18.09.2003:
Berlin: Muslimische Gemeinschaft erwartet viele Besucher
IGD lädt am 21. September zu Abschlussveranstaltung ins Tempodrom

(iz)Der größte muslimisch-arabische Einzelverein in Deutschland, die Islamische Gemeinschaft in Deutschland (IGD), beendet am 21. September sein dreitägiges Jahresfestival mit einer ganztägigen Abschlussveranstaltung im Berliner Tempodrom. Unter dem Motto "Integration statt Ghetto?" laden die Veranstalter zu einem umfangreichen Rahmenprogramm mit Rednern aus Deutschland, den USA, England und aus Ägypten, zu dem an die 3.000 Besucher erwartet werden. Ziel der Konferenz sei es, so IGD-Vorsitzender Ibrahim El-Zayat, auch, der Öffentlichkeit die Arbeit der Organisation vorzustellen, um so "einen weiteren Schritt zu einem harmonischeren Miteinander in Deutschland machen."

Nach Angaben von Shaban Salih vom Berliner Veranstalter AMANA möchte die IGD mit einer öffentlichen Mitgliederveranstaltung eine Diskussion über die Integration von Muslimen in dieser Gesellschaft in Gang setzen. Es habe bei den Vorbereitungen kaum Widerstände gegeben und auch mit den Vermietern vom Tempodrom habe man bisher gut zusammengearbeitet, allerdings sei es enttäuschend, wie wenig Politiker aus Stadt, Land und Bund angekündigt haben, einer Einladung Folge zu leisten.

Mit Bedacht habe man Sprecher aus England oder den USA eingeladen, da man der Ansicht sei, dass die Integration von Muslimen dort auf einigen Feldern schon wesentlich fortgeschrittener sei als bei uns. Allerdings werden Sprecher aus Deutschland (z.B. Murad Hofmann, Abdelhadi Hoffmann u.a.) einen zentralen Platz in der Veranstaltung einnehmen.

http://www.islamische-zeitung.de/cgi-bin/artikel/3497

Zur Info:
Homepage des IGD:
http://www.i-g-d.com/

und Programm der Veranstaltung:
http://www.i-g-d.com/igdprog.htm

Der wohl populärste Redner wir Amr Khaled sein:
www.amrkhaled.net

Die homepage ist leider nur auf Arabisch und Türkisch verfügbar.
Ich persönlich bin ziemlich skeptisch den Rednern gegenüber.

AUf der Anzeige unter
http://www.i-g-d.com/html/plakate.htm
habe ich ein neues Getränk entdeckt: Muslim up
Jetzt gibt es also nicht nur Mekka Cola, sondern auch Muslim Up. Ich finde es ziemlich dreist, solche Namen für solche Produkte zu wählen, eine gute Marketingsstrategie ist es aber auf jeden Fall. Die Namen der Redner sind auf arabisch oft mit dem Titel Scheikh.. oder Däiya(sozusagen (zur Religion)Rufender was ungefähr Missionar bedeutet).

Da habe ich keine Favoriten unter den Rednern. Warum ich skeptisch bin, liegt an ihren Ansichten. Da ist subjektiv und jeder muss selbst entscheiden, wie gut er diese Redner findet. Ich wollte nur meine persönliche Meinung sagen.

Übrigens musste ich fast lachen, bei folgendem Satz:

Zitat:

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Mit Bedacht habe man Sprecher aus England oder den USA eingeladen, da man der Ansicht sei, dass die Integration von Muslimen dort auf einigen Feldern schon wesentlich fortgeschrittener sei als bei uns.

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Hallo alle zusammen,

ich kann direkt über den Treffen berichten. Ich bin gestern tatsächlich nach Hanau gereist. Dort fand der zweiter Teil statt (München-Hanau-Berlin). Es waren mindestens 5.000 Personen dabei. Es war interessant und sehr lehrreich, besonders bei den beiden letzten Vorträge von Dr. Tarak Swidan und Amru Khaled. Amru Khaled (u.a.) hatte auch sehr darauf hingewiesen, dass die Muslime hier an der Gesellschaft positiv mitbeitragen sollen, und nicht nur Arbeiten und Geld sammeln, und auch ohne im Hintergrund (und das ist das wichtigste) "Missionierung" betreiben zu wollen; denn es gibt kein Zwang im Glauben; und ein Muslim sollte immer das Güte tun, egal wo er sich befindet. Einfach das Gute tun, weil das zur fundamentalen Prinzipien eines Muslimen gehört, und -wie gesagt- ohne Hintergründe. Ich hoffe, dass dieses Gedanke auch zur anderen Diskussion in diesem Forum weiterhilft (11 Sep ...).
Leider waren die beiden Hof(f)mann nicht dabei! Aber vielleicht heute.

Ich habe auch zufälligerweise "Muslim Up" probiert. Schlecht ist sie nicht! Aber ich habe selber über den Namen vollgelacht ... "7 Up, Muslim Up ..."

Also auf jeden Fall war ich erfreut dabei zu sein!
Gruss,
Foued

P.S. Wir waren gestern erst um 2:00 Morgens in Stuttgart angekommen. Der Treffen lief von 14:00 bis 22:00 mit sehr wenigen Pausen.

Also, ich weiß persönlich nicht was die Menschen an Amr Khaled fasziniert. Ich habe schon ein Paar Sachen von ihm gehört, und fand ihn zu sehr gebunden an der ägyptischen Gesellschaft. Mittlerweile schreibt er eine Doktorarbeit in England. Erstaunlich finde ich auch, dass seine Cassetten so sehr begehrt sind. Ist wie gesagt meine Meinung!

Also Murad Hofmann habe ich schon mal hier in H gesehen (vor etwa 2 Jahren). Fand manche Sachen gut, andere gingen mir zu weit.

@Soly_Z: Ja ich verstehe was Du meinst. Das denken auch viele. Allerdings benutzt er einfache Wörter und geht nicht sehr in die Tiefe, was den Leuten am Meisten gefällt. Und in der Tat, die Menschen wollen nicht die Fundamente des Glaubens lernen, sondern wollen einfache Reden, die ihre alltägliche Leben verbessert und ihre Seelsorgen heilt. In der Hinsicht ist Amrou Khaled ganz gut. Ich finde es ausserdem schon gut, dass sog. "Dayia" im Islam verschiedenen Formen annehmen sollen. Es muss nicht immer der vollbärtige Chaich, der immer wieder nur Verbote vorliest. Ein bisschen Anwechslung und Pluralität finde ich sehr angebracht, und ich begrüße es.

Also wie gesagt, obwohl ich selber in den Reden von Amrou Khaled meistens nichts neues lerne, finde ich es halt gut, dass er anders ist. "Anders zu sein" müssen wir doch fördern, um eine gesunde Gesellschaft zu haben.

Gruss,
Foued

@bezüglich der begehrenswerte Kassetten von Amru Khaled: Ich selber habe bisher kaum was von ihm gehört. Nicht Mal seine Fernsehsendungen habe ich angesehen (per Zufall vielleicht einige kurze Teile). Aber wie gesagt, für viele Menschen ist das ganz gut. Und warum auch nicht?
Ich persöhnlich finde Dr. Tarak Swidan ganz gut, und habe schon einiges von ihm gehört. Er ist auch in der arabischen Welt begehrt, weil er die Art des Reden meistert. Gestern sagte er, dass er das Vortragen 6 Monate lang in den USA gelernt hatte.

Also sozusagen ein Volksimam
Eine Frage hätte ich noch: hat man sich an das Thema "Integration statt Ghetto?" (bzw. Inegration oder Isolation, wie der arabische Titel hieß) gahalten, und hat man Ratschläge gegeben, die eine Integration fördern könnte?

Die beiden Hof(f)manns hatten wir schon in den Islamwochen in Stuttgart gehabt. Interessante Vorträge halten beide schon, und das gefällt den Menschen ganz gut, besonders bei Murad Hoffmann.
Soly_Z, Du wirst sicherlich niemanden finden, mit dessen Meinung Du ganz einverstanden bist. Das ist bei jedem so; und deshalb sind wir alle anders. Und so soll es auch sein. Ganz gut und interessant finde ich deren Vorträge auf jeden Fall!

Das ist mir schon klar Foued, aber wieso muss man immer alles so schwer machen, dass es kaum noch machbar ist? Ich fand damals deren Vorträge gut, bis sie dann den "islamischen Dinar" erwähnten, und noch andere komische Sachen. Man entfernt sich so sehr von der Realität, dass kaum jemand das noch ernst nehmen kann.

Am Thema haben sich nicht alle gehalten, wie z.B. Dr. Tarak Swidan. Der sprach viel über die Erziehung, und wie man erfolgreiche Nachwuchs fördern kann, nach Muster der Mischung Islam-Westen oder Islam-USA ; aber natürlich nicht nur darüber.

Amru Khaled hatte sich am Meisten im Thema vertieft, und Lösungen vorgeschlagen. Das Wichtigste habe ich schon oben genannt; und zwar, dass ein Muslim in einer westlichen Gesellschaft die Entwicklung und den Fortschritt fördern muss, und sich intergrieren soll, ohne die eigene Identität zu verlieren. Auf die eigene Identität soll man immer stolz sein. Die Frauen in erster Linie (die jenigen, die nicht arbeiten) sollten die Sprache unbedingt lernen, und warum nicht fördernde Sachen für die Gesellschaft mit ihren Deutschen "Nachbarinnen" unternehmen. Man soll nicht "immer" Hass gegen die Gesellschaft hier haben, und ihr das Schlechte wünschen. Das wäre eine sehr falsche Einstellung, die dem Islam nicht entsprechen soll. Beispiele gab es schon viele, wie z.B. der berühmte Imam Abu Hanife, der das Haus einer alten christlichen Frau 10 Jahre lang gekehrt hatte, ohne dafür Entgeld gefordert zu haben. Über den Islam hat er ihr 10 Jahre lang nichts erzählt. Die Geschichte geht weiter, aber ich höre hier auf. Auf Anfrage kann ich weitererzählen

Das war's
Gruss,
Foued

Foued, bist Du auf einmal Schehrazad? Da bekommt Mia aber Konkurrenz

Ja, ich verstehe was Du meinst ... mit dem "islamischen Dinar"

Es gibt natürlich viele Theoretiker, dessen Aussagen heute nicht anwendbar oder nur schwer anwendbar wären. Die beiden Hof(f)mann sind auch intellektuelle Leute, die man nicht mit Anru Khaled vergleichen könnte. Amru Khaled versucht eher kleine alltägliche Probleme zu lösen, wie die Beziehung Mann-Frau, Eltern-Kinder, Mensch-Gott, Ich-Nachbar, Ich-Freunde usw. ... Die sind für mich auch am Wichtigsten heutzutage, denn wir haben viele Probleme (gesellschaftliche), die gelöst werden müssen, und zwar sehr dringend.

... Nein, ich bin der Chahrayar

Du weisst doch, dass ich eine Strafe habe. Ich muss ein Witz oder ein Märchen erzählen!

Ich Chahrayar! Wo ist Chahrazad??? Und der Sradouk gehört auch dazu, oder?

Der versucht sie aber auf ägyptische Art und Weise zu lösen. Das lässt sich hier alles kaum anwenden. Er ist ja z.B.auch für eine Trennung der Geschlechter, was ich niemals befürworten würde. Wie soll man dann eine Frau kennenlernen???(das ist nur eine Frage von vielen). Dafür konnte er keine für mich überzeugende Antwort geben. Sollte man den kontakt über iene Schwester halten, wie er vorgeaschlagen hat(fand ich echt total lächerlich), oder sollte man religiös werden, nachdem man eine Frau kennegelernt hat?? Und den soll ich ernst nehmen?

Trennung der Geschlechter heisst doch nicht: Kein Kontakt mit dem anderen Geschlecht. Und die Trennung findet auch nicht in allen Bereiche statt, d.h. Frauen würdest Du im Arbeitsplatz, Schule, Strasse auch ansprechen können, als Kollegin, Mitarbeiterin, Nachbarin. Allerdings sollte die "Beziehung" auf viel Respekt und Gegenachtung beruhen, und nicht unter 4 Augen stattfinden. Man könnte auch in seiner Kollegin verliebt sein, und den Kontakt zu ihr direkt raussuchen (glaube ich zumindest), allerdings sollte da keine geheime Freundschaft sein. Eine Kollegschaft ist allerdings nicht gleich Feundschaft, und wäre somit eher erlaubt!(!?)

Aber das stimmt! Der Islam ist in dieser Sache schon streng (besonders für uns und für westliche Verhältnisse); und das gefällt vielen Menschen auch nicht. "Geniess" es also einfach, dass Du in Tunesien lebst!

Und ausserdem gibt es keine Gesellschaft, die 100% islamisch lebt oder leben wird. Und das finde ich so auch ganz gut! Und die Tunesier sind heutzutage schon genug offen und liberal, dass ich nicht glaube, dass die Religiosität sie sehr streng machen würde.

Und es ist auch gut, dass Du die Trennung nicht befürwortest. Pluralität ist wirklich sehr angebracht für eine gesunde Gesellschaft.

Und auch der Iran-Beispiel finde ich in vielen Sachen schlecht, wie z.B. Der Schleier-Zwang ...

@Foued
ich lebe ja zurzeit in D in nicht in TN Aber ich finde es schon gut, dass TN in der Hinsicht besser ist als andere Länder.

Ich finde auch viele Sachen in Tunesien besser als andere Länder, wie z.B. dass ich nicht will dass über meine Frau heimlich geredet wird, falls sie um 3:00 Morgens zu Hause kommen sollte. In Tunesien sollte das unnötige Blabla weniger sein, als bei unseren arabischen Nachbarn, oder? Oder z.B. dass Frauen heutzutage auch in vielen Cafes oder Cafeterias sitzen dürfen, ohne dass ihre Ehre verloren geht!

Also ich "geniesse" es auch mittlerweile, Tunesier zu sein!

Ich denke Foued, du meinst " falls sie um 3:00 Morgens nach Hause kommen sollte", sonst könnte man Dich leicht misverstehen

Böser Slim. Na ja, mit einem Tunesier kann man nie vorsichtig genug reden. Wir verstehen alles gedreht!

"... nach Hause ..." ist korrekt!