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Tunesien als alleinreisende Frau. Ein persönlicher Bericht #21040
24/09/2005 00:44
24/09/2005 00:44
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risplendere Offline OP
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Nachdem ist hier so verschiedene Berichte gelesen habe, wollte ich nun doch auch meinen Reisebericht aus Tunesien als alleinreisende Frau veröffentlichen.

Vielleicht ist es noch wichtig das ich seit mehren Jahren mit Migrantinnen in einer Beratungspraxis arbeite und mir deshalb Traditionen, verschiedene Kulturen, religiöse Hintergrunde und leider auch die Abgründe nicht unbekannt sind. Zusätzlich unterrichte ich Selbstverteidigung und Selbstbehauptung und war auch schon in mehreren patriachalen Ländern, mit und ohne Begleitung unterwegs.

In Tunesien war ich im Frühjahr mit meiner Mutter (70 Jahre und Schwerbehindert) in einem Hotel in Sousse und wir haben uns beide über die Angestellten des Hotels amüsiert. In den ersten 3 Tagen meinte doch jeder Kellner etc. mal vorsichtig anfragen zu müssen, ob ich mich nicht mit ihm in einer Bar, Diskothek oder was auch immer, treffen möchte. Sehr angenehm war, das bei jeder klaren und sehr deutlichen Absage, sie sich unverzüglich höflich zurückgezogen haben. Am dritten Tag habe ich dann die Rezeption gebeten doch bitte im Hotel kundzutun, das ich kein Interesse an einer wie auch immer gearteten Begleitung hätte. Weder ich noch meine Mutter. Trotz Lacher hatte ich ab diesem Tag meine Ruhe und regelmäßig Blumen auf dem Zimmer. Ich habe mir nicht die Mühe gemacht herauszufinden von wem. Sonst habe ich mit meiner Mutter viele Touren mit dem Taxis zu den traditionellen Touristenplätze um und in Sousse unternommen und wir haben uns sehr wohlgefühlt. Auch wenn wir an Orten waren, wo sonst keine Touristen waren, haben wir uns immer sicher gefühlt. Wenn ich alleine am Strand entlang gegangen bin, war es etwas nervig, an den ersten Tagen, da jeder rumsitzende Mann meinte mir Angeboten machen zu müssen. Aber und das kenne ich aus anderen Länder anders, bei deutlichen und klaren Absagen, verschwinden sie sofort und ohne Theater. Meisten begrüßte ich sie mit den Worten (auf English, das konnten alle am schlechtesten und ich war im Vorteil): „Danke, ich will nichts kaufen, will keine Unterhaltung und keinen Sex. Und ich wünsche dir noch einen schönen Arbeitstag.“ Entsetzte Gesichter, Irritation und nach dem ersten Mal kannte man sich dann schon und ich wurde in Ruhe gelassen. Auch diese Zeiten am Strand waren dann angenehm. Es gab noch keine bewachten Strände, außerhalb der Saison.) Die 14 Tage waren für uns sehr gelungen.

Was dann auch zur Folge hatte, das ich im Juli ungeplant, alleine und relativ spontan ein Ferienapartment in Sousse gemietet habe. Da ich eine Frau hier kenne, die dort Verwandte hat, war es kein Problem privat und auf meinem Wunsch außerhalb der touristischen Meile zu mieten. Die entfernten Verwandten (Frauen) meiner Bekannten haben mich abgeholt und zum Apartment gebracht, mit mir Sprechübungen gemacht, damit die Taxifahrer den Stadtteil verstehen (Wichtig, ds sie Touris sonst immer nur zum Hotel fahren, waren sie immer leicht irritiert.), und mir Einkaufsmöglichkeiten und Familencafes gezeigt, die Bus und Bahnstationen. Ich bin selten so freundlich von Frauen und der Familie aufgenommen worden und in die Kultur eingewiesen worden. Oder Verpflichtungen, oder Einengungen. An einem Tag! Vielleicht ist es noch wichtig zu wissen, das in dieser Familie viele im Ausland studiert haben, die Frauen wie die Männer als Ärztinnen arbeiten, oder bei großen IT Firmen. Obwohl wir uns wenig gesehen haben, da ich einfach viel unterwegs war, sie auch arbeiten und ich nicht wollte, das sie das Gefühl haben sich um mich kümmern zu müssen. Ich war für die Einweisung schon sehr dankbar. Ich bin alleine mit den Zug nach Tunis gefahren, habe mir die Medina angesehen, Mahdia, el Dijem, (Lybien hat nicht geklappt, zu teuer) das Festival bei Tabarka etc. ich habe viel erlebt, aber meistens nur schöne, nette und lustige Sachen. Vor allen Dingen, da ich kein Französisch spreche. In dem Stadtteil bin ich beim Einkaufen und Taxi organisieren nie!!!! angemacht worden oder betrogen. Ich habe mich allerdings auch nicht in die Männercafes gesetzt und mich auf die Familiencafes konzentriert. Habe keine Miniröcke getragen und achte darauf das ich Berührungen vermeide und auch sofort reagiere wenn, vielleicht auch nur zufällig, ich berührt werde. Eine Berührung von einem fremden Mann bin ich in arabischen, afrikanischen Ländern nicht bereit zu akzeptieren oder zu tolerieren. Habe weder mit Handy, noch mit Videocam geprotzt. Ich bin nie in und an der Wohnung, oder in den Sammelbussen, Überlandbussen, Zügen belästigt worden. Ganz in Gegenteil, je enger es wird, deso mehr Abstand wird eingehalten. Auch mit dem gemieteten Wagen war das Autofahren kein Problem, sobald ich aus der Stadt war.

Ausnahme: Die Meilenzone um die Hotels!!!! Im Sommer war es mir nicht mehr möglich alleine am Strand zu gehen, oder in einem Familiencafe zu sitzen. All das was mir nicht im Stadtteil im tiefsten Sousse passiert, passiert mir in der Tourismusecke. Nachdem ich es 2 mal versucht habe an einem bewachten !!!! Strand zu liegen und dann die Security an meinem Handtuch hatte, dreist und unverschämt, habe ich aufgegeben und die Meilenzone gemieden. Ich habe mir dann bei einem größeren 5* Hotel eine Liege gemietet, unter der Hand mit dem Manager ausgemacht. Und dann ging es auch wieder. Außerhalb der touristischen Meilenzone bin ich immer mit Respekt / abstand behandelt worden und habe mich als europäische Frau auch sicher gefühlt. Ich war allerdings auch in keiner Disko und Abends nicht bei den Hotels, sondern auf meiner Terrasse und habe die Nachbarn (Frauenwohngemeinschaft, traditionelle Familien, tunesische Urlauber aus Deutschland und Frankreich usw.) beobachtet und mir mit Wein und Buch schöne Abende gemacht. Mit / bei der Familie 4 Mal essen und auch das war ein netter Austausch. Mein Gefühl im Stadtteil war eher, das die Männer geköpft werden, wenn sie sich bei der sozialen Kontrolle daneben benehmen.
Zum Elend, Dreck und Müll kann ich nur sagen, das ich dieses Land ,außerhalb der Touristenmeile, ziemlich weit entwickelt finde, für ein afrikanisches Land. Und ich muss gestehen das ich hier in unseren Großstädten mehr muslimisch traditionell gekleidete Frauen auf der Strasse sehe, als dort im Stadtteil. Und hier meinen die Frauen das sehr ernst. Dort habe ich oft, trotz Kopftuch, noch jede Menge Haare zu sehen bekommen. Mein Fazit, Tunesien lohnt sich, wenn Frau die Hotelmeile meidet. aufpassen, vorsichtig ist, Wissen hat wie in muslimischen Ländern der Hase läuft und keine Kardinalsfehler begeht ist ein interessantes Reiseland. Und die Männer.. ? Die brauchen klare Anweisungen sich fern zu halten. Das schöne in Tunesien war, die halten sich dran. In Italien oder Jamaika muss Frau das dann aus diskutieren, in Afghanistan wird es ignoriert und so weiter. Das sie versuchen mit mir als Europäerin Geld zu machen kann ich verstehen, denn in ihren Augen bin ich reich. Nur ob sie damit Erfolg haben liegt an mir. Es ist ein patriachales, hierarchisches und Männerdominiertes Land, Tourismus geschädigt und mit einer nicht europäisch (aber verwestlichten) Kultur, islamischer Religion und einer Tendenz zum Polizeistaat. Mit Frauen- und Menschrechtsverletzungen. Wie so viele Länder auf dieser Welt.

Trotzdem : Ich kann und werde meine Werte, Traditionen und Kultur nicht als Maßstab anlegen, sondern nur meinen Maßstab für mich, ob ich dieses Land als Frau bereisen kann und ob ich für mich Neues und Interessantes erfahre, mich wohlfühlen kann. Und das heißt auch nicht, das ich Frauenrechtsverletzungen akzeptiere und die Augen verschließe. Aber ob dieses Land für jede etwas ist, muss auch jede für sich entscheiden. Vielleicht komme ich ja mal wieder und versuche noch weitere nicht Touristische Ecken zu entdecken, solange es sie noch gibt.

Re: Tunesien als alleinreisende Frau. Ein persönlicher Bericht #21041
24/09/2005 00:59
24/09/2005 00:59
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zasou Offline
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[daumen] [daumen] [daumen]

Re: Tunesien als alleinreisende Frau. Ein persönlicher Bericht #21042
23/09/2005 13:13
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Nela Offline
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Hallo,

danke für diesen detaillierten, sachlichen und gleichzeitig persönlichen Reisebericht! [daumen]

Re: Tunesien als alleinreisende Frau. Ein persönlicher Bericht #21043
23/09/2005 13:20
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Hallo risplendere,
Dein Bericht ist absolute Spitze!! [daumen] -Genauso ist es! Schön, wie Du alles "aussprichst"! Wir fliegen seit 1972!!! nach Tunesien und lieben das Land!! Leider ist die "Entwicklung" im Tourismus ab mitte der 8oiger Jahre völlig ausgeartet! [nixweiss1] Die Tuniesier leiden selber sehr darunter..... mache es bitte weiterso und genieße dort ALLES! Es lohnt sich außerhalb der Tourismuszone das Land zu entdecken! Wir mieten uns immer ab Flughafen Monastir einen Wagen und sind 3-4 Wochen unterwegs. ----Liebe Grüße :winken2:habiba

Re: Tunesien als alleinreisende Frau. Ein persönlicher Bericht #21044
23/09/2005 13:44
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Hallo risplendere,

Du sprichst mir aus der Seele !! [daumen]

Ich lebe und arbeite seit fast 11 Jahren in diesem Land. Schwerpunktmäßig natürlich im Süden, der Rest wurde von mir etappenweise mit dem eigenen Auto bereist.
Ich habe auf meinen Touren auch nie das Problem gehabt, daß mich die Leute anmachen wollen, im Gegenteil wie Du auch schreibst, sind die Leute außerhalb der Touristenzone nett uns sehr hilfsbereit. Außerdem sehr gastfreundlich und neugierig um unsere Kultur kennenzulernen.

Beruflich sah es da schon anders aus, ich bin im Tourismus tätig. Aber nachdem ich das erste Jahr allen klar gemacht habe, mit wem ich verheiratet bin und das ich nicht gedenke mir einen Harem zuzulegen, ging das Gerücht meiner Unnahbarkeit mir schon vorraus.
Heute genieße ich großen Respekt und jeder Neue wird vorgewarnt, wie er sich zu benehmen hat.

Leider machen aber viele Frauen den Fehler sich allzu westlich zu benehmen und daß lädt natürlich zu falschen Schlußfolgerungen ein. Für die tunesische Frau oder auch hier lebende europäische Frau wie Du so schön schreibst ein riesiges Problem.

Wenn Du mal in den Süden kommst, besuche doch einfach Djerba.

Re: Tunesien als alleinreisende Frau. Ein persönlicher Bericht #21045
23/09/2005 15:05
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Nataschasmile Offline
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Hallo risplendere,

als ich Deinen Bericht gelesen habe, hatte ich an sehr vielen Stellen das Gefühl: genau so war es bei mir auch.

Ich empfinde Tunesien als schönes und wie Du gesagt hast ein ziemlich weit entwickeltes Land für ein afrikanisches Land.

Ich war mehr als positiv überrascht, wie nett und hilfsbereit die Menschen dort sind und hatte immer das Gefühl, dass sie sich wirklich um einen kümmern und bemühen einem ihr Land und ihre Kultur näher zu bringen und über Gott und die Welt zu reden und diskutieren und vor allem zu lachen [daumen]

Ich freue mich schon auf das nächste Mal!

Re: Tunesien als alleinreisende Frau. Ein persönlicher Bericht #21046
23/09/2005 15:33
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ichja Offline
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Hallo Risplendere,

super toller Beitrag, Für mich ABSOLUT glaubhaft, da ich es GANZ GENAUSO erlebe!

Sogar, wenn man sich ALLEIN als Frau in ein reines Männercafe setzt, SOGAR DANN, wenn man sich draussen hin setzt (drin kann ja der Kellner noch auf Dich aufpassen) spürt man zwar den Unwillen der Bedienung, oder sie bitten dich höflich Dich näher zur Tür zu setzen, damit sie dich - im Falle einer Belästigung - im Auge haben, aber KEINER BELÄSTIGT Dich...wenn Du korrekt gekleidet bist, und GANZ WICHTIG!! KEINEN AUGENKONTAKT !!

Ein Tick zu lange in die Augen geschaut und der Mann wird zum Jäger, ansonsten aber bleibt er allensfalls in "GEBETSHALTUNG" in respektvoller Distanz.

Re: Tunesien als alleinreisende Frau. Ein persönlicher Bericht #21047
23/09/2005 17:58
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Schönen Dank für die positiven Rückmeldungen. Immer wenn ich in diesem Forum war, habe ich schon gegrübbelt,ob ich selten abgebrüht bin und nicht mehr alles mitkriege.Was mir allerdings auf meiner Reise gefehlt hat war der Kontakt zu Frauenorganisationen. Da ich in diesenm Bereich arbeite, hätte ich gerne Kontakt aufgenommen, bin aber im Internet nicht fündig geworden. Ich weiß nur das es in Tunis ein Frauenhaus geben soll. Aber politische oder private Organisationen habe ich nicht ausfindig machen können. Auch keine Entwicklungsdienste, oder terres hommes Vertretungen. Und leider auch keine Kooperationsprojekte.Leider spreche ich auch kein Französisch. In also auf deutsche,engliche oder italienische Seite angewiesen. Vielleicht weiß ja eine/r von euch etwas?

Re: Tunesien als alleinreisende Frau. Ein persönlicher Bericht #21048
23/09/2005 19:02
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hella Offline
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Hallo risplendere,
habe es auch so erlebt wie du berichtest - endlich mal was objektives.bezüglich der organisationen die du suchst, bist du bei claudia richtig. das ist nämlich hier die kompetente und allwissende frau,gibt hier bestimmt kaum jemanden, dem sie nicht schon helfen konnte.
[Ha!]
LG hella

Re: Tunesien als alleinreisende Frau. Ein persönlicher Bericht #21049
23/09/2005 19:18
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Hallo risplendere, leider kann ich Dir mit konkreten Adressen nicht helfen, aber ich weiß, -daß es in Tunis ein Goethe Institut gibt! Ein deutsch-arabischer Freundeskreis in Münster( Vorsitzender war ehemals Herr Möllemann)-die IHK in Münster unterhält ganz rege Beziehungen nach Tunesien(Sport+Ausbildung).Auch in Hammam Sousse gibt es sowas ähnliches! Vielleicht kannst Du über diesem Wege was erfahren?! Ich werde hier mal die Ohren aufhalten und falls es sich was ergibt- werde ich mich bei Dir melden.Schönes Wochenende und Grüße, [winken2]

Re: Tunesien als alleinreisende Frau. Ein persönlicher Bericht #21050
23/09/2005 21:19
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Cara Rispelndere, come ho sentito dire esitano un paio e sono tutti privati. [Winken] [Winken]

Darüber hinaus gibt es in Marsa ein reines Frauen-Altenwohnheim, in dem angeblich vorwiegend deutsche Frauen (nachdem sie vom Habibi ausgebeutet wurden [lachen2] [lachen2] "DAS WAR EIN SPASS!!")ihr Lebensabend verbringen. Direkt vor diesem Altenheim patrolliert die Polizei.

Re: Tunesien als alleinreisende Frau. Ein persönlicher Bericht #21051
23/09/2005 21:48
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es gibt in Tunis noch die AFART, Adresse müßte über die Deutsche Botschaft zu kriegen sein. Die Organisation setzt sich für die Rechte der Frauen ein.

Re: Tunesien als alleinreisende Frau. Ein persönlicher Bericht #21052
23/09/2005 23:53
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Die Adresse des Vereins der deutschen Frauen in Tunesien wurde an anderer Stelle im Forum schon mal genannt (bei der Frage nach deutschen Schulen). = AFART, Lot 100/102, 2070 Marsa - Les Pins, Tunesien oder auch AFART, 10 Rue Haffouz, Trocadero, 4000 Sousse (Kontakt: Susanne Friedrich: Tel.00216-73502861)oder AFART, Residence Venus, Immeuble No. 7 Garage No. 6, 2037 El Menzah (Kontakt: Gabriele Sehili: Tel. 00216-71774975 oder Ilona Yakoubi: Tel. 00216-71232723).
Ich möchte mich auch ganz besonders für deinen wunderbaren Reisebericht bedanken. Ich habe mich vom ersten Augenblick in Tunesien so wohl gefühlt, wie sonst nirgends und ich bin immer wieder gerne dort. Aber es gibt eben Touristen (und besonders Frauen), die vom ersten Augenblick an dem Land wohlwollend gegenüberstehen und sich nicht als die tollen alles besserwissenden reichen Touristen hinstellen oder eben solche, die sich wohl was beweisen wollen/müssen oder einfach sich nicht zu benehmen wissen und denen man eben dann in Tunesien auch ganz deutlich zeigt, was man von ihnen hält.
Liebe Grüsse von Frau zu Frau LOLA

Re: Tunesien als alleinreisende Frau. Ein persönlicher Bericht #21053
24/09/2005 15:40
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Indira Offline
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Ich war dieses Jahr im August das erste Mal in Tunesien/Sousse. Ich hatte meinen Mann und meine Tochter dabei, aber da diese Beiden zu faul waren und ihren Urlaub nur am Strand und Pool verbringen wollten, bin ich ein paar Tage alleine losgezogen.
Ich hab mir El Djem, Madhia, Kairouan, Hergla und die Stadt Sousse mit der schönen Medina angesehen.
Da ich nicht organisiert Reisen wollte, bin ich mit den Louagen und Kurzstrecken mit Taxis gefahren.
Auch ich habe sehr positive Erfahrungen gemacht.
Obwohl ich auch kein französisch spreche kam ich sehr gut zurecht.
Nachdem ich den netten Männern, die mir auf meinen Reisen zahlreich begegnet sind, erzählt habe das ich Mann und Kind im Hotel habe und nur ihre Dienste als "Reiseleiter" benötige, waren sie sehr hilfsbereit und höflich.Und das fast immer unentgeltlich. Es entstanden auch viele nette Gespräche, wo ich viel über Land und Leute erfahren habe.
Eines der schönsten Erlebnisse hatte ich in Madhia am Strand beim Leuchturm, da hat mich ganz spontan eine tunesische Familie zum Picknick eingeladen.
Nur einmal, als ich mal ein bisschen warten musste bei der Louagstation, war mir ein Mann unangenehm, er war Italiener.
Liebe Grüße an alle alleinreisenden Frauen [winken1]

Re: Tunesien als alleinreisende Frau. Ein persönlicher Bericht #21054
24/09/2005 17:40
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Auch ich kann nur über positive Erfahrungen in Tunesien berichten. Da mein Mann in Douz arbeitet, bin oft alleine unterwegs. Natürlich versuchen die Jungs Kontakt aufzunehmen, wenn eine blonde europäische Frau alleine unterwegs ist, aber ich halte mich an bestimmte Spielregeln und es geht mir gut dabei, in Douz weiß sowieso jeder, dass ich verheiratet bin, und die, die es nicht wissen, werden von den anderen schnell "informiert". Es kommt immer darauf an, wie frau in Tunesien auftritt: keine aufreizende Kleidung anziehen, nicht zu lange in die Augen schauen, freundlich aber bestimmt klarmachen, dass sie keine Chance haben. Ich bin auch alleine mit der Louage und mit den Bussen gefahren, die Menschen sind immer sehr interessiert, warum ich alleine unterwges bin und bieten mir oft ihre Hilfe an.
Natürlich gibt es auch welche, die keinen Respekt vor einer europäischen Frau zeigen und ein Nein nicht akzeptieren, aber die gibt es überall.

Re: Tunesien als alleinreisende Frau. Ein persönlicher Bericht #21055
24/09/2005 23:22
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Laura Offline
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Soll man mit gesenktem Haupt die Strasse langehen und weder links noch rechts schauen damit man nicht belästigt wird? [nixweiss1]

Re: Tunesien als alleinreisende Frau. Ein persönlicher Bericht #21056
25/09/2005 01:57
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sEHR INTERESSANTES BERICHT [daumen]

Zitat:
Ein Tick zu lange in die Augen geschaut und der Mann wird zum Jäger, ansonsten aber bleibt er allensfalls in "GEBETSHALTUNG" in respektvoller Distanz.
[daumen] das hast du fein geschrieben! Es sieht nun mal so aus [Winken]

Re: Tunesien als alleinreisende Frau. Ein persönlicher Bericht #21057
25/09/2005 14:26
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Zitat:
Es kommt immer darauf an, wie frau in Tunesien auftritt
Sorry Heidrun, aber das ist mir zu pauschal ausgedrückt! Es kommt NICHT immer darauf an, so manches mal hat Frau auch das Verhalten anderer Touris oder einfach Meinungen auszubaden.
Ich wage mich sogar soweit aus dem Fenster zu behaupten, das es sich nicht vermeiden läßt angesprochen zu werden. Da kannst du anhaben was du willst und zu Boden starren wie du willst, irgendwann spricht dich jemand an. Positiv dabei ist aus meiner Sicht, das es beim verbalen Versuch bleibt. Nach einer klaren Absage geben die meisten auf, manche meckern noch ein bißchen, aber das war`s dann auch. Ich empfinde es allerdings nicht als Belästigung angesprochen zu werden, sie versuchen ihr "Glück" und entweder frau schickt sie weg oder ebend nicht...

Gruß ines

Re: Tunesien als alleinreisende Frau. Ein persönlicher Bericht #21058
25/09/2005 14:35
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@ NANOUSSA

[Durcheinander] [Durcheinander] [Durcheinander] [Durcheinander]

Mag vielleicht nur für Blonde Frauen gelten???!

Re: Tunesien als alleinreisende Frau. Ein persönlicher Bericht #21059
25/09/2005 14:44
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Ines, versuche es doch mal mit VOLLKOMMENER IGNORANZ!! Wenn Du noch nicht mal hörst, dass sie dich ansprechen und einfach weiter gehst, glaube kaum, dass sie dann noch was tun. Wenn man aber anfängt mit Ihnen zu diskutieren, muss man sich nicht wundern, dass sie denken

FRAU SAGT NEIN, MEINT ABER JA!!

Gehört es doch ein Stück weit zur Kultur, dass Frau "NEIN" sagen muss, wenn sie "JA" meint, weil der Mann muss doch um sie kämpfen.

Das gibt es auch in anderen afrikanischen Ländern. Ein Freund von mir aus Angola sagte, er sei anfangs in Deutschland nicht daran gewöhnt gewesen "JA" zu sagen, wenn man ihm was zu Essen angeboten habe. Der Deutsche neigt dazu, eine Ablehnung als solche zu werten und so kam es, der der Mann aus Angola "fast verhungert" wäre, wie er heute scherzhaft sagt. E Er sei es gewohnt gewesen, dass man 3 mal gefragt wird und man 2 mal "NEIN" sagt, um beim 3. Mal "JA" sagen zu dürfen.

Nun hier gelten andere Regeln, dass hat dann AUCH er kapiert [lachen2]

Andersrum hat ein Bekannter von mir in Japan einen Urlaubssemster verbracht und wurde jeden Abend von einem Komilitone zum Essen eingeladen. Bernolf (der Bekannte) freute sich über diese aussergewöhnliche und AUSDAUERNDE Gastfreundschaft, bis ihn ein Japankenner zur Seite nahm und ihn darüber aufklärte, dass der japanische Komolitone eigentlich erwarte, dass Bernolf "NEIN" sage, er lud ihn nur aus Höflichkeit an. Erst das 3. mal nachhaken (also ganz wie in Angola) zeigt die WAHRE EINLADUNG an. Alles andere ist nur Höflichkeit

Warum nicht kompliziert, wenn es auch einfach geht... könnte man als Deutscher und aus deutscher SIcht völlig logisch hier erwidern....

Ich denke, es ist egal, ob es kompliziert ist oder nicht, es ist nur wichtig, dass man ES WEISS, DASS ES SO IST!!!

Ein Tunesier wird Dir, wie die meisten "Südländer und Orientaler" DEIN NEIN nicht glauben können, solange du mit Ihnen redest. Sie denken, Du möchtest - ähnlich wie die Einladung /AUfforderung zum Essen - ERST ÜBERREDET WERDEN.

Mag es bewerten, wie man möchte, ist ein Teil des "Balzverhaltens" muss man hinnehmen und sich darauf einstellen.

Re: Tunesien als alleinreisende Frau. Ein persönlicher Bericht #21060
25/09/2005 15:35
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@ichja,
sie TUN auch nichts, wenn ich ihnen sage, das sie mich in Ruhe lassen sollen. Ich fühle mich nicht belästigt, wenn ich angesprochen werde. In manchen Fällen ergeben sich daraus spontane Einladungen und Bekanntschaften. Das meine ich eigentlich, es ist nicht gefährlich angesprochen zu werden, weil es dabei bleibt, wenn man sich klar ausdrückt. Da hab ich mich wohl hier schwierig ausgedrückt... [Breites Grinsen]

Es geht mir vorwiegend um die Verallgemeinerung, von wegen es liegt nur an der Frau, ob sie angesprochen wird oder nicht. Das ist mE nicht so. Im Gegenteil, in meinen Augen ist es auch Teil eines sozialen Netzes, den ich an TN mag. Es könnte mir nicht passieren, das ich im Zug sitze und vertrockne vor Durst, weil alle um mich herum ignorant einzeln sitzen und vor sich hin starren, so wie hier.
Mit vollkommener Ignoranz mag ich nicht durch TN reisen, ich möchte mir lieber weiterhin aussuchen, auf wen ich mich einlasse und wen ich abweise. Ein spontanes Picknick am Strand kann sich doch nur ergeben, wenn man sich ansprechen läßt und auf den Gesprächspartner eingeht?!
Gruß ines

Re: Tunesien als alleinreisende Frau. Ein persönlicher Bericht #21061
25/09/2005 15:49
25/09/2005 15:49
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Zitat:
... Mit vollkommener Ignoranz mag ich nicht durch TN reisen
...DAS WÄRE JA AUCH WIRKLICH SUPER-SCHADE!!! Würde ich wirklich auch nicht wollen [daumen] [daumen] [daumen]

Re: Tunesien als alleinreisende Frau. Ein persönlicher Bericht #21062
25/09/2005 17:51
25/09/2005 17:51
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@ichja,
ja, ja - die Sache mit dem *Nein sagen - aber Ja meinen* kenne ich gut, durch eine persische Freundin. Sie steht im Frühjahr abends frierend am Strand und lehnt die angebotene Jacke zweimal ab, bevor sie sie annimmt. Mir fällt es relativ schwer, mich damit zurecht zu finden, weil ich doch eher direkt bin.

Weißt du, ich möchte mich im Urlaub auch nicht verbiegen müssen. Ich möchte bei einem Strandspaziergang mit anschließendem Eis (in einem Touri Café in einer Touri Hochburg) im Minirock erscheinen können. Merkwürdigerweise, bekomme ich in TN in den entsprechenden Gegenden an solchen Tagen auch die nötige Tolleranz, ohne sie einfordern zu müssen. In anderen Ländern war mir das in dieser Form unmöglich! Natürlich werd ich was anderes anhaben, wenn ich im Hinterland zur Hochzeit gehe oder Jemanden besuchen fahre - auch das ist der Reiz für mich an Tunesien. Dieser Facettenreichtum, das Land hat so viele Seiten und ich kann sie entsprechend nutzen.
Gruß ines

Re: Tunesien als alleinreisende Frau. Ein persönlicher Bericht #21063
25/09/2005 18:00
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Liebe Ines,

ich kann Dich SEHR gut verstehe, ich kann AUCH GARNICHTS damit anfangen, mit diesem Ja-Nein-Spielchen....

Jetzt alle WEGLESEN:

(In der Liebe allerdings, kann das sehr reizvoll sein....Wenn man weiß, wann und wo es einzusetzen ist!)

Womit ich persönlich ein Problem habe ist, das Frauen mit kompletter Bekleidung incl. Kopftuch ins Wasser gehen.....Eine war ganz besonders "süss" war ca. um die 45 Jahre, hatte ihre schätzungsweise 20 jährige Tochter bei sich. Eine weiße Bluse, einen langen schwarzen Rock. Ging ins Meer, kam wieder raus....(und trug keinen BH darunter! Cooler Anblick?!) die Bluse sah natürlich im nassen Zustand alles andere als "bedeckend" aus...

Das habe ich auch nicht wirklich verstanden

Re: Tunesien als alleinreisende Frau. Ein persönlicher Bericht #21064
25/09/2005 18:23
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Danke für die Tipps, werde mich mal drum kümmern.

@ichja: auch traditionell gekeidete Frauen wollen erotisch sein, mit ihren Möglichkeiten und ev. Einschränkungen. Und funktioniert ja, wie du so schön beschreibst.
Und ich habe doch gar nicht geschrieben das ich italienisch kann, sind wir uns in Tunesien italienischquasselnder Weise begegnet? [Durcheinander]

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