Moin Ines

gewiss funken wir beide auf benachbarte Wellenfrequenzen. Allerdings angesichts der täglichen "Amerikanischen Cowboys und Indianer des Orients" Kriegsspielchen und Duelle, die teils auf palästinensischer Bühne, teils auf irakischen Kulissen ausgetragen werden frag ich mich, wie kann man sich fragen, wieso zu solchen Gewaltausbrüchen nun doch gekommen sei.

Ich meine wenn man aus solchen Hiobsbotschaften nicht annährend die möglichen Schlüße ziehen kann, dann frag ich mich ob man doch nicht im falschen Film sein könnte.

Zum Einen ist was die Dänen getrieben haben, wie du meintest, alles andere als Kritik. Zum Anderen werden wir es nicht wagen mit sowas rumzuspielen, denn es ist nicht nur billig, vielmehr sowas wird aus purer Überzeugung vermieden, es gibt wichtigeres und die Prioritäten liegen ganz wo anderes. Wir führen täglich ein Überlebenskampf, und da hat man kaum Zeit um die Würde anderes Denkender ins Objekt der Lächerlichkeit reduzieren zu lassen, keiner würde gar auf die Idée kommen, warum auch???

Außerdem je kälter das nordische Blut, desto heißer sein südliches Pendant ist was zusammen mit so einer tickenden Zeitbombe nur zu einer explosiven Konstellation führen könnte.

Das ist allerdings keine Entschuldigung für die Eskalationen. Die sind selbstverständlich zu verurteilen. Eigentlich genau an dieser Stelle sollte der "Spaß" anfangen, wo die meisten jedoch sich den Privileg des bequemen Rückzugs erlauben und sich aus der kollektiven Verantwortung ziehen.

Jedenfalls hab ich vor ca. 3 Monaten eine Email bekommen, von bekannten, 15-jährigen Schülern, die u.a. mit Islam geschweige Extremismus wenige Gemeinsamkeiten hatten. Die erste Reaktion war u.a.: "Oh Gott, das wird ein heißer Winter". Es herrschte allgemeine Ratlosigkeit.

Die Bemühungen "die schmutzige Wäsche in der Familie zu waschen" schlugen kläglich fehl, wie Raschidi es erwähnt, was eine Kettenreaktion letzten endes ausgelöst hat und der berüchtigte Domino-effekt nahm seinen Lauf. Und nun haben wir alle den Salat...