Ich bin froh, daß Du das Stichwort "Dimension" nennst. Denn die Dimension ist es, die wirklich anders ist.

Durch terroristische Anschläge sterben weltweit bedeutend wneiger Menschen, als durch "technische Mängel", doch um vor terroristischen Gefahren zu warnen (und angebich davror zu schützen) werden nach meinem Dafürhalten signifikant höhere Geldbeträge verwendet, als zur Vorsorge bzw. Vorkehr technischer Mängel, und noch mehr: Vor den Gefahren eines bloßen Aufenthaltes an einem Platz verschwinden geringer Wahrscheinlichkeit eines Todes wird mit großem Aufwand gewarnt, während bei der Benutzung technischer Mittel (z.B. Transportmittel), wenn überhaupt, lediglich eine Mahnung zu besonnenem Umgang damit erfolgt.

Da wird mit zweierlei Maß gemessen - dem Toten ist es nämlich womöglich egal, ob er ermordet wurde, oder "nur" Opfer eines technischen Versagens geworden ist. Und genau dasselbe wird sich jemand denken, der, wenn es möglich wäre, vor die Wahl gestellt wurde, seinen Tod aus diesen beiden Mögichkeiten herauszusuchen.

Und was bleibt, streng neutral gesehen für den Bürger? Daß die Reise nach Tunesien womöglich mit weniger unvorhergesehenen Möglichkeiten verbunden ist, den Tod zu finden, als die Reise in einem Verkehrsmittel in Deutschland (größere Zug- oder Busunfälle hat es in Tunesien in den letzten Jahren so gut wie keine gegeben) - daß er aber vor dem einen mit dramatischen Worten gewarnt wird, während ihm bei dem anderen versichert wird, daß er sich keine Sorgen zu machen braucht.

Die Möglichkeit der zutreffenden Risikoeinschätzung eines Bürgers wird damit, wohmeinend ausgedrückt, unzulässig manipuliert.

Cui Bono?