Assleme!!!
Ich habe in diesem Forum sehr viel gelesen und ihr wart immer wieder mal eine Hilfe. Ich weiss nicht ob dieses Thema schon einmal besprochen wurde - habe bis jetzt nichts gefunden...

Was mich interessieren würde ist: Wie haben sich eure Männer in Europa, sprich D oder CH eingelebt?! Wo hattet ihr anfangs Probleme , was habt ihr für Lösungen gefunden und wie sieht euer Leben heute aus?
Ich habe auch schon gehört, dass es obligatorisch ist, dass sie einen Sprachkurs besuchen müssen - stimmt das und wer kontrolliert das?! Also versteht mich nicht falsch, der Schulbesuch ist natürklich etwas sehr sehr positives!!!

Ich würde mich freuen über einige Geschichten oder Erlebnisse!!!

Liebe Grüsse aus der Schweiz!

Schade schreibt niemand zurück... Hätte mich wirklich über eure Beiträge gefreut!

Liebe Grüsse!

Ich meine, mich erinnern zu können, daß es ein ähnliches Thema vor einigen Wochen schon einmal gab, zu dem auch diverse Beiträge geschrieben wurden.

Wolf, weisst du noch ungefähr wie das Thema hiess?! Weil ich finde beim besten willen nichts...

Leider nicht, doch es gab sogar mehrere, die die Fragen, die Du ansprichst behandelten - eines hatte mit Hobbies zu tun, ein anderes mit dem täglichem Zusammenleben, wenn ich mich recht erinnere, doch ich hoffe, daß andere Forumsmitglieder noch besser wissen, wodie Themen zu finden sind.
Jedenfalls war es so in den letzten 4-5 Monaten.

Vielen dank.. ich werd das schon finden

Soweit ich weiß muss er in der Schweiz keinen Sprachkurs machen. Ansonsten schreibe ich dir noch eine PN! LG

hallo,
mein ehemann und ich haben zuerst in ägypten und dann in tunesien zusammen gelebt,seit 6wochen sind wir jetzt in deustchland,und es klappt sehr gut,wir haben beide relativ schnell arbeit gefunden und sind sehr zufrieden.
er hat sich schnell hier zurecht gefunden und unwarscheinlich schnell deutsch gelernt!es klappt alles sehr gut!wir haben aber ja das ziel relativ schnell wieder nach tunesien zurück zu gehen,darum kann ich zu dem thema jetzt nicht ganz so viel schreiben,aber es antworten die bestimmt noch andere mitglieder wo die ehemänner schon länger und vorallem dauerhalft hier leben!
liebe grüße und schönen abend noch laura

Hallo !!
Mein Mann lebt jetzt seit 3 1/2 Jahren in Deutschland. Am Anfang war es etwas schwierig für ihn, er kannte niemand und hat sich ziemlich an mir Orientiert. Auch eine Arbeit zu finden war ein Problem. Mietlerweile hat er viele Freunde hier und auch eine Arbeit gefunden. Leider ist es nie etwas festes. Eher Aushilfsjobs in Restaurant etc.
Er hat in Tunesien eine Ausbildung zum Hotelfachmann gemacht, aber hat leider keinerlei Zeugnisse oder Zertifikate davon behalten, daher hat er es schwer etwas festes zu finden.
Einen Integrierungskurs hat er nie gemacht. Es isr allerdings auch sehr Sprachbegabt und hat sehr schnell gut deutsch gesprochen.

Alles gute

Hallo Habibi88,
der Anfang war für mich auch sehr schwer. Die ersten Wochen sind natürlich aufregend und schön (so wie Urlaub), aber irgendwann möchte man natürlich auch arbeiten. Und da kommen dann die ersten Risse in das schöne Bild.
Bewerbungen ohne Ende und kein Job. So war es bei mir und sicher auch bei den anderen. Da wünscht man sich irgendwann wieder zurück nach Tunesien - zumindest wenn man dort einen sicheren und gut bezahlten Job hatte.
Man fühlt sich einfach ausgestoßen und minderwertig, wenn man immer nur Absagen bekommt. So habe ich mir das in Tunesien nicht vorgestellt. Ich war so blauäugig und dachte, hier hätte man nur auf mich gewartet.
Bei mir hat es fast 3 Jahre gedauert, bis ich einen Job gefunden habe, der gut bezahlt wird und mir gleichzeitig Spaß macht.
Man braucht wirklich Durchhaltevermögen.
Im Grunde genommen kann man sich bzw. könnt ihr eure Männer darauf aber gar nicht vorbereiten. Ich hätte damals auch nicht darauf gehört und mir es auch nicht vorstellen können.
Das Problem ist auch, dass Universitätsdiplome nicht anerkannt werden. Man hat also trotz Studium und Berufserfahrung plötzlich keine Qualifikation mehr.
Das ist wirklich ein mieses Gefühl!
Meine Frau hat mich damals zum Glück wahnsinnig unterstützt.
LG,
annadi

Mein Mann hatte es viel besser, er wurde damals (vor 34 Jahren!!) in Tunesien für Arbeit hier in Deutschland angeworben - das waren noch Zeiten! Es war aber auch wirklich nur arbeiten angesagt. Deutschkurs hat er mangels Zeit glaube ich nach 6 Wochen einstellen müssen.
Ich finde, er hat sich viel zu viel angepasst, aber hat natürlich dadurch weniger Probleme gehabt. Und ich natürlich auch, obwohl ich das doch schade finde.
lg

Hallo Mittelmeer,
früher war sicher vieles einfacher. Damals gab es ja auch nicht so eine hohe Arbeitslosigkeit.
In Stuttgart gibt es eine Partnerschaft mit Menzel Bourguiba und viele ältere Tunesier, die schon lange hier sind, haben damals von dieser Städtepartnerschaft profitiert. Sie hatten dann wohl die Möglichkeit, hier eine Arbeit zu bekommen. Heute ist es wohl nicht mehr so einfach, zumindest kenne ich keine jüngeren Tunesier aus Menzel Bourguiba.

annadi

Lieber Anadi
Besten Dankf für deine Antwort. Darf ich dich was fragen?! Wenn du die Zeit zurückdrehen könntest, würdest du wieder nach Deutschland gehen, oder würdest du dich anders entscheiden?! Wie hat dich denn deine Frau unterstützt?!

Liebe Grüsse

Also wenn ich jetzt wieder zurück wollte, dann wäre ich wohl verrückt. Denn nach all diesen schwierigen Jahren geht es jetzt endlich nach oben. Aber ich bin mir sicher, wenn ich meine Frau nicht ehrlich geliebt hätte, dann wäre ich innerhalb der ersten drei Jahre wieder zurück gegangen. Die Liebe war das einzige, was mich hier noch gehalten hat.
Außerdem war ich ja vom Staat angestellt als Lehrer (und Dolmetscher), da kann man auch nicht einfach wieder zurück gehen und sagen: hier bin ich, gebt mir meine Schüler wieder zurück!
Mein Frau hat damals wirklich alles gemacht: als ich schon resigniert hatte, ist sie tagelang durch die Stadt gelaufen und hat in jedem Geschäft nach einem Job für mich gefragt. Alle Jobs habe ich durch sie bekommen.
Und sie hat mich sogar gegen meinen Willen in der Pädagogischen Hochschule eingeschrieben. Sie hat sich eben immer überlegt, was mir etwas bringen würde. Ich bin in dieser Hinsicht leider sehr phlegmatisch. Ich hätte nicht einmal gewusst, dass es hier so etwas wie eine Übersetzerprüfung gibt, die man ohne Studium ablegen kann - sie hat mich einfach trotz meiner Bedenken und Widerstände angemeldet und dann bin ich brav hingegangen und habe bestanden.
Ich selbst bin nämlich jemand, der aus Verzweiflung dann überhaupt nichts mehr macht und sich überlegt.
LG,
annadi

Hallo! Mein Mann ist 1988 hier angefangen zu arbeiten,erst als Autowäscher und dann 6 Jahre als Hilfsmechaniker,dann noch einmal die Prüfung als Mechaniker hier gemacht,richtig mit Berufsschule(mit 32)und allem zipp und zapp,weil die Ausbildung aus Tunesien nicht anerkannt wurde.Jetzt ist er dabei(seit 3 Jahren) und versucht noch seinen Servicetechniker zu machen.Morgens um 5 Uhr aufstehen und lernen dann arbeiten und meistens kommt er erst um 20 Uhr nach Hause und dann essen duschen und weiter lernen.Er stösst im Moment hart an seine Grenzen.Ich höre auch in letzter Zeit immer wieder von ihm das er keine Lust mehr hat sein ganzes Leben hier zu verbringen.Er möchte am liebsten erst mal für ein Jahr in ein anderes Land gehen zum arbeiten und dann früher in Rente und dann ab nach Tunesien.Mein Mann ist wirklich hier voll angepasst und fühlt sich auch hier sehr wohl,aber in letzter Zeit denkt er oft darüber nach ,seinen Lebensabend in Tunesien zu verbringen. Vor ein paar Jahren hat er nie darüber gesprochen das er mal wieder nach Tunesien will,aber so in letzter Zeit kommt das immer öfter bei ihm durch. Gruss Siggi.

hallo tanit

hut ab vor deinem mann (und der starken frau im hintergrund natürlich ) find ich einfach super, wie er sich da reinkniet und anstrengt.

viel erfolg noch bei der ausbildung, die harte arbeit wird sich sicherlich auszahlen.

liebe grüsse

Ich danke dir Habebte.Ich bin auch froh das es bald vorbei ist.Wir haben überhaupt kein Familienleben mehr und das ist schon belastend.Wenn er es geschafft hat,dann schicke ich ihn erst einmal nach Tunesien zum ausruhen. Gruss Siggi.

Hallo annadi,

Deine Beiträge hätten auch von meinem Mann sein können. Er hatte lange damit zu kämpfen, dass er seine Anstellung als Lehrer in Tunesien aufgegeben hat und seine Ausbildung hier in Deutschland nicht anerkannt wurde, er bei der Jobsuche als Ungelernter behandelt wurde. Er ist in Deutschland auch nur mir zuliebe hiergeblieben. Nach 4,5 Jahren hat er endlich einen Job gefunden, der ihm zusagt und jetzt scheint es aufwärts zu gehen. Im Gegensatz zu Dir würde mein Mann jedoch, wenn er das Rad der Zeit zurückdrehen könnte, nicht wieder nach Deutschland kommen. Wir haben ja beide 7 Jahre zusammen in Tunesien glücklich gelebt. Nur ich wollte nicht mehr in Tunesien so weiter leben und hatte ein sehr gutes Jobangebot aus Deutschland. Naja, vielleicht würde ich heute auch vieles anders machen.
LG Zasou