Original geschrieben von: Yuliya
die alle (und auch ihre Kamiliton(inen)) wollen fuer islamistische Partei die Stimmen abgeben.


Ja, das kann ich für die Personen, die ich kenne nur bestätigen. Viele, die meisten, "nicht politisch aktive" Studenten wollen Nahda wählen.

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die sagen wir sind Moslems und schon aus der Name her soll islamitische Partei was gutes sein. ganz schon naiv, was
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Nicht vom Namen her, sondern von der Sache - und wieso ist das naiv? Wer Moslem ist, hat mit der Befolgung religiös orientierter Ideen wohl nur wenig Probleme. Es gab und gibt in Tunesien davon mehr, als Du glaubst (und noch mehr, sobald man sich von den Regionen der nördlichen und östlichen Küste entfernt), und die Zahl steigt an. Zwar gibt es auch eine Anzahl Säkularer, die sich auch sehr lautstark äußern, doch ihre prozentuale Zahl ist deutlich geringer als die der anderen Gruppe.
"Student" darf in Tunesien übrigens nicht als ein Synonym zu "Intellektueller" gesehen werden (denen man, wenn überhaupt, Naivität vorwerfen könnte) - intellektuell sind wegen Erziehung und Lehrplan nur wenige davon, bei den Regimekritikern ist der Prozentsatz dagegen viel höher.

Ich sage schon seit mehreren Monaten 40% der Stimmen für En-Nahda vorher, eventuell reicht es sogar für über 50%, und dies wird auch durch die neueste Umfrage (40%) noch bestätigt. Ebenso wie in Ägypten und Libyen lautet die Frage nicht, ob der islamische Einfluß zunimmt, sondern lediglich, wie hoch kurz- und mittelfristig der orthodoxe Anteil daran sein wird.

Externe Vorfälle können sowieso sehr schnell die ganze politische Landschaft dort gravierend verändern, sei es nun ein Konflikt mit Israel oder der wirtschaftliche Niedergang in den Industriestaaten.