Jeder träumt von einem Bilderbuchbaby. Die Werbeindustrie setzt unsere Träume in Hochglanzbildern und in der Fernsehwerbung geschickt in Bildern um. Wir sehen, was wir uns wünschen, und denken: "Ja genau so sollte es sein"! In Wirklichkeit kommt es aber auch vor, dass das Baby wenig schläft, sich nicht allein beschäftigen kann, wenig lacht und viel weint, schlecht trinkt und häufig krank ist, vielleicht unter Allergien oder einer chronischen Krankheit leidet, später laufen und sprechen lernt als die anderen, nicht gerne kuschelt und äußerst ungehalten auf Ortswechsel reagiert. Auch diese Kinder sind keineswegs selten, wobei natürlich nicht alles zusammen auftritt. Besser ist es nicht bereits in der Schwangerschaft oder bei dem Gedanken an Nachwuchs ein perfektes Baby zu erwarten. Umso größer ist die Freude, wenn es sich später als fast perfekt rausstellt. Schon im Augenblick der Befruchtung stehen viele Dinge fest, dich nicht beeinflußt werden können. Dazu gehört auch die Veranlagung zu bestimmten Erkrankungen, zum Schlafbedürfnis (meiner Erfahrung nach bei einem halbtunesischen Kind wenig), zum Appetit, zum Temperament, zur Lernfähigkeit.

So verschieden wie die Babys oder Kinder sind so verschieden reagieren auch deren Eltern! Beim Weinen eines Babys schwanken die Gefühle zwischen Sorgen, Mitleid, Hilflosigkeit und sogar Wut.

Keineswegs sollt Ihr Euch durch meine Worte entmutigen lassen, ein Baby zu bekommen, aber eben nicht von einem Bilderbuchbaby ausgehen, was es nicht gibt.

Liebe Grüße