"WEIL keine (anerkannte) Ausbildung, viell. gar kein Interesse dran, weil man(n) nicht versteht dass man als Hilfsarbeiter nie im Leben groß was anderes machen wird, aber selbst 800 € netto sind eben verführerisch viel in tunesischen Augen... verführerischer als erst mal noch ein paar Jahre die Schulbank zu drücken jedenfalls..."

Hallo Patty, wollte hier auch mal wieder was von mir hören lassen...
Wenn die Sache mit der Ausbildung mal so einfach wäre... Mein Mann hat Abitur, in Tunesien auch ein paar Semester studiert, aber hier einen einfachen Ausbildungsplatz bekommen? Wir haben wirklich alles versucht. Er hatte auch Vorstellungsgespräche, spricht und schreibt gut deutsch, gutes Zertifikat B1. Aber entweder wurden dann Deutsche genommen oder man hat ihn gefragt, wieso er mit Abitur die Ausbildung machen will. Und hier weiter studieren? Wär sollte das finanzieren? Also bleiben nur die unattraktiven Hilfskraft-Jobs.
Bei meiner Firma sieht es auch nicht rosig aus mit der Bezahlung, aber ich würde nie aufhören zu arbeiten um dem Staat auf der Tasche zu liegen. Dazu macht mir meine Arbeit zuviel Spaß und ich finde nichts schlimmer als rum zu sitzen.
Trotzdem stört mich in dieser Diskussion, dass das Thema Kinder von einigen so, ich nenne es mal "kalt", behandelt wird. Ein Kind ist nicht wie ein Auto, Urlaub oder Fernseher den man sich leisten kann oder eben nicht. Aber das verstehen wahrscheinlich nur die, die selber ein Kind / Kinder haben. Für meinen Teil ist mein Sohn das Beste was mir im Leben passiert ist und ich fände es sehr schlimm, wenn das von finanziellen Aspekten abhängig gewesen wäre (obwohl ich das schon auch so geplant habe). Natürlich ist es wünschenswert, dass die Situation für ein Kind finanziell abgesichert ist. Aber was sollen die Leute machen, die sich abrackern, aber es kommt einfach nicht genug dabei rum? LG, Manuela