Hallo zusammen

Ich möchte nicht verallgemeinern oder die Probleme
in Tunesien übersehen, aber bei meinem Aufenthalt in
Djerba fand ich doch, dass einige Tunesier schon ein schönes Leben haben.
Natürlich gibt es auch welche, die sehr arm sind und denen es nicht gut geht!

Ich spreche zum Beispiel von den Kutschenfahrern, die Touristen zum Strand oder an Märkte fahren.
Ich fahre selber hier auch ab und zu Kutsche.
Ich mag sehr gerne Pferde und verschiedene Menschen.
Deshalb hätte ich mir eine solche Arbeit als "Kutschenführerin" auch vorstellen können (in T). Ich habe mit einem Tunesier über seine Arbeit gesprochen. Er fand das Kutschenfahren (und den Kontakt zu den Touristen) sehr toll.
Er hat mir auch viele Fotos von seinen Kutschpferden und alten Zeiten gezeigt.
Die Arbeit ist wahrscheinlich für die Tunesier toll, weil:
- Sie immer draussen sein können.
- Selbstständig arbeiten können.
- Viel mit Touristen zu tun haben (und manchmal auch ein Extra Trinkgeld/Geschenk bekommen :-)
- Vieles über andere Menschen/Kulturen erfahren/miterleben (Touristen).
- auf der Kutsche sitzen können (ist also nicht wirklich eine harte, körperliche Arbeit).
- nicht zu viel denken müssen (wie in einem Büro oder so).

Bei dem einen Kutschfahrer mit dem ich mich unterhalten habe, war es so, dass er sich "ungestört" mit den Touris unterhalten konnte.
Das heisst, er sass fast mit dem Rücken zum Pferd, weil dieses die Wege schon auswendig kannte und nicht gelenkt werden musste ;-)

Das einzig negative was er mir erzählt hat, war die Hitze manchmal und das warten auf die Kundschaft (aber für diese Fälle waren immer Kollegen zum plaudern vor Ort).

Noch ein Beispiel:
Der Mann, der Kundschaft aus dem Hotel für die dazugehörige Pferderanch gewinnen wollte.
Er war den ganzen Tag (manchmal gemeinsam mit einem Kollegen) in unserem Hotel und zeigte den Touris die Bilder/Angebote der Ranch.
Somit hat er auch immer guten Kontakt mit Frauen und war am Abend dementsprechend für Verabredungen "ausgebucht" ;-)
Ich finde, er hatte es auch schön.
Den ganzen Tag Touris beobachten und mit ihnen sprechen...
Und wenn er nichts zu tun hatte oder eine Pause machen wollte (was durchaus öfter vorkam :-), dann setzte er sich einfach beim Eingang mit seinem Kollegen hin (es hatte da bequeme Sofas), plauderte mit ihm, trinkte was oder rauchte eine Zigarette.
Er hat mir gesagt, dass die Getränke für ihn gratis seien.

So ein Arbeitsleben könnte ich mir glatt auch vorstellen! :-)
Was meint ihr?

Viele Grüsse
Pina