Hallo Nesrin,

da ich selbst und Tunesierin bin und einen Tunesier geheiratet habe, wurde bei uns das ganze Programm durchgezogen.

Mo. und Di.: ist meine Mutter mit meinen 2 Tanten von Haus zu Haus gelaufen und hat Leute eingeladen und Einladungen verteilt.

Fr.: Da ich empfindlich bin, durfte ich ALLEIN zur Kosmetikerin u. mich 5 Std. enthaaren lassen.
Abends wurde dann mit der ganzen (meiner) Familie das Kalb für die Hochzeit geschlachtet.

Sa.: Kleideranprobe; nachmittags mit den ganzen Frauen ins Hammam, mit Gesang und Musik; abends wurde mir dann Hargous gemacht, weil mein Mann keine Henna mag.

So.: Hennatag: von 9.00 Uhr bis 19.00 Uhr beim Friseur; später musste ich 6 verschiedene Kleider anziehen und mich auf Podium setzen, wobei die Gäste tanzten und Baklawa aßen.
Vorher wurde natürlich die Familie vom Bräutigam mit Couscous, Tajin und Klaja versorgt.
Die ganze Feier dauerte bis ca. 2 Uhr mit etwa 200 Gästen.

Mo.: Ruhetag, bzw. Kleideranprobe.

Di.: der Große Tag: wieder einmal bis 20:00 zum Friseur (der mich natürlich auch schminkte).
Zu Hause durfte ich dann den Marsaoui (Traditionskleid aus Nabeul) anziehen und wurde ins Wohnzimmer eingeschlossen, bis der Bräutigam mit seiner Familie kam. Dann haben alle erstmal Suren aus dem Koran gelesen. Daraufhin wurde mein Mann zu mir ins Zimmer gebracht und er sollte mich begrüßen. Danach ging es dann in den Saal wo wir mit ca. 450 Gästen bis 3.00 Uhr morgen feierten und tanzten und ich erneut noch 2 andere Kleider anziehen musste.

Darauf die Woche wurde dann der (für Nabeul berühmte) 7. Tag nach der Hochzeit gefeiert, bei dem ich wieder ein Gewand anziehen musste und alle Leute kamen die gratulieren wollten.

Wie du siehst nichts als Stress, leider ist es nicht so einfach von hier aus eine Hochzeit in Tunesien zu organisieren, aber es war sehr schön und ich würde es jederzeit nochmal machen.

Amel