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Mein Soussebericht von stefan1
#94188
15/08/2005 16:57
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Joined: May 2001
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Claudia Poser-Ben Kahla
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Mein Soussebericht stefan1 Junior-Mitglied Benutzer # 2430 erstellt am: 03. August 2005 19:15 -------------------------------------------------------------------------------- Ich buchte Hapag Lloyd Stuttgart-Monastir und nachdem ich eine Flugzeitänderung bestätigte wurde die Zeit nochmals geändert ohne daß ich informiert wurde. Statt 11:45 h flog die Maschine gegen 6:30 h ab; ohne mich. Die Angestellten am Flughafen waren supernett und besorgten mir ein Ticket für LTU; 20:00 h. Das hieß dann 11 Stunden warten; Mahlzeit. In Sousse selbst suchte ich ein Appartement oder ein Apparthotel. Im Stadtteil Corniche hat es zigfache Unterkünfte jeglicher Ausstattung, somit sind die Mondpreise die im Internet, auch in unserem Forum, genannt indiskutabel. Für 15-20 Euro pro Tag ist in dieser Lage durchaus etwas Brauchbares zu bekommen. Auch hat dieser Stadtteil, zwischen Medina und touristischer Zone gelegen, den Vorteil daß man relativ unabhängig von Taxifahrern ist; ein Berufsstand den ich auf meinen Reisen nicht gerade lieben gelernt habe. Hier sind viele Billigrestaurants angesiedelt und man kann auch das eigentliche Tunesien zumindest teilweise kennenlernen. Nachdem ich mich im Magasin Central versorgt hatte war Strand angesagt. Ich wählte den Bereich des Hotel Boujaafar; Liegestuhl mit Schirm 2 Dinar pro Tag. Ich bereiste Kambodscha während des Bürgerkriegs und Vietnam gleich nach der Öffnung. Somit war ich auf tausende Strandhändler vorbereitet. Doch welch Wunder; das scheint es in Tunesien, zumindest in diesem Teil nicht zu geben. Der Erholung am Strand stand also nichts im Wege. Die Qualität des Wassers hat mich am Stadtstrand nicht so ganz überzeugt; einmal kam sogar das Abwasser durch die Strömung an den Strand. In meinem Stransabschnitt war ich der einzige Deutsche; Russen, Polen und Tschechen. Muß allerdings sagen daß ich keinerlei Probleme hatte, wie manch anderer Urlauber von diesen Volksgruppen berichtete. Vereinzelt waren auch tunesische Familien vorhanden; mir hat es gefallen. Da es am Strand keinen Alkohol gibt waren auch keine Ballermannexszesse zu erwarten; somit war ich im Gesamten positiv überrascht. Ansonsten habe ich kleine Einkaufstouren und eine Zugfahrt nach Tunis unternommen. Die Zugfahrt war angenehm, westlicher Standard. Tunis als Stadt fand ich mondän; Alleen, Straßencafes und eine sehr gepflegte Innenstadt. Ich werde dort mal eine Woche verbringen. Nach der Medina und einem Rundgang durch die Neustadt und der Haupstraße habe ich aber aufgegeben. In dieser Jahreszeit ist es für Sehenswürdigkeiten einfach zu heiß. Ich habe nicht übernachtet und bin abends wieder zurück nach Sousse. So und nun zum Nachtleben: Da ich nun schon erfahren habe daß gerade westliche Frauen wegen tunesischer Männer kommen, befand ich es als sinnlos daran teilzunehmen. Insbesondere wurden an meinem Strandabschnitt Flugblätter der Disco Merkana verteilt; aber nur an junge westliche Frauen. Somit war mir klar daß ich auch noch mit einem Männeranteil von 90 % zu rechnen hätte; also habe ich es gar nicht erst probiert. Auch war ich nicht scharf auf den Job eines Getränkesponsors der doch recht zahlreichen russischen Damen. Da diese Fräuleins den ganzen Tag am Strand auf- und ab laufen hege ich den Verdacht daß es sich hier um zumindest halbprofessionelle Prostituierte handelt; ich kann mich aber auch irren, da ich keine angesprochen habe. Somit habe ich nach einem ausgedehnten abendlichen Besuch eines Internetcafes, von denen in der Neustadt zwei sind, mir ein Abendessen gegönnt und nach einem Spaziergang an der Promenade noch ein paar Bierchen. Alles in allem ein toller Urlaub; ich werde auf jeden Fall wieder kommen.
Was mir nicht gefallen hat: Im Forum wurde von einer geringen Gebühr durch Abheben mit der EC- Karte berichtet; für 400 Dinar 3,50 Euro Gebühr fand ich zu happig; zumal der abgerechnete Frank- furter Mittelkurs nur minimal besser war. Und das bei einer Währung die nicht im Ausland erhältlich ist. Mir schwer zu vermitteln. In Zukunft; Bargeld lacht. Da ich Tunesien als sicheres Reiseland einstufe, dürfte ich wohl vom Flughafen zur Unterkunft ohne Überfall ankommen.
Das Bier; eine Katastrophe. Wer wie ich gerne ein deutsches Weizenbier trinkt, erinnert sich mit Schrecken an Tunesien. Da ich in meiner Position und Arbeitsdauer zu hause relativ wenig trinke möchte ich mir im Urlaub zumindest ab und zu ein paar Bierchen gönnen; zwar nicht immer, aber manchmal doch am Abend. Die tunesische Brühe ist grauenhaft; nur eine Notlösung.
Freitags gibt es im Supermarkt keinen Alkohol zu kaufen; es hat mich zwar nicht beeinträchtigt es geht hier aber um`s Prinzip. Ich bin Tourist, also zahlender Gast und ich möchte mir nicht vorschreiben lassen wann ich wo etwas kaufe; ich bin ja nicht einmal Moslem.
Das Verhalten tunesischer Männer gegenüber Frauen, ob Touristinnen oder Einheimische, habe ich im Winterbericht schon beschrieben; ich erspare mir weitere Ausführungen. Wäre ich eine Frau würde ich eine Reise nicht einmal geschenkt nehmen; das soll aber jede für sich entscheiden. Geht mich schließlich nichts an und bin von dem Problem auch nicht betroffen.
Wenn man mit dem Zug aus den Bahnhöfen fährt, ist die Landschaft mit Plastikmüll übersäät; da die Tunesier aber mittlerweise die Mülltrennung bzw. das Sammeln von Plastik beginnen kann es eigentlich nur noch besser werden; war bei uns in den siebzigern auch noch kein Thema.
Da ich einmal in Tunis bleiben wollte war ich überrascht, daß man mit Englisch nicht weit kommt; immerhin die Hauptstadt. Vielleicht die nächste Generation
So und nun ist Schluß; ich hoffe euch einen kleinen Einblick in das Leben außerhalb der touristischen Zone von Sousse gegeben zu haben.
Gruß
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Re: Mein Soussebericht von stefan1
[Re: ellakra78]
#208454
08/07/2007 15:37
08/07/2007 15:37
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Joined: Jul 2002
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Martha
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Löwengrube
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hi stefan, gut beobachtet. paar kleine widersprüche, freitag ist wie der sonntag hier, sei froh, dasss die supermärkte aufhaben. im ernst, eine konzession alkohol zu verkaufen, gibts eigentlich nur für hotels und hotelangegliederten shops. alkohol im supermarkt gibts nur in touristischen städten, da die einheimischen es natürlich auch nutzen, darf freitags an einheimische nichts abgegeben werden. ich hab auch freitags immer (klar, für unsere jungs....) alkohol gekauft. vielleicht hat das "touristen schicken" überhand genommen, oder du hattest einfach nur pech. halbprofessionelle... wenn ich dazu hier meine meinung sage, werde ich gesteinigt, deshalb einigen wir uns auf sextourismus?? die anmache den frauen gegenüber kann frau relativ einfach verhindern, allerdings NUR wenn sie arabisch spricht. lol. aber da sag ich mal wieder: wenn sie mit dieser masche nicht die höchsten verkaufszahlen hätten, in jeder hinsicht würden sies anders machen. erfahrungsgemäß stört es die frauen am meisten, die aufgrund persönlciher mängel NICHT auch angebaggert werden. aber auch dafür hab ich hier sc hon viele hammer kassiert. aber man denke: ein mann fliegt zu wohlbekannten zwecken nach thailand, und da will ihn keine..... in diesem sinne lg martha
wem der schuh paßt, der zieht ihn sich an
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Re: Mein Soussebericht von stefan1
[Re: Martha]
#208465
08/07/2007 21:04
08/07/2007 21:04
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Joined: Dec 2006
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sarahk
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Joined: Dec 2006
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Köln
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Ich war im letzten Jahr zwei Wochen in Tunesien. Eine Woche habe ich alleine in Houmt Souk in einer Ferienwohnung gewohnt (nicht im touristischen Bereich, sondern in einem ganz normalen Stadtviertel), danach habe ich eine einwöchige Sahara-Tour gemacht, auch zwei Tage bei einer Familie in einem Nomaden-Dorf gewohnt. Klar, die Händler auf Djerba versuchen einen auf sich aufmerksam zu machen, wie auch schonmal jüngere Männer. Aber Probleme habe ich nicht einmal bekommen. Irgendwelche Angebote habe ich freundlich, aber bestimmt abgelehnt..und das war's. Die üblichen Komplimente und Wünsche habe ich dankend angenommen...und bin weitergegangen. Und in der Sahara ist man mir mit sehr viel Respekt begegnet - war mit einer Gruppe von über 13 Chameliers unterwegs und hatte sehr nette Gespräche, mit einem auch jetzt immer noch tel./Sms-Kontakt. Mit einem Fahrer war ich etliche Stunden dann von Douz aus nach Djerba zurück unterwegs. Wir haben uns über Gott und die Welt unterhalten. Politik, Religion, Kultur, Moral, sehr private Dinge - ich habe nicht eine Sekunde irgendwelche Probleme gehabt. Nach dem, was ich vorher hier so gehört hatte, war ich eigentlich darauf gefaßt gewesen. Vielleicht hatte ich einfach Glück? Jedenfalls hätte ich nie mehr Skrupel alleine hinzufahren.
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