Reisebericht von Corinna Pietsch

Teil 3

Unser nächstes Reiseziel sollte Kairouan sein. Doch das freundliche Hotelpersonal erklärte uns auf dem Weg zum Bus, daß wir doch direkt dort nicht hinkommen werden. Also ersteinmal nach El Kef nahe der algerischen Grenze (2 Stunden - 7 TD). Das Umsteigen erwies sich hier jedoch schwerer als gesagt. Ersteinmal weil wir als einzige Touris im Jahr wohl etwas auffielen und uns unwohl fühlten und zweitens dank Nichtbeherrschung arabischer Schriftzeichen den Bus nicht finden konnten.

Kleiner Tip: Vergleichen Fahrkarte - Busaufschrift hilft nicht! Lieber gleich die Umherstehenden fragen, die helfen gern.

Nach erneuten vier Stunden (14 TD) erreichten wir müde und voll von Eindrücken von Land und Leuten Kairouan. Dank unser Busbekanntschaft fanden wir schnell ein billiges Hotel (Doppelzimmer 20 TD) und wiederum lehnten wir die angebotene Abendbeschäftigung ab.

Die Touri-Info hier war wirklich top - hilfreich und vor allem richtig lieb. Kairouan selbst als islamisches Zentrum ist trotz seiner ferne zum Strand ein vielbesuchter Touristenort, so können auch hier alle Marktbetreiber sämtliche europäische Sprachen. (Nur russisch schreckt sie noch ab.) In diesem Ort versteht sich dann auch von selbst, daß Knie und Schultern bedeckt sein sollten, denn ein wenig Verständnis sollte man der Religion schon entgegenbringen. (Pauschalreisende fallen dort aufgrund des Fehlens von eben diesem leider manchmal unangenehm auf.)

Zu den Souks nur soviel: "Handeln macht Spaß!"

Nach der Ausrüstung mit ein wenig Reiseproviant - Makroudh (Gebäck aus Datteln und Honig) - superlecker! Weiter mit der Louage zurück zum Flughafen (1h - 8TD). Denn wie es nunmal bei den last-minute-Angeboten so ist, ist auch der Rückflug nicht zur günstigsten Zeit. Also haben wir bis zum Sonnenuntergang doch noch dem Strandurlaub gefrönt. Und wurden von unser neuen Strandbekanntschft noch zum Flughafen begleitet. Weitere Abendbeschäftigungen haben wir abgelehnt.

Die Wartezeit am Flughafen kann man prima damit verbringen einen Reisebericht zu schreiben.

Fazit: Wir, zwei blonde Mädels, 21, haben sechs Tage im wilden Tunesien überlebt (na gut, manchmal auch mit Kopftuch).