Mittwoch, 5. Juni 2002, 16:44 Uhr Seoul - Tokio
RUSSLAND 2:0 TUNESIEN
von FIFAworldcup.com

Ein Doppelschlag binnen fünf Minuten sicherte Russland den verdienten 2:0-Sieg im Auftaktspiel gegen Tunesien. Egor Titov (59.) und Valery Karpin per Foulelfmeter (64.) erzielten in einem hart umkämpften Spiel die Treffer für Russland, das sich damit an die Tabellenspitze der Gruppe H setzt.
30.957 Zuschauer im Kobe Wing Stadium sahen ein Spiel, in dem sich Tunesien redlich mühte, Russland aber die gefährlichere Mannschaft mit den besseren Torchancen war.

Russlands Valery Karpin musste ohne seinen verletzten Mittelfeldpartner Alexander Mostovoi auskommen, mit dem er auch bei Celta Vigo in der spanischen Primera Division ein brandgefährliches Duo bildet. Dennoch konnte er sich gleich in der Anfangsphase gut in Szene setzen. Nachdem Vladimir Beschastnykh vor der Strafraumgrenze gefoult worden war, hämmerte Karpin einen Freistoß aufs Tor, den Tunesiens Torhüter Ali Boumnijel gerade noch wegfausten konnte (3.).

Trotzdem die Russen die erste Torgelegenheit hatten, waren es die Tunesier, die das frühe Tor suchten. Als jedoch Andrei Solomatin in der 15. Minute einen 25-Meter-Schuss losließ, bei dem Boumnijel Unsicherheiten zeigte, schien sich das Spiel zu drehen.

Tunesiens Konter waren jedoch immer gefährlich, und fast hätten die Nordafrikaner daraus durch ein Eigentor der Russen Kapital geschlagen. Slim Ben Achours Pass durch die Mitte zu Hassen Gabsi wurde von zwei russischen Verteidigern weggeköpft, doch sie überlisteten damit ihren eigenen Torhüter Ruslan Nigmatullin und der Schuss wäre im wahrsten Sinne des Wortes um ein Haar nach hinten losgegangen. Das Leder rollte nur Zentimeter am langen Pfosten vorbei (21.).

Im Gegenzug hatten die Russen eine weitere Chance, aber Marat Izmailovs Schuss wurde vom abtauchenden Boumnijel entschärft (22.). In der 38. Minute hatte Yuri Nikiforov mit einem Freistoß aus 25 Metern eine weitere Gelegenheit, aber sein Versuch ging weit daneben. Auch der letzte Schuss von Egor Titov unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff ging knapp am Tor vorbei.

Das torlose Unentschieden zur Halbzeit hatten sich die Tunesier dank ihrer guten Defensivarbeit redlich verdient. Gegner Russland hatte zwar ein Übergewicht von 5:1 bei den Torschüssen, musste sich aber ernsthaft Gedanken um seine Chancenauswertung machen.

Russland erzielt die zwei entscheidenden Tore

Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit (47.) vergab Russland eine weitere Torchance, als der zur Halbzeit eingewechselte Dmitry Khokhlov nach einem Freistoß Karpins von der rechten Seite einen Kopfball verzog.

Bei all diesen Chancen schien ein Treffer der Russen nur eine Frage der Zeit zu sein, aber wie so oft wurde der Gegner durch die vergebenen Gelegenheiten aufgebaut.

Tunesiens Hoffnungen auf einen Treffer, der den Spielverlauf auf den Kopf gestellt hätte, wären in der 53. Minute fast von Ben Achour erfüllt worden. 20 Meter vor dem Tor bekam der Mittelfeldspieler einen Rückpass und weil er freie Bahn hatte, feuerte er einen Schuss ab, der allerdings knapp neben den kurzen Pfosten ging.

Dann vergab die russische Mannschaft abermals eine gute Gelegenheit. Nach einem Eckstoß kam Ruslan Pimenov im Strafraum mit dem rechten Fuß an den Ball, aber auch er traf den Kasten nicht (56.).

Schließlich waren die Russen dann doch in der Lage ihre Überlegenheit mit der nötigen Genauigkeit im Abschluss zu kombinieren. Titov profitierte dabei von einem schlechten Abschlag Boumnijels und vollendete ins untere linke Eck. Der tunesische Torhüter bekam zwar noch eine Hand an den Ball, konnte ihn aber nicht entscheidend ablenken (1:0, 59. Min.).

Nur fünf Minuten später schlug der Ball dann just in der gleichen Ecke noch einmal ein. Diesmal war es Karpin, der der einen Elfmeter verwandelte (2:0, 64. Min.). Dmitri Sychev hatte einen langen Spurt in den Strafraum gestartet und versucht, den Ball an Jaidi vorbeizulegen. Doch er wurde gelegt und der Schiedsrichter deutete ohne zu zögern auf den Punkt.

In den Schlussminuten zeigten die Russen dann noch einige sehr ansehnliche Angriffe, die fast zum dritten Tor geführt hätten, aber das war gar nicht mehr nötig. Mit der komfortablen Führung im Rücken sahen die Russen zu, dass sie immer genug Leute hinter dem Ball hatten. Auf diese Weise reduzierten sie die Chancen der Tunesier in der verbleibenden Spielzeit auf ein Minimum.

Durch diesen 2:0 Sieg übernimmt Russland die Führung in Gruppe, vor Belgien und Japan. Tunesien belegt den vierten Platz.