Ich sehe da halt immer so einen Mißklang in den Religionen, die einerseits den einen Gott, das EinGottUniversum darstellen, und Gott als ein Fanal der Liebe, des Verzeihens und der Güte, und andererseits den Gläubigen durch eine unendliche Abfolge von Geboten, Verboten und Regeln den sinnlichen Teil des Lebens zensieren. Ich glaube an Gott als den liebenden Urgedanken alles Bestehenden. Ich glaube auch, dass Gott uns mit unseren Sinnen ausgestattet hat, damit wir sinnlich leben und nicht um durch Verbote zu lernen, wie man sinnlos lebt, denn das wäre ja Zynismus pur.
Bitte versteht mich jetzt nicht bewusst falsch. Ich anerkenne die Werte der Ehe und verstehe das Gefühl, einem Menschen in Gedanken und Taten treu zu sein. Ich erkenne die Qualität eines treuen Bundes, sei es nun zwischen Männern, Frauen oder Männer und Frauen.
Im Religionsunterricht wurde uns Gott als Vater, als liebender Schöpfer verständlich gemacht. Darum kann ich mit Strafen, Verboten, Folter, Verbrennungen usw nicht viel anfangen. Wie schon auf diesem Board mehrmals erwähnt, kommen diese gräßlichen Auswüchse nicht aus der Religion selbst oder von Gott, sondern von Menschen, die die Interpetierbarkeit der heiligen Schriften für sich nutzen. Gerade die charismatischsten Führer wissen, wie sie das Volk lenken müssen und künstlich Gruppen von Schuldigen generieren, in dem sie die Gesetzesschraube soweit andrehen, bis es fast unmöglich ist, ein reiner Gläubiger zu sein. Ich kann und will nicht glauben, dass dies im Sinne des einen wahren Gottes ist, dessen Schöpfung das Universum ist.
Es sind die Menschen, die das unsichtbare Wort Gottes nach ihren eigenen, eitlen Bedürfnissen auslegen um dadurch Macht über die Sinne und die Sinnlichkeit der Anderen zu bekommen.

Und so ist mir grundsätzlich jede Religion, die den Menschen zu einem friedlichen, erfüllten Leben verhelfen, in dem niemand von niemandem dominiert wird, willkommen.

Peter