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Trennung für Kinderwunsch
#310556
27/07/2009 18:23
27/07/2009 18:23
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Joined: Jul 2009
Beiträge: 6 Deutschland
jenny_42
OP
Junior Mitglied
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OP
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Joined: Jul 2009
Beiträge: 6
Deutschland
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Hallo Ihr Lieben,
ich habe lange überlegt, ob ich meine Geschichte veröffentlichen soll. Nun habe ich mir ein Herz gefasst und lege einfach mal los.
Mein Mann und ich haben uns 1999 in Tunesien wieviele hier auch im Urlaub kennen und lieben gelernt. Wir hatten ein sehr gute Ehe und es lief alles super. Von den Schwiegereltern geliebt und den Verwanden herzlich aufgenommen war eigentlich alles perfekt. Bis vor 2 Jahren als mein Mann plötzlich seine Bestimmung in seinem Leben erkannte. Also ich bin ein Moslem und möchte nun danach leben. Es kennen sich sicherlich einige von Euch damit aus was dies so mit sich bringt. 5 Mal beten am Tag nach Zeit das heißt Famileienleben ändert sich komplett, nur Fleisch vom Türke, da es angeblich in Namen Gottes geschlachtet ist, T Shirt ohne Arm waren plötzlich gewagt, das intime Leben richtete sich auch nach bestimmten Zeiten, da man ja anschließend duschen musste. Figuren als Dekoration wurden wegen falscher Gottesasnbeteung aus dem Raum entfernt, jeden Freitag Gebet in der Moschee, nur noch Urlaub in Tunesien, wenn ich mal ein Glas Wein getrunken habe durfte ich Ihn nicht mehr küssen usw und so fort. Es gibt noch endlos viele Dinge darüber zu berichten. Aber was der absolute und völlig unglaubliche Grund unserer Trennung ist, war selbst für mich nachdem ich für alles Verständnis hatte und Ihn immer unterstützt habe, stetig an seiner Seite war, sein plötzlicher Kinderwunsch. Ich muss aber zu meiner Entschuldigung anbringen das mein Mann von Anfang an wußte das ich auf Grund von Sterilisation keine Kind mehr bekommen kann und will. Ich bin 42 und Er 36. Das Thema wurde also seit wir uns kennen besprochen und war für Ihn zumindest bis jetzt kein Problem. Und nun nachdem ich auch eine Gebährmutterentfernung hatte und auch des Alters wegen kein Kind möchte stehe ich in einer Sackgasse. Nachdem mir mein Mann gesagt hat das er sich nicht entscheiden kann zwischen einem Kind und mir habe ich Ihm die Entscheidung abgenommen und mich getrennt, denn für mich hat er sich somit entschieden. Es tut sehr weh, nach 10 Jahren zu erfahren das Dein Mann nicht zu Dir steht und einen anderen Weg gehen möchte und in einer völlig anderen Welt lebt. Meine Schwiegereltern halten zu mir und reden immer auf Ihn ein er soll zu mir zurückgehen. Ich habe heute noch Kontakt mit Ihnen. Wie kann ein Mensch so egoistisch sein und alles wegwerfen. Sicherlich kann ich nachvollziehen wenn man einen Kinderwunsch hat, aber einfach keine Verantwortung zu übernehmen???? Kopf in den Sand und vor Problemen weglaufen. Wenn er doch so gläubig ist muss er doch wissen das die Ehe heilig ist und nicht zerstört werden darf so lange sie funktioniert und Liebe im Spiel ist. Ich weiß mein Mann liebt mich immernoch sehr, aber es hat wohl doch nicht gereicht.
Vielleicht hat jemand ähnlich Erfahrungwerte für einen Austausch, ich würde mcih sehr freuen.
Wende Dein Gesicht der Sonne zu, so können die Schatten hinter Dich fallen.
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Re: Trennung für Kinderwunsch
[Re: jenny_42]
#310598
28/07/2009 00:58
28/07/2009 00:58
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Joined: May 2007
Beiträge: 313 NRW, Deutschland
Barbara
Mitglied
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Joined: May 2007
Beiträge: 313
NRW, Deutschland
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Hi Jenny,
mir tut es leid, das du nach 10 J. vor den Trümmern deiner Ehe stehst, aber bitte bleib auch realistisch. Versteh mich nicht falsch, aber zeig mir den Tunesier, der nicht auch eine Ehe schliesst um sich auch fortzupflanzen. Da gibt es kaum einen. ich werd nen Deivel tun, und hier mein Urteil bilden, aber, was denkst du ?
Suzann
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Re: Trennung für Kinderwunsch
[Re: marini]
#310650
29/07/2009 12:34
29/07/2009 12:34
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Joined: Apr 2006
Beiträge: 6,893 DE: NW
Frogger
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Joined: Apr 2006
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DE: NW
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Jenny, in traditionellen gegenden/ Familien ist es nach wie vor Gang und Gäbe, sich zu trennen, wenn die Frau nach gewisser Ehezeit nicht schwanger wird. ... oder nicht mehr schwanger werden kann - dafür gibt es u.a. in vielen Ländern die Möglichkeit, mehr als eine Frau zu heiraten. Das ist ein ganz altes Prinzip, viel älter als der Koran und z.B. in alten asiatischen Kulturen zu finden: die Ehe dient der Kinderproduktion und -aufzucht, falls eine Frau diese Aufgabe nicht mehr erfüllen kann, erhält sie das "Gnadenbrot" und darf bis zum Tod in der Familie bleiben und wird versorgt, während eine Nachfolgerin dann in ihre vorherigen Pflichten eintritt. Praktisch entstand aus diesem Brauch, sowie der Notwendigkeit, für familienlose Witwen zu sorgen, dann die gesellschaftlich akzeptierte Mehrehe. Man beachte auch, daß in früheren Kulturen die Lebensspanne und auch die Phase der Geburtsfähigkeit der Frau (und auch des Mannes) geringer war. Daß jemand, der sich zur Religion hinwendet (und wie es ein Vertreter der fundamentalistischeren Fraktion im Forum einmal schrieb: die meisten muslimischen Männer wenden sich früher oder später wieder der Religion zu), Kinder haben will, ist quasi unausweichlich, denn der Koran gebietet die Vermehrung sozusagen als religiöse Pflicht - und das tut die christliche Religion übrigens auch. Insofern hört man nicht selten von Scheidungen oder der berühmten "Ehe mit einer jungfräulichen Landestochter), wenn man vorher mit einer älteren Europäerin verheiratet war, um dann eine Familie zu gründen (oder die Familie zu erweitern). Mit Mitte 30-40 beginnen halt viele Männer, auch im Westen, sich wieder an traditionellen Werten und Verhaltensweisen zu orientieren, also damit zu beginnen, ein "ordentliches Leben" zu führen. Der orientalische Mann hat da natürlich Vorteile, weil in seiner Kultur die Heirat mit einer 10 oder 20 Jahre jüngeren Frau überhaupt kein Problem ist und er sein "richtiges" Leben bequem auch noch mit 40 und darüber beginnen kann.
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Re: Trennung für Kinderwunsch
[Re: Mahdia_haeti]
#310686
30/07/2009 11:00
30/07/2009 11:00
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Joined: Jul 2009
Beiträge: 36 bayern
karottensuppe
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Joined: Jul 2009
Beiträge: 36
bayern
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hallo mahdia haeti,
ich will mal versuchen dir zu antworten, allerdings gibt es leute die sagen, ich würde den islam zu "locker" auslegen.
bei der schilderung von jennies problem sind mir direkt zwei sachen aufgefallen, die ich nicht islamkompatibel finde, das eine ist, dass er, wie du schon sagst, eine ehe aufgeben will (ich weiß nicht ob koran oder sunna, aber es gibt den ausspruch, wer eine gute ehe führt, hat schon die hälfte seinr religiösen pflichten erfüllt), eine trennung ist zwar nicht harram, also verboten, aber gehört zu den geächtetsten verhaltensweisen. das verfahren einer trennung ist ja auch islamisch an bestimmte verhaltensregeln gebunden, also soll eine enthaltsame zeit im zusammenleben vorangehen und dann muß der scheidungswunsch dreimal ausgesprochen werden. gut, man kann natürlich sagen " ich will nicht mehr, ich will nicht mehr, ich will nicht mehr" und gehen, und hätte dies schoner füllt. ich finde aber man muß als religiöser mensch nicht einfach nur das geschriebene wort durchziehen, sondern sich mal um den sinn gedanken machen. gott will mit einer solchen regelung erreichen, so denke ich, dass sich die eheleute prüfen, wohnen wir 40 tage zusammen, aber sind nicht mehr intim, fehlt mir der andere dann, ist dann da doch noch gefühl, kann es doch andere wege geben ? und ich denke auch dreimal sagen, das sollte mt sicherhheit nicht nur ein sprachliches ritual sein, sondern dient eben auch der gründlichen überlegung. spreche ich dieses vorhaben wirklich dreimal aus vollem herzen aus ? und wenn man das verfahren nun so betrachtet, dann wird einem schon klar, dass gott NICHT gewollt hat dass man eine beziehung/ehe leicht beeneden kann, ergo hat die ehe einen sehr großen stellenwert. hinzu kommt, er hat gewußt, dass keine kinder mehr kommen werden, hat sich einverstanden erklärt, jetzt das wort brechen, ja das leben ist kein wunschkonzert, mal hopp mal topp...... ich kann mir nicht vorstellen, dass seine argumente da religiös stand halten könnten. "der beste unter euch, ist der, der am besten zu seiner frau ist"- das verhalten seine frau zu verlassen nur weil man es sich grad mal anders überlegt hat zeugt nicht von einer guten behandlung.
das zweite ist auch, dass der mann mit der sorge um das kind die sorge um eine waise übernommen hat ( gut,keine waise, denn mutter und vielleicht auch leiblicher vater sind da, aber waise in heutigem sinne, heute finden sich in D keine kriegswaisen, denen man sich anehmen kann, heute sind es kinder gescheiterter familien, die neuen halt und stand suchen)- dieser sorge wendet er sich auch ab, ich kann jetzt hier keine stellen und zitate nennen, aber wenn man den koran aufschlägt gibt es zig stellen, die sich mit der güte und liebe in der zuwendung von waisen und bedürftigen auseinandersetzt.
nicht nur an einer stelle und nicht nur im koran, sondern auch in der sunna haben also ehen und die sorge für kinder einen großen platz eingenommen, und das nicht umsonst, ich denke gott ist es ein anliegen diese bereiche zu schützen, weil sie eben "heilig"sind ( was kann uns mehr verletzten als verlassen zu werden von einem menschen, den man liebt????? ganz gleich ob als frau, mann oder kind)
und kommt man nun als tradioneller araber nach 10 guten jahren daher und will ein kind und schmeißt dafür alles andere weg, empfinde ich es fast schon als hohn das religiös begründen zu wollen. die tatsache dass er so rumeiert unnd quasi ihr die entscheidung überlassen wollte, hat mich auch denken machne, er hätte vielleicht gerne den freibrief für die "islamisch korrekte" zweitfrau- aber bei der hohen weltbevölkerungszahl und dem zumindest hier in D recht gut funktionierneden sozialen netz gibt es außer egoistische gründe (ich will ein kind) keine berechtigung für ein kind mit einer anderen frau. ich kann zwar seinen wunsch nach einem eigenen kind gut verstehen, aber wie schon gesagt, das leben ist kein wunschkonzert, ich hätte auch gerne ein paar dinge anders im leben, aber ich habe im glauben gelernt dankbar anzunehmen, was ich mit gottes hilfe erreichen durfte. dankbarkeit und demut sind auch hohe attribute an gläubige muslime, und auch das wird mit solch einem anliegen mit füßen getreten. wie so oft mischt sich die tradition und der stolz mit religiösen dingen und was dabei raus kommt tut weh. aber wie gesagt, dass ist nur meine bescheidene sichtweise der dinge, ich denke in saudi arabien würde ein gelehrter mich für diese sichtweise in der luft zerreißen...... und es würden sich auch im europäischen und tunesischen umfeld viele imame finden, die sein handeln religiös korrekt finden, und vielleicht vereinzelt welche, die es so sehen oder ähnlich wie ich. eins noch, jenny, ich versteh total gut, dass du die konsequenzen gezogen hast, ich hätte es ihm aber so leicht nicht gemacht, ich hätte ihn schon mit seiner pflicht konfrontiert und mit auch mit dem leid, dass er dir zufügt, dass ist nämlich eine feige masche sich ein bißchen hilfloser zu machen und trotzig zu sagen "ich will aber..., ich will aber....., ich weiß nicht was ich tun soll" tief im herzen hätte er es schon wissen können, so hast du ihm die entscheidung und auch die verantwortung abgenommen ( wobei, nochmal ich kann das verstehen, aber vielleicht kannst du ihm das ja trotzdem irgendwie übergeben ?????), jedenfalls wünsche ich dir von herzen alles gute !!!!!!!
vertau auf gott, aber binde dein kamel fest
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