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Tagebuch eines tun. Azubis in D. #214978
21/08/2007 23:11
21/08/2007 23:11
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Jule1980 Offline OP
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Einleitung

Ich, ein fast 30 jähriger Tunesier, seit genau 2 Jahren in Deutschland lebend, verheiratet mit einer Deutschen, habe nun einen neuen Lebensabschnitt begonnen.

Nachdem ich meinen Integrationskurs abgeschlossen habe, arbeitete ich zuerst auf Minijob Basis bei einem Cateringunternehmen als Kellner. Dann habe ich zusätzlich noch einen 6 Stunden Job als Küchenhilfe in einen Krankenhaus bekommen.
Doch natürlich hat mir diese Arbeit weder Spaß gemacht, noch auf lange Sicht hin finanziell zufrieden gestellt, aber ich war froh, überhaupt was gefunden zu haben.
Ich kann kaum zählen, wie viele Telefonate ich geführt und wie viele Bewerbungen ich geschrieben habe, um eine Arbeit zu finden.

Nun kam mir ein Zufall zur Hilfe. Die Firma, bei der ich als Kellner beschäftigt war, hat eine neue Azubi zum Koch eingestellt. Doch die Dame erschien nicht an ihrem ersten Tag. So sprach ich mit meinem Chef und er gab mir die Chance, diese Ausbildung zu machen.
Lange haben meine Frau und ich uns unterhalten, die positiven sowie die negativen Seiten ausdiskutiert. Wir kamen zu dem Entschluss, dass diese Chance einmalig sei und ich sie nutzen sollte. Finanzielle Einbußungen und sprachliche Schwierigkeiten würden wir auf uns nehmen. Wenn ich es nicht schaffen sollte, brauchen wir uns wenigstens nicht vorzuwerfen, es nicht versucht zu haben. Vor allem vor der Berufsschule hatte ich ein wenig Angst. Was, wenn ich nichts verstehe? Die Praxis ist, denke ich, eher das kleinere Problem. Die Thematik interessiert mich und in einer Küche habe ich in TN auch schon gearbeitet.


Kapitel 1- Start in der Berufsschule

Ich habe die ersten 2 Tage in der Berufsschule überstanden.
Wie anzunehmen war, bin ich der Älteste und der einzige Ausländer.
Den ersten Schock gab es auch schon, als ich den Stundenplan bekam. Wozu braucht man als Koch Sport und Politik?
Die ersten Stunden waren dann auch gleich Politik und Wirtschaft. Ich verstand rein gar nichts. Duales System, Devisen, Sorten, Volkswirtschaft, Feinschmeckerrestaurant… alles Wörter, die in meinem deutschen Wortschatz (noch) nicht vorhanden sind. Eine kleine Beruhigung war, dass auch manche meiner Mitschüler, einige Worte nicht verstanden. Aber ich fragte mich, wie ich das nur schaffen soll.
Am zweiten Tag kam dann auch noch Englisch und Deutsch dazu. Englisch war ganz ok. Im Deutschunterricht musste ich natürlich gleich laut vorlesen. Aber ich glaube, außer mein Sitznachbar hat mich niemand verstanden.
Ich hoffe, dass ich alles gut bewältige und nicht aufgebe, auch wenn es wohl sehr schwerfallen wird. Mein Ziel ist es, nicht als Klassenschlechtester dazustehen, inshallah. Sehen wir weiter.


Fortsetzung folgt…


Bevor ich das nehme, was ich kriegen kann,
warte ich lieber darauf,
bis ich das bekomme, was ich haben will!!!




Re: Tagebuch eines tun. Azubis in D. [Re: Jule1980] #215005
22/08/2007 12:52
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Tanit Offline
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....so ist es auch meinem Mann ergangen. Mit 32 die Prüfung zum KFZ bestanden,mit 18-22 jährigen die Schulbank gedrückt,vorher 7 Jahre in dem Job als Hilfsmechaniker gearbeitet....lang lang ist her...war eine harte Zeit.Gruss Siggi.

Re: Tagebuch eines tun. Azubis in D. [Re: Jule1980] #215007
22/08/2007 13:23
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Hallo,

Du wirst es schaffen!

Liebe Grüße
Sonja

Re: Tagebuch eines tun. Azubis in D. [Re: Sonja] #215038
22/08/2007 19:46
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Hallo Jule (und Mann)

sehr schön geschrieben
Und danke dass du uns auf dem Laufenden hälst.
Ich hab das Ganze ja seit Entscheidung "ja oder nein" verfolgt - und ich kann mich nur wiederholen:

Ich wünsche, dass ihr es schafft und denke mit deiner Unterstützung wird das schon gut kommen.

Liebe Grüsse einer "Leidensgenossin"

Re: Tagebuch eines tun. Azubis in D. [Re: Jule1980] #215546
25/08/2007 14:57
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HAllo JUle (und Mann!),
auch mein Mann möchte nach dem Integrationskurs evtl. eine KOchlehre machen, einen Lehrstellenplatz hat er Gott sei Dank über Beziehungen schon in Aussicht, aber: Der Chef dort im Restaurant hat uns gesagt, mein Mann müsse zuvor eine Aufnahmeprüfung machen? Ist dies nur in BAyern so oder meint er die Aufnahmeprüfungen für die "richtigen" Kochschulen z.B. in Brescia (Italien) oder Österreich/Schweiz? Musste dein Mann eine schriftliche Aufnahmeprüfung machen? Viele Grüße

Re: Tagebuch eines tun. Azubis in D. [Re: Yasemine06] #215559
25/08/2007 15:30
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Mein Mann hat mit 23 vor 2 Wochen auch eine Ausbildung angefangen. Die Berufsschule ist noch nicht angelaufen- bin schon gespannt, wies ihm da so ergehen wird!

Re: Tagebuch eines tun. Azubis in D. [Re: chipie] #215579
25/08/2007 16:16
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Hallo Chipie! Augen zu und durch ,auch wenns schwer fällt,er wird es schon schaffen,eventuell auch mal mit anderen Auszubildenden treffen und gemeinsam lernen ,hat mein Mann auch getan.Ich drücke allen die Daumen die diesen Schritt machen.Eine Ausbildung hier ist doch Gold wert. Gruss Siggi.

Re: Tagebuch eines tun. Azubis in D. [Re: Tanit] #215591
25/08/2007 16:38
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Übrigens:
Meine beste Freundin ist 26 und in der selben Berufschul-Klasse wie ich.
Diese Altersunterschiede gibts also auch unter Schweizern noch ;-)

Re: Tagebuch eines tun. Azubis in D. [Re: LOE151215] #215614
25/08/2007 18:23
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Danke Siggi, das ist wirklich sehr nett von dir! ;\)
Ich bin ja auch noch da und kann ihm helfen, ich denke das kriegen wir schon hin. Aber ich an seiner Stelle hätte schon auch bisschen Angst. Ich wünsch all euren Männern auch viel Glück!

Re: Tagebuch eines tun. Azubis in D. [Re: Yasemine06] #215630
25/08/2007 20:57
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@yasemine06

mein mann musste keine aufnahmeprüfung machen, die berufsschule benötigt nur das schulzeugnis, wir lassen seins nun offiziell anerkennen hoffentlich tun sie es). wenn er die abschlussprüfung bestanden hat, hat er übrigens gleich die fachhochschulreife, wenn er nicht besteht hauptschulabschluss.
fragt doch mal bei der ihk, ob er eine aufnahmeprüfung machen muss.


Bevor ich das nehme, was ich kriegen kann,
warte ich lieber darauf,
bis ich das bekomme, was ich haben will!!!




Re: Tagebuch eines tun. Azubis in D. [Re: Jule1980] #215698
26/08/2007 02:23
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Guten Morgen Jule !
Ja vor ein paar Minuten ist ein neuer Tag angebrochen
Ich wünsche natürlich Deinem Mann viel Erfolg bei der Ausbildung und bin mir sicher,dass er es mit Deiner Hilfe schafft-auch wenn es bestimmt manchmal schwer sein wird!
Meine Frau möchte nun doch auch gerne eine Ausbildung beginnen. Leider geht ihr IK noch bis zum 25.Oktober und sie hat auch ncoh vor einer Woche mit der Fahrerlaubnis begonnen. So wird es wohl, wenn wir einen Ausbildungsplatz "ergattern" können, erst zum August 2008 losgehn Nach unserem Jahresurlaub im Dezember/Januar möchte sie aber versuchen wenigstens ein befristete Arbeitsstelle zu finden. Wir waren vor zwei Tagen bei der Arbeitsagentur-habe aber da keine große Hoffnung. Müsssen uns wohl selber dahinter klemmen!
Würde mich auch für weiter Berichte in Eurem Tagebuch freuen!
LG norbi

Re: Tagebuch eines tun. Azubis in D. [Re: norbi] #215721
26/08/2007 13:00
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Hallo Norbi. Die Arbeitsagentur kannst du echt vergessen, was Arbeitsplatzsuche angeht. Lies die Stellenanzeigen der örtlichen Tages- oder Wochenzeitung. Ich weiß ja nicht was deine Frau machen möchte aber da gibt es einige Angebote. Die sind meistens auf 400 Euro Basis, aber das reicht ja für die Anfangszeit zum eingewöhnen. Ansonsten geht zu den Leihfirmen. Dort kann es sein das sie einen schriftlichen deutsch Test machen muß. Und haltet die Augen auf, oft werden Stellenangebote irgendwo an einem Geschäft o.ä. angehängt.

Was die Ausbildung angeht...möchte sie nicht Zahnarzthelferin werden???... \:D

Wie geht es denn voran mit dem deutsch? Mein Mann und ich haben uns zuvor nur englisch unterhalten und es fiel uns total schwer auf deutsch umzuschalten. Vor allem war es mir immer zu umständlich etwas zu erklären. Doch plötzlich haben wir deutsch gesprochen, ganz unbewusst kam das auf einmal.


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Re: Tagebuch eines tun. Azubis in D. [Re: Jule1980] #215738
26/08/2007 13:46
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Hallo Jule !
kurze Antworten:
- mit dem Deutsch wird es langsam besser, leider "verweigert" meien Frau jede direkte Hilfe von mir;meint sie sei immer alleine zurecht gekommen und sie schafft es auch so! Gebe zu, dass ich darüber nicht sehr glücklich bin-aber wie sagte Wolf mal an einer anderen Stelle sinngemäß-TN-Frauen sind entweder dem Manne"hörig" oder sehr, sehr eigenstädig(man könnte auch dickköpfig sagen,von mir)
ZA-Helferin nein!!!! Sie möchte gern Hotelfachfrau lernen, da sie ja neben Deutsch(noch nicht gut),Arabisch, Französisch,Englisch und Italienisch spricht!
Schönen Tag noch! norbi

Re: Tagebuch eines tun. Azubis in D. [Re: norbi] #215866
27/08/2007 12:00
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...man könnte auch dickköpfig sagen,von mir...

und, nicht zu vergessen, gerne besserwisserisch. :-)

Re: Tagebuch eines tun. Azubis in D. [Re: Jule1980] #217063
02/09/2007 22:18
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Kapitel 2- Start im Betrieb

Nun habe ich schon 2 Tage im Betrieb, also im Krankenhaus, gearbeitet. Es war ziemlich ruhig und stressfrei. Der Einstieg fiel mir relativ leicht, da ich ja die meisten Leute schon kenne.
So habe ich am ersten Tag u.a. Gemüse für Suppe geschnitten und bei der Verteilung des Abendessen geholfen.
Heute habe ich bei der Fleisch- und Soßenvorbereitung geholfen- nun ja so lange bis meine Frau mich zum rote Grütze kochen verdonnert hat.
Also bisher geht es mir noch ganz gut, nur einen Dienstplan habe ich noch nicht. Bin schon gespannt was mich morgen so erwartet.

Bis demnächst...


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Re: Tagebuch eines tun. Azubis in D. [Re: Jule1980] #218812
14/09/2007 19:31
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Kapitel 3- erste Niederlagen

So, nun habe ich 2 Wochen Betrieb geschafft und ich bin ein wenig enttäuscht.
Ich kannte meinen Meister ja schon vor meiner Ausbildung und fand ihn eigentlich ganz nett. Doch nun hat sich das Blatt gewendet.
Ich werde wie der letzte Dreck behandelt.
Alle gehen jede halbe Stunde rauchen oder Pause machen, mir wird meine Pause verboten.
Zudem ist meine Arbeitszeit von 6:50 bis 15:00 Uhr. Meistens fange ich um 4:30- 5:00 Uhr an bis 15:00 Uhr und muss dann 17:00 Uhr bis 21:00 oder so wiederkommen, zum Partys ausliefern.
Da meine Frau im selben Betrieb arbeitet, weiß ich das der vorherige Lehrling nicht so ausgenutzt wurde.
Eigentlich finde ich das arbeiten auch nicht schlimm, aber das alle anderen alle 30 min. alles stehen und liegen lassen, um zu rauchen und mir meine Pause verboten wird, finde ich nicht fair. Heute der Spruch war das allerletzte. Ich sagte zu meinem Meister, dass ich in Pause gehe. Er hielt mich zurück und meinte: Du machst Ramadan, du brauchst keine Pause.
Offiziell stehen mir für diesen Monat 10 freie Tage zu, bis jetzt hatte ich 3. Mein Meister meinte, das würde reichen.
Na ja, ich bin seit 2 Wochen Lehrling. Letztens hieß es: Mach 10 kg Kartoffelgratin. Tja, das habe ich noch nie zuvor in meinem Leben gemacht. Ich fragte: Wiedenn? Die Antwort war: Na einfach Kartffelgratin.
Oder: Mach 30 kg Spätzle fertig. Ich bin also los und habe aus dem Lager Spätzle geholt und in kochendes Wasser geschmissen. Das war falsch und warum? Weil in einem anderen Lager schon vorgekochte Spätzle waren. Und woher sollte ich das wissen? Und so geht das den ganzen Tag.

Meine Frau meinte ich soll zum Chef gehen, aber ich will ja nicht als Petze gelten, der sich wegen jeder Kleinigkeit aufregt.
Aber lange mache ich das auch nicht mehr mit. Am liebsten würde ich kündigen. Ich wusste, dass eine Ausbildung nicht einfach sein wird, aber sowas hätte ich nicht erwartet.

Na ja, noch 2 Tage und dann habe ich wieder Schule. Mal schauen, was es da wieder zu berichten gibt...


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Re: Tagebuch eines tun. Azubis in D. [Re: Jule1980] #218821
14/09/2007 20:01
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Frankenland
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Frankenland
finde ich schade, dass sich das blatt so gewendet hat und verstehen kann ich das ganze auch nicht.

was soll das denn?

ich würde vielleicht mal mit dem meister unter 4 augen reden, vielleicht gibt es ja einen grund (er hat druck von oben bekommen weil er dich genommen hat anstelle nach einem anderen lehrling zu suchen, oder deinem meister passt es nicht, dass du genommen wurdest)

finde ich auf alle fälle nicht ok und ich würde mir das nicht lange bieten lassen.

vielleicht gibt es bei euch sowas wie einen betriebsrat an den du dich zur not wenden kannst?

Last edited by dreamfighter; 14/09/2007 20:01.

Hold fast to Dreams, for it Dreams die
Life is a brocken winged Bird
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Re: Tagebuch eines tun. Azubis in D. [Re: Jule1980] #218824
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"Lehrjahre sind keine Herrenjahre", so sagt man es, und ein Lehrling wird gerne ausgenutzt (warte erstmal, bis Du auf eine typischen branchenübichen Scherz hereinfällst <g>). Aber es gibt natürlich Grundsätze, die nicht, zumindest nicht ernsthaft, übertreten werden dürfen, und die sind gesetzlich festgelegt.
Falls es ein kleiner Betrieb ist, der keinen Vertrauensmann hat, dann kannst Du natürlich, bewaffnet mit Sachlichkeit und korrekten Schilderungen, den Chef direkt ansprechen, ist das nicht möglich, so wird die Gewerkschaft (ein guter Grund, dort Mitglied zu sein), bestimmt mit Tat, zumindest aber mit Rat, helfen können.
Basiert allerdings das Unwohlsein hauptsächlich auf eigenen enttäuschten Erwartungen, dann mag der Wechsel des Ausbildungsplatzes (durchaus in derselben Branche) die einzig richtige Wahl sein - denn ein solches Unwohlsein wird sich im Laufe der Zeit eher verstärken, denn vermindern. Zuvor allerdings sollte man ernsthaft in sich gehen und versuchen, zu ergründen, ob die eigene Vorstellung überhaupt realitätsnah ist ("Realitätscheck") und nicht vielleicht gegebenenfalls erst einmal dort ein Drehen am einen oder anderen Schräubchen erfolgen sollte. :-)

Re: Tagebuch eines tun. Azubis in D. [Re: Frogger] #218835
14/09/2007 21:18
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Ich sage meinem Mann ja auch immer: Lehrjahre sind keine Herrenjahre, und das er sich ein dickes Fell anschaffen muss und in ein Ohr rein und aus dem anderen wieder raus. Aber da ich ja persönlich sehe, was da abgeht und weiß, dass es bei anderen Azubis nicht so war, mache ich mir natürlich so meine Gedanken.
Ich bin sicher, dass eine Pause rechtens ist. Bei mir sind es 50 min. am Tag, da wir alle die gleiche AZ haben, müsste es bei ihm auch so sein. Einmischen will ich mich nicht, denn sonst heißt es, mein Mann kann nicht sprechen oder hat keine Meinung oder so und außerdem muss er da allein durch. Manchmal frage ich mich ob es daran liegt, dass er Ausländer ist.
Wir sind ein riesen Betrieb, versorgen 4 Krankenhäuser, dazu noch Bistros und Cafeterias, ca. 2100 Essen am Tag und dazu haben wir noch einen sehr großen Catering. Das heißt mit Bedienungen, Zeltvermietung, top Essen und allem drum und dran. Dafür gibt es nur einen Chef, der aber eigentlich von all den Problemen unter den Mitarbeitern nichts mitbekommt.

Aber ich habe zu meinem Mann gesagt, wenn es in den nächsten Wochen nicht besser wird, soll er einfach den Chef auf doof fragen, ob ihm eine Pause zusteht und ob er sich Überstunden aufschreiben darf. Ich denke er sollte auch als Lehrling ruhig mal den Mund auf machen und seine Meinung sagen. So geht es nun mal nicht. Und wenn er immer alles mit sich machen lässt, wird es nicht besser.

Mein Mann hat Angst zum chef zu gehen, denn wenn sein Meister dann Ärger bekommt, oder halt gesagt bekommt, er soll mit ihm nicht so umgehen, dass er es dann erst recht an ihm auslässt.

naja und wenn er seine gesetzlich vorgeschriebenen freien Tage nicht bekommt, kann eer das vielleicht auch in der Beruffschule ansprechen, da lernen sie ja auch noch das Ausbildungsgestz kennen.


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warte ich lieber darauf,
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Re: Tagebuch eines tun. Azubis in D. [Re: Jule1980] #218844
14/09/2007 23:00
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Guten Abend

Ui...Hätte ich nicht so erwartet. Tut mir Leid! \:\(

Aber Pausen und Freitage (Erholtage) sind gesetzlich vorgeschrieben und können gerade hier in der CH (oder DE) auch angefochten werden (mit Hoffnung auf Erfolg). Bei uns gibt es extra einen Lehrlingsverband, welcher auch bei rechtlichen Fragen Auskunft erteilt und Lehrbetriebe hinweisen würde.

Was mir noch dazu einfällt: Ansehen muss erst erkämpft werden..!
Die Kollegen, Bosse etc. werden ausprobieren wie weit sie gehen können. Kann schon auch daran liegen, dass er Ausländer ist.
Aber schon nach 2 Wochen aufzugeben ist meiner Meinung nach zu voreilig.

Viel Glück und viele Grüsse
Pina

Re: Tagebuch eines tun. Azubis in D. [Re: Frogger] #218847
14/09/2007 23:10
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joo, am 1. april schicken sie ihn in die apotheke, blausalz holen für forelle blau...
man sollte ihn vorher warnen!!!


wem der schuh paßt, der zieht ihn sich an
Re: Tagebuch eines tun. Azubis in D. [Re: Jule1980] #218849
14/09/2007 23:14
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1. ich würd die probezeit abwarten, bevor ich den mund aufmache, in der probezeit kündigung grundlos fristlows, dann hat er ein problem.
dann würd ich erst mal den meister selbst ansprechen, wenn der sich nämlich übergangen fühlt, hat er ein paar nette jahre vor sich. ich würd ihn fragen, was ich falsch mache, und was er anderes von mir erwartet. am besten, wenn jemand dabei ist. so zwischendurch..

für einen tunesier ist die art, wie in der gastro hier miteinander umgegangen wird, sicher sehr schwierig, aber er hat ja ein ziel, und das soll er nicht aus den augen verlieren.


wem der schuh paßt, der zieht ihn sich an
Re: Tagebuch eines tun. Azubis in D. [Re: Yasemine06] #219218
19/09/2007 10:55
19/09/2007 10:55
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Hallo Yasemine06, ich denke, dass dein Mann in dem Restaurant eine Aufnahmeprüfung / einen Einstellungstest machen muss. Ich selbst bin Ausbildungsleiterin im kaufmännischen Bereich. Es ist so, dass wir in D ja das duale Bildungssystem haben. D. h., Partner in einem Ausbildungsverhältnis sind Ausbilder, Auszubildender und IHK. Demnach wird dein Mann von seinem Ausbilder in der Berufsschule angemeldet. Und da werden keine Aufnahmetests gemacht, denn es ist Sache des Ausbilders, seinen Azubi zur Berufsschule zu schicken / für den Unterricht freizustellen.

Re: Tagebuch eines tun. Azubis in D. [Re: Jule1980] #219242
19/09/2007 13:28
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Schöppenstedt
hi
ich mache auch grade eine ausbildung,aber mir is das nicht so schlimm...
pausen sind nach 6 stunden gesetzlich geregelt und urlaub darf bei vielen betrieben erst nach der probezeit genommen werden.
na klar werden azubis ausgenutzt und das zu a...arbeiten...
lass dir das nicht gefallen geh zum chef,egal ob du in der probezeit bist!!!


Die beste Rede ist die Wohlerzogene,
wenn du redest, so muss deine Rede besser als dein Schweigen sein...
Re: Tagebuch eines tun. Azubis in D. [Re: Jule1980] #221876
10/10/2007 02:10
10/10/2007 02:10
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chipie Offline
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Mein Mann hat jetzt zum 2. Mal Berufsschule. Er kam heut ziemlich demotiviert zurück und war einfach nur frustriert. Er gibt sich sehr viel Mühe, fachlich kann er alles schon, aber sprachlich ist es einfach sehr sehr schwer. Er hat Angst nach 2 Jahren alles wiederholen zu müssen (wie wohl mehrere in seiner Klasse). Dazu kommt noch, dass er auf der Arbeit ständig Überstunden machen und auf Montage gehen muss. NAtürlich nicht oder sehr gering entlohnt. Er ist deprimiert und ich muss mal schaun, wie ich ihn da wieder rauskrieg. Solange es da keine Alternative gibt (arbeitsmäßig) muss er weitermachen...

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