Kurzinfos Tunesien:
Wachstumsmarkt in Nordafrika

Tunesien entwickelte sich in den letzten Jahrzehnten wirtschafts- und sozialpolitisch sehr erfolgreich. Das Land hat sich in Afrika und im Maghreb als Schwellenland mit einem BSP/E von Euro 2.212,-- eine Spitzenposition erarbeitet. Das Konsumverhalten der wachsenden Mittelschicht macht Tunesien als Markt für deutsche Produkte – ob importiert oder im Lande selbst hergestellt – interessant. Neben der Deckung des aufgestauten Bedarfs an Neu- und Ersatzinvestitionen greifen auch die Wirtschaftsreformen.
Ein zunehmend aktiver Privatsektor tritt
immer häufiger neben den staatlichen Firmen als
Kunde auf. Darüber hinaus genießen deutsche
Produkte und Dienstleistungen bei den lokalen
Abnehmern grundsätzlich ein hohes Ansehen.
Neben Halb- und Rohwaren für die Industrie und
Maschinenausrüstungen bieten sich verschiedene
Branchen für den Export von Ausrüstungen,
Technologien oder Endprodukten in Tunesien an.
Dazu zählen neben den « Klassikern » wie
Elektronikindustrie, Automobilzulieferindustrie, Textil- und Bekleidungsindustrie sowie der Leder- und Schuhindustrie verstärkt auch Branchen wie Umweltschutz, Medizintechnik, Nahrungsmittel und
Kommunikationstechnik. Mit fortschreitender
wirtschaftlicher Entwicklung und der zunehmenden
Öffnung des Dienstleistungssektors wird der gesamte Raum zunehmend auch als Abnehmer für hochwertige Dienstleistungen interessant.
Durch die Assoziation mit der EU will Tunesien in den Kreis der Industrieländer aufsteigen. Die EU unterstützt diese Reformbestrebungen mit Finanzmitteln in erheblichem Umfang (1998-2002: 658 Mio. Euro). Ebenfalls wird ein nationales Modernisierungsprogramm, Mise-à-Niveau genannt, durchgeführt. Dieses Programm stellt Fördermittel für Industriebetriebe und industrienahe Dienstleister bereit, damit sie ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit erhöhen und somit die Konkurrenzsituation ihrer Produkte in einer künftigen Freihandelszone sichern können.
Das Wirtschaftswachstum weist seit einem Jahrzehnt
stetige Zuwachsraten von durchschnittlich 5% auf. Der bilaterale Warenaustausch entwickelte sich gleichfalls erfreulich: Die deutschen Exporte beliefen sich 2003 auf 749 Mio. Euro und die deutschen Importe auf 733 Mio. Euro (jeweils von Januar bis einschliesslich Oktober).
Mehr als 280 deutsche Unternehmen sind überwiegend
mit Produktionsstätten vor Ort präsent.
Für kleine und mittlere deutsche Unternehmen bietet sich Tunesien als Sprungbrett in den gesamten Maghreb mit einer Bevölkerung von 70 Millionen Menschen an.