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Ist Kritik noch erlaubt? #145564
12/06/2002 07:59
12/06/2002 07:59
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Karim Offline OP
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Karim  Offline OP
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vom 23.05 2002.

Re: Ist Kritik noch erlaubt? #145565
12/06/2002 08:00
12/06/2002 08:00
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Karim Offline OP
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Krieg gegen Terrorismus. Irgendwie stört mich schon der Begriff an sich. Ich denke da tut man einigen Terroristen zuviel der Ehre an. Polizeiaktion wäre richtiger. Den Terroristen sind schlicht Verbrecher, nicht mehr und nicht weniger.Bezeichnet man die Aktion gegen sie als Krieg, würden sie von der Haager Landkriegsordnung geschützt. Wer wollte das schon?.

Mehr und mehr hat man das Gefühl dass dieser "Krieg" die eigentlichen Ursachen und die eigentlichen Übeltäter ausser acht lässt.Es scheint vielmehr so, als ginge es nur noch darum offene Rechnungen zu begleichen.
Afghanistanein Land am unteren Teil der Armutsländer ist nicht ohne Zutun der damaligen Grossmächte USA und UdSSR da gelandet, wo es heute ist, wirtschaftlich, polisch und kulturell am Ende, ein Spielbaall von Warlords und El Kaida.
Die Russen sind einmarschiert, die USA unterstützten den Widerstand in Afghanistan.Damals wie heute liegt der wahre Grund der Aktionen nicht im Terorrismus sondern es geht um handfeste wirtschaftliche Interessen. Die Russen waren schnell bereit den Amerikanern zu helfen. Klar doch . Sie wollen einen Fuss in der Tür behalten wenn die Pipeline durch Afghanistan zum Meer gebaut wird.

Iraq.
Die werden wohl bald mal wieder dran sein. Schon interessant diese Geschichte. Als sie gegen Persien marschiert sind, auch mit Giftgas, hat das niemanden gross interessiert. Man hat es mit Wohlwollen betrachtet. Ging es doch gegen Amerikas Feind Nr. 1 seit Carters Pleite mit der Delta Force.Als dann Kuweit vom Iraq angegriffen wurde, war man schnell bei der Sache. Die halbe westliche Welt zog los um eine Art Kreuzzug zu führen. Die andere Hälfte, wie Deutschland zum Beispiel half bei der Finanzierung. Man musste auf einmal die armen Kuweitis befreien, deren Scheichs in England wilde Parties feierten, währen andere ihr Leben für das Öl, äh sorry für die Bevölkerung und die Einführung der Demokratie gaben. Das hatten die Kuweities versprochen, Demokratie. Na ja, darüber kann man heute nicht einmal mehr lachen. Übrigens bezieht Deutschland ca 2% seines Öl``s von da. Was ging uns das also an.
Na dem Hussein haben wir es dann auch mal richtig gezeit. Das hat er nun davon sein Volk hungert. Das muss wirklich schlimm für ihn sein. Dann das Embargo. Hussein stammt von einer alten Schmugglerconnection aus Basra ab. Der bekommt Tränen in die Augen wenn das Embargo aufgehoben wird und der Schmuggel nix mehr einbringt.
Aber irgendwie muss der Krieg gegen den Terror mal weitergehen, also drauf auf den Iraq. Sie haben es verdient die Leute dort.
Somalia:
Ja Somalia steht ja nun auch im Visier der Mächte. Da wird wahrscheinlich der Kampftaucher der heimlich die Landung vorbereitet und auskundschaftet wieder Interviews geben müssen, wie das letzte Mal. Hätte man für das viele Geld Somalia aufgebaut, gäbe es dort sicher keinen Nährboden und keine Zuflucht mehr für Terroristen. Bin doch mal gespannt ob die Amis sich da wieder genauso blamieren wie das letzte Mal.
Doch halt. Hollywood hat es ja geschafft selbst diese Blamage zum Heldenepos hochzustilisieren. ekelhaft finde ich.

Wo liegen die eigentlichen Knackpunkte?
Wo muss man die Probleme lösen?

Da ist zunächst Saudi Arabien zu nennen. Nach dem Iraqkrieg blieben Soladaten in Saudi Arabien stationiert. Ein Affront für viele Muslime. US- Amerikaner im heiligen Land. Das ist ungefähr so als würden Rechtsradikale Deutsche in Tel Aviv ein Büro eröffnen wollen. Instinktlos das Ganze.
Da geht es nur um den Machterhalt der Familie Ibn Saud mit ihren paar Tausend Prinzen.Im Volk gärt es, auch und vor Allem gegen die Königsfamilie. Ein Produkt dieses Konfliktes ist Usama Bin Laden, der dann später auch noch von der US regierung finanziell untersützt wurde. Wie heisst es doch; " Ich rief die Geister ich werd sie nicht mehr los" ?
Sämtlichen muslimischen extrmisten werden von der Familie Ibn Saud finanziell unterstützt. Nicht weil sie diese besonders mögen. Nein, um ihre Aktivitäten ausser Landes zu halten. Es kommt niemand auf die Idee gegen Saudi Arabien Krieg zu führen. Warum eigentlich nicht?. Der Terror wird finanziel unterstützt, Hände werden abgehackt, es wird gesteinigt wie in Afghanistan.Man tut es weiter, vor den Augen der Amerikaner die dort stationiert sind und die geschworen haben jeden, der den Terrorismus unterstützt zu verfolgen und zu vernichten. Zweierlei Mass nennt man das.

Israel/Palästina-Konflikt.
Dies ist wohl eine der Hauptursachen des muslimischen Terrorismus. Nirgendwo sieht man deutlicher, wie Handlungen unterschiedlich von der Welt beurteilt werden. Das eine heroischer Kampf das andere Terrorismus.
Heute sprach eine Nachrichtensprecherin bei N-TV folgenden Satz.
" Im Westjordanland wurden drei Palästinenser liquidiert" wortwörtlich ohne grossen Kommentar.Als sei dies das Normalste der welt. Man stelle sich mal diesen Satz nach einer deutschen Polizeiaktion vor. Nicht zu fassen wie selbstverständlich man damit schon umgeht. Da gibt es Todeslisten. Menschen werden ohne Gerichtsverhandlung "liquidiert" in staatlichem Auftrag.

Die Welt schweigt und in Deutschland fragt man sich, ob Kritik an Israel nich als Antisemitismus gewertet werden soll. Ich bin mal gespannt, wann Kritik an Israel gänzlich unter Strafe gestellt wird.
Bitte nicht falsch verstehen. Ich bin nicht antisemitisch. Ich verurteile die Regierung in Tel Aviv für ihre verbrecherische Politik. Mir ist es völlig egal welcher Religion mein Nachbar angehört. Die Juden in Deutschland sind für mich in erster Linie Deutsche , dann Juden,genau wie Muslime, Katholiken oder Andere.
Das Verhalten eines Michel Friednmann finde ich dann doch erstaunlich. Den Gipfel setzte dann heute Fr. Knobloch im Interview bei Maischberger. Sie sieht wieder aufkommenden Semitismus in Deutschland. Dies alles wegen ein paar, sicherlich überzogenen Äusserungen eines aus Syrien stammenden Abgeorneten der Grünen der in die FDP will.
was hat er den gesagt?
Israel begeht Staatsterrorismus. Nun, wie soll man das Vorgehen mit den Todeslisten den sonst bewerten.
Seinem Vergleich mit den Nazis halte ich allerdings für schlimm und unangebracht. Der zeugt dann doch von wenig Geschichtsverständnis und Verzeihung Herr Karsli, auch von einer gehörigen Portion Dummheit.

Zurück zum Thema.
Es gibt eine UN Resolution die Israel auffordert in alte Grenzen zurückzugehen. Das wird ignoriert, seit dreissig Jahren. Bei einer ähnlichen Resolution gegen Hussein wartete man ein paar Wochen, dann hat man das Land zerbombt. Israel lässt nun nachdem der Verdacht auf ein Massaker in Palästina besteht nicht einmal eine Untersuchungskommision ins Land.Ein schlimmer Mensch wer hier etwas böses denkt.
Vor einigen Jahren wurden vor laufenden Kameras Palästinenser von israelischen Soldaten gefoltert, Arme und Beine gebrochen. Die Bilder gingen durch die ganze Welt. Die Empörung hielt sich in Grenzen. Vor kurzem wurde ein 12jähriger in den Armen seines Vaters von israelischen Scharfschürzen. aus Versehen ?
Nein, jeder der sich mit dieser Materie auskennt und die Bilder gesehen weis, dies waren gezielte Schüsse.

Solange wir die Aktionen militanter Palästinenser und ein paar gehirngewaschenen Jugendlichen , die sich in Israel in die Luft springen als Terrorakte und das Tun der israelischen Soldaten als legitim ansehen, schaffen wir nicht die Basis für ein Gefühl der Gerechtigkeit und Vetrauen darauf, welches man braucht um diesen Konflikt anzugehen und langfristig eine Lösung herbeizuführen. Da ist nebenbei bemerkt ein US Amerikaner als Vermittler sowieso falsch am Platze.Hier muss ein unabhängiger Vermittler her, der nicht nur das Vetrauen Israels geniesst.
Israel muss in seine Schranken verwiesen werden. Je eher je besser.
Damit da kein falscher Gedanke aufkommt.
Ich verachte die Terroranschläge der Palästinenser. Sie stürzen viele Menschen ins Unglück, auch das palästinensische Volk. Leute wie Scheich Yassin sind mir ein Greul. die gehören hinter Gitter und der schlüssel anschliessend weggeworfen. wer Jugendliche mit Bomben als selbstmordattentäter losschickt und ihnen erzählt, das Heil Allahs sei ihnen sicher, ist ein übler Vebrecher und kein Freiheitskämpfer.

Fakt ist.
Die wirlichen Probleme des Terrorismus werden nicht angegangen, nicht in Israel und Palästina, nicht in Afghanistan, Pakistan,Somalia, Tzschtschenien und anderen Ländern. die Hauptursache iliegt zum einen in Israel und Palästina und in Saudi Arabien. Vor allem in der himmelschreienden Ungerechtigkeit, mit der die Palästinenser behandelt werden. Hier muss man ansetzen. Ein Angriff auf den Iraq oder Somalia schafft nur mehr nicht weniger Terror.
das wissen viele Menschen. einige stehen nun in Berlin auf der Strasse und demonstrieren. Manche vergessen leider, dass sie sich mit ihren gewaltätigen Aktionen auf die selbe Stufe stellen, wie die, gegen die sie auf der Strasse sind.

Re: Ist Kritik noch erlaubt? #145566
12/06/2002 08:23
12/06/2002 08:23

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Leben mit der Angst

Die Bedrohung durch den Terror ist Teil des Alltags geworden
– und der alltäglichen Politik

Von Peter Münch

Am Anfang war die Angst. Ein neuer, unsichtbarer Feind hatte
zugeschlagen am 11. September, und nichts, so schien es, würde
jemals wieder so sein wie es war. Überall lauerte die Gefahr, und
gewiss ist auch die Angst selbst bedrohlich, denn sie führt und verführt
bisweilen zu extremen Reaktionen: Es droht gefährliche Lähmung oder
gefährlicher Aktionismus. Inzwischen aber ist vieles wieder so, wie es
immer war. Die Angst hat sich – auch wenn es jederzeit Ausschläge
geben kann – eingependelt. Besonders deutlich wird dies an jenen
Tagen, an denen irgendwo auf der Welt ein neues Komplott aufgedeckt
wird oder ein potenzieller Anschlag womöglich sogar mit einer
schmutzigen Bombe. Dann zeigt sich nämlich, wie sehr die Bedrohung
schon ein Teil des Alltags geworden ist – und ein Teil der alltäglichen
Politik.

Im Krieg gegen den Terror scheinen mittlerweile politisch wie
psychologisch einige jener Mechanismen zu greifen, die noch vom
Kalten Krieg her bekannt sind. Psychologisch war damals aus dem
Gleichgewicht des Schreckens auch eine gewisse Gleichgültigkeit
gegenüber dem Schrecken erwachsen. Die Bedrohung durch die
Atomarsenale der Supermächte war real, doch man hatte gelernt, mit
der Bombe zu leben. Nun lernt man, mit der Terrorgefahr zu leben.
Zum einen hat das gewiss die Natur so vorgesehen. Der Mensch richtet
sich ein in der Bedrohung. Doch auch die Politik hat ihren Anteil daran.

Denn der Feind vom 11.September hat mittlerweile einen Namen, wenn
er auch viele Gesichter hat. Die Krake al-Qaida ist zwar weiterhin
unheimlich, aber sie ist nicht mehr gänzlich unentdeckt. Der gewonnene
Krieg gegen die Taliban ebenso wie die weltweiten Fahndungserfolge
gegen Zellen des fundamentalistischen Terrors haben zumindest einen
Teil jenes bedrohlichen Ungleichgewichts, jener Asymmetrie
aufgehoben, die im Westen das Gefühl des Ausgeliefertseins ausgelöst
hatte. Es wird etwas getan gegen die Terrorgefahr, und selbst die
peinlichsten Pannen, die bei den US-Geheimdiensten aufgedeckt
werden, lassen immerhin den Gedanken zu, dass vielleicht sogar etwas
hätte getan werden können, um den Wahnsinn vom 11.September zu
verhindern. Das ist Medizin gegen das verheerende Gefühl der
Hilflosigkeit, und so – paradoxerweise – auch ein Schlag gegen die
Terroristen. Denn die Angst, die sie verbreiten können, ist ihre
schärfste Waffe.

Wenn der Angstpegel sinkt – was natürlich im relativ sicheren Europa
ungleich leichter ist als in Amerika– ist das auch ein Erfolg der Politik
und ein Vertrauensbeweis für die Politiker. Umso mehr müssen sie sich
vor dem Verdacht hüten, die Bedrohung zu instrumentalisieren.
Bisweilen jedoch erwecken die US-Behörden diesen Eindruck – mit
ständigen Warnungen und auch mit dem Timing ihrer Berichte über den
vereitelten Anschlag mit einer „dirty bomb“. Das könnte alltäglicher
Zynismus sein in der Politik. Dies jedoch wäre hochgefährlich. Denn ein
Übermaß an Warnungen stumpft ab – obwohl die Bedrohung sehr real
ist.

Artikel aus der Süddeutschen Zeitung vom 12.6.02

Re: Ist Kritik noch erlaubt? #145567
12/06/2002 08:46
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Karim Offline OP
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Karim  Offline OP
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interessanter Artikel.