Mietwagen sind in Tunesien unverhältnismässig teuer. Also warum nicht etwas
mehr Zeit mitbringen,so ab 3 Wochen und direkt mit dem Auto nach Tunesien
fahren. Das ist wesentlich spannender ,als einfach nur ins Flugzeug zu steigen
und mit in Afrika wieder auszusteigen ab in den Bus und ins Hotel.
Internationalen Führerschein besorgen, grüne Versicherungskarte ordern( achtung
nicht alle Versicherungen schliessen für Tunesien Teil-und Vollkasko mit ein,
aber die meisten.)
Ein Jeep ist nicht erforderlich, wenn man nicht gerade in die tunesische oder
lybische Sahara auf die Piste will, aber da wären sowieso weitergehende
Vorbereitungen nötig. Bis an den Rand der Sahara, und den Schott, Douz Kebili,
Touzeur oder die Felsenhöhlen von Matmata , bekannt aus Starwars, kommt man
mit jedem Pkw ohne Probleme. Das gilt für fast alle sehenswerten Stätten in
Tunesien. Das Tankstellennetz ist gut ausgebaut , man bekommt auch fast
überall bleifreien Treibstoff, entgegen mancher Hinweise des ADAC,Der ist immer
um ein paar Jahre zurück.
Doch nun zur Anreise. Man kann mit der Fähre über verschiedene Häfen
anreisen. Ich empfehle Genua.Von Stuttgart über Mailand, 620km. Die Fähre geht
Samstags ab und sollte , vor allem in den Ferienzeiten vorher gebucht werden.
Bei grösseren Reisebüros nachfragen. Für die Sommerferien ca 5 Monate vorher.
Kostenpunkt eine Person mit normal grossem Pkw. ca. 1200.- DM, ohne Kabine
mit Sitzplatz auf Pullmannsesseln. Als alleinreisender benötigt man keine Kabine
. Für Familien würde ich es empfehlen. Der Pier in Genua ist leicht zu finden. Die
Ausfahrt Hafen ist an der Autobahn angeschrieben. Im Hafen seht ihr gleich den
richtigen Pier. Die Fähre, ein tunesisches Schiff, in Deutschland gebaut , trägt
den Namen Habib. Abfahrt ist normalerweise 18.00. Man sollte jedoch um 14.00
dort sein um einzuchecken und die Ausfuhrpapiere für den italienischen Zoll
fertigzumachen. Vorsicht auf dem Warteplatz. Immer jemand beim Auto lassen.
Es sind viele tunesische Familien unterwegs.Einfach mit einer absprechen, damit
man abwechselnd weggeht , um die Papiere fertigzumachen, während der andere
auf das Auto aufpasst. Es gibt viele italienische Diebe auf diesem Platz.
Die Überfahrt dauert ca. 26 Stunden und geht an Sardinien vorbei nach Tunis La
Goulette. Die Papiere für die Einreise in Tunesien kann man auf dem Schiff ferig
machen. Da hat man ja genügend Zeit. Die Papiere nicht im Auto lassen, da die
Laderäume abgesperrt werden und man diese für die Formalitäten zur Einreise
braucht.(Intern. FS. Fzg. Schein, grüne Versicherungskarte, Pass.)
Bei schönen Wetter lohnt es sich nachts auf Deck zu schlafen. Ein traumhafter
Sternenhimmel, ein paar Büchsen Bier oder ne Flasche Rotwein und die Nacht
geht schnell vorbei. Die Zeit wird normalerweise nicht langweilig, da man viele
interessante Menschen trifft. Expeditionen in die Sahara, Crossbiker die nach
Lybien auf die Piste wollen und tunesische Familien, die in Europa leben. In
jedem Fall trifft man nicht den Typ Pauschaltourist.
Das Essen auf dem Schiff ist nicht sonderlich, aber wir sind ja auf Abenteuer aus.
Getränke auf dem Schiff sind nicht gerade billig, also ruhig ein paar Dosen in den
Rucksack packen. Zahlungsmittel auf dem Schiff ist Franc francaise.
Bei der Ankunft in la Goulette ruhig Zeit lassen, nicht gleich ins Auto stürmen.
Das Entladen dauert etwas.
Die Formalitäten beim Zoll sind problemlos, da alles auf dem aSchiff geregelt
wurde.
So, nur Mut und los. Tunesien mal anders kennenlernen.
Das Fahren in Tunesien ist nicht so schlimm, wie teilweise beschrieben. Etwas
Vorsicht ist angesagt, da die Regeln nicht so genau eingehalten werden. Fenster
offen lassen inder Stadt und beim linksabbiegen die Hand raushalten bringt mehr
als der Blinker. In Tunesien wird nicht so schnell gefahren wie in Deutschland,
was die Gefahr erheblich verringert.
Das Reisen selbst , auf eigene Faust, ist nicht mehr gefählich als in Deutschland.
Gelegentlich wird die Gefahr hochgespielt durch Reiseveranstalter , die ihre
geführten Rundreisen verkaufen wollen.Ich war ca 20 Mal in Tunesien. Ich gehe
lieber dort allein nachts durch die Altstadt, als in Stuttgart durch den
Schlosspark