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Dienstag, den 20. Juni um 22.45 Uhr
Rivalinnen

Die tunesische Literaturprofessorin Nadia fühlt sich von ihrem Ehemann vernachlässigt und merkt, wie sie ihre schöne 18-jährige Tochter Sarra um deren Äußeres beneidet. Nadia fängt an, ihren eigenen Körper zu hassen, sich selbst, ihre Familie... Dritter Teil innerhalb der Filmreihe "Mütter / Töchter".

Nadia ist Literaturprofessorin in Tunis, verheiratet und Mutter der 18-jährigen Sarra. Sie durchlebt die schwierige Zeit der Wechseljahre und wird nicht nur von körperlichen, sondern auch von psychischen Symptomen geplagt. Sie fühlt sich schwach, hässlich, alt und von ihrem Mann im Stich gelassen. Neben ihren depressiven Verstimmungen leidet sie unter Gedächtnisschwäche und Gewichtszunahme. Nadias Ehemann und ihre Tochter Sarra wundern sich über Nadias Überempfindlichkeit und wissen nicht, wie sie sich ihr gegenüber verhalten sollen.

Durch ihre Reizbarkeit verunsichert Nadia jedoch nicht nur die Familie, sondern ihr gesamtes Umfeld. Auch ihre beste Freundin lässt sie nicht an sich heran. Aufgrund ihrer stets aggressiven Reaktion entfernt sich ihr Ehemann noch weiter von ihr und Sarra verheimlicht immer mehr von ihrem Privatleben. Da Nadia insbesondere neben ihrer schönen jugendlichen Tochter ihren alternden Körper immer mehr zu verabscheuen beginnt, wächst zwischen Mutter und Tochter der Konflikt. Als Sarra erfährt, dass ihr Vater eine Affäre mit einer Bauchtänzerin hat, gesteht sie ihrer Mutter zwar nicht die Wahrheit, weicht jedoch nicht mehr von ihrer Seite. Doch Nadias psychischer Zustand verschlimmert sich unerbittlich.


Zusatzinfo

Die tunesische Filmemacherin Moufida Tlatli realisierte mit "Rivalinnen" ein berührendes Porträt einer Frau, die in ein Alter kommt, in dem sie von psychischen Problemen geplagt, durch ihr verändertes Verhalten ihr familiäres Umfeld verunsichert. Tlatli wird in Tunis geboren und absolviert zwischen 1966 und 1968 die Pariser IDHEC (Institut des Hautes Etudes Cinématographiques). Danach kehrt sie nach Tunis zurück, arbeitet aber weiterhin auch in Paris als Cutterin an zahlreichen tunesischen Spielfilmen mit, darunter für Filmemacher wie Michel Khleifi, Férid Boughedir und Nacer Khemir. Mit ihrem Regiebebüt "Das Schweigen des Palastes" (1994) erhält Tatli eine lobende Erwähnung der Jury "Caméra d'Or" in Cannes.
Nach ihrem erfolgreichen Film "Die Zeit der Männer" (2000) ist "Rivalinnen" ihr drittes Werk. Die israelische Schauspielerin Hiam Abbas, die Nadia mit großer Überzeugungskraft verkörpert, hat sich insbesondere durch ihre Rollen in "Haifa" (1996), "Roter Satin" (2002), "Die Syrische Braut" (2004), "Paradise Now" (2005) und in "Free Zone" (2005) einen Namen gemacht. Zuletzt war sie in Steven Spielbergs "Munich" (2005) zu sehen.