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Re: Tunis-Air abgestürzt #20086
24/08/2005 09:41
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Zitat:
Das ist auch wieder was was nicht so pauschal gesagt werden kann. ich denke, das bezieht sich auf Zentralafrika und nicht auf Nordafrika oder Südafrika.
Da DENKT sich wohl jeder seinen Teil!

Es wird echt Zeit, dass mal strenge Kontrollen und weltweite Regelungen und Vorgaben kommen.
Man kann es einfach NICHT nachvollziehen, selbst wenn für Deutschland bestimmte Vorschriften gelten um hier Fliegen zu dürfen heisst das noch lange nicht, dass die auch immer eingehalten werden. Es wird nicht bei jedem Flug jedes Flugzeug dahingehend kontrolliert...sondern nur Stichprobenartig! [Durcheinander]

Re: Tunis-Air abgestürzt #20087
24/08/2005 09:41
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Dutzende Tote bei Bruchlandung in Peru

Bei der Bruchlandung einer Boeing 737-200 der Fluggesellschaft Tans sind in Peru mindestens 37 Menschen ums Leben gekommen. 57 Personen sollen die Notlandung im Amazonaswald überlebt haben.
Lima - Die Absturzstelle lag in einer waldigen Gegend in der Nähe der Stadt Pucallpa. Die in der Hauptstadt Lima gestartete Maschine stürzte kurz vor der Landung auf dem Flughafen von Pucallpa inmitten eines schweren Unwetters ab. Ursprünglich sollte das Flugzeug von Pucallpa aus in die weiter nördlich gelegene Stadt Iquitos fliegen.

Laut Passagierliste waren insgesamt 16 Ausländer an Bord: elf US-Bürger, zwei Italienerinnen, eine Spanierin, ein Kolumbianer und ein Australier. Tans-Sprecher Jorge Belaván erklärte, dadurch dass dem Pilot eine Notlandung gelungen sei, gebe es zumindest Überlebende. Sechs Mitglieder einer US-Familie hätten überlebt, ebenso die beiden Italienerinnen. Unklar war zunächst, ob die übrigen acht Ausländer überlebten oder starben. Behördenangaben zufolge wurden 37 bis 40 Tote geborgen. Der Fund weiterer Leichen sei nicht auszuschließen, hieß es.

"Das ist ein Wunder! Meine ganze Familie ist wohlauf", sagte die US-Bürgerin Vilma Vivas dem peruanischen Hörfunksender RPP. Nur ihre zwölfjährige Töchter habe Quetschungen erlitten. In der Unglücksmaschine waren ihr Mann, ihre drei Töchter, ihr Schwager und dessen Frau.

Die wegen der Dunkelheit vorübergehend ausgesetzten Bergungsarbeiten sollten am Mittwochmorgen fortgesetzt werden. Ein RPP-Reporter sagte, es gebe Leichen in einem Umkreis von 150 Metern um das Flugzeugwrack. Darunter seien Kinder und Babys, offenbar auch eine Stewardess.

Einige Passagiere überlebten unverletzt. Einer von ihnen, Tomás Ruiz, sagte der Presse, zehn Minuten vor der Landung sei das Flugzeug wegen des Unwetters in Turbulenzen geraten und habe die Landepiste verfehlt. Ein an der Hand verletzter Überlebender, William Zea, sagte, insgesamt gebe es mehr als 20 Verletzte. Die meisten von ihnen hätten Verbrennungen und Brüche erlitten. Die Mitarbeiterin eines Krankenhauses in Pucallpa sagte, in ihre Klinik seien fünf Leichen eingeliefert worden, 23 Verletzte würden dort behandelt.

Laut dem Aviation Safety Network war es der sechste Unfall der Fluggesellschaft Tans seit 1992 mit insgesamt 65 Toten. Zuletzt stürzte im Januar 2003 in der nordperuanischen Provinz Chachapoyas eine Tans-Maschine vom Typ Fokker-28 ab. Dabei kamen 46 Menschen ums Leben.

Erst vor einer Woche war in Venezuela eine Maschine der kolumbianischen Fluggesellschaft West Caribbean Airways vom Typ MD-82 auf dem Flug von Panama zur Antilleninsel Martinique abgestürzt. Sämtliche 160 Menschen an Bord kamen ums Leben. Der Toten wird am Mittwoch in Fort-de-France auf der zu Frankreich gehörenden Insel mit einer großen Trauerfeier gedacht, zu der tausende Menschen erwartet werden. Auch der französische Staatspräsident Jacques Chirac nimmt an der Zeremonie teil. Am 14. August stürzte bei Athen eine Boeing 737 der zyprischen Fluggesellschaft Helios ab. Alle 160 Insassen starben.

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,371129,00.html

Re: Tunis-Air abgestürzt #20088
24/08/2005 20:16
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http://de.news.yahoo.com/050824/286/4nt4w.html

Mittwoch 24. August 2005, 18:02 Uhr
Mehr als 40 Tote bei Flugzeugabsturz in Peru

Lima (AFP) - Bei der Bruchlandung eines Passagierflugzeugs im Amazonas-Gebiet von Peru haben 57 Insassen und damit mehr als die Hälfte der Menschen an Bord überlebt. 41 Menschen kamen ums Leben, wie Polizei und Krankenhäuser mitteilten. Die Maschine der peruanischen Fluggesellschaft Tans war im Landeanflug auf den Flughafen der Dschungelstadt Pucallpa von heftigen Böen erfasst worden, so dass die Piloten nur noch eine Notlandung vornehmen konnten. Die Boeing 737-200 hatte 92 Passagiere und sechs Besatzungsmitglieder an Bord.

Unter den Passagieren waren nach Angaben von Tans 16 Ausländer, von denen zumindest sechs US-Bürger derselben Familie und zwei Italienerinnen überlebten. Über das Schicksal von fünf weiteren Amerikanern, einem Australier, einem Kolumbianer und einer Spanierin war zunächst nichts bekannt. Ein Radioreporter berichtete vom Unglücksort, er habe zwischen den Leichen auch tote Kinder und Babys gesehen.

Tans-Sprecher Jorgé Belevan sagte, die Piloten der Boeing seien so erfahren gewesen, "wie es nur geht", und es sei der Notlandung zu verdanken, dass es überhaupt Überlebende gebe. Die Maschine war in der 840 Kilometer westlich gelegenen Hauptstadt Lima gestartet und sollte von Pucallpa aus weiter in den Norden fliegen.

Ein Überlebender berichtete, der Pilot habe den Passagieren gesagt, "dass wir uns in 3000 Metern Höhe befänden und nun zum Landeanflug ansetzen würden". Doch die Turbulenzen seien immer stärker geworden, "dann habe ich gespürt, dass es zu Ende geht". Er habe die Anweisungen der Flugbegleiterinnen befolgt und den Kopf auf die Knie gelegt. "Mit einem Mal habe ich einen großen Schlag gespürt, und dann habe ich wohl das Bewusstsein verloren." Als Salas die Augen wieder öffnete, fand er sich inmitten verbogener Metallstücke und sah Flammen. Zusammen mit anderen Passagieren kroch er durch das Loch, das beim Auseinanderbrechen der Maschine entstanden war.

Weltweit handelte es sich bereits um das fünfte Flugunglück einer größeren Passagiermaschine binnen eines Monats.

Re: Tunis-Air abgestürzt #20089
25/08/2005 20:56
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Hier habe ich noch etwas in einem anderen Forum gefunden. Quelle oder ein Link steht leider keiner dabei.

Es handelt sich zwar nicht um Tunesien, sondern um die Türkei, aber es dürfte vielleicht trotzdem den ein oder anderen interessieren:

"Kontrollen der türkischen Luftfahrtbehörde offenbaren katastrophale Zustände bei den Fluggesellschaften des Landes, selbst die staatliche Turkish Airlines ist betroffen. Nach den Flugverboten für den Charterflieger Onur Air im Mai waren die Checks verstärkt worden.

Istanbul - Die Kontrolleure stellten eklatante Mängel bei den türkischen Fluggesellschaften fest, berichtete die Zeitung "Milliyet". Sogar die staatliche Fluggesellschaft Turkish Airlines habe bei 22 Flügen eine fluguntaugliche Maschine eingesetzt. Seitdem die Luftfahrtbehörde ihre Kontrollen wegen des europäischen Flugverbots für die türkische Onur Air verstärkt hatte, seien Bußgelder von umgerechnet 20.000 Euro gegen insgesamt zwölf inländische Fluggesellschaften verhängt worden.

Viele der kontrollierten Fluggesellschaft verschieben laut "Milliyet" besonders in den Sommermonaten die regelmäßig vorgeschriebenen technischen Wartungen ihrer Maschinen. Die Flugzeuge blieben im Dienst, weil die Airlines in der Hochsaison keine Passagiere verlieren wollen.

Behördenvertreter betonten in der Zeitung, die Mängel seien nicht hinnehmbar. Notfalls würden auch in der Türkei Flugverbote ausgesprochen. Verkehrsminister Binali Yildirim räumte Personalengpässe bei den Kontrolleuren ein und kündigte an, die Probleme würden unmittelbar nach der parlamentarischen Sommerpause mit Hilfe eines neuen Luftfahrtgesetzes angegangen.

Erst am Mittwoch hatte ein türkisches Flugzeug auf dem Weg nach Deutschland im Luftraum über Tschechien den Funkkontakt verloren und war von tschechischen Kampfflugzeugen bis zur deutschen Grenze geleitet worden"

Re: Tunis-Air abgestürzt #20090
29/08/2005 16:45
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Frankreich hat jetzt eine "schwarze Liste" veröffentlicht. Folgende Airlines werden als "unsicher" eingestuft und dürfen daher in Frankreich nicht mehr starten und landen:

"Die französische Zivilluftfahrtbehörde hat erstmals die internationalen Fluggesellschaften öffentlich gemacht, die keine Start- und Landeerlaubnis für Frankreich erhalten. Darunter ist neben asiatischen und afrikanischen Airlines auch eine aus den USA.

Paris - Auf der im Internet veröffentlichten schwarzen Liste der Direction générale de L'Aviation civile (DGAC) stehen die Air Koryo aus Nordkorea, die Air Saint-Thomas aus den USA, International Air Service aus Liberia sowie Lineas AER aus Mosambik (LAM) und Phuket Airlines aus Thailand. Zudem ist auch die für LAM fliegende Chartergesellschaft Transairways auf der Verbotsliste verzeichnet. Die Website informiert umgekehrt auch über die Gesellschaften mit Lizenz.

Die meisten dieser Verbote wurden im vergangenen Jahr ausgesprochen. Das Verbot für Air Koryo geht auf April 2001 zurück. Von der "schwarzen Liste" gestrichen werde eine Fluggesellschaft, "sobald sie die technischen Verbesserungen eingeführt hat, um Wartung und Betrieb der Maschinen an internationale Standards anzupassen", hieß es.

Frankreich ist damit in Europa nach Großbritannien und Schweden das dritte Land, das eine derartige Liste publik macht. Auch die US-Luftfahrtbehörde veröffentlicht die mit Flugverboten über den USA belegten Fluglinien. Die Schweiz hat eine schwarze Liste für den 1. September angekündigt. Die Europäische Union (EU) will ebenfalls bis Jahresende eine Liste europaweit verbotener Fluggesellschaften herausgeben. Die Vorschläge werden zurzeit im EU-Ministerrat und im Europaparlament besprochen, ein Datum für die Einführung steht aber noch nicht fest.

In ersten Medienkommentaren wurde "Enttäuschung" geäußert. Angesichts der Fülle unsicherer Fluggesellschaften sei diese kurze Liste "ein Tropfen im Ozean", hieß es im französischen Rundfunksender Europe 1. Im "schwarzen Monat August" hat es bislang fünf schwere Flugzeugunglücke mit mehr als 330 Todesopfern gegeben."

http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,371889,00.html

Re: Tunis-Air abgestürzt #20091
29/08/2005 22:44
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Montag 29.08.2005, MEZ 22:35

Schwarze Airline-Liste spaltet die Meinungen
swissinfo 26. August 2005 17:33

Die "Schwarze Liste" mit Fluggesellschaften, die wegen Sicherheitsmängeln von Schweizer Flughäfen verbannt sind, provoziert unterschiedliche Meinungen.

Konsumentenschützer begrüssen die Aktion. Ein Airline-Experte ist jedoch der Ansicht, dies trage nicht zu mehr Sicherheit bei – im Gegenteil.

Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) kündigte am Donnerstag an, die Liste am 1. September im Internet zu veröffentlichen. "Die Publizierung von Gesellschaften mit systematischen Defiziten steht im Interesse der Sicherheit und der Transparenz," schreibt das BAZL in einem Communiqué.

Die Ankündigung folgte nach einem Treffen zwischen dem Schweizer Verkehrsminister Moritz Leuenberger und seinem französischen Amtskollegen Dominique Perben in Paris. Frankreich will seine Liste am 29. August veröffentlichen.

Schwarzen Listen publiziert haben bisher die USA und Grossbritannien. Nun folgen Frankreich, Belgien und die Schweiz.

Konsumentenschützer in der Schweiz, die sich schon lange für die Veröffentlichung einer solchen Liste einsetzten, haben die Entscheidung begrüsst. Damit würden Reisende und Reiseagenturen beim Buchen von Flügen mit nützlichen Informationen versorgt.

"Die Publikation der Liste ist ein Schritt in die richtige Richtung", sagt Jacqueline Baumann, Geschäftsführerin der Stiftung für Konsumentenschutz.

Öffentlicher Druck

Der Aviatik-Journalist Sepp Moser warnt jedoch gegenüber swissinfo, dass die Veröffentlichung von Namen verbotener Airlines kontraproduktiv sein könnte. Die Behörden hätten lediglich auf den öffentlichen Druck reagiert.

Die Fluglinien seien vom alten System durch die Vertraulichkeit ein wenig geschützt gewesen, wenn sie über Ereignisse oder Störungen berichteten, die möglicherweise zu Unfällen hätten führen könnten. Seiner Ansicht nach könnte sich dies in Zukunft ändern, findet Moser.

"Sobald man diese Schwarze Liste hat, wird es erste Priorität sein, sicherzustellen, dass man sich nicht darauf befindet. Dies ist eine andere Art des Denkens und langfristig gefährlich."

Er fügte hinzu, dass ein Eintrag auf der Schwarzen Liste viele Airlines nicht davon überzeugen werde, ihre Sicherheitsprobleme zu lösen.

"Wenn sie erst mal auf der Liste sind, sind sie erledigt und haben keinen Ansporn mehr, die Situation zu verbessern," so Moser. "Sie werden motiviert, die Gesellschaft zu schliessen und unter einem anderen Namen wieder zu starten, möglicherweise ohne das Problem gelöst zu haben."

Gehäufte Flugzeugunglücke

Die Schweizer Luftfahrbehörden kamen letztes Jahr unter Druck, eine schwarze Liste zu publizieren, nachdem bekannt geworden war, dass ein am 3. Januar 2004 in Ägypten abgestürztes Passagierflugzeug eines von mehr als 20 aus dem Schweizer Luftraum verbannten Flugzeugen war.

Die Entscheidung der französischen Behörden, eine solche Liste zu veröffentlichen, erfolgte nach einem Flugzeugabsturz in Venezuela Anfang dieses Monates.

In den letzten Wochen haben sich zwei weitere Unglücke ereignet, je eines in Griechenland und Peru. Bei diesen Abstürzen und jenem in Venezuela kamen gegen 340 Menschen ums Leben.

Die Europäische Kommission hat bereits angekündigt, sie sei an der Planung einer EU-weiten Schwarzen Liste von Fluggesellschaften, deren Flugzeuge aus Sicherheitsgründen am Boden bleiben müssen. Die USA stellen eine ähnliche Liste zusammen, die mehr auf Ländern als auf einzelnen Fluggesellschaften fusst.

swissinfo, Isobel Leybold-Johnson
(Übertragung aus dem Englischen: Etienne Strebel)

http://www.swissinfo.org/sde/swissinfo.html?siteSect=111&sid=6040171&cKey=1125070853000

Re: Tunis-Air abgestürzt #20092
30/08/2005 10:05
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Die schwarzen Listen finde ich für den Verbraucher sehr beruhigend, aber es sollte mit Vorsicht gesehen werden. Nicht jede Airline die einen Absturtz hat ist gleich eine unsichere Airline, denn dann dürfte die Hapag Lloyd sich auch gleich eintragen lassen.

Zur TunInter kann ich leider auch nur sagen, daß ich irgendwie schon lange auf einen Absturz gewartet habe. Das hat jetzt nichts mit der Wartung zu tun, die mit Sicherheit nicht schlampig ist, denn es ist die erste Maschine erst abgeschmirt, sondern es ist das Alter der Maschinen.
Diese Viecher stammen noch aus den 60er Jahren und kommen aus Korea oder Jugoslawien. Erkennbar ganz eindeutig an der koreanischen Beschriftung der Nicht Rauchen-Schilder. Die Jugo-Maschine hat z.B. keine Cockpittüre, sondern nur einen Vorhang.
Leider bin ich auf diese Maschinen angewiesen wenn es schnell gehen soll und ob ich eine Stunde 520 km fliege oder 7 Stunden fahre ist schon ein Unterschied.
Leider stoßen mich meine eigenen Erlebnisse mit diesen Maschinen und der sehr überteuerte Preis (ca. 140,- TND hin und zurück) mittlerweile echt ab.
Für so olle Knochen bezahle ich das nicht und fahre in Zukunft mit dem Überlandbus oder Auto. So oft kommt es auch nicht mehr vor !!!

Die TunisAir ist mir allerdings schon sympathischer, die Piloten haben eine sehr gute Ausbildung und der Zustand der Maschinen ist mit deutschen Airlines vergleichbar. Für den Pauschaltouristen ein bischen blöd, es wird kaum Deutsch gesprochen, obwohl viele Veranstalter diese Airline chartern, aber das hat ja nicht mit der Technik zu tun.

Re: Tunis-Air abgestürzt #20093
31/08/2005 00:47
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Hallo Sandfloh,

arbeitest Du auf Djerba als Reiseleiterin? und wenn ja, für welchen Veranstalter? Vielleicht kennen wir uns ja. Kannst mir auch eine PN schicken.

LG
Zasou

Re: Tunis-Air abgestürzt #20094
30/08/2005 19:43
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Hi Zasou, treibe mich auf Djerba je nach Laune rum. Zur Zeit hauptberuflich als Ehefrau und Mutter und freiberuflich einmal pro Woche als Hallo- und Tschüßsager am Flughafen. Wenn Du Dich mal Montags am Nachmittag auf Djerbas wunderbaren Flughafen rumtreiben solltest, versuch mal Dein Glück. Bin eigentlich nicht schwer zu finden, immer da wo gelacht und gelästert wird.

Re: Tunis-Air abgestürzt #20095
30/08/2005 22:01
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also. die untersuchung hat schon gegeben dass die ursache beim tuninter absturz ist der kraftstoff , kerozen war nicht sauber und deshalb wurden die 2 motoren gleichzeitig beschädigt. und die flugzeug hat noch nicht die optimale höhe erreicht ,und die starke geschwindigkeit,also das war so wie eine miracle dass der pilot eine notwasserlandug machen konnte.
die flugzeug ist 15 jahr alt und wurde letztemal in mai kontroliert, also hat kein problem.
tunisair ist kann man sagen die tochter von air france ,alles wird von airfrance kontroliert und repariert.

Re: Tunis-Air abgestürzt #20096
30/08/2005 23:14
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sandfloh - also Hapag Lloyd ist bisher noch NIE abgestürzt. Es gab vor 5 Jahren mal eine Notlandung in Wien, weil sich das Fahrwerk nicht einfahren ließ. Aber es gab keine Tote und keine ernsthaft Verletzte.

Re: Tunis-Air abgestürzt #20097
31/08/2005 18:32
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Also auch ein technischer Defekt den vorher niemand gesehen hat. Zum Glück ist sie nicht abgestürzt !!
Aber generell kann jede Airline runterfallen, nicht nur die No-Names wie ja viele immer so schön annehmen.

Re: Tunis-Air abgestürzt #20098
31/08/2005 18:49
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Wenn ich sehe was für Schrottkarren teilweise auf der Straße unterwegs sind und wie viele Tausend Tote durch Unfälle alleine in D jährlich angesammelt werden, dann wird mir ganz anders. Da steige ich wirklich lieber in ein Flugzeug, da gibt's deutlich unter Tausend Tote im Jahr und zwar WELWEIT...ich finde das ist eine beruhigende Tatsache [daumen]

Re: Tunis-Air abgestürzt #20099
31/08/2005 21:35
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Alexandra genau so denke ich auch, wenn ein Flugzeug abstürzt ist dies schlimm, da oft gleich viele Menschen verletzt sind oder tödlich verunglücken, wenn man aber jeden Tag die VKUs auf deutschen Straßen anschaut, weiß man das dort viel mehr Menschen sterben.

Claudia

Re: Tunis-Air abgestürzt #20100
05/09/2005 07:27
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http://de.news.yahoo.com/050905/286/4oahe.html

Montag 5. September 2005, 06:30 Uhr
Indonesisches Passagierflugzeug in Wohngebiet abgestürzt

Jakarta (AFP) - Ein indonesisches Passagierflugzeug mit mehr als hundert Menschen an Bord ist am Montag kurz nach dem Start auf der Insel Sumatra in einem Wohngebiet abgestürzt. Insgesamt hätten sich 109 Passagiere und Besatzungsmitglieder in der Maschine befunden, teilte der indonesische Verkehrsminister Hatta Rajasa mit. Der Fernsehsender Metro TV berichtete dagegen von rund 190 Insassen. Augenzeugen sagten dem Radiosender ElShinta, an der Unglücksstelle würden verbrannte Leichen aus den Trümmern gezogen.

Re: Tunis-Air abgestürzt #20101
05/09/2005 07:28
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Montag 5. September 2005, 06:25 Uhr
Mindestens 60 Tote bei Flugzeugabsturz in Indonesien
Jakarta (AP) Bei einem Flugzeugabsturz in der indonesischen Stadt Medan sind am Montag mindestens 60 Menschen ums Leben gekommen, wie der Direktor der örtlichen Klinik mitteilte. Die Maschine der Gesellschaft Mandala stürzte kurz nach dem Start in eine Wohnsiedlung und ging in Flammen auf, wie Augenzeugen berichteten.

An Bord der Maschine, die in die Hauptstadt Jakarta fliegen sollte, waren nach Angaben des Verkehrsministeriums 109 Menschen. Feuerwehr und andere Einsatzkräfte eilten zum Ort des Absturzes. Der Flughafen von Medan, der grössten Stadt auf der Insel Sumatra, liegt nahe am Zentrum und dicht besiedelten Wohngebieten. Mandala ist eine indonesische Billigfluggesellschaft im Besitz der Streitkräfte. Die meisten Maschinen der Flotte sind mehr als zehn Jahre alt.

Re: Tunis-Air abgestürzt #20102
05/09/2005 07:28
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http://de.news.yahoo.com/050905/286/4oaij.html

Montag 5. September 2005, 07:04 Uhr
Flugzeug auf Sumatra in Wohngebiet gestürzt

Jakarta (AFP) - Ein indonesisches Passagierflugzeug mit mehr als hundert Menschen an Bord ist kurz nach dem Start auf der Insel Sumatra in einem Wohngebiet abgestürzt. Insgesamt hätten sich 109 Passagiere und Besatzungsmitglieder in der Maschine befunden, teilte der indonesische Verkehrsminister Hatta Rajasa mit. Der Fernsehsender Metro TV berichtet dagegen von rund 190 Insassen. Augenzeugen sagten dem Radiosender ElShinta, an der Unglücksstelle würden verbrannte Leichen aus den Trümmern gezogen.

Die Maschine vom Typ Boeing 737-300 der Fluggesellschaft Mandala sei in Medan im nördlichen Teil von Sumatra vom Flughafen Polonia in Richtung Jakarta gestartet und nach wenigen Minuten abgestürzt, sagte ein Behördensprecher.

Re: Tunis-Air abgestürzt #20103
08/09/2005 08:44
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Flugzeugunglück vor Sizilien
Sizilien: Falsche Tankuhr war Ursache für Absturz
Ein folgenschwerer Fehler der Techniker hat Anfang August zum Flugzeugunglück mit 16 Toten vor Sizilien geführt.

Nach Auswertung der Flugschreiber steht nun fest: Sie bauten eine falsche Tankuhr ein. Dies führte dazu, dass die Maschine zu wenig Kerosin tankte - und nach wenigen hundert Meilen wegen Benzinmangels abstürzte.

Von Jörg Seisselberg, ARD-Hörfunkstudio Rom

16 Menschen sind in der Unglücksmaschine ums Leben gekommen - offensichtlich, so die Nationale Agentur für Flugsicherheit in Rom, weil die Techniker der tunesischen Fluglinie Tuninter einen verhängnisvollen Fehler begangen haben. Am Tag vor dem Absturz sei in Tunis an der ATR-Propellermaschine ein defekter Tankanzeiger ausgewechselt worden. Und bei dieser Reparatur haben sich die Flugtechniker anscheinend vertan.
Die Instrumente zeigten einen vollen Tank an

Sie setzten, so die Ermittler in Italien, eine Tankuhr für eine ATR-42-Maschine ein. Bei dem Unglücksflugzeug handelte es sich aber um eine ATR-72. Diese mutmaßliche Verwechslung hatte für die Piloten und die Passagiere fatale Folgen. Beim Nachtanken in Bari, vor dem Rückflug nach Djerba, wurden nur circa 250 Kilo Kerosin eingefüllt. Die neuen, auf ein anderes Flugzeugmodell geeichten Instrumente, zeigten aber einen vollen Tank mit 3000 Kilo an.

Das wenige Flugbenzin reichte nur bis kurz vor Sizilien, dann fiel zunächst der linke Motor aus, kurze Zeit später auch der rechte. Der Pilot versuchte mit der abstürzenden Maschine verzweifelt eine Wassernotlandung. 16 Passagiere, die auf dem Weg in den Urlaub nach Tunesien waren, kamen ums Leben, 32 Menschen konnten gerettet werden.
Piloten suchten hektisch nach einer Erklärung

Die Aufzeichnungen der vergangene Woche gefundenen Flugschreiber und Stimmenrekorder zeigen, dass Pilot und Co-Pilot kurz vor der Notlandung hektisch nach den Ursachen für den Motorausfall suchten - und keine Erklärung fanden, weil die Tankuhr im Cockpit noch ausreichend Flugbenzin anzeigte.

Experten waren bereits nach den ersten Bildern von der Notlandung stutzig geworden. Denn die Aufnahmen zeigten, dass die Propellermaschine, bevor sie auseinanderbrach, eine Zeitlang auf dem Wasser schwamm. Dies, so Flugzeugkenner, sei unmöglich, wenn die Kerosintanks - wie von den Instrumenten angezeigt - wirklich voll gewesen wären.
Warnung an europäische Flugsicherheitsbehörde

Die ATR-72 ist eine Propellermaschine, die auf mittleren Strecken weltweit von 120 Fluggesellschaften eingesetzt wird. Die Maschine galt gerade wegen ihrer Propellermotoren als sehr robust und wenig störungsanfällig. Jetzt haben die italienischen Ermittler aufgrund ihrer Erkenntnisse eine Warnung an die europäische Flugsicherheitsbehörde herausgegeben. Sie soll alle Flugtechniker weltweit dringend ermahnen, beim Austausch von Tankanzeigern in ATR-72-Maschinen aufzupassen, dass es nicht zu Verwechslungen kommt. Gleichzeitig wird das italienisch-französische Gemeinschaftsunternehmen ATR aufgefordert, durch bauliche Änderungen sicherzustellen, dass lebensgefährliche Pannen bei Tankuhr-Reparaturen in Zukunft ausgeschlossen sind.

Re: Tunis-Air abgestürzt #20104
08/09/2005 09:09
08/09/2005 09:09

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Meine Güte, was diese Verwechslung für Folgen hatte!! [Enttäscht]

Re: Tunis-Air abgestürzt #20105
14/09/2005 01:57
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Hier ist ein Bericht über einen Vorfall auf einem Karthago Airlines Flug. Das eingesetzte Fluggerät stammt zwar von der türkischen Fly Air, die auch in Deutschland schon sehr häufig negativ aufgefallen ist.

Finde es sehr bedenklich, dass Karthago Airlines solch ein Fluggerät einsetzt.

"Ein technisches Problemchen

Von Ansbert Kneip

Ein Pilot will einen defekten Airbus nicht fliegen - und fliegt raus.


DER SPIEGEL
Kapitän Peter Thys
Flug KAJ 2524 befindet sich gerade drei Minuten in der Luft, als Kapitän Peter Thys in seinem Cockpit ein Warnsignal sieht: Ein Generator ist ausgefallen, ausgerechnet jetzt. Thys sagt seinem Bordingenieur Bescheid.

Ein defekter Generator ist zunächst einmal nichts Bedrohliches, der Airbus A300 B4 verfügt über zwei Generatoren, an jedem der beiden Triebwerke ist einer angeschlossen. Sie versorgen das Flugzeug mit Strom und funktionieren unabhängig voneinander. Außerdem gibt es im Heck eine Ersatzlichtmaschine. Keine Gefahr, alles unter Kontrolle.

Flug KAJ 2524 soll an diesem Tag Ende August 235 Passagiere von Paris-Orly nach Djerba bringen, französische Pauschaltouristen zumeist. KAJ steht für Karthago Airlines, eine tunesische Chartergesellschaft. Weil die Tunesier nicht genügend eigene Flugzeuge besitzen, haben sie bei Fly Air, einer Fluggesellschaft aus der Türkei, diesen Airbus gemietet. Peter Thys, der Pilot, ist Belgier, sein Copilot und der Bordingenieur kommen aus der Türkei und sind Berufsanfänger.

"Die schauen zu einem richtigen Piloten noch auf", sagt Thys später, und übersetzt heißt das wohl: Eine große Hilfe wären sie im Zweifelsfall nicht.

Der Airbus fliegt jetzt auf 5000 Fuß, etwa 1500 Meter hoch. Thys lässt sich den aktuellen Treibstoffstand ansagen. Er rechnet. Er versucht, den Generator wieder zum Laufen zu bringen, vergeblich. Diese Panne wird ihm den Abend versauen.

Seine Rechnung geht so: Normalerweise müsste der Airbus auf etwa 10.000 Meter steigen, das ist die übliche Reiseflughöhe, da verbraucht ein Flugzeug am wenigsten Sprit. Thys hat genügend Kerosin an Bord, um sicher nach Djerba zu kommen, und sollte der Flughafen dort - aus welchem Grund auch immer - geschlossen sein, dann würde es noch gut bis zu einem Ausweich-Airport reichen.

Wenn nur die Sache mit dem Generator nicht wäre: Der lässt sich in großen Höhen nicht starten, also müsste Thys niedriger fliegen. Dann aber stiege der Kerosinverbrauch - und der Airbus könnte im Notfall nicht mehr umgeleitet werden. "Wir kehren um", sagt Thys. Er meldet sich beim Tower in Paris zur Landung an, dann spricht er zu den Passagieren: "Leider kann ich Sie nicht in die Sonne fliegen, wir haben ein technisches Problemchen." Und natürlich sagt er auch diesen Satz: "Es besteht kein Anlass zur Beunruhigung."

19 Minuten nach dem Start landet KAJ 2524 wieder in Orly, Thys hofft, dass der Generator schnell repariert werden kann. Es ist kurz nach zehn Uhr abends, um 23.30 Uhr schließt der Flughafen. Thys müsste noch tanken und sich neue Flugunterlagen besorgen, das könnte knapp werden bis Feierabend.

Doch fünf seiner Passagiere wollen auf jeden Fall aussteigen, sie haben Angst. Jetzt muss auch deren Gepäck ausgeladen werden. Damit ist endgültig klar: Heute kommt hier keiner mehr nach Djerba, die Passagiere müssen in einem Hotel am Flughafen übernachten.


DER SPIEGEL
Aus dem "Hamburger Abendblatt"
Über das Bordtelefon meldet sich Thys bei seinem Arbeitgeber, der Fly-Air-Zentrale in Istanbul. Der Chef habe getobt, berichtet Thys: "In 30 Minuten bist du wieder in der Luft." Das werde nicht funktionieren, sagt Thys. Darauf sein Chef: "Du machst nur Ärger."

Thys ist 46 Jahre alt, er arbeitet bei der türkischen Fly Air mit einem Zeitvertrag für die Feriensaison. Früher gab es feste Jobs, er flog den Airbus für eine niederländische Linie, er flog Fracht für die Deutsche Post, er flog für die Franzosen.

Doch der A300 B4 ist ein altes Flugzeug, die Maschinen der Fly Air stammen aus den frühen achtziger Jahren. Für die großen europäischen Linien gelten solche Maschinen als alt und unrentabel. Sie verkaufen sie an Osteuropäer, Türken und Afrikaner - das ist bei gebrauchten Flugzeugen nicht anders als bei Gebrauchtwagen.

Und weil die Piloten immer auf bestimmte Flugzeugtypen spezialisiert sind, ziehen sie ihren Maschinen hinterher wie moderne Wanderarbeiter. Thys flog zuletzt für den Sudan, jetzt eben für die Istanbuler Fly Air.

Als er am nächsten Morgen zum Flughafen kommt, steht da bereits ein Vertreter der französischen Flugaufsicht: "Herr Kapitän", sagt der Mann, "Sie fliegen hiermit nirgendwohin."

Über Nacht hatten Mechaniker das Flugzeug untersucht: Sie fanden kleine Lecks in der Hydraulik und in einer Treibstoffleitung. Die Bordpapiere waren nicht in Ordnung, und die Sauerstoffmasken entsprachen nicht den französischen Vorschriften. Thys telefoniert mit Istanbul. Dort sind sie jetzt richtig sauer.

Nach ein paar Stunden darf Thys doch starten, allerdings ohne Passagiere. Das Loch in der Treibstoffleitung ist mit Silikon vorläufig abgedichtet, die anderen Schäden dürfen später behoben werden. Nach der Landung in Tunesien meldet sich ein Fly-Air-Vertreter bei ihm: "Du bist gefeuert."

"Das hätte ich gern schriftlich", antwortet Thys. Am nächsten Tag kommt das Fax. Er habe sich nicht an seinen Vertrag gehalten und der Gesellschaft finanziellen Schaden zugefügt, heißt es darin.

In einer Pressemitteilung schreibt Fly Air, für den Rauswurf seien persönliche Probleme des Piloten ausschlaggebend gewesen, nicht die Vorfälle von Paris. Auf Nachfragen hat die Fluggesellschaft bis Mitte vergangener Woche nicht reagiert.

Der Flug Paris-Djerba wird laut Flugplan inzwischen von einem anderen Flugzeug bedient, einer Boeing 737."

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,373989,00.html

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