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Verfügt der Papst übrigens über solche Macht?
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Er ist, wie übrigens auch ein Konzil, unfehlbar, wenn er ex cathedra spricht (also nicht in normalen Gesprächen oder in Ausübung eines Lehramtes), jedoch nur für die Inhalte, für die diese Unfehlbarkeit explizit in Anspruch genommen wird - was nur sehr,sehr selten geschieht.

Und - nicht zu vergessen: der Papst ist Oberhaupt der katholischen Kirche, was er denkt und sagt, ist also nur für Katholiken verbindlich und nicht für Protestanten, Orthodoxe oder Angehörige einer Vielzahl von anderen christlichen Gruppen (Sekten, Glaubensrichtungen). Zwischen diesen drei Hauptgruppen und vielen Untergruppen gibt es übrigens auch beträchtliche Unterschiede in der Auslegung der Schriften und dem Verständnis des Glaubens - "DEN" christlichen Glauben gibt es nur in einigen wesentlichen Teilbereichen.
Hinzu kommt, daß kaum ein Gläubiger auch nur ansatzweise weiß, welcher Glaube genau von anderen Konfessionen gepflegt wird - beispielweise von den relativ großen Gruppen der koptischen, der armenischen, der syrischen under assysrischen Kirche (jede hat natürlich auch ein eigenes Oberhaupt).

In Wirklichkeit ist das Christentum also kein einheitliches Gebilde, wie es der Islam für sich in Anspruch nimmt (und selbst dort gibt es ja diverse Strömungen und Gruppen), sondern ein Samelbegriff für verschiedene Konfessionen, die alle auf eine gemeinsame Schrift und eine gemeinsame Person (den Wanderpediger Jesus Christus) zurückgeführt werden können.