Was die Armutsgrenze betrifft würde ich sagen, dass dies eine Frage der Einstellung ist. In Westeuropa gehörst Du zu den Armen, wenn Du nicht in jedem Zimmer der Wohnung einen Fernseher stehen, hast, über Videorekorder, Kabelanschluss und PC verfügst. Der Zugzwang Jugendlicher, Markenkleidung zu tragen forciert eine herzlose Zweiklassengesellschaft, 2X im Jahr in Urlaub fliegen muß drin sein. Mit Freunden im coolen In-Cafe, im Sommer den offenen Wagen aus der Garage geholt; ein Leben, angefüllt mit Entbehrlichkeiten, die man braucht, um seinen Status zu definieren.

Hmmm: Wenn ich mir die gehtzten Gesichter der Wohlstandsbürger anschaue und wie sich der Magnekrebs durchs Gesicht frisst (Ulkus Gesicht), frage ich mich doch manchmal, ob die entbehrungsreiche Nähe zu einem Ort, an dem man Gott vermutet (Zumindest sein heiliges Wohlwollen), nackt und eins mit der Natur, nicht doch wesentlich besser ist.

Unser Wohlstand ist eine Aneinanderkettung häßlicher Routinen, die uns gefangen halten. Wenn heute ein Mensch aufsteht und diese Ketten abstreift um sein Seelenheil als Muslim zu suchen und sich dadurch die edleren Ketten religiöser Routinen auferlegt, so sehe ich das nicht als etwas Verblendetes oder schlechtes.

Ein Mann, der Abends in die Berge geht um in der Stille das Gespräch mit Gott zu suchen, wird, so bin ich absolut sicher, heiterer und zufriedener sein als ein Mann, der gerade ein neues Handy gekriegt hat, um damit vor den anderen geschniegelten Typen im Szene Bistro anzugeben, meint Euer

Peter