...aber jetzt auf die religiöse Schiene zu fahren ist falsch...

Nicht, wenn es eine Religion betrifft, die sich selbst als ewig und unabänderlich begreift, denn da wird nichts mit heutigen Augen gesehen, unterliegt nichts dem Wandel von Moralvorstellungen oder ökonomischen Bedingungen. Der Islam ist eine starre, verknöcherte, monolithische Ideologie, die entweder als Ganzes steht oder fällt, man kann ihr nicht, so wie dem Christentum, die Auswüchse abhacken oder sie mit dem Zeitlauf modifizieren.
Übrigens gab es vor Hunderten von Jahren durchaus einmal Gelehrte, die dies anders gesehen haben, doch sie konnten sich nicht durchsetzen, insofern liegt nichts ferner, als auf eine Reformation zu hoffen oder den Islam auch nur mit Entwicklungen im Christentum gleichzusetzen. Auch wenn der Islam in vielen Bereichen auf einer Sammlung heidnischer und modifizierter christlicher Gebräuche beruht und auf den ersten Blick z.B. dem Christentum ähnlich sieht (und in seinem Selbstverständnis ja auch dieses korrigieren will), so ist doch sowohl der Duktus, wie auch der Tenor ein ganz anderer.

Daß, historisch gesehen, durch den Islam vieles "besser" wurde, ist unbestritten, doch gilt dies, wie Du auch selbst schreibst, für eine andere Zeit und eine genau definierte Welt, und diese Welt-Sicht vor diesem Zeit-Hintergrund wird dann unveränderlich konserviert ... selbstverständlich ist es da mehr als berechtigt, genau diese Ideologie zu kritisieren, dasselbe würden wir tun (und haben wir getan...), wenn im Christentum noch heute mit aller ernsthaften Außen-Wirkung dieselben Postulate priorisiert würden, die vor 1500 Jahren gegolten hatten.