Mythos Menstruation

Menstruation ist keine Krankheit, sondern ein Zeichen dafür, dass eine Frau fruchtbar ist. Dennoch haben sich in der Geschichte die absurdesten Vorstellungen über menstruierende Frauen gehalten. Schon in der Bibel, im dritten Buch Mose, heißt es: Wenn ein Weib den Monatsfluss hat, so bleibt sie sieben Tage lang in ihrer Unreinheit. Als unrein gelten menstruierende Frauen bis heute in Judentum und Islam. Kaum anders in christlichen Gesellschaften: Der Aberglaube, dass das Menstruationsblut giftig sei, hat sich bis in das 20. Jahrhundert gehalten. Auch dem Schweiß menstruierender Frauen wurden schädliche Wirkungen zugeschrieben. Frauen, die ihre Mens hatten, sollten kein Obst einkochen oder Brot backen. Manche Fotografen glauben noch heute, dass menstruierende Frauen in Fotolabors nichts zu suchen hätten - ihre Anwesenheit verderbe die Filme. Und so erstaunt es nicht, dass Binden lange Zeit nur verschämt unter dem Ladentisch verkauft wurden.

Die Liste der Vorurteile ist lang. In den vergangenen 30 Jahren hat sich das weibliche Selbstbewusstsein und Körpergefühl jedoch verändert. Aufgeklärte Mädchen und Frauen nehmen die Menstruation heute als das, was sie ist: ein Zeichen der Gebärfähigkeit.


Quelle: Hering, Maierhof: Die unpässliche Frau, Mabuse-Verlag 2002/ BZgA



LG Jens