Tunesier, die nach Deutschland auswandern und dazu dort den regelmäßigen Bezug von Geldmitteln, die nicht im Land erarbeitet wurden und das vierfache des Mindesteinkommens betragen (also so etwa ab 3000€ aufwärts), nachweisen können, oder welche, die in Deutschland Investitionen in größerem Umfange tätigen wollen, haben kaum Probleme dabei.

Ein Deutscher hingegen, der nach Tunesien ziehen will, um dort an einem unqualifierten Arbeitsplatz seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, wird drüben ebenso ungern gesehen wie hüben ein Tunesier, der in Deutschland als Hilfsarbeiter tätig werden möchte.

Insofern werden Deutsche in Tunesien und Tunesier in Deutschland in einer ähnlichen Situation gar nicht so ungleich behandelt...

Ironischerweise wäre es das beste, was Tunesien passieren könnte, wenn dort viele Ausländer, zumindest für einige Jahre, arbeiten würden, um Produktivität, Fachwissen und Erfahrungen einzubringen.
Leider stellt sich Tunesien da selbst ein Bein, in dem es ausländische Arbeitskräfte nur in geringer Zahl akzeptiert und es viel lieber sieht, wenn stattdessen eine Firma in Tunesien nur deshalb eine verlängerte Werkbank eröffnet, weil die Herstellung von Waren durch Menschen dort billiger ist, als die Herstellung derselben Waren durch Maschinen in Europa. Aber das schafft ja immerhin kurzfristig niedrig qualifizierte Arbeitsplätze, um die Arbeitslosigkeit nicht noch höher zu treiben und selbstverständlich auch nur solange wie kein Land in vergleichbarer Lage noch billiger produziert (siehe die beginnenden Verlagerungen von Arbeitsplätzen aus Tunesien in andere Länder).