Ein weiteres Problem, welches erst durch den Tourismus möglich gemacht wurde, ist Bezness.
Während bei Wikipedia der Artikel dazu wegen fehlender Quellenangaben leider wieder verschwunden ist, führt diese besondere Art "Geschäft" mit schöner Regelmäßigkeit bei den Betroffenen nicht nur zu finanziellen Verlusten. Der Begriff Bezness wird zurückgeführt auf den gleichnamigen Film des tunesischen Regisseurs Nouri Bouzid aus dem Jahr 1992. In dem Film geht es um Roufa, einen "Bezness" (abgeleitet von "Business"). So nennen sich die jungen Männer, die im Film "Beziehungen" zu Europäern eingehen und sich dadurch finanzielle Vorteile erhoffen.
Heute umfasst der Begriff Bezness alle Aktivitäten (nicht nur) tunesischer Männer die das Erhalten von Geschenken, Geld oder den Aufenthalt in Europa durch die Hochzeit mit einer Europäerin zum Ziel haben.
Sie sind Kellner, Animateure, Reitlehrer, Barmänner, Taxifahrer, Reiseleiter, Rezeptionisten, Strandläufer oder sie sind einfach nur da. Junge Männer mit Glutaugen und dunklem Haar . Sie umschmeicheln, reden, lachen, tanzen und verteilen Aufmerksamkeit und Komplimente. Ihr Vorteil ist die Urlaubsstimmung, da wir uns im Urlaub im Gegensatz zum tristen Alltag zu Hause weniger Regeln unterworfen sehen und deshalb etwas lockerer sind. Wir schlafen länger, wir essen und trinken mehr, wir duschen länger und liegen auch mal "auf der faulen Haut". Man ist entspannter, lacht öfter und einer kleiner Flirt hier und da gibt sozusagen das "Salz in der Suppe".
Auch wenn gern das Gegenteil behauptet wird, spielen Alter, Größe und Aussehen der (nicht nur allein) reisenden Dame für den Lauf solcher Geschichten eigentlich keine Rolle. Es ist ein Vorurteil, dass diese Ereignisse nur ältere, füllige, höchstens durchschnittlich aussehende Frauen ereilen. In der Tat sind dieses die leichteren und besseren Opfer, da sie sich schneller verführen lassen, bzw. die älteren Damen in der Regel über ein geregeltes Einkommen/Lebensstandard verfügen. Doch schmücken sich "Beznesser" auch gerne mit jungen, hübschen Frauen, so dass ich für diese leider keine Entwarnung geben kann.
!! Vorsicht sollte allerspätestens dann geboten sein, wenn ER :
- offenbar "übersieht", dass Sie mit Ehemann und/oder Kindern angereist sind
- sich erst am letzten Tag "getraut" hat, Sie anzusprechen
- nach sehr kurzer Zeit von Liebe und Heiraten spricht
- sich wie selbstverständlich einladen lässt
- sich andauernd an- oder zurückrufen lässt (anklingeln)
- Oma, Onkel, Tante, Mutter oder Schwester schwer krank sind und Geld für eine OP benötigt wird
- er ein gaaanz schlimmen Unfall mit dem Moped hatte und deshalb ins Krankenhaus muss oder alternativ kein Geld hat, den Schaden beim Unfallgegner zu bezahlen und ansonsten ins Gefängnis muss
- sich von der Armee "freikaufen" muss
- beim nächsten Besuch eine Ferienwohnung mieten will und das Geld dafür vorab fordert
- Mitbringsel aus Deutschland erbittet, die über das normale Maß hinausgehen
- erbost von sich behauptet, keiner von "DENEN" zu sein.
Leider sind die Frauen in der Regel zu verliebt, um die ersten Anzeichen für Bezness richtig zu deuten, bzw. richtig deuten zu wollen.
Doch nicht jede kleine Liebelei mit einem Tunesier ist Bezness. Die Grenzen zwischen einem harmlosen Ferienflirt und echtem Betrug sind leider fließend.
Eines ist jedoch ganz sicher: der überwiegende Teil (ich schätze selbst etwa 95%) der Romeos hat keine ehrlichen Absichten. Machen Sie deshalb nicht den Fehler zu glauben, dass ausgerechnet Sie zu den anderen 5% gehören (das nennt sich dann AMIGA-Syndrom - Aber Meiner Ist Ganz Anders-).Natürlich prickelt der Urlaub mehr und länger, wenn man eine Liebelei als Souvenir mit nach Hause nehmen kann. Allerdings sind gerade Frauen meiner Meinung nach nicht imstande, dieses Spiel mit dem Feuer zu gewinnen.
Man kann gar nicht oft genug warnen (zumal die Betroffenen sich in der Regel erst mit dieser Thematik befassen, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist).
Einige viele Erfahrungsberichte betroffener Frauen (und auch Männer) kann man auf der Seite
www.1001geschichte.de nachlesen. Bezness wird auch in dem Buch "Sand in der Seele" von Evelyne Kern thematisiert (sie ist auch Initiatorin der vorgenannten Internetseite).
Allen Frauen, die sich über die "aufdringlichen Tunesier" beschweren, sei noch Folgendes ans Herz gelegt: Amor ben Hamida hat mich in seinem Buch "Mit arabischen Grüßen" gelehrt, dass viele Tunesier tatsächlich glauben, alleinreisende Europäerinnen kämen nur wegen der Männer nach Tunesien. Es klingt so simpel, aber da es diese Art des Tourismus ja unumstritten ebenfalls gibt, ist das möglicherweise tatsächlich die einzige Schlussfolgerung tunesischer Männer.