Interview
Tunesien für Wüsten-Einsteiger
Von Sibylle v. Kamptz

02. April 2001 Klaus Därr war in den letzten 25 Jahren in 70 Ländern unterwegs. Der 53jährige betreibt in München einen Expeditionsservice und steht Einsteigern, die auf eigene Faust etwa die Sahara erkunden wollen, mit Rat und Tat zur Seite.

Herr Därr, welche Wüstentour empfehlen Sie Selbstfahrern, die zum ersten Mal unterwegs sind? Und wo kommen Profis auf ihre Kosten?

Eine schöne Route für Einsteiger führt über Genua und Tunis nach Südtunesien nach Ksar Ghilane. Dort gibt es beeindruckende Felsfestungen, heiße Quellen zum Baden - und die Wüste sieht mit ihren Sanddünen so aus, wie sie sich die meisten vorstellen. Für erste Touren gut geeignet ist auch Marokko, ob Hoher Atlas oder Anti-Atlas. Wer schon etwas Erfahrung hat, der könnte durch Libyen - etwa bis zum Kratersee Wau En Namus - fahren.

Welche Ausrüstungsgegenstände sind auf einer Wüstenreise unverzichtbar?

Natürlich Sandbleche, Wasservorräte, Utensilien zum Reifenflicken, gutes Kartenmaterial. Häufig leistet auch GPS (Satelliten-Navigation) gute Dienste. Wer ein Handy besitzt, kann auch das mitnehmen. In Nordafrika, etwa in Marokko und Tunesien, funktioniert das mittlerweile ganz gut. Noch ein Tipp: Alle Dokumente sollten zur Sicherheit mehrfach kopiert und unter den Reisenden verteilt werden.

Warum zieht es immer mehr Urlauber in die Wüste?

Diejenigen, die mit dem Auto unterwegs sind, suchen sicherlich die fahrerische Herausforderung. Jedem Geländewagenbesitzer ist es auf die Dauer langweilig, die Leopoldstraße in München oder die Düsseldorfer ,Kö' rauf und runter zu fahren. Dazu kommt natürlich das einmalige Landschaftserlebnis. Und im Prinzip ist man ganz schnell mittendrin: Ist die Ausrüstung komplett, kann man in drei Tagen von München aus über Genua in der Sahara sein.

Informationen:

Jeden Donnerstag hält Klaus Därr zwischen 15 und 19 Uhr die "Globetrotter-Hotline" (Telefon 089/282032 oder 282033) besetzt. Im Internet hat er unter anderem Reiseberichte, Veranstalterübersichten und viele Tipps rund um Wüstentouren zusammengestellt (www.klaus.daerr.de).

Text: @ps
Bildmaterial: C. Niggemeier