..fast jedes Volk auf der Welt nun irgendwie stolz auf seine Heimat ist...

Ein "Volk" kann nicht stolz auf etwas sein, nur ein Individuum. Übrigens ... diese Art des Stolzes hat auch noch eine andere Bezeichnung, und die heißt: "Nationalismus".

"Deutschland" besteht übrigens erst seit 60 Jahren, nämlich seit dem Ende des 2.Weltkrieges - davor hieß es Deutsches Reich, davor Römisches Reich deutscher Nation und währenddessen und davor war es ein Staatenbund, der aus den verschiedensten Staaten und Städten bestand und war niemals identisch mit dem heutigen Staatsgebiet.

Da muß man schon genauer erklären, worauf man nun stolz ist - und als Deutschtümler insbesondere aufpassen, daß man da nicht dann zufällig auch Russen, Polen, Franzosen, Österreicher, Tschechen oder die Bewohner anderer Länder, die heute dort wohnen, wo einmal "Deutschland" war, einbezieht. :-)

Allein an diesem Beispiel wird deutlich, wie lächerlich Nationalismus im Grunde ist - es ist ein reines Überlegenheitsdenken, das ein aus zufällig entstandenen Grenzen entstandenes Staatsgebilde glorifiziert.

Dankbar - ja, dankbar kann man den Vorfahren durchaus für irgendetwas sein, für einen Freiheitskampf, für freien Handelsverkehr, für die Reformation, für das Denken über den Tellerand hinweg ... Stolz aber, das ist etwas, was im Denken keinen Platz haben sollte, wenn man sich selbst als tolerante und aufgeschlossene Person bezeichnen will.