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Re: arbeiten oder von staat leben?
[Re: Sweethart]
#298171
23/02/2009 16:00
23/02/2009 16:00
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Joined: May 2007
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sunnygirl1975
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ich bin ja auch alleinerziehend. geplant war das so nicht. meine tochter ist ein ungeplantes, aber gewolltes kind. zum damaligen zeitpunkt war es letztlich perfekt, sie zu bekommen - denn wir hatten beide nen recht guten job - letzteres auch und grade unter dem aspekt "ungelernter ausländer". leider hat mein ex seinen job, nachdem samira ein halbes jahr war, betriebsbedingt verloren. ich hatte 3 jahre elternzeit eingereicht, auf anraten meines damaligen personalchefs, der meinte "verkürzen ist leichter, wie verlängern". leider war dem nicht so. meine stelle war befristet besetzt, demnach konnte man ja dort auch die kollegin net wegätzen. für mich hätte es bestimmt irgendwas gegeben, aber auf irgendwas hatte ich keine lust. außerdem stand das problem kinderbetreuung im raum - krippen war in ffm zum damaligen zeitpunkt nicht möglich, tagesmutter unbezahlbar. weiterhin war die wohnung zu klein, eine größere nicht finanzierbar. also was blieb?! ich bin damals zurück in den osten gegangen. da war die größere whg bezahlbar, dank eines "deals" mit meinem arbeitgeber - der mich quasi vorzeitig zurücknahm & mich gleich kündigte - hatte ich ausreichend ALG1 zur verfügung, nen krippenplatz und ne gute stelle in aussicht. diese gabs dann leider auch nicht. meine ehe zerbrach dann über allgemeiner frustration etc. ich war 1 jahr arbeitslos. mein ALG1 auf "west-niveau" war bedeutend mehr, als was ich hier als arbeitslohn erhalten hätte. daher hab ich "blau gemacht" (stand mir ja 12monate regulär zu, ist demnach ja keine "hilfe" im eigentlichen sinne", nebenher jedoch schon im büro gearbeitet, mein geld aufgestockt. der einbruch kam dann, als ich nach einem jahr anfing, wieder "fest" zu arbeiten... ich bekomme heute bei 40h arbeit nicht dasselbe geld, was ich an ALG1 hatte. es ist eben ostdeutschland.... zeit für einen nebenjob hab ich nicht - wann auch?! nachts?! wer passt auf mein kind auf?! ich habe durch 40h vollzeit-rödelei effektiv ca. 250 euro mehr, als was ich bei HARTZ4 kriegen würde. jedoch sind es genau diese paar euro, die ich brauche. sonst müsste ich meine größere whg räumen, versicherungen kündigen, mir alles 3x überlegen bevor ich geld ausgebe. die option HARTZ4 und jobben nebenher wäre sicherlich auch ok, aber offiziell darf man ja nur 165 euro dazuverdienen - zu wenig, für meine fixkosten. so racker ich mich eben ab, bin gefrustet und genervt, aber ich wohn in der whg die ich will und sorge für mich allein (unterhalt krieg ich keinen vom ex, da er selber nix hat). sicher hätte ich mehr zeit für kind & mich selbst, wenn ich zum amt gehen würde, aber so lange es ohne geht, werde ich den gang nicht antreten. ich hoffe, es wird niemals wirklich nötig sein, wobei ich dem deutschen staat schon dankbar bin, denn woanders interessierts echt keine s**, wie man dasteht. hier kriegt man zumindest den grundsockel. ich finde, man kann heute glücklich sein, wenn man als alleinerziehende nen job hat, der so bezahlt ist, dass es reicht. leider ist das dann eben mit zeitlichen abstrichen in puncto "für das kind dasein" verbunden. vor nächtem jahr, wenn samira in die schule geht, graust es mir - aber auch das werden wir hinkriegen.
sorry für den roman. ich wollte nur sagen, dass wir eltern wurden, als es uns besser ging. situationen ändern sich. eines weiß ich jedoch auch: wenn ich vor der schwangerschaft sozial schlechter gestellt gewesen wäre, dann hätte ich kein kind bekommen - denn es war auch so nicht einfach. geschweige denn dann, wenn man nix hat außer der unterstützung vom staat. da mag man dem kind alles mögliche erklären wollen, warum es dies nicht hat oder das nicht geht, aber manchmal wird auch das nicht genug sein, denn es geht los im kindergarten mit besuchen von puppentheatern und setzt sich fort in der schule bei klassenfahrten, kindergeburtstagen, schulmaterialien etc etc. da jedes mal sagen "sorry, nein geht nicht" stell ich mir sehr schwer vor....das hat nix mit marken hin oder her zu tun, sodnern grundsätzlichen dingen...
man kann nur hoffen, dass das lohngefüge sich bessert, die wirtschaft stärker wird - wie und wann!? nun ja...hoffen darf man ja noch. und dass sich vater staat ein bsp nimmt an anderen ländern, die noch nen ticken mehr tun...das elterngeld war der erste schritt...
lg.
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Re: arbeiten oder von staat leben?
[Re: sunnygirl1975]
#298199
23/02/2009 18:02
23/02/2009 18:02
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Joined: Jul 2007
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Emotionless
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sorry für den roman. ich wollte nur sagen, dass wir eltern wurden, als es uns besser ging. situationen ändern sich. eines weiß ich jedoch auch: wenn ich vor der schwangerschaft sozial schlechter gestellt gewesen wäre, dann hätte ich kein kind bekommen - denn es war auch so nicht einfach. geschweige denn dann, wenn man nix hat außer der unterstützung vom staat. da mag man dem kind alles mögliche erklären wollen, warum es dies nicht hat oder das nicht geht, aber manchmal wird auch das nicht genug sein, denn es geht los im kindergarten mit besuchen von puppentheatern und setzt sich fort in der schule bei klassenfahrten, kindergeburtstagen, schulmaterialien etc etc. da jedes mal sagen "sorry, nein geht nicht" stell ich mir sehr schwer vor....das hat nix mit marken hin oder her zu tun, sodnern grundsätzlichen dingen...
Das ein schöner beitrag ^^ .. Aber ich denke auch einer der Hartz4 bezieht kann es seinem Kind ermöglichen ins Puppentheater zu gehn oder eben kleinere Ausflüge... ( wies mit klassenfahrten ect. aussieht mag ich jetz mal nichts dazu sagen!) Das das geld im allgemeinen knapp ist, ist klar aber ich denke wenn man als elternteil generell nen gang zurück schiebt kann man auch dann einem kind etwas bieten und nicht immer nur sagen das geht nicht und das .. ect.. Fangen wir mal allein bei unseren Luxusgütern an .. Zigaretten!!!.. bevor ich mir ne Schachtel Zigaretten kauf geh ich doch mal mit meinem Kind in den Zoo? oO .. Selbst ein Auto.. rechnet man sich das mal übers jahr aus was es kostet ist ein Familienurlaub drin!.. naja wer aufm Land oder ähnliches wohnt ist es viell. schwierig.. aber man KANN drauf verzichten!! Naja .. leidiges thema!
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Re: arbeiten oder von staat leben?
[Re: sharaz99]
#298210
23/02/2009 18:39
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Muss auch mal noch was dazu sagen. Durch meinen Job kenne ich ein wenig das Einkaufsverhalten der Deutschen. Es ist sehr häufig so, dass Hartz4 Empfänger Markenprodukte (also es geht nur um Lebensmittel) bevorzugt kaufen, hingegen normal Verdiener oder sogar höher Verdiener (Privatversicherte) eher zu Aldi etc. gehen bzw noname-Produkte kaufen. Ebenso ist es, dass Erstere sehr häufig außer Haus essen (Mc, Döner, Cafe, usw.), Zweitere gehen eher selten außer Haus essen.
Bevor ich das nehme, was ich kriegen kann, warte ich lieber darauf, bis ich das bekomme, was ich haben will!!!
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Re: arbeiten oder von staat leben?
[Re: Emotionless]
#298211
23/02/2009 18:39
23/02/2009 18:39
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naja ich hab mich auch vor über nen jahr von meim autoche getrennt ^^ .. ich dachte auch erst gott das geht nie .. aber es ging.. dann bin ich von zuhaus ausgezogen .. dann dacht ich auch das geht nie .. was machen mit einkaufen und so?.. doch auch das geht ... aber wenn man mal drauf verzichtet hat kann man es auch weiter tun .. des is wie mitm rauchen aufhörn hihi emo, es ist was anders, wenn man als single in ner einigermaßen größeren stadt auf sein auto verzichtet. ich hatte in FFM ein auto und hab es nur zum abends mal weggehen genutzt oder zum nach-hause-nach-sachsen fahren. für die tgl. fahrten waren die bus & bahnanbindungen ausreichend. ebenso hatte ich z.b. mit anfang 20 auch kein auto und bin in schleswig-holstein vom land in die stadt mitm bus gefahren und zu meinem nebenjob - auch das ging, neben der ausbildung/schule. auch die einkauferei...für sich allein ist das auch noch was anders, wie für ne familie. außerdem kommt halt auch noch dazu, dass man sicher öfters mal wen hat, denn man höflich bitten kann, ob er / sie mal fährt, wenn denn not am mann ist... aber der vergleich mit dem rauchen hinkt. denn z.b. würde ich ohne auto es nicht schaffen, mein kind im rahmen der festgelegten kita-betreuungszeiten hinzubringen und abzuholen und dennoch meinem chef & seiner vollzeit-anforderung gerecht zu werden. das hat weder was mit wollen noch mit können zu tun, auch nicht mit missorganisation oder dorf & großstadt. es geht schlichtweg nicht, selbst wenn ich wollte. also zahl ich eben fleißig mtl raten, versicherung, steuer und benzin - den dienstwagen hab ich nach nunmehr 3 jahren auch noch nicht erhalten und dank der wirtschaftslage wirds auch maximal ein fahrrad werden *augenroll* sicher hätte ich zur genüge ideen für all die kohle, die ich einsparen könnte, wenn ich kein auto hätte, aber es ist derzeit nicht realisierbar, nur zu fuß zu gehen...
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Re: arbeiten oder von staat leben?
[Re: sunnygirl1975]
#298216
23/02/2009 19:56
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Joined: Apr 2002
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Salecha
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ich hatte in FFM ein auto und hab es nur zum abends mal weggehen genutzt oder zum nach-hause-nach-sachsen fahren. für die tgl. fahrten waren die bus & bahnanbindungen ausreichend. Das kommt aber dann darauf an, wo in FFM du wohnst und wohin du must Ich hätte nämlich hier, trotz Staßenbahnhaltestelle vor der Haustür keine Chance innerhalb der KIGA-Öffnungszeiten (und die sind bei uns von 7.15 - 17.30 Uhr) mein Arbeitspensum zu schaffen, wenn ich öffentlich fahren müßte. @ Emo, du magst sicherlich auf Zigaretten verzichten, aber wie oft ist es so, dass für Handy und Zigaretten immer Geld da ist und für andere Sachen nicht. Ich habe hier bei uns auf dem Spielplatz, wir wohnen in einem Stadtteil mit relativ hohem ALG 2 Beziehern, dass die Kinder mit einer Tüte Chips im Sandkasten oder auf der Schaukel abgesetzt werden, weil die stopfen erstmal und sind halb billig. Ich drücke dir die Daumen, dass dein Traum, so wie du es siehst auch in Erfüllung geht.
das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit
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Re: arbeiten oder von staat leben?
[Re: Salecha]
#298260
24/02/2009 10:42
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Joined: Jun 2004
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Karmoussa
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ich wohne in einem kaff, in dem es zwar einen bahnhof gibt - aber der ist am anderen ende des dorfes. wenn man gut zu fuß ist, kann man es in einer halben stunde ungefähr schaffen, da zu sein, natürlich muss man sich aber an die abfahrtszeiten halten, denn es fahren nur 2 s-bahnen pro stunde, wenn man die verpasst, hockt man ziemlich dumm rum. einkaufen geht auch, seit einem jahr aber erst, weil erst seit einem jahr ein rewe (nicht gerade superpreiswert) und ein penny (preiswert aber kleines sortiment) in laufweite sind - aber auch vorausgesetzt, man ist gut zu fuß und das auch noch mit zwei einkaufstaschen in der hand. busse fahren auch, haltestellen in laufweite, allerdings medizinisch dosiert - morgens, mittags, abends. also mal eben um 9 mit dem bus irgendwohin und um 11 zurück - denkste. zu der zeit machte der kiga übrigens auch erst um 7.30 auf, da musste ich schon am schreibtisch sitzen und selbst wenn ich erst um 8 dort hätte sitzen müssen, hätte ich ein problem gehabt, denn der letzte der beiden morgenbusse fährt um 7.27... aber ich hatte das glück, eine oma zu haben, die die stunde abfing, die zwischen kindergarten und meinem morgendlichen ausrücken ein problem schuf. wenn kindilein dann so spätestens ab schulalter, evtl. aber schon vorher, regelmässig zu sport, musikunterricht, logopäden, ergotherapie o.ä. muss - wirds mehr als haarig ohne auto. aldi, lidl, fachärzte, krankenhaus (kinder haben ein trauriges talent, sich behandlungswürdige verletzungen zu zeiten wo nur die krankenhausambulanz offen hat zuzuziehen) sind ohne auto einfach nicht erreichbar, am wochenende, mit eingeschränktem bussfahrplan erst recht und einen vor schmerz brüllenden 3-jährigen zur s-bahn zu tragen (der weg geht ein gutes stück heftig bergauf), dann in der nächsten stadt von der s-bahn mit 2 bussen zum nächsten krankenhaus... zeit und nerven ohne ende, und nicht jede für ein kind dramatische verletzung rechtfertigt neben dem notaufnahmenbesuch den ruf von taxi oder krankenwagen. langer rede kurzer sinn: ich wär hier ohne auto verraten und verkauft. lebte ich noch in berlin - da wär das weniger ein thema, da kommt man ja wirklich so ziemlich rund um die uhr überall mit den öffentlichen hin, selbst in den randbezirken, aber in so einem kuhdorf wie meinem ist ein auto nahezu lebensnotwendig, besonders mit kind. oder wenn man einen job sucht. wenn ich mir die zeit in erinnerung rufe, wo ich verzweifelt auf jobsuche war, weil hartz IV näher rückte - wäre ich ohne auto wohl heute noch arbeitslos, weil ich die bewerbungsgespräche zeitlich gar nicht geschafft hätte und meinen jetzigen job auch nicht hätte, weil es mit auto schon ein langer weg ist, mit den öffentlichen aber irrelevant gewesen wäre, da ich dann jeden tag rund 3 stunden nur für den weg aufwenden müsste. ok, ich hätte hier im dorf als kassiererin bei penny oder bäckereifachverkäuferin arbeiten können (was ich im äussersten notfall, sprich bei erreichen von hartz IV sicher auch getan hätte), nur dann hätte ich nicht nur mein auto verkaufen sondern auch noch umziehen müssen, weil ich mit dem verdienst meine miete nicht mehr hätte zahlen können. na, wenigstens hätte ich dann mit dem geld vom auto den umzug finanzieren können, da meine reserven für solche fälle durch die zeit der arbeitslosigkeit und das stopfen der lücken zwischen gehalt und alg ziemlich angefressen waren... ach ja, reingeschliddert bin ich da durch krankheit, ungeplant und ohne vorwarnung und ohne "männlichen versorger" im hintergrund. und was die klamottenfrage angeht - bis ende kindergarten war aldi-chic ja akzeptabel für meinen bonsai, auch zu grundschulzeiten noch bedingt, wenn es seinem geschmack entsprach und nicht zu offensichtlich war. aber ab dem gym ein nogo, man will ja nicht, dass das eigene kind ausgegrenzt wird. glücklicherweise (und auto sei dank) gab es noch die möglichkeit, in tschechien plagiate zu erwerben, die herr sohn gott sei dank akzeptierte, da der markenwahn ihn noch vergleichsweise mild gestreift hatte. (was er allerdings heute für ein t-shirt ausgibt, davon kann ich mich von kopf bis fuss incl. unterwäsche und schuhe einkleiden - aber das ist sein problem, denn solche teile muss er selber zahlen ) ansonsten hab ich mich halt in aldi gehüllt und lieber dafür gesorgt, dass er "sozial-verträglich" gestylt war, denn einen knick in der persönlichkeit wäre mir die sparsamkeit an dem ende nicht wert gewesen, zumal ich mich noch an meine frühkindlichen "traumata" erinnere, die ich davontrug, als alle anderen schon jeans trugen und ich noch in mit blümchenborte verlängerten stoffhosen unterwegs war, weil einfach kein geld für jeans da war. wobei ich - davon abgesehen - meine kindheit als glücklich in erinnerung habe und noch heute eine vorliebe für sogenanntes "arme-leute-essen" habe, weil meine mom mit schmalem budget kochen musste und trotzdem leckeres zauberte, zumal chips damals auch noch nicht so in mode und daher auch nicht so preiswert waren...
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Re: arbeiten oder von staat leben?
[Re: Karmoussa]
#298385
25/02/2009 02:00
25/02/2009 02:00
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Joined: Feb 2005
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AliBaba
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Vorweg: Meine bescheidene Meinung: Ich habe keine Kinder und werde aller Voraussicht nach auch nie eigene haben. Das bewahrt mich in gewisser Weise vor dem Markenwahn. Ich bin die ersten ca. 10 Jahre meiner Schulzeit ohne nennenswerten Freundeskreis großgeworden... Ich hatte in dieser Zeit nie angesagte Kleidung und Frisur getragen (im Gegenteil: Wenn einem der Begriff "Rock-Zopf-Gesellschaft" etwas sagt...) Wir hatten noch nicht mal einen Fernseher. Und ich glaube, ich war eine der Unangesagtesten überhaupt! Ich habe keine Depressionen deswegen erlitten und bin nicht hysterisch geworden sondern habe gelernt den Wert eines Menschen nicht anhand seiner Kleidung und Frisur zu beurteilen! Ich hatte/habe eine Familie, die mich geliebt hat/liebt. Mich hat es stärker gemacht. Ich habe den Standpunkt entwickelt,daß ich auf den der mich aufgrund meines angesagten Aussehens gut leiden mag gut verzichten kann. Und plötzlich in der 11. Klasse, wo sich die Klassenverbände aufzulösen beginnen und viele neue Schüler dazukommen, hatte ich ich einen großen Freundeskreis. Wie kam das bloß??? Selbst als Unbetroffene bin ich begeistert von der Idee der Schuluniform! Und wenn man sich mal in den höheren Schulen und Internaten umschaut, die etwas auf sich halten, dann sieht man, daß die Kinder alle die eine oder andere Art von Schuluniform tragen. Hätte ich etwas zu melden, würde ich mich vehement dafür einsetzen, denn ich hätte für meine Kinder nicht gewollt, daß sie sich statt auf den Unterricht auf die Hose oder die Schuhe oder sonstwas der Sitznachbarn konzentrieren müssen(weil alle ihnen das eintrichtern...)! Grüße von wahrscheinlich anno dazumal, Alibaba
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Re: arbeiten oder von staat leben?
[Re: AliBaba]
#298428
25/02/2009 16:25
25/02/2009 16:25
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Frankenland
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es geht hier nicht hauptsächlich um das thema kann ich mir kind leisten oder nicht, sondern um die ungergechtigkeit unseres staates.
wie kann es sein, dass sich harz4 empfänger mehr leisten können als die arbeitende bevölkerung?
ich arbeite wieder teilzeit seit mein kind 10 wochen alt ist, aber das nicht so sehr wegen des geldes wegen, sondern weil ich sonst raus bin wenn ich 1 jahr zuhause bleibe.
mein mann macht eine ausbildung in der gastronomie. mit seinen schichten ist es fast unmöglich ein geregeltes familienleben zu führen. uns ist die ausbildung aber wichtiger als das geld, denn im endeffekt zahlt es sich über lange sicht hinweg aus. und es sind ja "nur" 3 jahre in der das kind ja auch noch klein ist uns nicht so mitbekommt wenn das geld knapp ist.
mein kind schläft bei mir im schlafzimmer, zwar im eigenen bett, aber das ist direkt neben mir. auch wenn wir ein eigenes zimmer für ihn hätten würde ich daran nichts ändern. jedoch könnte ich dann seine sachen (kleidung wickeltisch spielzeug) in das zimmer tun.
es stinkt mir halt, dass wir die beide arbeiten und keine größere wohnung leisten können, alle anschaffungen dreimal überlegen müssen, bei ebay/basar/secondhand/aldi kaufen... es andererseits leute gibt, die vom staat leben und sich ihren kinderwagen im babyfachmarkt raussuchen können, mit dem 2ten kind sofort in eine 4-zimmer wohnung ziehen, die möbel dafür selbstverständlich von irgendeiner einrichtung (staat - caritas o.ä. ?) bezahlt bekommen und sich dinge leisten können von denen wir nur träumen können (z.B. Urlaub).
jetzt mal ehrlich... braucht jemand der sowieso nicht arbeitet urlaub??? wozu?!?!
übrigens wg. den kosten... hipp z.B. hat vor ca 2 Monaten die Preise pro Packung um 1 Euro erhöht. Statt dessen sind natürlich auch keine 600g mehr in der Packung sondern sagenhafte 500g! soviel zum planen von kosten. und ja... mein kind bekommt hipp, denn das ist nicht viel teuerer als die noname marken (dafür spar ich dann lieber bei mir).
Last edited by dreamfighter; 25/02/2009 16:28.
Hold fast to Dreams, for it Dreams die Life is a brocken winged Bird that can not fly
~*~ R.I.P. Michael J. Jackson ~*~ ~*~ 29.08.1958 - 25.06.2009 ~*~
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