lebt momentan in Deutschland, als Gast der Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte. Sie hat regierungskritische Artikel geschrieben und dafür teuer bezahlt. Sihem Bensedrine, tunesische Journalistin: "Das fing schon 1992 an. Da haben sie ein *****heft in Umlauf gebracht, in dem ich als Prostituierte dargestellt war. Dann haben sie bei meinem Auto die Bremsen angesägt. Sie haben den Hund meiner Tochter aufgehängt. Dieser Psychoterror, all diese Sachen, haben ein normales Leben mehr und mehr unmöglich gemacht, eine feindliche Umgebung geschaffen." Auf Schritt und Tritt wurde Sihem Bensedrine von Polizisten überwacht. Wie hier vor einem Jahr bei einer Demonstration der einzigen oppositionellen Partei, die sich offen gegen Ben Ali äußert. Bereits nach fünf Minuten greifen die Zivilpolizisten ein, schlagen die Demonstranten zusammen. Das Kamerateam, das Bensedrine begleitet, wird an Dreharbeiten gehindert. Immer wieder wird ihr Büro durchsucht und verwüstet, Telefon- und Internetverbindung abgestellt. Bensedrine wird auf offener Straße überfallen und verprügelt. Sie wird verhaftet, drei Monate Gefängnis, Folter. Repression per GesetzDie Verfolgung kritischer Journalisten hat System. Ein Kinospot der Organisation "Reporter ohne Grenzen": Eine Durchsage an unbedarfte Touristen: In Tunesien gibt es keine Pressefreiheit. Elke Schäfter, "Reporter ohne Grenzen": "Es ist gesetzlich noch vorgeschrieben: Für Verleumdung und Beleidigung kann man bis zu fünf Jahre Gefängnis kassieren. Man kann auch zu hohen Geldstrafen verurteilt werden. Für Kritik am Präsidenten kann man bis zu fünf Jahre bekommen. Das passiert auch Journalisten. Sie werden für kritische Artikel, für Falschmeldungen, wie es heißt, Beleidigung, Diffamierung, zu hohen Haftstrafen verurteilt." Ben Ali ist medial allgegenwärtig. Bei den Wahlen im Oktober 2004 erzielte der alte und neue Präsident fast 95 Prozent der Stimmen. Seit 18 Jahren regiert er das Land und stützt sich dabei auf mafiöse Strukturen. Kritik an seinen Machenschaften lässt er nicht zu. Sihem Bensedrine: "Es gibt keine unabhängigen Zeitungen mehr, seit Ben Ali an der Macht ist. Genauso wenig wie ein unabhängiges Radio und ein unabhängiges Fernsehen. Ich habe versucht, eine Erlaubnis für den Druck meiner Zeitung zu bekommen. Immer wieder reiche ich diesen Antrag offiziell ein und konfrontiere die Behörden damit. Inzwischen ist er bereits vier Mal abgelehnt worden. Deswegen habe ich eine Online-Zeitung gegründet, die natürlich in Tunesien gesperrt ist." Warum Tunis?Hier in Tunis steht der Regierungsserver, über den sämtliche Internet-Seiten geblockt werden können. Regierungskritik im Netz bekommen die Menschen in Tunesien so erst gar nicht zu sehen. Dass gerade hier der UNO-Informationsgipfel zu Gast ist, findet nicht nur Sihem Bensedrine zynisch. Elke Schäfter: "Als wir gehört haben, dass der Welt-Informationsgipfel in Tunesien ausgetragen wird, waren wir einfach schockiert. Wir konnten einfach nicht glauben, dass ein Gipfel, der sich den Austausch von Informationen auf die Fahnen geschrieben hat, ausgerechnet in einem Land stattfindet, das diesen Zugang reglementiert, kontrolliert und zensiert." Denn auf dem Informationsgipfel in Tunis wird derzeit über alles Mögliche gesprochen, nicht aber über die Zensur der Presse und die Verfolgung kritischer Journalisten im Land des Gastgebers. Arne Molfenter, Vereinte Nationen: "Die Vereinten Nationen sind sich absolut bewusst, dass, was die Meinungs- und Pressefreiheit betrifft, noch viel getan werden muss. Es ist nicht Ziel des Gipfels, über diese spezielle Situation in Tunesien zu sprechen." Was Journalisten kritisieren. Genau so wie die Akkreditierungsmodalitäten für den Gipfel. Die Vereinten Nationen behaupten zwar: Arne Molfenter: "Dass die UNO zum Beispiel die Akkreditierung übernimmt und alle Gruppen frei teilnehmen können." Doch Bensedrine und andere Menschenrechtsaktivisten haben eine andere Erfahrung gemacht, wurden nicht zugelassen. Aus Protest haben sie einen Gegengipfel in Tunis organisiert - unter größten Schwierigkeiten. Sihem Bensedrine: "Alle Hotels, die wir kontaktiert haben, haben uns abgesagt. Und auch die, von denen wir schon eine Zusage hatten, haben sich wieder zurückgezogen. Und das hängt eindeutig damit zusammen, dass die Polizei dort interveniert hat. Wir haben große Angst, wenn wir uns jetzt an einem privaten Ort treffen - und nichts anderes wird uns übrig bleiben -, dass die Polizei dann dort eingreifen wird und unser Treffen mit Gewalt beendet." So sehr sie die Übergriffe fürchtet, Bensedrine würde sie in Kauf nehmen. Denn offenbar besteht nur so eine Chance, dass die Welt endlich das Tunesien abseits der schönen Hotels und Strände wahrnimmt. http://www3.ndr.de/ndrtv_pages_std/0,3147,OID2009220,00.html
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Re: UNO debattiert über unterdrückte Pressefreiheit in Tunesien
#152124
10/08/2006 09:43
10/08/2006 09:43
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Anonym
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Anonym
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Zitat: aber politisches und ***uelles hat hier nichts zu suchen
hä? was ist denn hier los
na, wenn das so ist konzentrieren wir uns weiter auf die habibi-themen
....denn hier werden sie geholfen
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Re: UNO debattiert über unterdrückte Pressefreiheit in Tunesien
#152127
10/08/2006 11:44
10/08/2006 11:44
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Anonym
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Re: UNO debattiert über unterdrückte Pressefreiheit in Tunesien
#152133
11/08/2006 00:38
11/08/2006 00:38
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Joined: Jun 2004
Beiträge: 839 österreich
soleil
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