@ Brini:

Bei weitem nicht immer gut, dessen sei sicher. Man pflegt dort einen noch vergleichsweise gemäßigten, sehr toleranten Islam und so fallen dort viele Qualitäten an, die andere Länder und Kulturen schmerzlich vermissen lassen. So ist den Ägyptern beispielsweise (!) jeder Rassismus vollständig fremd.
Aber oftmals ist dort die Grenze zwischen "Ist noch okay." und "Jetzt gibts aber Ärger!" sehr scharf, nicht für jeden immer ersichtlich und kalkulierbar, und das finde ich eher nicht so gut. Dafür aber sehr viele der ägyptischen Männer buchstäblich liebenswerte Maulhelden; wenn ich von der ägyptischen Unterdrückung der Frau höre, muß ich immer lachen. Es mag sie ja hier und da wirklich geben, aber gemeinhin sind die Kerle Pantoffelhelden. [Breites Grinsen]
In einem Fall, und sowas ist mir dann immer seeehr sympathisch, traf ich am Midan Tahrir ein vorüberspazierendes Ehepaar. Beide sehr fortgeschrittenen Alters, sie marschierte hoch erhobenen Hauptes vorneweg und dahinter trippelte ihr Mann, höchstbeladen mit Einkaufstaschen. Sie schwadronierte, er seufzte.

Mir persönlich ist Ägypten sehr sympathisch, das mag ursächlich an meinen Hobbies liegen, und ich persönlich kann mit der Mentalität sehr gut. Da es in Ägypten selbst sehr viele Unterschiede gibt und kein "uniformierter" Islam gelebt wird, darf und kann ich mich da auch sehr wohl fühlen.

@ Katja:

Danke, ich gebe mein Bestes.
Schade nur, bei soviel vermuteter, geballter Kompetenz hier, daß ich der scheinbar wirklich einzige bin, der hier den "Botschafter" des Islam macht. Was mich (das meine ich jetzt wirklich ernst!) zu der Frage führt: habt ihr Frauen, die mit Tunesiern verheiratet seid, soviel Unglück mit der Religion erlebt, daß ihr euch teilweise sehr, sehr harsch äußert? Gibt es wirlich soviel Verbitterung?
Ich unterstelle dir mal, Katja, daß du einen gewissen Einblick hast: findest du GAR NICHTS gut am, im Islam ... ?

Michael