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Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47367
17/10/2002 23:35
17/10/2002 23:35
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Safia Offline OP
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Deutschland
Im Freundeskreis wird bald ein ein kleiner Junge beschnitten.
Die hygienischen Aspekte sind klar(nicht ohne Grund gibt es z.B in mosl.Ländern weniger Gebärmutterhalskrebs als in Europa)
Aber was hat das mit Religion zu tun?

Würd mich freuen wenn mir das jemand erklären könnte.
Viele Grüße

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47368
18/10/2002 06:53
18/10/2002 06:53
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Claudia Poser-Ben Kahla Offline
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Bei der Beschneidung wird die Vorhaut des Penis ganz oder teilweise mittels eines kleinen operativen Eingriffs entfernt. In einer Reihe von Kulturen, so dem Judentum oder dem Islam, geschieht dies in einem festlichen Akt und in ritueller Form.
In den USA wurden bis vor einigen Jahrzehnten ebenfalls fast alle männlichen Kleinkinder beschnitten, im Jahre 2000 waren es immer noch rund 60%. In Kanada wurden im Jahre 2000 noch etwa 25% aller Kinder beschnitten.
Bei den Europäern ist die Beschneidung ohne zwingende medizinische Gründe, also nur aus hygienischen, ästhetischen, gesellschaftlichen oder religiösen Gründen, völlig unüblich. Eine Ausnahme davon machen homosexuelle Männer, bei denen sich Beschneidungen einer gewissen Beliebtheit erfreuen.

Historisches, Kulturelles
Jungen, Männer

Die Beschneidung, also das Entfernen der Vorhaut des Penis, ist eine sehr alte, meist kulturelle bzw. religiöse Handlung. Im Islam wird in einem feierlichen Rahmen, heutzutage meist unter Lokalanästhesie, dem Kleinkind oder Jugendlichen die Vorhaut beschnitten. Im Judentum geschieht es aufgrund der biblischen Überlieferung. Danach soll Gott Abraham "angewiesen" haben, dass alle Neugeborenen am 8. Lebenstag und nicht vorher, beschnitten werden sollten. Noch heute wird daher im Judentum meist am 8. Lebenstag dieser Akt in Lokalanästhesie vollzogen.

Als rationale Gründe nimmt man an, dass die Beschneidung vor allem der Hygiene galt, da es in diesen Bereichen oft an Wasser mangelte, um auf diese Weise eine ausreichende Sexualhygiene sicher zu stellen. Auch als Verhütungsmethode vor der Onanie galt und gilt es, da das Glied auf diese Weise weniger empfindlich gegenüber Berührungen und Kontakten ist. Weiterhin nimmt bzw. nahm man an, dass auf diese Weise die männliche Potenz gesteigert wird, da es aufgrund der geringeren Empfindlichkeit angeblich zu einer längeren "Verweildauer" beim Verkehr kommen kann.

Medizinisches
Jungen und Männer

Die Vorhaut ist ein kleiner beweglicher Hautlappen, der die Eichel des Penis umschließt. Entgegen dem bisherigen Glauben, dass durch die Beschneidung männlicher Kinder der Peniskrebs, der Gebärmutterkrebs (wegen der besseren Hygiene beim Verkehr), Harnleiterinfekten u.a. verringert werden, hat sich gezeigt, dass die Beschneidung praktisch keine positiven medizinischen Folgen besitzt. Schon gar nicht in den hygienisch entwickelten Industrieländern und Schwellenländern. Im Gegenteil: vor allem im höherem Alter, wenn die Vorhaut gut entwickelt und durchblutet ist, sind eine Reihe negativer Folgen wie Entzündungen nicht selten. Es sei erwähnt, dass in den USA jeder derartige Eingriff dem Operateur ca. 100-200 Dollar an Gebühren bringt. Eine nicht unbeträchtliche zusätzliche Einnahmequelle. Bei einer Phimose, einer krankhaften Verengung der Vorhaut, ist es jedoch oft angesagt, diese operativ entfernen zu lassen, obwohl es auch konservative Therapien, z.B. mit Hormonen, gibt. Wegen der nicht kalkulierbaren Risiken bei der längeren Anwendung von Hormonen, sollte man einer derartigen Behandlung aber sehr skeptisch gegenüber stehen.

Claudia

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47369
18/10/2002 07:04
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Claudia Poser-Ben Kahla Offline
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Die Beschneidung des männlichen Glieds ist Sunna, d. h. Praxis des Heiligen Propheten Mohammed (Frieden und Segen Allahs seien auf ihm). Sie entspricht der Tradition, die durch Abraham, Frieden sei auf ihm, in die Welt der Gottgläubigen eingeführt werden durfte, sie symbolisiert den Bund mit Gott, den der Gläubige mit Gott vollzieht, stellvertretend durch seine Eltern. Diese religiöse Sitte ist unter Juden und Muslimen Pflicht. Der medizinische Eingriff unterliegt dem Standard, der in der jeweiligen Gesellschaft möglich oder üblich ist. Heutzutage wird die Beschneidung meist von ausgebildeten Ärzten, oftmals gleich nach der Geburt des Knaben, vorgenommen. In bestimmten Kulturkreisen hat sich im Verlauf der Jahrhunderte ein Ritual um die Beschneidung herum entwickelt, so daß sie im Rahmen eins Festes, oft erst, wenn der Junge herangewachsen ist, vollzogen wird. Männern, die dem Islam neu beitreten, ist es freigestellt, ob sie sich beschneiden lassen möchten oder nicht (indes ist dies meistens der Fall, sie hat ja auch hygienische Vorteile etc.): Dies folgt der Sunna, da der Heilige Prophet die Beschneidung von erwachsenen Männern nicht verlangte, als bekannt wurde, dass einige bei diesem Eingriff gestorben waren. Was die Beschneidung von Jungen, d.h. die Entfernung der Vorhaut der Penis, hat ja einen physischen wie religiösen Nutzen, sie ist ein Weg, das Glied rein und schmutzfrei zu halten bzw. dient der Erinnerung daran, dass der Mensch seine Gelüste niederer Art Gott opfern soll (so deutet das bekannteste Traumbuch des Islams, das von Ibn Sirin erstellt wurde, Beschneidung als Zeichen der Keuschheit). Die Entfernung der Klitoris bei Mädchen bzw. Freuen hingegen hat keinen physischen Nutzen, sie ist ein Akt der Verstümmelung, der Frauen nur schadet. Wenn behauptet wird, der Heilige Prophet habe sie geduldet, ist zu fragen, warum sie in den meisten islamischen Ländern nicht praktiziert wird und nur dort vorkommt, wo man auf vorislamische Traditionen dieser Art verweisen kann. Aber weder von den Gattinen des Propheten noch anderen islamischen heiligen Frauen ist überliefert, dass sie die Beschneidung vornehmen liessen oder forderten.

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47370
18/10/2002 07:09
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Claudia Poser-Ben Kahla Offline
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Ich denke ja das du nur die Männerbeschneidung meinst denn die Mädchenbeschneidung hat mit der Religion nichts zu tun, dies ist ein Ritual.

UNICEF ruft gemeinsam mit anderen UN-Organisationen zur Ausrottung der Beschneidung von Frauen und Mädchen auf

Die Leitung von drei UN-Organisationen - von UNICEF, WHO (Weltgesundheitsbehörde) und UNFPA (United Nations Population Fund) traf sich am 10. April 1997 in Genf, um an die Internationale Gemeinschaft und an Politiker zu apellieren, die gemeinsamen Bemühungen zur Abschaffung der Beschneidung von Frauen und Mädchen zu unterstützen.

Carol Bellamy von UNICEF, Dr. Hiroshi Nakajima von WHO und Dr. Nafis Sadik von UNFPA stellten ihren gemeinsamen Plan vor, der innerhalb der nächsten 10 Jahre eine Senkung der Fälle von Beschneidung zur Folge haben soll. Endgültiges Ziel ist die völlige Ausrottung der Beschneidung von Frauen und Mädchen innerhalb der nächsten drei Generationen.

Die Ausrottung dieser gefährlichen und unverantwortlichen traditionellen Praktik, die auf Mißverständnissen und Mythen beruht, wird den Gesundheitszustand von Millionen Frauen und Kindern in den Entwicklungsländern, vor allem in
afrikanischen Staaten, beträchtlich verbessern, verlautbarten die drei Organisationen. Außerdem wird die Ausrottung der weiblichen Beschneidung erheblich zur Förderung der Menschenrechte und der Gleichberechtigung der Geschlechter beitragen.

UNICEF, WHO und UNFPA betonen einen multidisziplinären Zugang und Teamwork, sowohl in den Ländern, wo weibliche Beschneidung praktiziert wird, als auch auf regionaler und globaler Ebene. Regierungen, politische und religiöse Institutionen, internationale Organisationen, Nicht- Regierungs-Organisationen und Hilfsorganisationen sollen gemeinsam an der Ausrottung dieser schmerzvollen Tradition arbeiten. Die Basis für die Zusammenarbeit auf Länderebene werden nationale "Interagency Teams" sein, die von internationalen Organisationen unterstützt werden.

Diese "Interagency Teams" werden die Regierungen bei der Entwicklung und Durchführung einer klaren nationalen Politik unterstützen, um "die weibliche Beschneidung abzuschaffen, und, falls es notwendig ist, Gesetze zu erlassen, die diese Praktik verbieten".

Die öffentliche Meinung in den betroffenen Ländern soll durch Bewußtseins- bildung und Aufklärung über die schmerzhaften körperlichen und seelischen Auswirkungen der weiblichen Beschneidung verändert werden. Die Zielgruppen für diese Aufklärungsprogramme sind die allgemeine Öffentlichkeit, Ärzte und medizinisches Personal, Regierungen, politische und religiöse Führer, Dorfvorsteher, traditioneller Heiler und Hebammen.

"Die Argumente gegen die weibliche Beschneidung beruhen auf den Menschenrechten, vor allem auf dem Recht auf die bestmögliche psychische und physische Gesundheit", sagt Dr. Nakajima. "Diese Praktik ist eine Verletzung der psychischen und psychosexuellen Unversehrtheit von Frauen und Mädchen, und stellt eine Art von Gewaltanwendung gegen sie dar. Daher ist die weibliche Beschneidung in jeder Form und von jedem Gesichtspunkt aus abzulehnen."

"Wir müssen uns allerdings darüber im Klaren sein, daß die weibliche Beschneidung eine tiefverwurzelte traditionelle Praktik ist. Daher kann sie nur dann völlig abgeschafft werden, wenn sich die Einstellung der Bevölkerung dazu verändert", sagt Dr. Nakajima.

"Unser gemeinsamer Plan stellt eine entscheidende Ausgangsbasis dafür her, diese Tradition ein für allemal auszurotten. Die weibliche Beschneidung ist eine gefährliche und lebensbedrohende Prozedur, die jedes Jahr Millionen Mädchen betrifft", sagt
Carol Bellamy, Executive Director von UNICEF. "In Ländern wie Kamerun, Ägypten und Burkhina Faso wurden unlängst Erfolge durch Gesetze gegen die Beschneidung erzielt. Wir müssen weiterhin überall Druck ausüben, um sicherzustellen, daß das Recht jedes Mädchens auf ein sicheres und gesundes Leben geschützt wird."

"Die physischen und psychologischen Auswirkungen der weiblichen Beschneidung beeinträchtigen ein Leben lang die Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden - im speziellen die Sexualität und die Fortpflanzung - der Betroffenen", sagt Dr. Sadik. "Die Abschaffung der Beschneidung verlangt aber auch Wissen und Verständnis über die sozialen und kulturellen
Wurzeln dieser Tradition."

Der Begriff "Female Genital Mutilation" - weibliche Beschneidung - wird für alle Prozeduren verwendet, bei denen die äußeren weiblichen Geschlechtsorgane teilweise oder völlig entfernt, oder verletzt werden. In den meisten Kulturen wird diese Praktik von traditionellen Beschneidern mit Instrumenten wie Messern, Rasierklingen und Glasscherben durchgeführt, üblicherweise ohne Betäubungsmittel. In reicheren Gesellschaftsschichten werden Beschneidungen auch in Krankenhäusern von qualifiziertem Personal vorgenommen.

Das Alter der Mädchen, welche diese Prozedur mitmachen müssen, ist verschieden: Beschneidungen werden an wenigen Tage alten Säuglingen vorgenommen, an weiblichen Kindern und Jugendlichen, manchmal auch an erwachsenen Frauen. Im allgemeinen werden die Mädchen aber zwischen ihrem vierten und zwölften Lebensjahr beschnitten.

Die Beschneidung von Mädchen und Frauen führt sehr oft zu Komplikationen. Kurzfristige Komplikationen sind starke Schmerzen, Schockzustand, Blutsturz, Urinverhalten, Eiterungen im Genitalbereich und Verletzungen des umliegenden Gewebes. Blutsturz und Infektionen können tödlich sein. Längerfristige Komplikationen sind Zysten und Abszesse, Narbenwucherung, Verletzungen der Harnröhre, extrem schmerzhafter Geschlechtsverkehr, Harnwegsinfektionen, Unfruchtbarkeit und schwere Komplikationen bei Geburten.

Jahr für Jahr werden ungefähr 2 Millionen Mädchen beschnitten. Die Gesamtzahl der beschnittenen Frauen und Mädchen beträgt weltweit über 130 Millionen. Der Großteil der betroffenen Mädchen und Frauen lebt in 28 afrikanischen
Ländern, der Rest in Asien und im Mittleren Osten. In Europa, Australien, Kanada und den Vereinigten Staaten findet man Fälle von Beschneidung bei Immigranten.

Quelle: http://www.unicef.or.at/gericht/missachtungen/beschneidung/fgm2.html

Claudia

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47371
18/10/2002 07:23
18/10/2002 07:23

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Hallo Claudia,

könntest Du bei den beiden oberen Beiträgen dazu schreiben, woher sie sind?
LG Anna

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47372
18/10/2002 07:32
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Claudia Poser-Ben Kahla Offline
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Man bist du schnell bin noch nicht fertig aber okay hier der 1. Link:
http://www.m-ww.de/sexualitaet_fortpflanzung/lexikon/beschneidung.html

2. Link:
http://www.islam-today.de/

Claudia

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47373
27/11/2002 21:10
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Claudia Poser-Ben Kahla Offline
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Ich finde dieses Thema sehr interessant und denke das man sicher mehr darüber schreiben kann und sollte.

Claudia

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47374
28/11/2002 19:48
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Halloechen,

aber in Tunesien werden keine Mädchen beschnitten, oder? Zumindestens haben mein Mann und ich noch nie was davon gehört oder gelesen.

LG

Nour

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47375
28/11/2002 22:16
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Claudia Poser-Ben Kahla Offline
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Gott sei Dank werden in Tunesien keine Mädchen beschnitten, denn es hat ja auch nichts mit dem Islam zu tun, Jungen ja aber Mädchen nein.

Claudia

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47376
29/11/2002 08:25
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Hallo Claudia

Ich finde das einfach eine Schweinerei Mädchen zu beschneiden!
Ich könnte ausrasten, wenn ich so'was schon nur höre und bis zum geht nicht mehr. Diesen Leuten sollte man und und und was weiss ich noch alles!

Was kann man praktisch dagegen tun?

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47377
29/11/2002 18:54
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Claudia Poser-Ben Kahla Offline
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Ich kann deine Wut verstehen, auch ich habe sie und kämpfe dagegen an, in dem ich UNICEF Programme gegen die Beschneidung fördere und Aufklärungsarbeit leiste hier in Deutschland, und Spenden sammel für die Projekte um noch mehr Erfolge zu erzielen vor Ort.

Claudia

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47378
02/12/2002 12:39
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schnecke Offline
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Gestern abend war ja die Unicef-Gala zum Welt-Aids-Tag.
Katja Riemann war Patin für Projekt in Afrika gegen die Beschneidung von Mädchen. Sie hat auch gesagt, dass bereits 708(!!!) Stämme sich gegen eine Beschneidung der Mädchen entschlossen hat.
Ich finde das wirklich klasse!!!

Es gibt auch ein tolles Buch, das heisst "Wüstenblume" und ist von einem afrikanischen Modell geschrieben, die ebenfalls beschnitten wurde. Leider komme ich gerade nicht auf ihren Namen. Ich kann das Buch wirklich nur empfehlen, auch wenn sich bei manchen Schilderungen wirklich mein Unterleib verkrampft hat.

Gruß
Marion

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47379
02/12/2002 12:51
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die frau mit der geschichte wüstenblume heisst übrigens waris dirie

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47380
03/12/2002 01:02
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Kopfkissen Offline
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Über die hab ich neulich einen Artikel in einer Zeitschrift gelesen. War wirklich sehr interessant.

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47381
02/12/2002 15:01
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In der Schule hatten wir 'mal Vorträge über Bücher und da hatte jemand dieses Buch gewählt und einen Teil daraus vorgelesen. Die Story vergess ich nie mehr und auch mein Unterleib hat sich dabei verkrampft....

Ehrlich gesagt, möchte ich das Buch gar nicht lesen, denn das, was ich schon über die Beschneidung gehört habe, finde ich schlimm genug.

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47382
02/12/2002 15:12
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@mialania: ürigens, das mit dem vortrag, das war ich [winken3]

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47383
02/12/2002 15:15
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Ich kann das Buch wirklich auch nur empfehlen. Auch wenn teilweise die Geschichte richtig hässlich wird, ist es ein Buch das einem sehr unter die Haut geht.

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47384
02/12/2002 15:17
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Ich kann das Buch wirklich auch nur empfehlen. Auch wenn teilweise die Geschichte richtig hässlich wird [nein1] , ist es ein Buch das einem sehr unter die Haut geht. [Enttäscht]

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47385
02/12/2002 22:51
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Da es euch interessiert stelle ich mal die Pressemitteilung hier rein:

UNICEF - Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen

Berlin, den 7.11.2002

Top-Model Waris Dirie und Schauspielerin Katja Riemann
kämpfen für die Menschenrechte von Mädchen

Schnitt in Körper und Seele

Das somalische Top-Model Waris Dirie und die Schauspielerin Katja Riemann rufen gemeinsam mit UNICEF dazu auf, grausame Traditionen wie Mädchenbeschneidung und Kinderhochzeiten zu stoppen. Bis heute erleiden weltweit jeden Tag fast 6.000 Mädchen das brutale Ritual der Beschneidung, bei dem die Geschlechtsorgane verstümmelt werden. Millionen Mädchen in den Entwicklungsländern werden noch vor ihrer Pubertät verheiratet. Weil sie von Bildung ausgeschlossen sind und gegen ihren Willen zum Sex gezwungen werden, sind Mädchen in vielen Ländern Risikogruppe Nr.1 für eine HIV-Infektion. In den afrikanischen Ländern südlich der Sahara ist die Infektionsrate bei Mädchen und jungen Frauen bereits doppelt so hoch wie bei ihren männlichen Altersgenossen.

"Als ich ein Kind war, habe ich eine Erfahrung gemacht, die ich keinem Kind auf der Welt wünsche und die ich Folter nenne. Ich will dafür arbeiten, dass kein Kind mehr meine Erfahrungen teilen muss", erklärt Waris Dirie, Top-Model und Bestsellerautorin ("Wüstenblume", "Nomadentochter") aus Somalia, die im Alter von fünf Jahren beschnitten wurde.

"Die Menschenrechte von Millionen Kindern werden verletzt, nur weil sie Mädchen sind", sagte die Schauspielerin und Sängerin Katja Riemann. "Doch grausame Traditionen sind keine Naturgesetze. Im Senegal haben sich nach einer von UNICEF unterstützten Aufklärungskampagne Hunderte Dorfgemeinschaften entschlossen, Mädchen nicht länger zu beschneiden", erklärte sie nach einem Besuch in dem westafrikanischen Land.

Mädchen haben in den meisten Entwicklungsländern schlechtere Lebensbedingungen als Jungen. Sie werden schlechter ernährt und medizinisch versorgt, müssen mehr im Haushalt mithelfen und dürfen oft nicht zur Schule gehen. Alltägliche Diskriminierung und traditionelle Unterwerfung bedrohen Gesundheit und Leben der Mädchen:

Mädchenbeschneidung

In 28 Ländern Afrikas sowie einigen Ländern Asiens und des Mittleren Ostens ist die Mädchenbeschneidung kulturell tief verankert. In Ländern wie Somalia, dem Heimatland von Waris Dirie, werden 90 Prozent der Mädchen dieser grausamen Prozedur unterzogen. Die Eingriffe reichen von der Abtrennung der Vorhaut bis zur Entfernung der Klitoris und der kleinen Schamlippen. Viele Mädchen verbluten nach dem Eingriff oder sterben an einer Blutvergiftung. Der Eingriff mit Rasierklingen oder Scherben führt häufig zu chronischen Entzündungen und lebensgefährlichen Komplikationen bei Geburten. Die sexuelle Empfindungsfähigkeit geht verloren. In den Augen der betroffenen Bevölkerungsgruppen ist der Eingriff eine zentrale Voraussetzung für die Ehe. Unbeschnittene Mädchen haben oft keine Chance zu heiraten und werden aus der sozialen Gemeinschaft ausgeschlossen.
Kinderhochzeiten: Das Ende der Kindheit

Mädchen und junge Frauen dürfen häufig nicht selbst über ihren Lebenspartner und den Zeitpunkt ihrer Heirat entscheiden. In Äthiopien wird jedes zweite Mädchen verheiratet, bevor es das 14. Lebensjahr erreicht hat. Bei zwei von drei Mädchen beginnt die Ehe mit einer Entführung und häufig auch mit einer Vergewaltigung. Mit der Hochzeit brechen sie in der Regel die Schule ab. Kontakte zu Freunden oder zur eigenen Familie werden eingeschränkt. Die Männer verlangen meist strikte Unterordnung und sexuelle Gefügigkeit. Frühe Schwangerschaften gefährden ihre Gesundheit und ihr Leben. Weltweit wird nach Schätzungen von UNICEF jedes zehnte Kind von einer Teenagerin geboren. Jedes Jahr sterben 150.000 Teenagerinnen an Blutungen, Geburtskomplikationen und unsachgemäßen Abtreibungen.

Diskriminierung und sexuelle Gewalt

Bis heute haben es Mädchen aufgrund ihrer niedrigen sozialen Stellung schwer, in Fragen der Sexualität über sich selbst zu bestimmen. Befragungen in Südafrika zeigen, dass dort jedes dritte Mädchen gegen seinen Willen zum ersten Geschlechtsverkehr "überredet" oder gezwungen wurde. Jedes zehnte Mädchen macht dort seine erste sexuelle Erfahrung als Opfer einer Vergewaltigung. Und auch in freiwilligen Beziehungen können Mädchen meist nicht den Gebrauch eines Kondoms durchsetzen. Die Folge: In den Ländern südlich der Sahara sind heute rund 5,7 Millionen Mädchen und Frauen zwischen 15 und 24 Jahren HIV-positiv - gegenüber 2,8 Millionen jungen Männern in dieser Altersgruppe. Am größten ist das AIDS-Risiko für Mädchen aus armen Familien, die nicht oder nur kurz zur Schule gegangen sind.

UNICEF: Frauen im Senegal sagen nein zur Beschneidung

Traditionen wie Beschneidung, Kinderhochzeiten und sexuelle Diskriminierung lassen sich nicht allein durch Verbote überwinden. Entscheidend sind vielmehr Aufklärungs- und Bildungsprogramme für Mädchen und Frauen. Ein erfolgreiches Beispiel ist die von UNICEF unterstützte Arbeit der Nichtregierungsorganisation TOSTAN ("Durchbruch") im Senegal. Dort haben sich in den vergangenen drei Jahren über 700 Dorfgemeinschaften entschlossen, Mädchen nicht länger zu beschneiden. Zurückzuführen ist dieser Erfolg auf ein breit angelegtes Bildungsprogramm für Mädchen und Frauen. Sie lernen dort nicht nur lesen, schreiben und rechnen. In den zweijährigen Kursen stehen auch Fragen zur Gesundheit, Lösungsansätze für lokale Probleme und Informationen über Menschenrechte auf dem Programm. Zum ersten Mal erfahren sie, dass ihre gesundheitlichen Probleme mit der Beschneidung zusammenhängen, und dass sie ein Recht auf körperliche Unversehrtheit haben. Ziel von TOSTAN ist es, dass Frauen ihre Probleme selbst erkennen und eigene Lösungen finden. Der Erfolg der Kampagne beruht darauf, dass Dorfgemeinschaften gemeinsam und freiwillig mit der grausamen Tradition brechen. Die Verbindlichkeit dieser Entscheidung wird dann durch eine öffentliche Zeremonie der ganzen Gemeinschaft untermauert.

Das Buch die Wüstenblume kann ich jeden dazu empfehlen, ich habe es selbst gelesen und man bekommt erst einmal einen Blick in das grausame.

Waris Dirie ist eine sehr bezaubernde und starke Frau, sie selbst mußte unter der Qual leiden und setzt sich jetzt dafür ein, die Mädchenbeschneidung abzuschaffen.

Claudia

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47386
12/01/2003 00:12
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In der Reportage gestern wurde einmal gesagt Mohammed sei ohne Vorhaut geboren, und um ihren Propheten ähnlich zu sein wird die Beschneidung durchgeführt.
Andere haben (wie ganz oben in Claudias Bericht) gesagt Allah habe es Abraham befohlen.

Was denn nun? [Durcheinander]

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47387
12/01/2003 02:47
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es ist eben so im islam,man sollte es tolerieren. ich würde es nur machen lassen,wenn ein medizinischer grund dafür vorliegt. [weinen1]

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47388
12/01/2003 02:49
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ich würde es nicht mehr zulassen.

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47389
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warum?

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47390
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Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47391
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ja das meine ich ja,ich würde es auch nur aus med. grund machen lassen. da sind wir wohl einer meinung. [winken2]

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47392
12/01/2003 12:42
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Hallo Safia,

die Meinung, daß der Prophet (s.a.s) schon beschnitten geboren wurde ist sehr schwach begründet.
Die korrekteste und der Realität am nächsten kommende Ansicht ist, daß sein Großvater ‘Abd al-Muttalib ihn am 7. Tag beschnitten hat.

Grüße
Aicha

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47393
12/01/2003 12:47
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Hallo,

Karim, sorry echt, aber manchmal redest du so einen Stuß zusammen.
Was ist an einer Beschneidung Verstümmelung? Ich finde das ziemlich herabmindernd den Leuten gegenüber die verstümmelt wurden. Die keine Beine mehr haben, die bei einem Unfall verstümmelt wurden. Da kommst du und erzählst eine Beschneidung sei eine Verstümmelung, obwohl es besser als vorher aussieht.
Die , die ihr Kind nicht beschneiden lassen wollen müssen es doch nicht tun. Hier wie auch sonst versteh ich die Aufregung nicht. Keiner wird gezwungen, die Regeln des Islams zu befolgen. Ihr tut als wäre die Beschneidung ein grausames Ereignis ohnes Gleichen. Eins kann ich sagen, ne Mandeloperation ist schlimmer.
Wäre ja nach Karims Auslegung aber auch eine Verstümmelung, weil man was wegschneidet.

Grüße
Aicha

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47394
12/01/2003 16:19
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Claudia Poser-Ben Kahla Offline
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Aicha sicher ist es für den einen eine Verstümmelung und für den anderen eine Pflicht.

Eine Verstümmelung ist es für mich, wenn es nicht ordnungsgemäß gemacht wird, von einem Arzt mit Betäubung und eben Steril. Es können Infektionen entstehen und wenn es kein Arzt macht der sich seiner Sache sehr bewußt ist, kann auch viel falsch gemacht werden und man kann dem Jungen viel leid zu fügen.

Was für mich eine Verstümmelung und Menschenrechtsverletzung ist ist die Mädchenbeschneidung, als Rital.

Claudia

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47395
12/01/2003 16:47
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Ich bin zwar kein Mann aber ich sehe eine Beschneidung absolut nicht als verstümmelung.
Es ist viel hygienischer "ohne".
Falls ich mal Söhne habe, werden die auf jeden Fall beschnitten nicht wegen der Religion sondern eben wegen der Hygiene.
Wie Claudia sagte die Beschneidung bei Frauen ist Verstümmelung und das zu 100%

LG [Lächeln]

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47396
12/01/2003 23:21
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ne Mandeloperation ist möglicherweise medizinisch geboten.

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47397
13/01/2003 01:19
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jambo Offline
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Für mich war das schon lange vor meiner Heirat klar, dass meine Kinder, natürlich Jungs, mal beschnitten werden.
Als ich dann meinen ersten Sohn geboren hatte, war das immer noch klar. Als er dann 5 Jahre alt war, fuhren wir nach Tunesien in Uraub. Wir hatten 3 Tage ein riesen Fest....Der Kleine war ganz stolz. Wir hatten ihn auch schon lange vorher aufgeklärt darüber und er wusste ganua was auf ihn zu kommt. Damals machten wir es in einem öffentlichen Spital. Wir mussten draussen bleiben. Nach 5 Minuten war alles vorbei....
Letztes Jahr haben wir dann eine Doppelbeschneidung gefeiert. Unsere zwei ¨Nachzügler¨haben wir aber diesesmal in einer Privatklinik beschnitten. Ich dachte es wäre besser....Ich bestand darauf bei der Opperation dabei zu sein, was mir nach riesem Theater und Protest auch gestattet wurde!!! Ich durfte alles filmen und fotografieren.....Ich werde dies sicher nie vergessen und bin sehr dankbar dass ich diesesmal alles miterleben durfte. Die OP ging gut. Am selben Nachmittag musste aber der Notarzt 2mal kommen. Die Blutung bei einem Sohn wollte nicht aufhören. Ihm ist auch die Narkose überhaupt nicht gut bekommen... 2 Tage später zu Hause in der Schweiz ging es ihm sehsr gut, aber der andere Sohn bekam grosse Schwierigkeiten. Eiter überall, alles blau. Ich glaubte das¨Ding¨fault ab!!!!! Nach fast 3 Wochen intensiver Pflege, alle 2 Tage Arztbesuche, heilte es dann doch. Der Arzt meinte aber, wahrscheinlich müssten wir in ca. einem Jahr beide nochmals korrigieren.
Trotz den Problemen sind die Kinder stolz und ich glaube die würden es wieder tun....
Auch ich würde trotz allem mich wieder dafür entscheiden....
Sandra

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47398
13/01/2003 10:29
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Hallo,

@Karim: ne Beschneidung vielleicht auch !!!

Grüße
Aicha

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47399
13/01/2003 10:35
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Ob es Verstümmelung oder nicht ist, sollte man die Menschen, die das betrifft vielleicht selber entscheiden lassen.
Was maßt man sich denn bitte an, so über Kinder zu verfügen?
Ich persönlich habe damit kein Problem, würde es jedoch nicht an einem wehrlosen Kind durchführen.

Und somit, Aicha, hat die Aufregung sehr wohl einen Grund, denn nicht das Kind entscheidet aus freien Stücken, sondern die Eltern...und das finde ich völlig daneben!

LG
Katja

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47400
13/01/2003 12:05
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Hallo,

also mein Gott echt........ Ihr tut als wäre eine Beschneidung an Grausamkeit nicht zu überbieten.

Katja ,das ist nun mal so, daß man als Eltern in vielen Bereichen entscheidet. Oder entscheiden bei dir 2,3,4,5 jährige alles allein? Ich entscheide, was gut für meine Kinder ist, solange sie klein sind. Und ich entscheide, was man ihnen zumuten kann und was nicht. Das ist nun mal so, das ist bei dir nichts anderes.
Ich suche den Kiga aus, den mein Kind besucht, ich entscheide, ob ihm die Mandeln rausgenommen werden, ich entscheide doch in den ersten Jahren fast alles. Der Eingriff der Beschneidung mit 5 Jahren war weniger aufregend als die Op am Hoden, die er mit 2 hatte. Deshalb versteh ich die Aufregung nicht. Das muß man doch den Eltern überlassen...ich würde meinen Sohn auch nicht unter 3 Jahren beschneiden lassen, aber die die es tun werden es schon verantworten können. Wenn Eltern überzeugte Vegetarierer sind und ihre Kinder dies von klein auf auch sein müssen, regt ihr euch da auch alle auf? Oder wieder mal nur wenn es um was isl. geht.
Wir reden hier über die Beschneidung von Jungen, die überhaupt keine Aufregung erfordert. Nicht über die tradtionsmäßige Beschneidung von Mädchen in Afrika, die an Grausamkeit nicht zu überbieten ist.

Grüße
Aicha

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47401
13/01/2003 12:13
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die kinder(jungen)dürfen aber nicht entscheiden ob sie das wollen.meine kinder sind zum beispiel beide nicht getauft,weil ich sage sie sollen das frei entscheiden,welche religion sie möchten.dann muß ich mir nie den vorwurf machen,das ich sie da rein gezwungen habe.wenn sie sich entscheiden keine religion anzunehmen,auch gut.deswegen sind sie ja nicht die schlechteren menschen. sorameh

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47402
13/01/2003 12:29
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Hallo,

ja aber du hast doch somit auch über ihre Köpfe entschieden, nämlich daß sie nciht getauft wurden. Somit könnten sie dir mal Vorwürfe machen, daß sie nach keiner Religion erzogen wurden.
Hast du deine Kinder gefragt, ob sie das möchten? Also entscheidest du genauso für sie, nachdem was du für richtig hälst.

Grüße
Aicha

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47403
13/01/2003 12:35
13/01/2003 12:35

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Hallo Aicha,

sie hat nichts entschieden. Sie hat die Entscheidung vertagt und überläßt sie ihren Kindern, die dann, wenn sie alt genug sind, selber entscheiden.
LG Anna

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47404
13/01/2003 12:41
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sie wachsen frei auf,sehen aber im bekanntenkreis alle religionen,auch den islam,da wir viele freunde hier haben. die oma ist katholisch,wieder andere sind evangelisch.die große tochter ist jetzt 14.sie weiß zum beispiel mehr über den koran,als mancher muslim.aber auch den anderen religionen gegenüber ist sie sehr aufgeschlossen.so geht sie sonntags in eine ev.kirchenstunde. finde ich nicht schlecht.man kann dadurch seinen horizont erweitern.wäre für manche leute gut.

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47405
13/01/2003 12:53
13/01/2003 12:53

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Also Aicha, das kannst Du doch nicht vergleichen! Du drehst einem ja das Wort im Munde um!
Es ist ja wohl der Unterschied, dass die Beschneidung irreversibel ist, Risiken birgt, Schmerzen verursacht, etc...
Mir ist bei diesem ARD-Bericht am Freitag schon wieder schlecht geworden...unsensible, trillernde, johlende Menschenmassen um die zu beschneidenden Jungs rum und hinterher wird alles mit Hundert Euro Scheinen wieder gut gemacht und der Beschneider hat keine Ahnung, woher diese Tradition eigentlich kommt Mohammed wurd ohne Vorhaut geboren, sagte er!!!! [Wütend] )...aber das ist ja wahrscheinlich schon wieder nicht richtig gelebter Islam, fürchte ich! [nixweiss1] ...Für mein Leben gerne würde ich auch nur eine Person in diesem Universum kennenlernen, die den Islam richtig leben kann...
Naja, wenigestens gibt's ja nun schon mal ne örtliche Betäubung....

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47406
14/01/2003 01:07
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Hallo,

also da der Nutzen größer als der Schaden ist und es für die Kinder auch nicht schmerzhaft ist,versteh ich die Aufregung eben nicht. Niemand muß sein Kind beschneiden lassen, wenn er nicht will.
Ich finde schon, daß auch die ELtern über ein Kind entscheiden, wenn es ihm keine Religion gibt.Vielleicht möchte das Kind aber eine Religion haben. Vielleicht will es gar nicht dort hingeshcickt werden und dorthin ? F
ragt da jemand? Für mich ist das eine Entscheidung und auch wenn ich mein Kind in einer Religion erziehe, kann es immer noch einen anderen Weg gehen. das ist ja nicht veschlossen und passiert ja auch.

Ich hab mir den Bericht nicht angeschaut, weil eh klar ist, was gesendet wird.Wurde mir dann von meiner freundin auch bestätigt, daß man am liebsten in den Fernseher springen würde. Glaubst du allen ernstes daß du im Fernsehen jemals was ausgestrahlt bekommst, was der Wahrheit nur ein bißchen nahe kommt? Als ein Scheikh einmal in einer Fernsehsendung eingeladen war, wurde ihm ständig das Wort genommen. Ebenos erging es schon Muslimas, wo die Hälfte rausgeschnitten wurde, genau die Passagen die wichtig gewesen wären.

Grüße
Aicha

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47407
14/01/2003 01:29
14/01/2003 01:29

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Also Aicha, ich habe die Fotos der Beschneidungen meines Mannes und meines Schwagers gesehen....ich habe die Diskussionen in Deiner "islamischen Frauenrunde" verfolgt....ich war selber auf eines Beschneidungsfeier in Tunesien...und es war ganz genauso...wie im Bericht dargestellt...Ich fand den Bericht sogar noch relativ verharmlosend im Gegensatz dazu, was in der Realität abläuft...oder glaubst Du, man würde in der ARD Bilder sehen von schreienden kleinen Jungs, die ohne Betäubung beschnitten werden? Niemals!

Und wer entscheidet denn, dass der Nutzen größer ist als der Schaden?

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47408
13/01/2003 14:00
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Hallo,

ja eben, das meinte ich ja , daß die riesen Feste die bei Beschneidungen veranstaltet werden, sicher nicht auf den islam zurückgehen, denn der sagt man soll Feste dieser Art nicht bei einer Beschneidung abhalten. Daß ist nun mal wieder eine der Traditionen. Keiner der Deutschen Konvertierten, hält Feste in dem Ausmaß ab, mit tanzen, grolenden Frauen usw. Man zieht zwar die Kinder besonders an, hat aber auch den praktischen Nutzen, daß sie keine engen Hosen tragen, macht vielleicht noch ein Essen, für Familie oder Bekannte. Aber das läuft alles ruhig ab. Und sicher nicht, wie leider oft auch üblich, daß der Kleine noch jedem sein bestes Stück zeigen soll.

Grüße
Aicha

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47409
13/01/2003 15:57
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Safia Offline OP
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Was soll diese bei den Haaren herbeigezogene Aufregung zum Thema Beschneidung.
Desto kleiner die Kinder desto besser, dann haben sie keine Erinnerung mehr an die Schmerzen die zwangsläufig kommen wenn die Narkose nachläßt. Es ist doch viel peinlicher wenn der betreffende schon 14 oder 15 ist und sich zu diesem Schritt entschließt und dann ein riesen Trara um sein bestes Stück gemacht wird.
Beschneidung kommt immer mehr "in Mode" weil es einfach hygienischer ist, für den Mann und(!) für die Frau. Es ist zwar vielleicht etwas unpassend das hier im tun.Forum zu schreiben aber ein Mann mit Vorhaut ist beim Geschlechtsverkehr eine wahre Keimschleuder. Auch wenn er noch so reinlich ist bringt er Keime ein. Deswegen haben Frauen in mosl.Ländern weniger Gebärmutterhalskrebs als z.B. hier in D.
Und dieses Argument ist nicht zu verachten.

LG

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47410
13/01/2003 16:07
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sorameh Offline
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hallo aicha,ich schicke meine kidis nirgend wohin.sie suchen sich das alleine aus. unsere arabischen freunde,die wir oft hier besuchen,beantworten immer gern unsere fragen zum islam oder koran.sie freuen sich das unsere kids sich dafür interessieren.manchmal sogar mehr als die eigenen kinder.

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47411
13/01/2003 21:17
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Safia kannst du mir dazu eine Studie oder ein paar Infos nennen wo dies genauer beschrieben ist, würde mich sehr freuen.
"Auch wenn er noch so reinlich ist bringt er Keime ein. Deswegen haben Frauen in mosl.Ländern weniger Gebärmutterhalskrebs als z.B. hier in D.
Und dieses Argument ist nicht zu verachten."

Claudia

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47412
13/01/2003 21:53
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jambo Offline
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Liebe Claudia

Das stimmt wirklich, dass Frauen die keine beschnittenen Männer haben, viel mehr Gebärmutterhalskrebs haben!!
Es gibr Bücher über diese Themen oder frag doch mal einen Frauenarzt, der wird Dir das sicherlich auch bestätigen.

Liebe Grüsse Sandra

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47413
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... hier ein Aufsatz, in dem u.a. referiert wird, dass beschnittene Männer seltener eine Frau mit HPV-Viren infizieren.

http://www.m-ww.de/krankheiten/krebs/zervixkarzinom.html

Anita

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47414
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@Claudia
Ich bin Krankenschwester auf der Gyn.
Wir hatten das auch in der Ausbildung, ich muß nur kucken ob ich dazu noch was schriftliches habe. Ansonsten frag ich bei gelegenheit mal einen unserer Doktoren die können mir da sicher weiterhelfen.
Im Moment genieß ich aber mein Überstundenfrei. Aber sobald ich was hab schick ich es Dir gerne.

LG [winken3]

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47415
14/01/2003 02:06
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Ich hab aber gerade die Internetseite die Anita vorgeschlagen hat gelesen. Dort ist es sehr ausführlich und anschaulich erklärt. Ich denke das ist die Info die du gesucht hast.
LG

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47416
14/01/2003 09:23
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Karim Offline
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@Aicha.
Es gibt Fälle bei denen es medizinisch notwendig ist.In anderen Fällen würde man ein Kind auch nicht operieren wenn es nicht unbedingt notwendig ist. Wie man an dem Bericht von Jambo sieht hat auch die Narkose ihre Gefahren.
Natürlich kann jeder selbst entscheiden ob erseine Kinder beschneiden läßt oder nicht. Nur das Kind kann nicht entscheiden ob es beschnitten sein will.Ich habe és zugelassen um meiner Frau und ihrer Familie einenGefallen zu tun. Heute sehe ich das anders.Ich würde es verhindern um meinem Sohn einen Gefallen zu tun.

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47417
14/01/2003 11:55
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Claudia Poser-Ben Kahla Offline
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Ich danke für die Infos darüber, das reicht mir darüber.

Claudia

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47418
14/01/2003 16:23
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Salam,
das ist mein erster Eintrag, also gebt mir ne chance. [Breites Grinsen] Als ich zum Islam überwechselte, wußte ich das unser Sohn beschnitten werden würde.Bei uns steht der religiöse Aspekt im Vodergrund und die Sache mit der Hygiene ist ein feiner Nebeneffekt.

Subhanaka allahumma

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47419
16/01/2003 01:12
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eine ehrliche Antwort.

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47420
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Saiida Offline
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@Aicha

Ich habe den Beitrag auch gesehen und ich kann Deine Meinung gar nicht bestätigen. Der Bericht war meines Erachtens sehr sachlich und distanziert. Der "Beschneider" war ein sehr sympathischer und weltoffener Mann.

Aber warum soll man eine Sache, die so grausam ist, in einem Fernsehbericht beschönigen?? Was nützen da Geldscheine und Girlanden und johlende Männer. (Das Gejohle ist wahrscheinlich auch nur so eine Art Vergangenheitsbewältigung!).
In einigen Fällen lief ja alles wunderbar ab, aber der Fall mit dem kleinen Türken, der schließlich so verängstigt war, daß sogar der Arzt vorschlug, die Beschneidung zu verschieben und das ganze unter Vollnarkose durchzuführen.

Abwägung von Nutzen / Schaden, schön / häßlich ??

Für mich ist und bleibt es, soweit keine medizinische Notwendigkeit besteht, pure KINDESMISSHANDLUNG! Ich glaube aber, da kann man eh nur mitdiskutieren, wenn man selbst ein Kind hat. Vor der Geburt meines Kindes sah ich die ganze Sache auch noch etwas anders, aber wenn ich mir jetzt vorstelle, welchen psychischen Schaden so ein Kind nehmen muß! Mit meinem Mann ( bei ihm in der USA wird die Beschneidung meist direkt nach der Geburt vorgenommen) hatte ich deshalb, sogar in der Anwesenheit unserer Kinderärztin, schon heftige Diskussionen.

Ein Kind in einer Religion zu erziehen ist eine Sache, einem Kind körperlichen und psychischen Schmerz zuzufügen und sich dann mit Geld, Geschenken, einer Familienfeier und Ansehen vor der Gesellschaft die Seele wieder reinzuaschen ist eine andere!!

Einige sehr interessante Links dazu:

[URL=http://www.geburtskanal.de/index.html?main
Frame=http://www.geburtskanal.de/Wissen/B/
Beschneidung.shtml&topFrame=http://www.
geburtskanal.de/Advertising/BannerTop_Random.
jhtml?Banner]http://www.geburtskanal.de/index.
html?mainFrame=http://www.geburtskanal.de/Wissen/
B/Beschneidung.shtml&topFrame=http://
www.geburtskanal.de/Advertising/BannerTop_Random.
jhtml?Banner[/URL] =

http://
members.aol.com/Pillcock/



http://members.aol.com/Pillcock/Folgen.html[/URL]

[URL=http://www.karatepe.de/information/
beschneidung.htm]http://www.karatepe.de/
information/beschneidung.htm[/URL]


http://www.maennerrat.de/beschneidung.htm[/URL]

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47421
15/01/2003 18:26
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Hallo Saiida,

entschuldige bitte, aber ich bin mal ehrlich, aber so einen Unsinn über Beschneidung hab ich selten gehört.
Kindesmißhandlung ist wohl doch sehr weit her geholt.Manche Übertreiben es maßlos, um der Welt zu zeigen wie grausam die Muslime ihre Kinder behandeln......aber ändern wird es eh nichts. Die Jungs werden weiterhin beschnitten.
Sorry für die etwas offeneren Worte, aber das hier sind keine Argumente mehr, das ist purer Unsinn, der nicht mal ansatzmäßig stimmt.Und langsam nervt es mcih auch.
Niemand muß doch seinen Sohn beschneiden lassen.

Also nichts für Ungut Saiida .

Grüße
Aicha

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47422
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Super habe heute einen Vortrag bekommen zur Mädchenbeschneidung in einem Gymnasium mal schauen wie es wird.

Claudia

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47423
24/01/2003 07:35
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nein niemand muß. Aber sollte der Eingriff nicht medizinisch notwendig sein, sollte man abwarten bis das Kind alt genug ist selbst zu entscheiden was es will.

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47424
24/01/2003 09:23
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Karim da gebe ich dir absolut Recht.

Claudia

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47425
24/01/2003 11:39
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Karim Offline
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ich mir auch. [Lächeln]

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47426
24/01/2003 12:34
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Hier ein Teil meines Vortrags zur Mädchenbeschneidung:

Genitalverstümmelung

Die Genitalverstümmelung wird immer wieder verharmlost und von manchen sogar als islamische Pflicht proklamiert. Die Beschneidung der Frauen ist im Koran (heilige Schrift der Muslime) nicht erwähnt. In der Sunna (Niederschrift der Aussprüche und Verhaltensweisen des Propheten an der sich Muslime orientieren) ist von Beschneidung flüchtig die Rede, denn es gab sie ja zu jener Zeit. Hier liegt dann auch die Quelle von Miß – Interpretationen. Sie hat ihre Wurzeln in Vorislamischer, wie auch in vorchristlicher Zeit. Diese Sitte oder Ritual, ist auch heute kein spezifisch - islamischer Brauch; man findet sie sowohl bei afrikanisch - animistischen, als auch bei afrikanisch - christlichen Volksgruppen.

Der Begriff "Beschneidung der Frau" wirkt zudem beschönigend, da Analogien zur Beschneidung von Jungen geknüpft werden. Daher ist der Begriff "Genitalverstümmelung" zutreffender.
Die "Beschneidung der Frau" wird nach dem Urteil vieler islamischer Gelehrter als Angriff gegen den Körper verurteilt.

Schnitt in Körper und Seele: Genitale Verstümmelung

Die Verstümmelung weiblicher Geschlechtsorgane ist eine krasse Menschenrechtsverletzung an Mädchen und Frauen.
Jedes Jahr werden rund 2 Millionen Mädchen an ihren Geschlechtsorganen beschnitten. Das sind fast 6000 am Tag.

Insgesamt betroffen sind schätzungsweise 130 Millionen Mädchen und Frauen in 28 Ländern Afrikas sowie in einigen Ländern Asiens und des Mittleren Ostens. Die meisten von Ihnen leben in Afrika, 13 Millionen davon im Sudan. In Äthiopien, Eritrea sowie Gambia müssen sich rund 90 % aller Frauen der Beschneidung unterziehen.
Die meisten sind von ihnen zwischen 4 und 8 Jahren. Die Eingriffe reichen von der Abtrennung der Vorhaut bis hin zur Entfernung der Klitoris und der kleinen Schamlippen. Bei der extremen Form der Verstümmelung – Infibulation genannt – werden anschließend die Schamlippen bis auf eine maiskorngroße Öffnung mit Dornen, Nadeln oder Fäden zugenäht.
Die Prozedur wird in der Regel ohne Betäubungsmitteln mit Rasierklingen, Messern oder Glasscherben durch traditionelle Geburtshelferinnen oder Beschneiderinnen vorgenommen.

Viele sterben bei dem Eingriff durch Verblutungen oder an einer Blutvergiftung, andere leiden unter schweren Blutungen und Infektionen. Chronische Entzündungen und lebensgefährliche Komplikationen bei Geburten sind oft die Folge. Hinzu kommt der Verlust der sexuellen Empfindungsfähigkeit.

Genitalverstümmelung der Frauen nicht nur im Islam
Zum Beispiel in diesen islamischen Ländern wird die Genitalverstümmelung nicht praktiziert:
Fundamentalistische Golfstaaten bis auf einige Gruppen am Südrand der arabischen Halbinsel
Im Irak, Iran, in Lybien, den Maghrebstaaten (zum Beispiel: Tunesien, Marokko, Algerien) oder Afghanistan
Auch im Sudan beschneiden nicht alle Gruppen die Mädchen / Frauen, zum Beispiel die muslimischen Rashaida im Osten des Landes
In Senegal z.B. interpretieren die Toucouleur (= eine muslimische Bevölkerungsgruppe) die Beschneidung als religiöse Erfordernisse, während dort die Wolof, die ebenfalls dem Islam angehören, die Praxis nicht ausüben.

In Ägypten wird sie sowohl bei Muslimen als auch bei koptischen Christinnen vorgenommen
Sie kommt bei den Falascha, (den äthiopischen Juden ) von Gondar, vor, in Sierra Leone bei der Mehrzahl der katholischen und protestantischen Frauen sowie bei Animistinnen in vielen afrikanischen Ländern Vereinzelt taucht dieser Brauch auch in Asien auf.

Jetzt stellen sich sicher viele die Frage, warum wird denn dann die Beschneidung durchgeführt:

Der genaue Ursprung der Praxis ist nicht mehr festzustellen.
Hinweise gibt es, das sie sich in verschiedenen Zivilisationen unabhängig voneinander entwickelte.
Man berichtet von Beschneidungen im alten Ägypten, man meinte die Praxis sei über transsaharische Sklavenhandelswege aus Schwarzafrika dorthin gekommen.

Andere Quellen weisen nach Äthiopien. Zu klären ist das nicht mehr, doch es steht fest dass Beschneidung mindestens anderthalb Jahrhunderte vor Lebzeiten des Propheten Mohammed ausgeübt wurde.

Früher kam Genitalverstümmelung auch in Europa und Amerika vor, im alten Rom wurden Ringe durch die Schamlippen von Sklavinnen gezogen, um sie am Kinderkriegen zu hintern.
Zur Zeit der Kreuzzüge bekamen die zurückgebliebenen Frauen aus dem gleichen Grund einen Keuchheitsgürtel verpasst – mit teilweise schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen.

Ein englischer Chirurg verordnete Mitte des 19. Jahrhundert die Entfernung der Klitoris gegen Epilepsie und „emotionale Störungen“.
Noch Anfang des 20. Jahrhunderts galt einigen amerikanischen Ärzten diese Behandlung als angemessen gegen weibliche „Hysterie“ und Masturbation.

Sinn und Zweck dürfte bei allen Gesellschaften das Begehren der Männer gewesen sein, die Kontrolle über die Sexualität der Frauen zu sichern.
Fest steht, dass weibliche Genitalien auch in nicht – islamischen und nicht – afrikanischen Gesellschaften verstümmelt wurden und werden.

Buchtip zum Thema:
Die Wüstenblume von Waris Dirie

Claudia Poser
UNICEF Gera

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47427
06/02/2003 09:00
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UNICEF - Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen

Köln, den 3. Februar 2003

UNICEF: Jedes Jahr werden
zwei Millionen Mädchen beschnitten
Internationale Konferenz gegen grausame Tradition

Jedes Jahr werden weltweit nach Schätzungen von UNICEF zwei Millionen Mädchen an ihren Geschlechtsorganen beschnitten, das sind 6.000 am Tag. Viele von ihnen leiden ihr Leben lang unter schweren körperlichen und seelischen Schmerzen. Anlässlich der heute (3.2.2003) beginnenden internationalen Konferenz gegen Mädchenbeschneidung in Addis Abeba (Äthiopien) ruft UNICEF Regierungen und religiöse Führer der betroffenen Staaten in Afrika, im Nahen Osten und in Asien dazu auf, den Kampf gegen diese grausame Tradition zu verstärken. Auch in den Industrieländern müssen Mädchen aus Immigrantenfamilien besser geschützt werden.

"Die Beschneidung von Mädchen ist eine krasse Menschenrechtsverletzung, die nur möglich ist, wo Frauen brutal unterdrückt und von Bildung ausgeschlossen sind. Würde eine vergleichbare Prozedur an Männern vollzogen, hätte es längst einen internationalen Aufschrei gegeben", erklärte die Schauspielerin Katja Riemann, die die UNICEF-Kampagne gegen Mädchenbeschneidung unterstützt und Aufklärungsprojekte im Senegal besuchte.

Von heute an bis zum 6. Februar diskutieren mit Unterstützung von UNICEF in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba Vertreter von Regierungen afrikanischer Staaten, der Vereinten Nationen und Nichtregierungsorganisationen über Strategien gegen die Beschneidung. Zum Abschluss der Konferenz soll der 6. Februar zum "Internationalen Tag gegen Mädchenbeschneidung" erklärt werden.

Eine stille Tragödie

Weltweit sind schätzungsweise 130 Millionen Mädchen und Frauen beschnitten. Die Praxis der Beschneidung ist in 28 afrikanischen Staaten sowie in einigen Ländern des Nahen Osten und Asiens verbreitet. Aber auch Mädchen aus Immigranten- und Flüchtlingsfamilien in Europa sind betroffen. Allerdings gibt es hierzu keine Zahlen und Untersuchungen. In Deutschland erfüllt die Mädchenbeschneidung den Straftatbestand der Körperverletzung, auch wenn die Eltern eingewilligt haben. Eltern, die ihre Töchter zur Beschneidung ins Ausland bringen, machen sich ebenfalls strafbar. Das Wissen über die Problematik bei öffentlichen Stellen, die mit ausländischen Familien arbeiten, ist jedoch noch gering.

Die Beschneidung ist ein massiver Eingriff in die körperliche Unversehrtheit der Mädchen. Er reicht von der Abtrennung der Vorhaut der Klitoris bis zu deren Entfernung gemeinsam mit den kleinen Schamlippen. Die schlimmsten Folgen hat die sogenannte Pharaonische Beschneidung oder Infibulation. Dabei werden die großen Schamlippen beschnitten und anschließend mit Dornen, Nadeln und Fäden verschlossen, so dass nur eine sehr kleine Öffnung der Vagina übrig bleibt.

Die Eingriffe erfolgen meist im Alter zwischen vier Jahren und dem Beginn der Pubertät. Manchmal werden sogar Babys beschnitten. In der Regel wird die Prozedur von traditionellen Beschneiderinnen durchgeführt - ohne Betäubung und unter unhygienischen Bedingungen. Als Instrumente dienen häufig Rasierklingen, Messer oder Scherben. Aber auch in Krankenhäusern werden Mädchen beschnitten: Untersuchungen in Ägypten ergaben, dass dort 60 Prozent der Beschneidungen mittlerweile von Ärzten durchgeführt werden - obwohl die Mädchenbeschneidung in Ägypten verboten ist und der Eingriff eindeutig dem ärztlichen Ethos widerspricht.

Schnitt in Körper und Seele

Beschnittene Mädchen und Frauen leiden häufig ihr Leben lang an körperlichen und seelischen Problemen. Der Eingriff selbst verursacht große Schmerzen, Schockzustände und starke Blutungen. Immer wieder sterben Mädchen an den Folgen. Häufig kommt es zu Infektionen, die chronische Becken- und Harnwegsentzündungen nach sich ziehen. Wucherungen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und Komplikationen bei der Geburt eines Kindes kommen hinzu. Beschneidungen sind eine der Hauptursachen für die hohe Sterblichkeitsrate von Frauen bei der Geburt in den betroffenen Ländern. Viele beschnittene Frauen leiden an Depressionen, Angstzuständen oder sogar Psychosen.

Weil es immer so war

Trotz der gravierenden Auswirkungen bringen die meisten betroffenen Frauen ihre Probleme nicht mit der Beschneidung in Verbindung. Der Eingriff wird auch nicht als ein Akt der Gewalt angesehen. Die Eltern sind vielmehr der Überzeugung, dass sie ihren Töchtern etwas Gutes tun. Der Ritus garantiert in den Augen der Eltern die Keuschheit und Jungfräulichkeit ihrer Töchter und verbessert die "Sauberkeit" des Genitalbereichs. In vielen Gemeinschaften haben unbeschnittene Mädchen keine Chance, zu heiraten.

Beschneidungen werden von Christen, Moslems und Angehörigen anderer Religionen praktiziert, obwohl keine der Weltreligionen sie vorschreibt. Allerdings wenden sich immer wieder religiöse Führer - vor allem auf der lokalen Ebene - gegen Aufklärungskampagnen zur Abschaffung der Mädchenbeschneidung.

Verbote reichen nicht

Nur neun Staaten auf dem afrikanischen Kontinent haben bis heute die Mädchenbeschneidung ausdrücklich verboten. Offizielle Verbote sind ein wichtiger Schritt. Doch die tief verwurzelte Tradition kann nicht dadurch überwunden werden, dass man die Menschen, die diese praktizieren, kriminalisiert. UNICEF führt deshalb in den betroffenen Ländern Aufklärungs- und Informationskampagnen durch, um die Bevölkerung davon zu überzeugen, ihre Töchter nicht länger beschneiden zu lassen. UNICEF mobilisiert dazu Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus Politik, Religion und Gesellschaft.

Besonders erfolgreich ist die von UNICEF unterstützte Arbeit der Nichtregierungsorganisation TOSTAN ("Durchbruch") im Senegal, die ein breit angelegtes Bildungsprogramm für Mädchen und Frauen durchführt. In den vergangenen drei Jahren haben aufgrund der Arbeit von TOSTAN 1.200 Dorfgemeinschaften öffentlich erklärt, Mädchen nicht länger zu beschneiden.

Claudia

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47428
08/12/2003 08:52
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Auch hier stehen viele Infos zur Bescheidnung drin

Claudia

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47429
22/11/2004 10:19
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Claudia Poser-Ben Kahla Offline
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Und noch eins dazu.

Ich finde es Klasse das Jens auf dieses Thema und den Vortrag hingewiesen hat, ich weiß nicht warum gleich wieder Streß begint, aber zum Glück sind es ja wie immer die gleichen.
Erst gestern habe ich eine Mail an einen Rechtsanwalt mit folgenden Fragen beantwortet:

Sehr geehrter Herr xxx,

Beschneidung
Die Beschneidung fordert der Koran nirgends, weder für Jungen noch für Mädchen. Sie ist jedoch in der ganzen islamischen Welt für Jungen obligatorisch, da sie als «sunna» (nachzuahmendes Vorbild) gilt.

Die Mädchenbeschneidung, die meist zwischen vier und acht Jahren stattfindet, ist zwar in den meisten islamischen Ländern staatlich untersagt, wird jedoch in etlichen Ländern wie Ägypten, Somalia, Sudan, Schwarzafrika, sowie bei den Beduinen der arabischen Halbinsel weithin praktiziert. Der Koran liefert keinen Anhaltspunkt für diese Sitte, einige Überlieferungen empfehlen sie jedoch.

In Ägypten war die Beschneidung seit 1959 verboten, wurde jedoch 1986 wieder offiziell gestattet. Dort wurde die Mädchenbeschneidung schon zur Zeit der Pharaonen durchgeführt. Diese Praxis darf daher nicht als etwas eigentlich Islamisches betrachtet werden. Sie ist vorislamischen Ursprungs, obwohl sie heute in zahlreichen islamischen Ländern des Vorderen Orients und besonders Schwarzafrikas im Namen des Islam praktiziert wird.

Es gibt drei Arten der Beschneidung. Worauf ich hier jetzt nicht eingehe da dies von ihnen nicht gefragt wurde, gern hänge ich ihnen aber ein Referant von mir der Mail an, wo dies alles erklärt ist.

Bei der eigentlichen Beschneidung wird die Klitoriseichel oder sogar die ganze Klitoris entfernt. Diese Form wird vor allem in Ägypten praktiziert. Manchmal kommt noch die Entfernung der an die kleinen Schamlippen angrenzenden Teile, wenn nicht deren gänzliche Ablösung, hinzu.

Eine radikale Typus der Klitorisdektomie, umfaßt die vollständige Entfernung der Klitoris und des Großteils der inneren und äußeren Schamlippen. Dann wird die Scheide mit Schafdarm vernäht, was besonders im Sudan, im tropischen Afrika, in Äthiopien und Somalia praktiziert wird. Man nennt diese Form der Beschneidung die «pharaonische Beschneidung». Es bleibt nur eine kleine Öffnung, damit der Urin und das Menstruationsblut abfließen können. Ein Holzstöckchen verhindert das Zusammenwachsen. In der Hochzeitsnacht wird diese Öffnung erneut erweitert wie auch bei jeder Niederkunft. Danach wird die Öffnung erneut vernäht, ebenso wie bei einer Verwitwung.

Ich werde auf ihre Fragen antworten in dem ich die Antworten unter diese Fragen schreibe.

1. Stimmt die Information, daß der islamische Glaube die Beschneidung von Mädchen verbietet?
Die Verstümmelung von Mädchen wird von keiner Weltreligion vorgeschrieben.

2. Stimmt die Information, daß die Beschneidung von Mädchen in Ägypten von staatlicher Seite verboten ist und strafrechtlich verfolgt wird? Seit wann ist dies gegebenenfalls der Fall?

In einigen Ländern wie z. B. Ägypten ist sie sogar verboten, wird aber dennoch praktiziert. Die Gründe für diese Praxis beruhen auf vorchristlichen und vorislamischen Traditionen.

In Ägypten war die Beschneidung seit 1959 verboten, wurde jedoch 1986 wieder offiziell gestattet. Im Januar 1998 wurde die Genitalverstümmelung in Ägypten endlich wieder offiziell verboten.

Am 24. Juni 1997 erklärte der Oberste Gerichtshof in Kairo in erster Instanz dieses Verbot wieder für nichtig. Worauf sich der ägyptische Gesundheitsminister Ismail Salam für die Frauen stark machte und Berufung ankündigte.

Obwohl zahlreiche islamische Gelehrte die Verstümmelung der Geschlechtsteile als unislamisch bewerten, versuchen islamistische Gruppen immer wieder die Beschneidung gerichtlich durchzusetzen. Bei den Beschneidungen gibt es immer wieder Todesfälle. Die Verstümmelung soll die sexuelle Lust von Frauen mindern und deren eheliche Treue stärken.

Am 18. Juli 1996 wurde in Ägypten ein Gesetz erlassen, daß die Genitalverstümmelung an Mädchen unter Strafandrohung verbietet. Trotz dieses Gesetzes werden den ägyptischen Mädchen die Klitoris ganz oder teilweise amputiert, zumeist durch Friseure oder Hebammen mittels Rasierklingen.

Das oberste Verwaltungsgericht Ägyptens hat am Sonntag, den 28.12.97 das von der Regierung erlassene Verbot von Beschneidungen von Frauen wieder eingesetzt. Die Entscheidung des Gerichts ist nicht mehr anfechtbar.

3. Stimmt die Information, daß gleichwohl noch heute ca. 97 Prozent aller Mädchen In Ägypten beschnitten werden?

Die Spitzenreiter der 28 afrikanischen Länder sind Gambia (bis zu 100 Prozent der Mädchen und Frauen sind Opfer der FGM), Somalia (98 Prozent), Djibuti (bis zu 98 Prozent), Ägypten (97 Prozent) und Mauretanien (bis zu 95 Prozent). In acht Staaten ist sie gesetzlich verboten, wird aber trotzdem praktiziert.

Wie sie sicher wissen kann man nie von genauen Zahlen ausgehen. 1995 wurde in Ägypten eine Umfrage dazu gemacht und da ging hervor das rund 97 % der Frauen im reproduktiven Alter davon betroffen sind.
In meiner Anlage Mädchenbeschneidung5 sehen sie eine Tabelle von 1996 dort ging UNICEF von 80 % Frauen die betroffen sind in Ägypten aus, bei 24,2 Mio. Frauen.

4. Stimmt die weitere Information, daß auf dem Hintergrund der Strafbarkeit der Beschneidung von Mädchen in Ägypten die konkrete Verfolgung dieser Tat, die Einleitung strafrechtlicher Ermittlungsverfahren, staatsanwaltlicher Anklagen und Verurteilungen durch die Behörden und Gerichte aktuell rapide zunimmt?

Allgemeinen Verwaltungsvorschriften zu dem § 53 Abs. 4 und 6 Ausländergesetz (AuslG), in denen drohende Genitalverstümmelung als Abschiebungshindernis ausdrücklich genannt ist. In Deutschland wird Genitalverstümmelung aber nicht als Asylgrund bzw. als Grund für die Zuerkennung der Flüchtlingseigenschaft anerkannt, da diese Form der sexuellen Gewalt dem privaten Bereich zugeordnet und damit als nicht asylrelevant eingestuft wird.

Zu ihrer Frage selbst kann ich Ihnen nur diese Internetseite empfehlen:
http://www.ak-kipro.de/fgm_bundestag200107.html

Allgemeines:
Maßnahmen der Bundesregierung gegen die weibliche Genitalverstümmelung
Seit 1998 fördert das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ein UNICEF-Vorhaben zur Bekämpfung weiblicher Genitalverstümmelung in Ägypten. Hierfür wurden bisher Treuhandmittel in Höhe von rund 1,5 Mio. EUR (2,9 Mio. DM) bereitgestellt. Für ein überregionales Vorhaben zur Bekämpfung der weiblichen Genitalverstümmelung hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung knapp 3 Mio. EUR (5,8 Mio. DM, 1999-2002) zur Verfügung gestellt. Dabei werden einheimische Organisationen in verschiedenen Staaten Ost- und Westafrikas bei der Bekämpfung der Genitalverstümmelung unterstützt und die Öffentlichkeit in den Partnerländern durch Zusammenarbeit staatlicher und nichtstaatlicher Organisationen sowie überregionaler Netzwerke umfassend über die Folgen weiblicher Genitalverstümmelung informiert. Zielgruppen sind betroffene Mädchen und Frauen, aber auch Eltern, junge Männer, Frauengruppen, religiöse und administrative Autoritäten, Lehrer und Lehrerinnen, Familienverbände und Personen, die den Eingriff vornehmen, sowie Gesundheitspersonal. Auch in allgemeinen Gesundheitsprojekten der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit in Afrika werden Maßnahmen zur Bekämpfung der weiblichen Genitalverstümmelung intensiviert. Dazu gehören Aufklärungskampagnen mit lokalen und traditionellen Autoritäten und Frauengruppen, Sensibilisierungsmaßnahmen für Gesundheitspersonal sowie alternative Ausbildungen für Beschneiderinnen und die medizinische Betreuung betroffener Frauen. - Das Auswärtige Amt fördert seit 1999 ein Projekt einer Nicht-Regierungs-Organisation in Tansania; es hat die Bekämpfung der weiblichen Genitalverstümmelung im Rahmen seiner menschenrechtlichen Projektarbeit ( B 2.6.2) 2002 zu einem Schwerpunkt gemacht. Zu sog. "Ehrenverbrechen" an Frauen s. C 3, zu sog. schädlichen traditionellen Praktiken und Bräuchen C 4.

Ich denke dies interessiert hier auch sehr viele deshlab diese Infos auch hier.

Claudia

Re: Wie wird Beschneidung Ím Islam begründet? #47430
06/03/2006 08:55
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Und noch ein Thema steht alles schon im Forum

Claudia

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