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Binationale Ehen- Probleme und vielleicht Lösungen? #106141
31/08/2002 12:36
31/08/2002 12:36
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Khomsa Offline OP
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Khomsa  Offline OP
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Hallo Leute,
da das Streitthema geschlossen wurde, ging dadurch auch der Faden für die binationalen Ehen verloren. Da ich dieses Thema interessant finde und ich auch das Gefühl hatte, dass es vielen hilfreich erschien, möchte ich es hier neu eröffnen. Harissa, Birgit, Grazie, Anna, Janet und wer noch alles zu seiner binationalen Ehe geschrieben hat: Ich würde mich freuen, wenn Ihr hier weiterschreiben würdet. Ich kann zwar selbst nicht mitreden, weil ich keine binationale Ehe führe, aber vielleicht gibt es ja Leuten, die das Forum besuchen und sich eine Ehe überlegen, Hilfestellungen oder Denkanstöße.
Würd mich freuen, wenn Ihr hier zu diesem Thema weiterschreibt.

Viele Grüße, Khomsa [winken3]

Re: Binationale Ehen- Probleme und vielleicht Lösungen? #106142
31/08/2002 12:40
31/08/2002 12:40
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Mabrouk Offline
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Wäre es nicht möglich die interessanten Beiträge von Alexandra, Rym und die Anderen hier reinzukopieren?

Re: Binationale Ehen- Probleme und vielleicht Lösungen? #106143
31/08/2002 12:43
31/08/2002 12:43
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kitty Offline
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Schön wenn es neu eröffnet würde.Mich betrifft es nicht ,aber für andere sehr wichtig!!!!!!!!

kitty

Re: Binationale Ehen- Probleme und vielleicht Lösungen? #106144
31/08/2002 12:43
31/08/2002 12:43
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Khomsa Offline OP
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@Claudia @Anna: Was meint Ihr zu dem Vorschlag von Mabrouk?
@Mabrouk: Hatte ich mir auch schon überlegt, weiß aber nicht, ob das geht und ob das nicht noch mehr Speicher auf dem Server frisst. Müssen Claudia und Anna entscheiden.

Re: Binationale Ehen- Probleme und vielleicht Lösungen? #106145
31/08/2002 14:13
31/08/2002 14:13

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Anonym
Nicht registriert
Anonym
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Hallo,

wisst ihr was? Ich habe im Moment echt keine Lust dazu nochmal was zu schreiben. Ein paar wenige haben ja vergeblich versucht, bei der Thematik zu bleiben. Zwecklos!

Ich verstehe nicht, warum man nicht ein wenig aufeinander zugehen kann und etwas Rücksichtnahme übt. Die meisten hier haben doch eine binationale Beziehung, da müsste Rücksichtnahme und Kompromisse doch zum Alltag gehören! Scheinbar aber nicht, vielleicht scheitern deswegen so viele an ihrer Beziehung, weil sie einfach nicht in der Lage sind, dem Gegenüber einmal zuzuhören und zu merken, wenn sich das Gegenüber angegriffen oder verletzt fühlt und dann vielleicht auch ein wenig darauf einzugehen. Nein, Hauptsache man selbst hat was man will, nicht war? Andere sind ja sch...egal...

Und wenn sich jetzt die Moderation aufregen sollten....so viele PN konnte ich nicht verschicken, dann währe ich ja morgen noch beschäftigt. Außerdem passt das Ganze genauso gut auf eine binationale Beziehung wie auch auf das Verhalten hier im Forum [Breites Grinsen]

Also, vielleicht hat ja der ein oder andere hier doch schon mal was von RÜCKSICHTNAHME gehört und ist vielleicht auch in der Lage diese auszuüben! [nixweiss1] [Ha!] [Boah!]

[winken1]

Re: Binationale Ehen- Probleme und vielleicht Lösungen? #106146
31/08/2002 15:19
31/08/2002 15:19
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Grazie Offline
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Hallöchen!

Find' ich gut, daß wieder ein Thema zu meinem "Problem" geöffnet wurde. [Breites Grinsen]
Danke Khomsa!

Und nun auch mein letzter Kommentar zum Desaster der letzten Tage: Das ist passiert und wie nach einem heftigen Ehestreit, sollte es doch möglich sein, neu anzufangen und die bösen Worte hinter sich zu lassen. [Lächeln]

Ich möchte mich diesbezüglich nicht geschlagen geben und würde gerne mit den anderen Erfahrungen bezüglich unseres Zusammenlebens mit den Wonneproppen austauschen. Ich fand und finde es auch weiterhin interessant und werde massive Ablenkungen zukünftig einfach übergehen bzw. ignorieren.

Bin zur Zeit Strohwitwe! Wer teilt mein Schicksal? [weinen1]

Liebe Grüße
Grazie [winken2]

Re: Binationale Ehen- Probleme und vielleicht Lösungen? #106147
01/09/2002 23:19
01/09/2002 23:19
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Nassima Doukhan Offline
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Nassima Doukhan  Offline
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Schön dass jetzt ein Thema dafür aufgemacht wurde. Meine Antwort ist letztesmal in dem ganzen anderen Quatsch untergegangen, deswegen habe ich sie nochmal hier rüber kopiert.

@Rym,

ich finde du beschreibst recht treffend die Probleme einer binationalen Ehe bzw. Beziehung. Gerade in Deutschland ist man sehr dem Gesellschaftsdruck ausgesetzt.
Die Probleme fangen aber schon bei ganz anderen Dingen an. Verschiedene Kulturen haben auch verschiedene Denkmuster und meiner Meinung nach sind die irgendwo schon genetisch festgelegt. Ich bin zur Zeit noch mit einem Deutsch-Iraner verheiratet der bis auf 4 Jahre seines Lebens in D aufgewachsen und geboren ist. Der Vater ist kein gläubiger Moslem. Trotzdem gab es bei uns schon Kulturunterschiede die unsere Ehe belastet haben. Es fängt bei ganz banalen Dingen an. Ein Beispiel: Du rufst jemanden an, der meldet sich. Hier ist es relativ normal, dass du sofort auf den Punkt kommst um was es geht. Bei seiner Familie war es üblich erst einmal ein kurzes Vorgeplänkel zu führen wie es einem geht und was man tut und dann erst auf den Punkt zu kommen. Es dauerte eine Weile bis ich merkte was ich falsch mache bei meinen Anrufen, gesagt hat es mir niemand.
Diese kleinen, alltäglichen Unterschiede werden oft nicht bemerkt bis sich eine große Unzufriedenheit einstellt und einer der Partner explodiert. Das ist eigentlich schade. Ich habe auf jeden Fall gelernt auf solche Kleinigkeiten im Umgang miteinander zu achten und beobachte deswegen meine tunesische Familie in der Beziehung genau, damit ich mir der Unterschiede bewußt werde und darauf eingehen kann.
Übrigens ist die Ehe mit meinem Noch-Mann nicht wegen binationaler Konfklikte gescheitert, sondern wegen eines ganz männlichen Triebes. [winken2]

Re: Binationale Ehen- Probleme und vielleicht Lösungen? #106148
01/09/2002 14:59
01/09/2002 14:59
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Mabrouk Offline
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Ich glaube bei der ganzen Diskussion um binationale Ehen ist eine wichtige Komponente vergessen worden. Es ist von elementarer Wichtigkeit zu wissen woher der Mann stammt. Kommt er aus einer Großstadt, dann wird die Multiehe weniger mit religiösen Problemen und auch Anpassungsschwierigkeiten zu kämpfen haben (ich möchte aber, um Missverständnisse vorzubeugen, nicht damit sagen dass die Menschen aus den Dörfern schlechter oder weniger Wert sind, um Gottes Willen!).
Ich habe die Diskussion hier mit sehr viel Interesse verfolgt, nur ich fühlte mich in keinster Weise angesprochen. Ich stamme aus Sfax. Die Religion war für mich nie ein Thema obwohl meine Mutter wie auch meine Schwester sehr konservativ und religiös eingestellt sind, mit Beten und so! Nur meine Familie hat meine Einstellung, als Jugendlicher damals, respektiert.
Und so war zwischen mir und meine Frau (die ich hier in D kennen und liebengelernt habe)die Religion nie ein Thema, d. h. ich hatte vor Jahren meine Frau nahe gelegt aus der Kirche auszutreten aus Überzeugung, denn die Politik, die die Kirche verfolgte war wirklichkeitsfremd.

Ich wollte damit nur verdeutlichen dass nicht bei allen Tunesiern die Religion ein Problem zwischen den Partnern darstellt.

Re: Binationale Ehen- Probleme und vielleicht Lösungen? #106149
01/09/2002 15:55
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Claudia Poser-Ben Kahla Offline
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Die Idee finde ich sehr gut und ich werde dies auch gleich machen werde auch eine Umfrage starten so wie es gewünscht wurde.

Also ein wneig Geduld und ihr habt die Themen dazu wieder hier, das ist doch selbstverständlich, das dies gemacht wird.

Ich hoffe das ich keinen vergesse.

Claudia

Re: Binationale Ehen- Probleme und vielleicht Lösungen? #106150
01/09/2002 15:59
01/09/2002 15:59
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Khomsa Offline OP
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Hallo Mabrouk, eine Frage hätte ich dazu an Dich: Glaubst Du, dass ein konservatives Elternhaus, das zwar in religiösen Dingen tolerant ist und die Kinder diesbezüglich nicht beeinflusst, nicht dennoch Auswirkungen auf den Charakter und die Mentalität der Kinder hat? Ebenso wie das gesellschaftliche Umfeld? Natürlich auch Stadt oder Land, das wiederum unterscheidet sich ja nicht von anderen Ehen. Hattet Ihr nie Missverständnisse, bei denen Du vielleicht Ansichten hattest, die bei näherem Hinsehen mit der Prägung durch Deine tunesische Familie zusammenhingen? Würde mich sehr interessieren, wir hatten nämlich gestern ein interessantes Beispiel, da ging es um Späße verstehen. Da scheinen die Mentalitäten zwischen Tunesien und Deutschland auseinanderzugehen. Ist ähnlich wie das oben genannte Beispiel mit dem Vorgeplänkel am Telefon. Es sind eigentlich banale Dinge, die aber im Zusammenleben zu bösen Missverständnissen führen können.
Was ich mir noch vorstellen kann, was nicht direkt ein Religionsproblem ist, aber daraus resultieren könnte, ist zum Beispiel ein gewisser Fatalismus, den ich in Tunesien oft erleben konnte. Auch kaum Gläubige legen eine Geduld und eine, wie soll ich es sagen, ohne jemand auf den Schlips zu treten-Trägheit an den Tag, die mich oft umgehauen hat. Auf meine Rückfrage hin, kam die Antwort: Man muss Geduld haben bzw. es ist Kisma (Schicksal), es wird sich schon finden.
Ich habe das immer ein Stück weit als Aufgeben empfunden bei meinen Besuchen. Nun habe ich mich gefragt, wie es wohl wäre an der Seite eines Menschen mit einer solchen Einstellung im Alltag Leben zu können (wohl gemerkt, ich verurteile diese Einstellung nicht, aber sie ist mir ein Stück weit fremd). Ich glaube, ich könnte es nicht, und ich bewundere jede Frau, die das kann.
Geduld ist eine Eigenschaft, die ich gerne hätte, aber geduldig abzuwarten, was das Schicksal bringt, ist etwas, das ich nicht mehr nachvollziehen kann.
Mich würde hier auch Steifs Meinung dazu interessieren, vielleicht hab ich mir das ja auch nur eingebildet, weil ich im Februar dort war und da verstärkt diese Erfahrung gemacht habe, weil die Arbeitsmarktlage da halt extrem mau war und ich fast nur Leute kennenlernte, die mit Tourismus zu tun hatten (Animateure, Köche, Kellner, Reiseleiter etc.).
Danke schon mal im voraus für die Antworten.

Khomsa

Re: Binationale Ehen- Probleme und vielleicht Lösungen? #106151
01/09/2002 16:01
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Claudia Poser-Ben Kahla Offline
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BouBou
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Benutzer # 972

erstellt am: 26-08-2002 20:36
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Hallo Bianca,

die Probleme, die man mit ausländischen Partnern hat, ähneln bei Genauerhinschauen tatsächlich den Problemen von deutsch-deutschen Partnerschaften.
Große Unetrschiede sind manchmal nicht festzustellen.

Ich sprech da aus Erfahrung. Mein Vater war deutscher, aber im Vergleich zu meinem tunesischen Mann haben sie absoliut den gleichen Charakter (was z. B. Einstellungen zur Familie, Partnerschaft, Eifersucht und Lebensziele angeht.

die Probleme, die ich manchmal mit meinem Mann habe, die hatte meine Mutter mit meinem Vater auch in der selben Form. meine Mutter sagt oft, dass mein Mann ein Spiegelbild meines Vaters ist.

Aber ich habe mir sagen lassen, dass es in der Natur der Sache liegt, wenn der Ehemann so ist, wie der Vater

Viele Grüße

Andrea

Re: Binationale Ehen- Probleme und vielleicht Lösungen? #106152
01/09/2002 16:02
01/09/2002 16:02
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Claudia Poser-Ben Kahla Offline
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Claudia Poser-Ben Kahla  Offline
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Grazie
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Benutzer # 1032

erstellt am: 26-08-2002 20:59
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Hallo Harissa!

Dein Eindruck über die "Schönfärberei" kann ich auch nur wiedergeben. Ich lese in diesem Forum eigentlich noch nicht sehr lange und habe mir dabei teilweise gedacht, nunja viele scheinen sich hier sehr gut zu kennen und die Spitzen, die sie untereinander verteilen, versteht wohl doch eher der Insider.

Als mein Mann nach D kam, war ich mir der kommenden Problematiken durchaus bewußt, auch aufgrund einiger binationaler Ehen im Bekanntenkreis. Es ist weiß Gott nicht immer einfach. Gerade wenn der Einfluß von außen sehr stark ist (sprich: gute "Freunde", die einem D-Neuling erzählen, wie er es angeblich richtig macht. Dennoch sind nicht alle Probleme auf die Mentalität oder andere Art von Erziehung zurückzuführen.

@boubou
Den Effekt den Du beschreibst, habe ich mit meinen Eltern auch. Meine Mutter schiebt es allerdings auf die Tatsache, daß Frauen von Geburt an ein Chromosom mehr haben als Männer und Frau es einfach akzeptieren müssen, daß Unerklärliches in der Natur des Mannes liegt, aus Mangel an Chromosomen!

Mea Culpa an die Männer hier im Forum!

Und zum Abschluß: Tatsache ist auch, daß gerade Frischverliebte nicht wirklich mit der Realität konfrontiert werden wollen, sprich: Problematiken im Alltag und Umfeld.

Herzlichst
Grazie

Re: Binationale Ehen- Probleme und vielleicht Lösungen? #106153
01/09/2002 16:04
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Claudia Poser-Ben Kahla Offline
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Janet
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Benutzer # 105

erstellt am: 27-08-2002 12:34
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Hi alle zusammen!

Wenn man hier mal über Probleme und Problemlösungen in binationalen Beziehungen „reden“ würde wäre ich sofort dabei.

Allerdings habe ich die Erfahrung machen müssen, dass mir (im Bekanntenkreis) wenn ich sage: „die Probleme in unserer (noch sehr frischen) Ehe werden durch mich verursacht“ beteuert wird das dem nicht so ist und dass beide ein Teil der „Schuld“ daran haben wenn Probleme in einer Beziehung auftreten. Aber da dem nun mal nicht so ist halte ich mich im Normalfall eher zurück wenn Eheprobleme besprochen werden.

Aber mich würden schon die negativen Erfahrungen anderer Paare interessieren und das ganz sicher nicht um dann zu sagen: „haha, selber schuld, das hättest Du dir früher überlegen sollen“.

Gruß Janet
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Beiträge: 45 | von: Düsseldorf | Registriert seit: Mai 2001 | IP: gespeichert

Grazie
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Benutzer # 1032

erstellt am: 27-08-2002 12:48
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Hallo Janet!

Wieso werden die "Probleme in Eurer Ehe durch Dich verursacht! Wie lange bist Du denn verheiratet, wie lange kanntet Ihr Euch vorher und seit wann ist er in D?

Wenn ich zu neugierig bin, mußt Du nicht antworten.

In meinem Bekanntenkreis schieben sie die Schuld eigentlich eher auf meinen Mann, weil er sich nicht anpassen will (was absolut dämlich ist!). Zu einer Ehe gehört auch die Kompromissbereitschaft, diese darf allerdings nicht einseitig sein. Und mein Mann ist mit der Vorstellung in die Ehe gegangen, so wie seine Eltern miteinander umgehen, so gehen wir miteinander um. Ich sage nur: Andere Zeit, anderes Land, andere Personen! Das paßte alles nicht so recht zusammen. Da mußten wir beide viel lernen und tun es heute (nach fast 4 Jahren) immer noch.

Wir können uns gerne über die positiven und negativen Erfahrung austauschen, wenn Du magst.


LG
Grazie

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Gibst Du jemanden einen Fisch, nährt er sich einmal.
Lehrst Du ihn das Fischen,
nährt er sich für immer.
(Orientalische Weisheit)

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Beiträge: 34 | von: Düsseldorf | Registriert seit: Aug 2002 | IP: gespeichert

zabrata
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Benutzer # 103

erstellt am: 27-08-2002 12:53
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Hallo,

ich denke mal, dass viele hier nicht unbedingt öffentlich über "IHRE" Probleme reden wollen.

Wie schon gesagt, habe ich in manchen, nicht öffentlichen Foren, regelrechte Schlammschlachten erlebt. Und zwar unter dem Vorwand: Er ist ein A.R.S.C.H., weil er seinen Hintern nicht hochbekommt und dazu noch ein Nokia Handy will, wurden richtig darüber diskutiert, ob es die gute Lösung war, ihn zum "importieren".
Keine dieser Damen hat sich Gedanken darüber gemacht, wie es wäre, wenn sie nach TN gegangen wäre. Kommt ja nicht in Frage...

Ich habe keinen Tunesier und keine Freund, also keine Probleme... Gebe aber gerne objektiv meine Senf dazu!
Dass ich das bei der 1000 Animateursgeschichte nicht mehr kann, möge mir entschuldigt werden!
Wobei ich ja gerade mal wieder positiv von einem raren Exemplar überrascht wurde... Bis jetzt!

LG,

Nicole

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Liebe ist eine Frucht mit süßem Saft und bitterem Fleisch.
Arabische Spruchweisheit

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Beiträge: 1756 | von: München | Registriert seit: Mai 2001 | IP: gespeichert

Janet
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Benutzer # 105

erstellt am: 27-08-2002 13:43
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Hi Grazie!

Hey, freut mich, daß Du aus Düsseldorf kommst( macht Dich gleich noch sympatischer )

Ich bin erst seit knapp einem jahr verheiratet. Ich mache meinem Mann das Leben hier echt nicht leicht, wobei ich nicht mal sagen kann warum ich das tu. Ständig nörgel ich an ihm rum, obwohl er sich wirklich Mühe gibt hier klar zu kommen. Er ist absolut kein Macho, nicht faul (im Haushalt), oder irgendetwas was mich sauer machen könnte und tut wirklich alles für mich. Nur leider habe ich das Gefühl, daß ich mit der Situation (mit jemandem zusammen leben, immer daran denken, daß ich nicht mehr alleine bin also für zwei sauber machen, einkaufen usw., keine Zeit nur für mich) irgendwie überfordert bin. ich habe bisher immer alleine gewohnt und war es gewohnt tun und lassen zukönnen was ich will. Nicht das er mir etwas verbietet, aber durch mein Verhalten vernachlässige ich ihn oft. Außerdem lasse ich jeglichen Frust an ihm aus obwohl er nix dafür kann. Ich habe wirklich ein ganz speziell liebes Exemplar in Tunesien gefunden, jeder andere hätte mich längst verlassen da bin ich mir absolut sicher.

Wie dem auch sei, ich weiß echt nicht was ich tun soll. Den Satz :"Du mußt an Dir arbeiten" kann ich nicht mehr hären. Wenn es so einfach wäre sich zu ändern hätte ich es doch längst getan!!!!

Gruß Janet

Re: Binationale Ehen- Probleme und vielleicht Lösungen? #106154
01/09/2002 16:05
01/09/2002 16:05
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Claudia Poser-Ben Kahla Offline
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Birgit
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Benutzer # 994

erstellt am: 27-08-2002 20:26
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Na endlich wird hier mal auf den Punkt gekommen. Ich habe mich bisher ziemlich zurückgehalten, da ich dachte, wow, bei denen scheint es ja weiter keine Probleme zu geben, als die Frage, wie man seinen Freund am schnellsten nach Deutschland bekommt. Klar, darüber habe ich natürlich auch nachgedacht, aber mit ziemlich gemischten Gefühlen. Ich habe so einige Probleme mit meinem Freund wegen der Mentalität und vor allem mit seiner Familie. Ich schaffe es immer wieder in Fettnäpfen zu treten, die ich nicht sehe. Seine Familie ist zwar sehr lieb und freut sich auch immer, wenn ich komme, aber irgendwie mache ich doch immer irgendetwas falsch. Es wird dann auch immer davon ausgegangen, daß ich sehr wohl weiß, was ich falsch mache und ich werde dann nicht in Ruhe und vernünftig darauf angesprochen, sondern oftmals gleich komisch angemacht. Ich komme mir manchmal vor wie ein kleines Kind, das gemaßregelt wird. Von seiner Familie macht sich keiner mal die Mühe, mich und meine Mentalität zu verstehen. Es heißt immer nur, "das ist nicht gut hier in Tunesien". Wenn ich versuche, zu erklären, wie es in Deutschland läuft, heißt es nur "ja in Deutschland, aber du bist in Tunesien". Damit habe ich wirklich ein Problem.

Birgit
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Beiträge: 7 | von: Bremen | Registriert seit: Aug 2002 | IP: gespeichert

Janet
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Benutzer # 105

erstellt am: 27-08-2002 21:23
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Hi Birgit!

Was das Thema "Schwiegerfamilie" angeht habe ich, genau wie bei meinem Mann auch, offensichtlich einen echten Gülckstreffer gelandet. Meine Schwiegermutter hat vor Freude geweint als wir das letzt mal nach TN gekommen sind. Sie wollte mich gar nicht mehr loslassen. Alles was ich tu wird akzeptiert und evtl. sogar übernommen. Mein Schwiegervater möchte sogar das ich Papa zu ihm sage. Obwohl ich werder arabisch noch französisch spreche und die Familie meines Mannes kein deutsch kann kommen wir super miteinander aus, auch wenn mein Mann mal nicht da ist um zu übersetzten. Mein Schwiedervater und meine Schwägerin haben mich gebeten ihnen deutsch beizubringen. Und sie verlangen auch nicht das ich arabisch sprechen (nur verstehen) lerne. sie würden sich allerdings sehr freuen wenn ich französisch lernen würde, da das ja viel einfacher ist als arabisch.

Es kann sein, daß das alles nur jetzt am Anfang so ist, aber ich denke schon, daß ich da eine ganz liebe und vor allem kleine Familie erwischt habe.

Gruß Janet

Re: Binationale Ehen- Probleme und vielleicht Lösungen? #106155
01/09/2002 16:07
01/09/2002 16:07
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Gera
Claudia Poser-Ben Kahla Offline
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Claudia Poser-Ben Kahla  Offline
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Gera
Rym
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Benutzer # 1030

erstellt am: 28-08-2002 09:05
--------------------------------------------------------------------------------
Hallo liebe Leutchen,
zunächst einmal muß ich ehrlich zugeben, dass ich Karims und Grazies Wortspiele zum Thema Mitbringsel aus TN doch sehr sehr gelungen fand! Äußerst humorvoll! Hat mich am frühen Morgen richtig aufgeheitert. Aber an Schlagfertigkeit mangelt es Karim ja sowieso nicht !!
Aber nun auch was zum Thema schwierigkeiten in einer binationalen Ehe, Scheinehe usw.
Auch ich bin seit 3 Jahren mit einem Tunesier verheiratet und wir haben eine 16 Monate alte Tochter. Allerdings bin ich hier scheinbar eine der wenigen, die ihren Mann/Freund nicht im Urlaub kennengelernt hat.
Ich habe 1, 5 Jahre in Tunis gearbeitet und hatte somit genug Zeit meinen Mann sehr gut kennenzulernen und habe dort 1 Jahr lang bereits mit ihm zusammen gewohnt. Auch seine Familie kenne, liebe und schätze ich sehr! Sie sind einfach spitze, warmherzig, weltoffen, modern und vor allem akzeptieren, und lieben sie auch mich und, was vielleicht noch viel wichtiger ist, respektieren sie mich sehr. Meine Schwiegermutter ruft mich häufig auf meinem Handy an, fragt mich um Rat, erzählt mir ihre Freuden und Sorgen usw. Wenn ich bei "meiner Familie" in Tunesien bin, bin ich wirklich zu Hause und es wird von mir erwartet, dass ich mir meine Sachen selbst aus dem Kühlschrank nehme,wenn ich Durst habe, dass ich schimpfe, wenn ich böse auf jemanden bin, dass ich im Jogging-Anzug vor dem Fernseher hocke und und und..eben so bin wie die eigene Tochter.
Mein Mann hat sich seit Beginn unserer Beziehung nicht im geringsten verändert. Er ist immer noch wie früher: aufmerksam, liebvoll, ein toller Vater und vor allem auch mein bester Freund.
Klingt toll, nicht wahr?
ABER: Es gibt hunderte von Problemen, die uns beide jedesmal so zur Verzweiflung bringen, dass wir die ganze Nacht über diskutieren. Äußere Gegebenheiten machen eine Ehe mit einem Ausländer in Deutschland wirklich zu einem Drahtseilakt. Es fängt allein mit der Sprache an. Sich im Deutschen verständlich zu machen, lernt man u. U. schnell. Aber vernünftig gesprochenes und vor allem geschriebenes Deutsch? Das dauert Jahre. Und dies sind Jahre, die bedeuten, keinen "vernünftigen" Job zu finden. Also bleiben nur noch jobs als Verlader, in der Gastronomie, Putzen..und das auch noch mit ziemlich vielen niveaulosen, ungebildeten Leuten, denen Anstand und Respekt ein Fremdwort ist. Das macht keinen Mann glücklich. Dann kommt das Thema Freunde und Familie: die anfängliche schockierte Reaktion verfliegt zwar teilweise, doch der argwöhnische Blick verfolgt diese Beziehungen ein Leben lang. Das bedeutet: Probleme, die in jeder Beziehung vorkommen, werden von allen gleich hochgeschraubt, auf die verschiedenen Kulturen dezimiert ( "das kommt, weil er Moslem ist/ es so gewohnt ist/habe ich Dir ja gleich gesagt"), so dass objektive Ratschläge Rarität sind und man ständig in die Verteidigungsfalle tappt, und versucht, in der Öffentlichkeit 110% die ungetrübte Beziehung präsentieren muß. Das strengt an!
Dann die schwierige Frage mit der eigenen Identität: Eine normale moderne Beziehung zu führen, sprich gemeinsam in die Diso zu gehen, mit Freunden zu trinken, alleine zur Fete der besten Freundin zu gehen...das ist auch für die meisten Tunesier ok.... aber: Die Diskussion zu alleinigen Dienstreisen, Verabredungen mit den sog. besten männlichen Freunden führen aufgrund der verscheidenen Kulture´n und natürlich auch gelebten Gewohnheiten immer ins Leere; auch gibt es hier wohl keine Kompromißlösung..
Dann das wohl schwierigste: die Erziehung der Kinder, speziell einer Tochter..
Für den Mann und die tunesische Familie ist sie ja allein schon aufgrund ihrer Herkunft Muslimin...ist für mich auch vollkommen ok. Aber: der eigenen Familie dies klar zu machen (Reaktion: die arme, aber sie lebt doch hier!!) führt wieder zur Verteidigungsfalle...
In der Theorie ist das alles auch noch gut, aber in der Praxis: dem Kindergarten klarmachen, dass sie doch muslimisch ist und auf keinen Fall Schweinefleisch essen darf, der Oma, die das natürlich super schwachsinnig findet, das gleiche klarmachen (...muß sie jetzt auch noch bald ein Kopftuch tragen???)...Wie sieht es aus bei Klassenfahrten: Ich als Deutsche, die dieses immer als absolutes Highlight der Schulzeit betrachtete, soll nun meiner Tochter selbiges untersagen? Für meinen Mann wäre es aber ein mehr als seltsames Gefühl, seine brave geliebte Tochter im Alter von 16 Jahren mit Bier saufenden Kalssenkameraden, die gerade ihre ersten Anmachversuche starten auf Klassenfahrt zu schicken. Ich denke: was hat der eigentlich..war ich ja schließlich auch..und bin trotzdem ein anständiges Mädel geblieben..tja, auch hier liegt eine Lösung, bei der beide sich wohl fühlen, in weiter Ferne. Dies sind nur wenige Eindrücke, mit welchen Problemen eine binationale Familie konfrontiert ist..
Es erfordert sehr viel Energie, Einfühlungsvermögen, Respekt, Toleranz und vor allem Liebe, um bei diesem Drahtseilakt nicht abzustürzen
Da ist die Regelung der Einreise nur die spitze eines riesigen Eisberges, der im nördlichsten Polarmeer stehr und niemals schmilzen wird...

Ich bin zwar sehr sehr glücklich mit meiner Familie, doch rate ich jeder, den Schritt zur Ehe noch einmal gründlich und vor allem lange gemeinsam zu durchdenken...und die rosarote Brille, das Strandlaken, die sonnencreme und die Cassete mit "Euren Liedern" aus welcher Disco auch immer in einer Kiste mit dem Namen Urlaubssouvenirs zu verstauen und mal mit offenen Augen und wachem Verstand durch die tristen deutschen Straßen zu laufen..

Liebe Grüße
Rym

Re: Binationale Ehen- Probleme und vielleicht Lösungen? #106156
01/09/2002 16:08
01/09/2002 16:08
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Claudia Poser-Ben Kahla Offline
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Claudia Poser-Ben Kahla  Offline
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Gera
Alexandra
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Benutzer # 95

erstellt am: 28-08-2002 10:46
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Hi Rym,

z.T. sprichst du mir auch aus der Seele. Die sog. "Verteidigungsfalle" hat bei mir früher auch des öfteren zugeschnappt. Mittlerweile nur noch ganz selten, glücklicherweise kann man lernen diese zu umgehen und auch einfach mal zu sagen "heute war ein Schei...tag, wir hatten Streit usw.". Blöde Antworten auf noch blödere Kommentare hat man nach ein paar Jahren immer schnell parat, das hilft ungemein!

Zum Thema Job: Was ist ein "vernünftiger" Job? Ich denke z.Z. kann man froh sein, wenn man eine Arbeit hat, auch wenn diese nicht der eigenen Vorbildung entspricht. Wenn man sich anstrengt und fleißig ist, kann man relativ schnell ein hohes Sprachniveau erreichen (müssen ausländ. Studenten ja auch innerhalb kürzester Zeit, sonst sieht es nicht gut aus mit dem Studium) und somit auch einen entsprechenden Job, wenn es eben der Arbeitsmarkt zulässt. Für einen überschaubaren Zeitraum ist es sicherlich zumutbar in einem Bereich zu arbeiten, der nicht der eigenen Ausbildung entspricht. Und ganz wichtig: "ungebildet" ist nicht gleich "niveaulos", wir haben auch schon genügend Bekanntschaften mit ziemlich niveaulosen Akademikern gemacht.

zum Thema Kompromisse usw.: das ist auch ein umpfangreiches Thema, aber du hast so vieles auf einmal angesprochen, mir rennt die Zeit weg, deswegen nur kurz:

Wie löst ihr denn nun konkret diese Differenzen, z.B. das Problem mit der Klassenfahrt? Was passiert am Ende eurer Diskussionen? Ich habe bisher des öfteren die Erfahrung gemacht, dass Kompromisse so aussahen, dass sich die dt. Frau in D. mehr den tunes. oder islam. Lebensweisen angepasst hat und nicht der Mann den dt., dass verstehe ich persönlich nicht, ich finde das unlogisch. Ich würde auch nicht auf die Idee kommen, in T von meinem Partner zu verlangen, von den dortigen Geflogenheiten total abzuweichen.

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Gruß Alexandra

Re: Binationale Ehen- Probleme und vielleicht Lösungen? #106157
01/09/2002 16:09
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Karim
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Benutzer # 15

erstellt am: 28-08-2002 13:07
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hi Rym.
ich kann deiner Einschätzung nur voll und ganz zustimmen. für mich ist es etwas leichter. meine Frau sieht das tolerant. Sohn darf Schweinefleisch essen. Er ist beschnitten, geht in evanglischen Religionsuntericht, mal für 2 Jahre dan kann er selbst sagen, ob er das weiter will. er wollte weil Kumpel auch drin ist.mirares recht sonst wäre er zwei mal pro woche allein auf dem schulweg gewesen. die Sicherheit ist mir wichtiger als jeglicher Religionsquatsch.
Letztendlich, vereinbart zwischen frau und mir,entscheidet er, wohin der weg geht. Ich dränge ihn nicht. Mir wäre es am liebsten er lässt von beiden Religionen die Finger, aber das sage ich ihm im Momen nicht. Er wird es selbst herausfinden, was gut für ihn ist. Ich beantworte seine Fragen ohne Wertungen vorzunehmen. Ichgenu davon das mi jeder Molem erzählt ich müsste auch einer werden. falsch nachauffassung es Koran müsste meine Frau dann Christin werden, oder konfessionlos .
Vielleicht sollte ih oh übertreten, ann könnte ich ihr das geliebte Paulaner verbieten.
Sie geht abends aus,gelegentlich, wie ich auch. Das geht allerdings in Tunesien schlecht.auch für sie. Zuviel Anmache. da ist sie etwas empfindlich.
Ausserde gibt es kein Paulaner in der Gegend von Monastir.
Ist alles natürlich mit tunesischem Mann etwas schwieriger. Meine Frau hatte anfangs, vom Heimweh abgesehen, kleinere Probleme mit den vielen Freiheiten, die sie so nicht kannte.
Die Frage" darf ich ausgehen," konnte ich ihr bis heute noch nicht ganz abgewöhnen. taucht gelegentlich immer noch auf.aber das wid noch, da sie auch sonst ihre eigen Entscheidungen trifft, die igelegentlich gar nich gefalln. Immer noch besse als ein unerwürfiges Hausmütterchen."Schatz was meinst Du soll ich tun"jeden Tag x-mal.das könnte ich nicht ertragen

Re: Binationale Ehen- Probleme und vielleicht Lösungen? #106158
01/09/2002 16:12
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Rym
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Benutzer # 1030

erstellt am: 28-08-2002 14:07
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Hi Ihr lieben Leute,
danke für Eure zustimmenden Worte. Ich denke, Ihr könnt bestimmt noch mit zahlreichen weiteren Beispielen aus dem Alltagsleben in D mit einem Tunesier/einer Tunesierin aufwarten, die weit entfernt von Summerfeeling, leidenschaftlichen Liebsschwüren, der lauen Sommerbrise um die Nase und, und, und... Doch unsere frisch verliebten Mädels lauschen wahrscheinlich lieber den zart ins Ohr gesäuselten Worten der Profis als uns!!(und was noch bitterer ist, gauben ihnen auch mehr als uns, denn bei ihnen ist ja alles gaaaanz anders, denn so einer ist ihr Liebster ja nicht)
Nun meine Antworten zu Euren Fragen bzw. Kommentaren:
Liebe Alex,
1.
"Vernünftiger Job" heißt, etwas zu arbeiten, dass Deinen geistigen Ansprüchen und Fähigkeiten gerecht wird und in dem man sich vor allem wohl fühlt. Natürlich erfordert das eine gehörige Portion Eigeninitiative und eben oftmals die perfekte Beherrschung der deutschen Sprache. Ich habe Arabisch studiert und selbt als Diplom-Übersetzerin für die arabische Sprache würde ich mir kein arabischsprachiges Studium/Ausbildung zutrauen, da es auch die Beherrschung eines riesigen Fachvokabulars bedeutet. Da Tunesier aber in ihrem Land keinen Abschluß haben, der in D anerkannt wird,erfordert dies hier eine neue Ausbildung /Studium. So und da greift dann wieder das Sprachproblem (z.B. Ausbildung Optiker oder Zahntechniker oder 1000 andere Berufsausbildungen)
Damit erledigt sich dann häufig die Frage der "überschaubaren" Zeit als Hilfsarbeiter!!

2.
Das ungebildet und niveaulos nicht gleichbdeutend ist, ist mir klar, ansonsten hätte ich hier nicht explizit beide Begriffe benutzt.

3.
Noch ist unsere Tochter ja sehr klein, so dass wir in dieser Beziehung noch keine faktische Entscheidung fällen mußten. Wir haben uns letztendlich darauf geeinigt, dass man den Charakter und das Verhalten unserer Kleinen schließlich berücksichtigen muß und mein Mann auf keinen Fall zu der Sorte Männer gehört, die Entscheidungen fällen und dann erwarten, dass das auch so umgestzt wird. Vielmehr zeigen mir diese Dikussionen, wie unterschiedlich das Leben uns und unsere Sichtweisen, Vorstellungen und Gewohnheiten beeinflußt hat. Und es zeigt mir, wie fremd mein Mann in dieser "Welt" noch ist, wie schwer es ist, sich in dem Zwiespalt seiner von Kindheit an gelernten moralischen Vorstellungen und den Lebensgewohnheiten in D zu bewegen und daß es viel Zeit, Erklärungen und Unterstützung bedarf sich zu integrieren, aber nicht zu assimilieren. Bisher haben wir immer noch eine sehr gute Einigung gefunden, wobei ich eher die Erfahrung gemacht habe, dass viele meiner Freundinnen, die aus binationalen Ehen hervorgingen, völlig "deutsch" waren und teilwiese weder die Muttersprache des Vaters sprachen, noch den geringsten Bezug zum Islam hatten.

Wie ist es denn bei Euch? Welche Erfahrungen konntest Du machen?

Lieber Karim,
es ist sehr schön, dass Ihr für Euch eine so akzeptabele Lösung finden konntet. Aber wie reagiert denn die Familie Deiner Frau? Und wie steht sie selbst zum Islam? Es ist sehr sehr selten, von jemandem zu hören, der mit einer Tunesierin verheiratet ist? Auch mich nerven die selbsternnanten "Obermuftis" mit teilweise an den Haaren herbeigezogenen angeblich muslimischen Vorschriften, die jeglicher "wahrer" Grundlage entbehren, sondern kulturelle und regionale Traditionen, die sich teilweise sogar in Mißachtung des eigentlichen Islams verkehren...

LG
Rym
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Karim
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Benutzer # 15

erstellt am: 28-08-2002 14:22
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Die Familie meine Frau hat in religiosfragen genausowenig bei uns reinzureden, wie meine Familie, die überwiegend katholisch ist. Dies mal vorweg.
Das einzige Zugestännis war die Beschneidung. Würde ich heute nicht mehr tun. Bin mir niht malsicher, ob meine Fraudas noch ohne Bauchschmerzen wollte. wir haben nicht in Tunesien geheiratet, damit war wohl irgendwie ein Fest älligauf dem dorf. das kostete Junior leider einen Teil seiner vohaut. Ich hoffe er verzeiht es mir. .
Die immerwährendenMissionare des Islam gehen mir ziemlich auf den wecker. früher habe ich einfach argumntiert, warum ich nicht will, dann einfach geschwiegen,Thema abgebogen. Heute sage ich den Leuten was ich davon halte, wenn er mich einer fragt, wie auf dem Schiff. der es sicher gut meinte, " Er wolle nicht das ich irgendwann leiden muss" war ein Vorbeter aus Neapel.
Die , die es niht lassen könnn, komplimentiert meine frau inzwischen nach draussen, oder vergisst sie bi der nächsten Fete einzuladen.
Ich würde mir indeutschland von jedem nergisch verbitten meine frau zum christenum überreden zu wollen. Hat noch niemand versucht.

Re: Binationale Ehen- Probleme und vielleicht Lösungen? #106159
01/09/2002 16:13
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Alexandra
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Benutzer # 95

erstellt am: 29-08-2002 07:44
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@Rym,

zu 1. Meine Definition von "vernünftiger Job" wäre anders ausgefallen, so schnell kann man aneinander vorbeireden. Es ist auf jeden Fall deprimierend, wenn man zu lange in einem Job arbeiten muss, der nicht der eigenen Ausbildung/Studium entspricht. Die Erfahrung haben wir auch hinter uns. Allerdings muss ich einräumen, dass dies nicht an den dt. Sprachkenntnissen lag, sondern eher ein wenig an der Trägheit meines Mannes, die sich aber zum Glück wieder gelegt hat. Ein wenig verwundert bin ich allerdings, dass du dir kein Studium/Ausbildung in der arab. Sprache zutrauen würdest, obwohl du Diplom-Übersetzerin bist. Wie machen das denn die ganzen Studenten, die zum studieren ins Ausland gehen? Kapieren die alle ihr Studium nicht? Das kann doch nicht sein. Mein Mann kam mit Anfang Zwanzig hierher, war 3-4 Monate im Goethe-Institut und dann noch im Studienkolleg (ich glaube 6 Mon.) und danach war er fit und konnte mit dem Studium loslegen. Das es nicht einfach ist einen wirklich guten Job zu finden, ist im Moment für fast alle schwer, da die Situation auf dem Arbeitsmarkt in den letzten Jahren nicht gerade besser geworden ist.

2. Da habe ich dich wohl missverstanden.

3. Die andere Kultur völlig unter den Tisch fallen zu lassen, scheint wohl das andere Extrem zu sein, dass kann es irgendwie auch nicht sein.

Welche Erfahrungen wir gemacht haben? Das ist einfach zu beantworten. Bisher haben wir einfach keine religiösen/kulturellen Differenzen gehabt. Ich weiß nicht warum...wir haben sie einfach nicht. D.h. nicht, dass wir nie streiten, aber eben über das übliche...Geld, Hausarbeit, welchen Kinofilm

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Gruß Alexandra

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Rym
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Benutzer # 1030

erstellt am: 29-08-2002 08:01
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Hallo Alexandra,

zunächst einmal finde ich es klasse, dass Dein Mann sogar nach recht kurzer Zeit in Deutschland schon mit einem Studium beginnen konnte. Es ist wahrscheinlich auch immer eine Frage der Begabung, wie schnell jemand eine Sprache lernt. Mein Mann tut sich da ganz schön schwer. Aber vielleicht ist er auch ein wenig träge in dieser Beziehung und ich denke, dass auch ich dazu beitrug, da wir uns ja schließlich wunderbar auf arabisch und Französisch unterhalten können und ich mir auch keine Mühe gegeben habe, strikt Deutsch mit ihm zu sprechen. Die Konsequenzen liegen jetzt natürlich auf der Hand und er hat immer noch riesige Probleme im Deutschen (trotz zahlreicher Kurse). Durch meinen ziemlich gut bezahlten Job wurde die ganze Problematik natürlich auch gefördert, denn so war er nie gezwungen zu arbeiten. Wenn er dann wieder so einen (für mich einfach ätzenden) Job habe, habe ich ihn so lange berabeitet aufzuhören, bis er wirklich genervt aufgegeben hat. Auch ganz schön krank von mir! Inzwischen haben wir sehr lange über unsere Situation gesprochen und ich mußte feststellen, dass ich ihm überhaupt keine Chance gegeben habe, auf eigenen Beinen zu stehen. Seitdem läuft auch alles viel besser. Wahrscheinlich liegt es einfach in meiner Natur, jemanden so zu "händeln", was aber für uns beide mehr als schlecht war. Gott sei Dank sind wir inzwischen aus dieser Konstellation rausgekommen und ich bin soo erstaunt, welche Fortschritte er plötzlich im deutschen macht, dass er urplötzlich einen Führerschein hat und auch einen Job, der ihm Spass macht (Bademeister). Daran kann man sehen, dass natürlich viele charakterliche Eigenheiten , mal ganz abgesehen von den allgemeinen Schwierigkeiten in D, natürlich auch eine Rolle spielen. Und in der Beziehung habe eben auch ich sehr viele Fehler gemacht.

Zum Thema Kultur und Religion gibt es bei uns auch nicht wirklich Streitigkeiten, aber ich bin ein sehr nachdenklicher Mensch, der immer weit vorausschauen will, so dass ich solche Themen ohne konkretem Anlaaß heraufbeschwör und da wahrscheinlich auch etwas diskussionssüchtig bin.. Später findet mein Mann es schon fast amüsant und da wir bisher noch kein wirkliches Problem hatten (außer so üblichen Sachen wie alleinige Geschäftsreise, dbei der ja fast jeder Mann ein wenig eifersüchtig ist) hoffe ich, dass es auch so bleibt.
So, nun wünsche ich Dir noch einen schönen Tag..
Liebe Grüße
Rym

Re: Binationale Ehen- Probleme und vielleicht Lösungen? #106160
01/09/2002 16:15
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Claudia Poser-Ben Kahla Offline
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Alexandra
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erstellt am: 30-08-2002 10:21
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@rym,

ich versuche mal den Faden hier wieder aufzugreifen.

Euren Verlauf kann ich gut nachvollziehen, z.T. ging es uns da ganz ähnlich. Die "Trägheit", scheint ein weit verbreitetes Problem zu sein. Mittlerweile habe ich das schon von einigen Paaren gehört und mein Männe hatte diese Phase auch durchlebt. Das Problem ist sehrwahrscheinlich, dass die Partner, die als Erwachsener in ein neues Land kommen, zunächst vor einem scheinbar unüberwindbaren Berg stehen. Keine Sprachkenntnisse, keine Verwandten/Freunde, fremde Umgebung, Papierkram, keine Arbeit usw. und dazu kommt dann ein Partner, der voll im Job steht, einen Freundeskreis hat und sich zwangsläufig um alles kümmert (und dies oftmals zu lange). Das ergibt dann eine Hilflosigkeit, die sich in "nicht wollen/können/machen" äußert. Das Problem hatten wir auch eine Zeitlang, mein Mann konnte zwar schnell die Sprache, aber dafür gab es andere Probleme, wie z.B. keinen Studienplatz in der Nähe zu bekommen usw.. Zum Glück hat er irgendwann die Willenskraft aufgebracht, sich aufzurappeln und hart an sich zu arbeiten und jetzt hat er eine gute Arbeit und ist happy. Ein ganz anderes Leben als vorher. (ich habe ihm auch wirklich oft in den Hintern treten müssen )

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Gruß Alexandra

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Grazie
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Benutzer # 1032

erstellt am: 30-08-2002 12:34
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Hallo Rym, hallo Alexandra!

Die Parallelen sind ja immer irgendwie da, war bei mir auch fast dasselbe.

Ich habe meinem Mann auch zu lange zu viele Dinge abgenommen und mußte auch selbst erst mal lernen nicht dem Helfersyndrom zu verfallen: Ich sehe, es fällt ihm schwer, also mache ich es für ihn. Das hilft ihm im Endeffekt weniger als wenn ich ihm in den besagten Hintern trete!

Heute kümmert er sich um seine Dinge schneller und auch mit zunehmender Selbstsicherheit, gerade was die Behördentermine betrifft. Denn sich im deutschen Verwaltungsdschungel zurecht zu finden, fällt selbst so manchem in Deutschland Geborenen schwer.

Daher, es kann ja nur besser werden. Jeder von uns lernt dazu, ob mit Tritt oder ohne.

LG
Grazie

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Gibst Du jemanden einen Fisch, nährt er sich einmal.
Lehrst Du ihn das Fischen,
nährt er sich für immer.
(Orientalische Weisheit)

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Rym
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Benutzer # 1030

erstellt am: 30-08-2002 13:34
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Hallo Ihr beiden,
schön, dass wir mal wieder beim Thema gelandet sind, denn das ist hier inzwischen ja schon richtig ungewöhnlich, denn entweder artet hier jedes Thema in Small Talk mit internen Scherzen aus oder aber man schustert sich böse Worte zu. Vielleicht sollten zwei neue Untergruppen eröffnet werden, eine, die sich "Blödeleien und Wortspielchen" nennt und die andere vielleicht "Schlammschlachten und sonstige Bosheiten". Die würden dann vor Beiträgen nur so überlaufen und man liest darin bestimmt ungeheuerlich viel zum Thema Tunesien!!

So nunh aber vielen Dank für Eure netten Antworten. Es scheint ja wirklich ein allgemeines Phänomen der Neuankömmlinge zu sein erstmal richtig träge zu werden. Das beruhigt michund wie ich bereits geschrieben habe, hat sich das ja Gott sei Dank auch schon sehr geändert bei uns. Aber da müssen glaube ich auch beide Partner ziemlich an sich arbeiten, damit es kein Teufelskreis wird, der beide ziemlich unzufrieden und unglücklich nmcht. Aber ich stelle es mir ehrlich auch denkbar schwer vor, sich als Erwachsener in einer so fremden Welt einzuleben, die ja nischt gerade wenig von einem verlangt. Wie sieht es bei Euren Partnern denn mit Freunden aus? Mein Mann hatte in TN nämlcih sehr viele Freunde und tut sich hier wirklich sehr schwer damit bzw. scheint überhaupt kein Interesse zu haben...

LG
Rym

Re: Binationale Ehen- Probleme und vielleicht Lösungen? #106161
01/09/2002 16:17
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Anja Zarzis
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erstellt am: 30-08-2002 16:10
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Hallo Rym,

ich finde du beschreibst recht treffend die Probleme einer binationalen Ehe bzw. Beziehung. Gerade in Deutschland ist man sehr dem Gesellschaftsdruck ausgesetzt.
Die Probleme fangen aber schon bei ganz anderen Dingen an. Verschiedene Kulturen haben auch verschiedene Denkmuster und meiner Meinung nach sind die irgendwo schon genetisch festgelegt. Ich bin zur Zeit noch mit einem Deutsch-Iraner verheiratet der bis auf 4 Jahre seines Lebens in D aufgewachsen und geboren ist. Der Vater ist kein gläubiger Moslem. Trotzdem gab es bei uns schon Kulturunterschiede die unsere Ehe belastet haben. Es fängt bei ganz banalen Dingen an. Ein Beispiel: Du rufst jemanden an, der meldet sich. Hier ist es relativ normal, dass du sofort auf den Punkt kommst um was es geht. Bei seiner Familie war es üblich erst einmal ein kurzes Vorgeplänkel zu führen wie es einem geht und was man tut und dann erst auf den Punkt zu kommen. Es dauerte eine Weile bis ich merkte was ich falsch mache bei meinen Anrufen, gesagt hat es mir niemand.
Diese kleinen, alltäglichen Unterschiede werden oft nicht bemerkt bis sich eine große Unzufriedenheit einstellt und einer der Partner explodiert. Das ist eigentlich schade. Ich habe auf jeden Fall gelernt auf solche Kleinigkeiten im Umgang miteinander zu achten und beobachte deswegen meine tunesische Familie in der Beziehung genau, damit ich mir der Unterschiede bewußt werde und darauf eingehen kann.
Übrigens ist die Ehe mit meinem Noch-Mann nicht wegen binationaler Konfklikte gescheitert, sondern wegen eines ganz männlichen Triebes.

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Anja Zarzis

Re: Binationale Ehen- Probleme und vielleicht Lösungen? #106162
01/09/2002 16:24
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So ich hoffe ich habe keinen Beitrag vergessen und nun könnt ihr hier weiter schreiben, wünsche viel Spaß und ohne Streß.

Claudia

Re: Binationale Ehen- Probleme und vielleicht Lösungen? #106163
01/09/2002 17:43
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Mabrouk
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erstellt am: 01-09-2002 15:59
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Ich glaube bei der ganzen Diskussion um binationale Ehen ist eine wichtige Komponente vergessen worden. Es ist von elementarer Wichtigkeit zu wissen woher der Mann stammt. Kommt er aus einer Großstadt, dann wird die Multiehe weniger mit religiösen Problemen und auch Anpassungsschwierigkeiten zu kämpfen haben (ich möchte aber, um Missverständnisse vorzubeugen, nicht damit sagen dass die Menschen aus den Dörfern schlechter oder weniger Wert sind, um Gottes Willen!).
Ich habe die Diskussion hier mit sehr viel Interesse verfolgt, nur ich fühlte mich in keinster Weise angesprochen. Ich stamme aus Sfax. Die Religion war für mich nie ein Thema obwohl meine Mutter wie auch meine Schwester sehr konservativ und religiös eingestellt sind, mit Beten und so! Nur meine Familie hat meine Einstellung, als Jugendlicher damals, respektiert.
Und so war zwischen mir und meine Frau (die ich hier in D kennen und liebengelernt habe)die Religion nie ein Thema, d. h. ich hatte vor Jahren meine Frau nahe gelegt aus der Kirche auszutreten aus Überzeugung, denn die Politik, die die Kirche verfolgte war wirklichkeitsfremd.

Ich wollte damit nur verdeutlichen dass nicht bei allen Tunesiern die Religion ein Problem zwischen den Partnern darstellt.

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Wenn wir nicht selbst entscheiden, tun es andere für uns!

Re: Binationale Ehen- Probleme und vielleicht Lösungen? #106164
01/09/2002 17:45
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Hallo Mabrouk, eine Frage hätte ich dazu an Dich: Glaubst Du, dass ein konservatives Elternhaus, das zwar in religiösen Dingen tolerant ist und die Kinder diesbezüglich nicht beeinflusst, nicht dennoch Auswirkungen auf den Charakter und die Mentalität der Kinder hat? Ebenso wie das gesellschaftliche Umfeld? Natürlich auch Stadt oder Land, das wiederum unterscheidet sich ja nicht von anderen Ehen. Hattet Ihr nie Missverständnisse, bei denen Du vielleicht Ansichten hattest, die bei näherem Hinsehen mit der Prägung durch Deine tunesische Familie zusammenhingen? Würde mich sehr interessieren, wir hatten nämlich gestern ein interessantes Beispiel, da ging es um Späße verstehen. Da scheinen die Mentalitäten zwischen Tunesien und Deutschland auseinanderzugehen. Ist ähnlich wie das oben genannte Beispiel mit dem Vorgeplänkel am Telefon. Es sind eigentlich banale Dinge, die aber im Zusammenleben zu bösen Missverständnissen führen können.
Was ich mir noch vorstellen kann, was nicht direkt ein Religionsproblem ist, aber daraus resultieren könnte, ist zum Beispiel ein gewisser Fatalismus, den ich in Tunesien oft erleben konnte. Auch kaum Gläubige legen eine Geduld und eine, wie soll ich es sagen, ohne jemand auf den Schlips zu treten-Trägheit an den Tag, die mich oft umgehauen hat. Auf meine Rückfrage hin, kam die Antwort: Man muss Geduld haben bzw. es ist Kisma (Schicksal), es wird sich schon finden.
Ich habe das immer ein Stück weit als Aufgeben empfunden bei meinen Besuchen. Nun habe ich mich gefragt, wie es wohl wäre an der Seite eines Menschen mit einer solchen Einstellung im Alltag Leben zu können (wohl gemerkt, ich verurteile diese Einstellung nicht, aber sie ist mir ein Stück weit fremd). Ich glaube, ich könnte es nicht, und ich bewundere jede Frau, die das kann.
Geduld ist eine Eigenschaft, die ich gerne hätte, aber geduldig abzuwarten, was das Schicksal bringt, ist etwas, das ich nicht mehr nachvollziehen kann.
Mich würde hier auch Steifs Meinung dazu interessieren, vielleicht hab ich mir das ja auch nur eingebildet, weil ich im Februar dort war und da verstärkt diese Erfahrung gemacht habe, weil die Arbeitsmarktlage da halt extrem mau war und ich fast nur Leute kennenlernte, die mit Tourismus zu tun hatten (Animateure, Köche, Kellner, Reiseleiter etc.).
Danke schon mal im voraus für die Antworten.

Khomsa
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Habe Mabrouks und meinen Beitrag nochmal hier runter kopiert, dann stimmt die Reihenfolge wieder.
Eine Frage hätte ich noch an die anderen:
Seid Ihr Euch in den Beziehungen mit dem Partner sehr ähnlich oder eher konträr? Und wenn konträr, habt Ihr das Gefühl, dass liegt zum Teil an der Nationalität, Erziehung etc.?

@Claudia: Vielen lieben Dank fürs rüberkopieren.

Re: Binationale Ehen- Probleme und vielleicht Lösungen? #106165
01/09/2002 18:00
01/09/2002 18:00
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@Claudia, vielen Dank für die Mühe die ganzen Beiträge zu kopieren!

@ Khomsa,
Zu deiner 1. Frage kategorisch nein, meine Familie beeinflusst mich in keinster Weise, im Gegenteil ist der Fall, d.h. alles was ich für richtig halte, ist meine Familie damit einverstanden, und ich sage das nicht einfach so, meine Frau liest hier im Forum jedes Wort mit und sie würde sich mit Sicherheit melden wenn es nicht so wäre. Auch Gesellschaftlich hat das keine Auswirkungen auf mein Denken und Handeln. ich bin in einen Juden- und Franzosenviertel aufgewachsen, ob das so einen großen Einfluss auf mein späteres Leben hat, weiss ich nicht.
Ich muss aber zugeben wenn es allgemein um Tunesien geht, dann bin ich irgendwie empfindlich, ich versuche die Fakten die mir jedenfalls bekannt sind zusammenzutragen und versuchen Tunesien und die Tunesier in Schutz zu nehmen, ob das richtig ist, weiss ich nicht, ich bin jedenfalls ehrlich genug dies zuzugeben.
Also von diesen Thematik her habe ich mit meiner Frau absolut keinen Steitpunkt.

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