Liebe Sabrina,

genau diese Reihenfolge würde ich einhalten:

denke zuerst an das Kind, wenn Du wirklich schwanger bist,dann an die Beendigung Deiner Ausbildung und anschließend an Deinen Freund.

Wenn Du ein Kind bekommst, braucht es jedenfalls ein Zuhause, Verpflegung, Betreuung und später eine Ausbildung und das mit oder ohne Vater!

Ich bin alleinerziehend und habe eine
8-jährige Tochter. Meine Situation war teilweise ähnlich. Ich war dann nicht nur schwanger, sondern wurde auch noch obdachlos (in Deutschland). Noch während der Schwangerschaft zeichnete sich jedoch ab, dass mein Partner kein Interesse mehr an einer Heirat hatte und hierfür auch nicht stark genug gewesen wäre (er hatte übrigens auch keine Ausbildung und musste nach dreimonatigem Aufenthalt in Deutschland und gescheitertem Heiratsversuch wieder ausreisen). Nach großem seelischen und finanziellem Schaden (und dem hysterischen Anfall meiner Mutter), ging es mir wirklich beschissen. Doch inzwischen haben wir ein Zuhause, ich bin berufstätig, und meine Mutter und meine Tochter sind ein Herz und eine Seele. Hin und wieder können wir uns sogar einen Urlaub in Tunesien leisten!

Ich schreibe Dir das hauptsächlich, damit Du in dieser schwierigen Situation darüber nachdenkst, ob Du nicht doch Deine Mutter, Deinen Vater bzw. beide einweihst.

Im übrigen gibt es in jeder Stadt Beratungsstellen, die Dir mit Rat bzw. in ernsten Fällen auch finanziell helfen, wie ProFamilia, evangelische und katholische Beratungsstellen und auch Informationsstellen bei Auswanderungsplänen, wie zum Beispiel in München das Raphaelswerk.

Versteh' mich nicht falsch, ich wünsche Dir, dass Eure Liebe anhält und Dein Freund dieser Situation gewachsen wäre - aber falls es nicht klappt, gib' nicht auf, bleib nicht allein sondern hol Dir all verfügbare Hilfe.